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'''Gert Quenzer''' ist ein deutscher Lektor, Germanist<ref>''Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen'' 14 (1-2), 1973, S. 20.</ref>, | '''Gert Quenzer''' ist ein deutscher Lektor, Germanist,<ref>''Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen'' 14 (1-2), 1973, S. 20.</ref> Dozent, Bibliothekar und Buchhändler. | ||
Seit den frühen sechziger Jahren war Gert Quenzer als Lektor im Bereich Belletristik beim damaligen [[Klett-Cotta Verlag|Ernst Klett Verlag]] in Stuttgart tätig.<ref>Private Korrespondenz mit Lektor Stephan Askani (Juni 2014).</ref> Er war unter anderem für die Werke des österreichischen Schriftstellers Jean Améry (1912–1978) verantwortlich.<ref>Irene Heidelberger-Leonard (Hg.): ''Jean Améry: Werke. Materialien'', Klett-Cotta, Stuttgart 2008.</ref> | Herr Quenzer studierte Germanistik und Philosophie.<ref>[https://www.kontextwochenzeitung.de/wirtschaft/351/thiemo-der-lokfuehrer-4793.html Freudenreich, Josef-Otto: Thiemo, der Lokführer, in: Kontext: Wochenzeitung vom 20.12.2017 (Ausg. 351)] (''abgerufen am 24.02.2018'')</ref> Seit den frühen sechziger Jahren war Gert Quenzer als Lektor im Bereich Belletristik beim damaligen [[Klett-Cotta Verlag|Ernst Klett Verlag]] in Stuttgart tätig.<ref>Private Korrespondenz mit Lektor Stephan Askani (Juni 2014).</ref> Er war unter anderem für die Werke des österreichischen Schriftstellers Jean Améry (1912–1978) verantwortlich.<ref>Irene Heidelberger-Leonard (Hg.): ''Jean Améry: Werke. Materialien'', Klett-Cotta, Stuttgart 2008.</ref> Ende der sechziger und zu Beginn der siebziger Jahre arbeitete er als nebenamtlicher Dozent im Bereich Literaturgeschichte und -kritik am Süddeutschen Bibliothekar-Lehrinstitut (SBLI) in Stuttgart.<ref name="KW">[https://www.hdm-stuttgart.de/bi/absolventen/jubel65/1965/sbli68_71 Vorlesungs- und Übungsverzeichnis des Süddeutschen Bibliothekar-Lehrinstituts – Wintersemester 1968/69 (Lehrgang 68/71), unpaginiert.]</ref> | ||
1966 wurden dem Ernst Klett Verlag | 1966 wurden dem Ernst Klett Verlag die deutschen Veröffentlichungsrechte für [[J. R. R. Tolkien]]s [[Fantasy]]-Roman ''[[Der Herr der Ringe|The Lord of the Rings]]'' von [[Allen & Unwin]] angeboten. Im Oktober desselben Jahres schlossen die beiden Verlage den Vertrag zur deutschen Veröffentlichung des Romans.<ref>[[Christina Scull]] und [[Wayne G. Hammond]]: ''[[The J. R. R. Tolkien Companion and Guide]]''. Part I: ''Chronology'', Eintragungen für ''13 May 1966''; ''13 October 1966''; ''18 October 1966''; ''21 October 1966''; ''24 October 1966'' und ''27 October 1966''.</ref> Mit der Übersetzung der drei Bände wurde [[Margaret Carroux]] beauftragt. Als zuständiger Lektor für Tolkiens Roman, stand Herr Quenzer während der Übersetzungsarbeit in stetem Kontakt zu Frau Carroux. Beide waren sich jedoch nicht einig, welche Übertragungsstrategie zugrunde gelegt werden sollte. Während Margaret Carroux eine gut lesbare und lebendige Übersetzung anstrebte, wollte Gert Quenzer eine möglichst wortwörtliche Übersetzung, die den philologischen und mythologischen Hintergründen des Werkes, seiner Meinung nach, eher gerecht werde.<ref>Quenzer, Gert: ''Dreiunddreißig Jahre danach'', in: ''[[Tolkien Times]]'' (Dezember 2001), unpaginiert.</ref> Daher gab es mehrfach Unstimmigkeiten zwischen der Übersetzerin und dem Lektor.<ref>Elsemarie Maletzke: ''Gegen die »Lektorateneinheitssoße«'', in: ''Börsenblatt für den deutschen Buchhandel'' 73 (13.9.77), S. 65ff.</ref> Bereits vor der Drucklegung des ersten Bandes, war die deutsche Übersetzung intern, besonders im Hinblick auf die Übertragung der Lyrik, stark kritisiert worden. Als Übersetzerin der Lyrik wurde daher [[Ebba-Margareta von Freymann]] gewählt, die das Gros der Lieder und Gedichte neu übertrug.<ref>Christina R. Hirschochs: ''Auszüge aus einem Gespräch vom 27. September 2011 mit Thelma von Freymann über das Leben ihrer Mutter Ebba'', in: Andrea Germer (Hg.): ''Töchter der Zeit (Band 2): Hildesheimer Frauen aus sechs Jahrhunderten'', Hildesheim 2013, S. 265.</ref> | ||
1976 gründete Gert Quenzer eine Buchhandlung in Stuttgart, die seit 2002 von Thiemo Quenzer geleitet | 1976 gründete Gert Quenzer eine Buchhandlung in Stuttgart, die seit 2002 von seinem Sohn Thiemo Quenzer geleitet wurde.<ref name="KW"/><ref>[http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/Verkehrsnummern_Nachtrag_Nr.09_11-12.pdf ''Adressbuch für den deutschen Buchhandel'' (AdB) des ''Börsenvereins des Deutschen Buchhandels'' (Verkehrsnummern-Nachtrag Nr. 9, Sammelrevers 2002), S. 6.]</ref> Gert Quenzer ist im Ruhestand und wohnt in Stuttgart. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 24. Februar 2018, 07:49 Uhr
Gert Quenzer ist ein deutscher Lektor, Germanist,[1] Dozent, Bibliothekar und Buchhändler.
