Hans-Jörg Modlmayr: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans-Jörg Modlmayr''', Pseudonyme: H. M. Gard, Akakij Mokjewitsch Bulgaroff,<ref>Hans-Jörg Modlmayr im [http://www.lwl.org/literaturkommission/alex/index.php?id=00000003&letter=M&layout=2&author_id=00001442 Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950] (''abgerufen am 29.04.2014'').</ref> geboren am 6. März 1940 in Füssen, ist ein deutscher Autor, Anglist und Kulturkritiker.<ref name="WIW">''Modlmayr, Hans-Jörg'', in: ''Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who'', Lübeck 2010, S. 804.</ref>
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Hans-Jörg Modlmayr wurde als Sohn des Schriftstellers und Lehrers Jörg Modlmayr (1905–1968) und dessen Ehefrau Margaretha Modlmayr, geb. Pomayer in Füssen im Allgäu geboren.<ref name="WIW"/><ref>''Modlmayr, Jörg'', in: ''Who’s who in Germany'', Wien 1974, S. 1143.</ref> Sein Abitur machte Herr Modlmayr auf einem Gymnasium in Hohenschwangau. Von 1960 bis 1969 studierte er Geschichte und Anglistik in Würzburg, Innsbruck, Southhampton, Heidelberg und Cambridge. Von 1962 bis 1963 war Herr Modlmayr Assistent Teacher an der ''Gosport County Grammar School'' und von 1969 bis 1973 Lektor am ''Gonville & Caius College'' der Universität Cambridge. 1971 beendete er sein Anglistikstudium am College ''Peterhouse'' mit dem Master-Abschluss. Seit 1964 schreibt Hans-Jörg Modlmayr kulturkritische Beiträge für Zeitungen, sowie für Fernseh- und Radiosender.<ref name="WIW"/>  
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Seit 1965 ist Hans-Jörg Modlmayr mit Hildegard Heimath verheiratet, die ebenfalls in Cambridge studierte. Aus der Ehe gingen die zwei Töchter Maria-Margaretha (*1967) und Maria-Antonia hervor.<ref name="WIW"/><ref name="WN">[http://www.wn.de/Welt/Kultur/2008/08/Modellen-auf-die-Pelle-gerueckt ''Modellen auf die Pelle gerück''] (''Westfälische Nachrichten'' vom 21.08.2008) (''abgerufen am 29.04.2014'').</ref> Herr und Frau Modlmayr leben im westfälischen Borken, wo die Eheleute seit 2003 die Galerie Depot Haus Grafenwald im Borkener Ortsteil Gemen leiten.<ref name="WN"/>
Seit 1965 ist Hans-Jörg Modlmayr mit Hildegard Heimath verheiratet, die ebenfalls in Cambridge studierte. Aus der Ehe gingen die zwei Töchter Maria-Margaretha (*1967) und Maria-Antonia hervor.<ref name="WIW"/><ref name="WN">[http://www.wn.de/Welt/Kultur/2008/08/Modellen-auf-die-Pelle-gerueckt ''Modellen auf die Pelle gerück''] (''Westfälische Nachrichten'' vom 21.08.2008) (''abgerufen am 29.04.2014'').</ref> Herr und Frau Modlmayr leben im westfälischen Borken, wo die Eheleute seit 2003 die Galerie Depot Haus Grafenwald im Borkener Ortsteil Gemen leiten.<ref name="WN"/>

Version vom 25. Januar 2021, 16:19 Uhr

Hans-Jörg Modlmayr, Pseudonyme: H. M. Gard, Akakij Mokjewitsch Bulgaroff,[1] geboren am 6. März 1940 in Füssen, ist ein deutscher Autor, Anglist und Kulturkritiker.[2]

