Nord-Sindarin: Unterschied zwischen den Versionen

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In [[Tolkien]]s finaler Konzeption des [[Sindarin]] ist das '''Nord-Sindarin''' oder '''Mithrim Sindarin''' einer der drei Hauptdialekte im ersten Zeitalter. Die [[Mithrim]] (nach denen später ihr Land benannt wurde) sprachen in verschiedener Hinsicht einen archaischeren Akzent:
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* Die [[Lenition]] von '''m''' bleibt vollständig aus. Vgl Nord-Dindarin '''Hithlum''' neben vermutetem '''Hithlaw''' im Dialekt der [[Falathrim]].
* der archaische lange Vokal "zwischen '''a''' und '''o'''" (im Internet oft '''å''' transkribiert) bleibt erhalten. Nord-Sindarin kannte ein Verb '''nåf''' (hohl), das in den anderen Dialekten zu '''naw''' und somit absolet wurde (da es gleichbedeutend mit "Idee" wurde).


Auch an anderen Stellen sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Details dazu finden sich in Ryszard Derdzinskis Artikel [http://www.elvish.org/gwaith/pdf/nsindarin.pdf Northern Dialect of Sindarin] (PDF, Englisch).
In [[J. R. R. Tolkien|Tolkien]]s finaler Konzeption des [[Sindarin]] ist das '''Nord-Sindarin''' (oder '''Mithrim-Sindarin''', auch '''Mithrimin''') einer der drei Hauptdialekte im [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalter]]. Die [[Mithrim]] (nach denen später ihr Land benannt wurde) sprachen in verschiedener Hinsicht einen archaischeren Akzent:


<div align="right">''Florian "Lothenon" Dombach'' (lothenon@sindarin.de)</div>
 
* Die [[Lenition]] von ''m'' bleibt vollständig aus. Vgl. Nord-Sindarin '''Arum''' neben ''Arauv > Araw'' ("Oromë") im Dialekt der [[Falathrim]].
 
* Der archaische lange Vokal "zwischen ''a'' und ''o''" (im Internet meist ''å'' transkribiert, doch dank Unicode nun oft auch originalgetreu ''ǭ'') bleibt erhalten (geschrieben '''ó'''). Nord-Sindarin kannte beispielsweise ein Adjektiv '''nóf''' (= '''nǭv''', "hohl"), das in südlichen Formen des Sindarin zu ''*naw'' und somit absolet wurde (da es gleichbedeutend mit "Idee" wurde). Vgl. auch Mithrimin '''lómin''', was im Süden eher ''*lauven'' gelautet haben dürfte.
 
* Die Laut-Kombinationen ''nt, mp, nc'' blieben im Mithrimin unverändert, sodass  man beispielsweise die Verben '''*anta-, *hampa-, *banca-''' ("geben, kleiden, handeln") kannte, während die südlichen Dialekte hier ''antha-, hamfa-, bancha-'' hatten (im Dritten Zeitalter ''anna-, hamma-, banga-'').
 
* Während archaisches ''tt, pp, cc'' in den südlichen Dialekten zu ''th, ph, ch'' geführt hatten, waren diese langen Konsonanten in den nördlichen Dialekten schlicht verkürzt worden, sodass man etwa '''*meted, *apad-, *rocon''' sagte (vgl. ''methed, aphad-, rochon'', "Ende, folgen, Reiter").
 
 
Auch an anderen Stellen sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten.
 
* So hat sich am Wortende die Kombination eines dentalen Konsonanten (also ''d, th, dh, n'') mit ''w'' weiterentwickelt zu den entsprechenden labialen Konsonanten (also '''b, ph, v, m'''). Daher entsprechen '''*cab, *paph, *nev, Fim''' den südlichen ''cadw, pathw, nedhw, Finw'' (später ''cadu, pathu, nedhu, Finu'', "geformt, Ebene, Polster, Finwë").
 
 
(Gemäß linguistischer Notation markiert ein Stern * vor einem Wort, dass dieses so nicht belegt ist, sondern lediglich erschlossen wurde.)
 
 
== Quellen ==
 
 
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[[Kategorie:Sprachen und Schriften]]
 
 
[[en:North Sindarin]]

Aktuelle Version vom 24. Januar 2021, 19:52 Uhr

Elbisch


In Tolkiens finaler Konzeption des Sindarin ist das Nord-Sindarin (oder Mithrim-Sindarin, auch Mithrimin) einer der drei Hauptdialekte im Ersten Zeitalter. Die Mithrim (nach denen später ihr Land benannt wurde) sprachen in verschiedener Hinsicht einen archaischeren Akzent:


  • Die Lenition von m bleibt vollständig aus. Vgl. Nord-Sindarin Arum neben Arauv > Araw ("Oromë") im Dialekt der Falathrim.
  • Der archaische lange Vokal "zwischen a und o" (im Internet meist å transkribiert, doch dank Unicode nun oft auch originalgetreu ǭ) bleibt erhalten (geschrieben ó). Nord-Sindarin kannte beispielsweise ein Adjektiv nóf (= nǭv, "hohl"), das in südlichen Formen des Sindarin zu *naw und somit absolet wurde (da es gleichbedeutend mit "Idee" wurde). Vgl. auch Mithrimin lómin, was im Süden eher *lauven gelautet haben dürfte.
  • Die Laut-Kombinationen nt, mp, nc blieben im Mithrimin unverändert, sodass man beispielsweise die Verben *anta-, *hampa-, *banca- ("geben, kleiden, handeln") kannte, während die südlichen Dialekte hier antha-, hamfa-, bancha- hatten (im Dritten Zeitalter anna-, hamma-, banga-).
  • Während archaisches tt, pp, cc in den südlichen Dialekten zu th, ph, ch geführt hatten, waren diese langen Konsonanten in den nördlichen Dialekten schlicht verkürzt worden, sodass man etwa *meted, *apad-, *rocon sagte (vgl. methed, aphad-, rochon, "Ende, folgen, Reiter").


Auch an anderen Stellen sind unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten.

  • So hat sich am Wortende die Kombination eines dentalen Konsonanten (also d, th, dh, n) mit w weiterentwickelt zu den entsprechenden labialen Konsonanten (also b, ph, v, m). Daher entsprechen *cab, *paph, *nev, Fim den südlichen cadw, pathw, nedhw, Finw (später cadu, pathu, nedhu, Finu, "geformt, Ebene, Polster, Finwë").


(Gemäß linguistischer Notation markiert ein Stern * vor einem Wort, dass dieses so nicht belegt ist, sondern lediglich erschlossen wurde.)


Quellen

24 Dieser Artikel ist nicht oder nur unzureichend durch Quellenangaben belegt. Näheres ist möglicherweise auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf bitte mit, diesen Artikel zu verbessern, indem Du Belege für die Informationen nennst.