Herr Quenzer studierte Germanistik und Philosophie.[2] Seit den frühen sechziger Jahren war Gert Quenzer als Lektor im Bereich Belletristik beim damaligen Ernst Klett Verlag in Stuttgart tätig.[3] Er war unter anderem für die Werke des österreichischen Schriftstellers Jean Améry (1912–1978) verantwortlich.[4] Ende der sechziger und zu Beginn der siebziger Jahre arbeitete er als nebenamtlicher Dozent im Bereich Literaturgeschichte und -kritik am Süddeutschen Bibliothekar-Lehrinstitut (SBLI) in Stuttgart.[5]
1966 wurden dem Ernst Klett Verlag die deutschen Veröffentlichungsrechte für J. R. R. Tolkiens Fantasy-Roman The Lord of the Rings von Allen & Unwin angeboten. Im Oktober desselben Jahres schlossen die beiden Verlage den Vertrag zur deutschen Veröffentlichung des Romans.[6] Mit der Übersetzung der drei Bände wurde Margaret Carroux beauftragt. Als zuständiger Lektor für Tolkiens Roman, stand Herr Quenzer während der Übersetzungsarbeit in stetem Kontakt zu Frau Carroux. Beide waren sich jedoch nicht einig, welche Übertragungsstrategie zugrunde gelegt werden sollte. Während Margaret Carroux eine gut lesbare und lebendige Übersetzung anstrebte, wollte Gert Quenzer eine möglichst wortwörtliche Übersetzung, die den philologischen und mythologischen Hintergründen des Werkes, seiner Meinung nach, eher gerecht werde.[7] Daher gab es mehrfach Unstimmigkeiten zwischen der Übersetzerin und dem Lektor.[8] Bereits vor der Drucklegung des ersten Bandes, war die deutsche Übersetzung intern, besonders im Hinblick auf die Übertragung der Lyrik, stark kritisiert worden. Als Übersetzerin der Lyrik wurde daher Ebba-Margareta von Freymann gewählt, die das Gros der Lieder und Gedichte neu übertrug.[9]
1976 gründete Gert Quenzer eine Buchhandlung in Stuttgart, die seit 2002 von seinem Sohn Thiemo Quenzer geleitet wurde.[5][10] Gert Quenzer ist im Ruhestand und wohnt in Stuttgart.
Einzelnachweise
- ↑ Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen 14 (1-2), 1973, S. 20.
- ↑ Freudenreich, Josef-Otto: Thiemo, der Lokführer, in: Kontext: Wochenzeitung vom 20.12.2017 (Ausg. 351) (abgerufen am 24.02.2018)
- ↑ Private Korrespondenz mit Lektor Stephan Askani (Juni 2014).
- ↑ Irene Heidelberger-Leonard (Hg.): Jean Améry: Werke. Materialien, Klett-Cotta, Stuttgart 2008.
- ↑ 5,0 5,1 Vorlesungs- und Übungsverzeichnis des Süddeutschen Bibliothekar-Lehrinstituts – Wintersemester 1968/69 (Lehrgang 68/71), unpaginiert.
- ↑ Christina Scull und Wayne G. Hammond: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide. Part I: Chronology, Eintragungen für 13 May 1966; 13 October 1966; 18 October 1966; 21 October 1966; 24 October 1966 und 27 October 1966.
- ↑ Quenzer, Gert: Dreiunddreißig Jahre danach, in: Tolkien Times (Dezember 2001), unpaginiert.
- ↑ Elsemarie Maletzke: Gegen die »Lektorateneinheitssoße«, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 73 (13.9.77), S. 65ff.
- ↑ Christina R. Hirschochs: Auszüge aus einem Gespräch vom 27. September 2011 mit Thelma von Freymann über das Leben ihrer Mutter Ebba, in: Andrea Germer (Hg.): Töchter der Zeit (Band 2): Hildesheimer Frauen aus sechs Jahrhunderten, Hildesheim 2013, S. 265.
- ↑ Adressbuch für den deutschen Buchhandel (AdB) des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (Verkehrsnummern-Nachtrag Nr. 9, Sammelrevers 2002), S. 6.