Hans-Jörg Modlmayr wurde als Sohn des Schriftstellers und Lehrers Jörg Modlmayr (1905–1963) und dessen Ehefrau Margaretha Modlmayr, geb. Pomayer in Füssen im Allgäu geboren.[2][3] Sein Abitur machte Herr Modlmayr auf einem Gymnasium in Hohenschwangau. Von 1960 bis 1969 studierte er Geschichte und Anglistik in Würzburg, Innsbruck, Southhampton, Heidelberg und Cambridge. Von 1962 bis 1963 war Herr Modlmayr Assistent Teacher an der Gosport County Grammar School und von 1969 bis 1973 Lektor am Gonville & Caius College der Universität Cambridge. 1971 beendete er sein Anglistikstudium am College Peterhouse mit dem Master-Abschluss. Seit 1964 schreibt Hans-Jörg Modlmayr kulturkritische Beiträge für Zeitungen, sowie für Fernseh- und Radiosender.[2]

Seit 1965 ist Hans-Jörg Modlmayr mit Hildegard Heimath verheiratet, die ebenfalls in Cambridge studierte. Aus der Ehe gingen die zwei Töchter Maria-Margaretha (*1967) und Maria-Antonia hervor.[2][4] Herr und Frau Modlmayr leben im westfälischen Borken, wo die Eheleute seit 2003 die Galerie Depot Haus Grafenwald im Borkener Ortsteil Gemen leiten.[4]

Modlmayr, Möser und Tolkien

Sandfield Road 76 in Headington, Oxford, Foto: Stefan Servos

Hans-Jörg Modlmayr besuchte am 27. Juli 1966, während seines Studiums am College Peterhouse, zusammen mit seinem Freund, dem Neuseeländer John S. Ryan, J. R. R. Tolkien in dessen Haus in der Sandfield Road 76 in Oxford.[5][6]

John Sprott Ryan, der Mitte der sechziger Jahre zum literarischen Zirkel der Inklings forschte, war 1966 Doktorand und hatte zuvor an der Universität Oxford studiert. Herr Modlmayr lernte ihn 1964 kennen. Herr Modlmayr begann sich 1965 ebenfalls für die Werke der Inklings, darunter neben Tolkien auch C. S. Lewis und William Morris, zu interessieren. Für Nachforschungen, John Ryans Promotionsthema betreffend, fuhr dieser zusammen mit Hans-Jörg Modlmayr 1966 von Cambridge aus, mit dem Zug nach Oxford, wo sie verschiedene, wichtige Stationen der Inklings, wie das Magdalen College besuchten. Für weitere Detailinformationen und das Recht zur Verwendung eines Verlagsfotos, wollte J. S. Ryan, der Tolkien nur als einen seiner Dozenten von seiner Studienzeit in Oxford her kannte, diesen aufsuchen.[5] Obwohl Tolkien nur wenig Zeit hatte, reagierte er freundlich, als die beiden Studenten an seiner Haustüre läuteten, wie sich Herr Modlmayr später erinnerte. Da sie ihn weder interviewen noch fotografieren wollten, kam der Autor mit den beiden Besuchern ins Gespräch. Mit Herrn Modlmayr sprach J. R. R. Tolkien unter anderem über die bis dahin erschienenen Übersetzungen von The Hobbit und The Lord of the Rings, über Inhalte des 1966 noch unpublizierten Silmarillion, seine Lehrstühle, Kritiker und die sogenannten „source hunters[5] (‚Quellensucher‘). Mit diesem Begriff bezeichnete, nach Hans-Jörg Modlmayr, J. R. R. Tolkien die Personen, die versuchten, literarische Vorlagen und Inspirationsquellen für die Inhalte und Motive seiner bis dahin erschienen Werke zu finden. Herr Modlmayr notierte Tolkiens grundsätzliche Meinung dazu:

‚You know people are quite mistaken if they think that one’s mind picks up this from there and that from here. The imagination works differently. It all sinks. You read and then you forget quickly about it – if you want to write.‘

—” H.-J. Modlmayr: Fantasy Makes Strange Bedfellows: Mein Besuch bei Tolkien und die Folgen, in: Inklings-Jahrbuch 10 (1992), S. 279.

‚Wissen Sie, Leute irren sich vollkommen, wenn sie denken, dass jemandes Gedanken dieses da heraus und jenes hier heraus picken. Die Fantasie arbeitet anders. Es versinkt alles. Man liest etwas und man vergisst es darüber – wenn man schreiben will.‘

Übersetzung: Ardapedia

Nach dem Besuch stand Hans-Jörg Modlmayr noch kurzzeitig in brieflichem Kontakt zu J. R. R. Tolkien. In der Korrespondenz zeigte sich Herr Modlmayr insbesondere um eine deutsche Übersetzung des The Lord of the Rings bemüht. Aus einem Antwortschreiben Tolkiens vom 1. März 1967 geht hervor, dass sich Allen & Unwin, die englischen Rechteinhaber, bereits in Verhandlungen mit einem deutschen Verlag befanden. In einem weiteren Brief fragte Herr Modlmayr Tolkien nach dessen Meinung zu einer illustrierten Ausgabe des The Lord of the Rings. In dem Antwortbrief vom 16. März 1967 zeigte sich der Autor nicht grundsätzlich abgeneigt:

With regard to illustration, I do not myself favour any illustration of The Lord of the Rings, though, of course, the better the illustrator the less would be my objections. However, I think the question whether illustrations would be either an improvement of the book or likely to increase its sale in Germany would be one for the publisher himself to decide [...] A set or series of designs by Möser to moments or figures in the story, or expressive of emotions aroused by it, would be of very great interest, but that is quite another matter [...].“

—” J. R. R. Tolkien: Brief an Hans-Jörg Modlmayr vom 16. März 1967 (Auktionskatalog des Autographenhandlung J. A. Stargardt, S. 153).

Im Bezug auf Illustration (muss ich sagen), dass ich selber keine Illustrationen für The Lord of the Rings befürworte, obwohl natürlich (gilt), je besser der Illustrator, desto geringer meine Bedenken. Wie dem auch sei, ich denke, die Frage, ob Illustrationen entweder eine Verbesserung des Buches darstellen, oder womöglich dessen Verkaufsmöglichkeit in Deutschland erhöhen, ist eine Sache, die der Verlag selber entscheiden muss [...] Ein Satz oder eine Reihe von Designs Mösers zu Ereignissen oder Personen in der Geschichte, oder ausdrucksstarke Emotionen, die dadurch hervorgerufen wurden, wäre (für mich) von großem Interesse, aber das ist eine andere Sache [...].

Übersetzung: Ardapedia

Bei dem erwähnten Künstler, handelt es sich um den deutschen Linolschneider Fritz Möser, mit dem Hans-Jörg Modlmayr seit 1963 in freundschaftlichem Kontakt stand. Herr Modlmayr schickte Tolkien einige von Herrn Mösers Linolschnitten, von denen er sich durchaus angetan gezeigt haben soll.[7] Hans-Jörg Modlmayr kontaktierte, als ihm bekannt wurde, dass der Ernst Klett Verlag die deutsche Übersetzung der Trilogie publizieren würde, den damals zuständigen Cheflektor des Verlages, Dr. Hubert Arbogast (1928–2003), um diesen davon zu überzeugen, Fritz Möser die deutsche Erstausgabe illustrieren zu lassen. Trotz einer längeren Korrespondenz lehnte Dr. Arbogast Herrn Möser ab und zog statt dessen den Grafiker Heinz Edelmann zur Gestaltung der Cover heran.[7]

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Modlmayr im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950 (abgerufen am 29.04.2014).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Modlmayr, Hans-Jörg, in: Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who, Lübeck 2010, S. 804.
  3. Modlmayr, Jörg, in: Who’s who in Germany, Wien 1974, S. 1143.
  4. 4,0 4,1 Modellen auf die Pelle gerück (Westfälische Nachrichten vom 21.08.2008) (abgerufen am 29.04.2014).
  5. 5,0 5,1 5,2 Hans-Jörg Modlmayr: Fantasy Makes Strange Bedfellows: Mein Besuch bei Tolkien und die Folgen, in: Inklings-Jahrbuch für Literatur und Ästhetik 10 (1992), S. 275–282.
  6. Christina Scull und Wayne G. Hammond: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide. Part I: Chronology, Eintragungen für 27 July 1966 und 14 March 1967.
  7. 7,0 7,1 Private Korrespondenz mit Hans-Jörg Modlmayr (Juni 2012 und April 2014).