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Königin Berúthiel war die Gemahlin von [[Tarannon|Tarannon Falastur]] | Königin Berúthiel war die Gemahlin von [[Tarannon|Tarannon Falastur]], dem 12. König von Gondor. Sie schenkte ihrem Gemahl jedoch keinen Thronerben. | ||
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[[ | Ihre Vertrauten waren eine weiße und neun schwarze [[Katzen]], mit denen sie sich unterhielt, deren Gedanken sie las und die sie als Spione ausschickte, um alle dunklen Geheimnisse der Menschen von Gondor auszuspähen. Keiner wagte es, sich an diesen Katzen zu vergreifen, aber sie wurden gefürchtet und heimlich verflucht. | ||
Berúthiel war unter dem Volk Gondors so unbeliebt, dass Tarannon sie schließlich mit ihren Katzen auf ein Schiff bringen ließ. Auf hoher See gab man es einem nördlichen Wind preis und Berúthiel verschwand von den Gestaden Gondors und ihr Name wurde aus den Annalen der Könige getilgt. | |||
Das Schiff wurde zuletzt in einer Mondnacht vor [[Umbar]] gesichtet, mit einer Katze im Masttop und einer als Galionsfigur am Bug. Daher kann angenommen werden, dass sie in ihre Heimat, offenbar einer Siedlung südlich von Umbar, zurückkehrte. | |||
Ihre Katzen blieben indes in der Erinnerung und im Sprichwortschatz Gondors lebendig. | |||
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* In einem | * All diese Angaben stammen aus einer undatierten und in den mittleren Teilen unleserlichen Notiz Tolkiens, die [[Christopher Tolkien]] in einer Fußnote zu dem Istari-Kapitel in ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]'' nacherzählt hat und deren Anspruch auf Zugehörigkeit zum Kanon daher als nicht ganz eindeutig erscheint. | ||
* In einem Briefentwurf aus dem Jahr 1956 an einen Mr. Thompson, schrieb Tolkien: „Im ''Herrn der Ringe'' werden kaum einmal Dinge erwähnt, die auf ihrer Ebene (der sekundären oder Nebenschöpfungs-Realität) nicht wirklich existieren. [Fußnote] Die Katzen der Königin Berúthiel und die Namen und Abenteuer der anderen zwei Zauberer (5 minus Saruman, Gandalf, Radagast) sind alles, woran ich mich erinnern kann.“ | |||
* In ''[[Der Herr der Ringe]]'' tritt Berúthiel nur in einer anekdotischen Randbemerkung in Erscheinung. In [[Moria]] sagt [[Aragorn II.|Aragorn]] über [[Gandalf]], dass er den Weg eher finden würde in dunkler Nacht, als die Katzen der Königin Berúthiel. | |||
* Es ist durchaus denkbar, dass die Ehe zwischen Tarannon und Berúthiel aus politischen Gründen geschlossen wurde. Bekannt ist, dass zwischen Gondor und Umbar niemals ein langfristiger Friede zustande kam und vielleicht versuchte man durch eine „Mischehe“ das angespannte Verhältnis zu lockern. Es kann jedoch nicht werkintern bewiesen werden, dass diese Mutmaßung korrekt ist. | |||
== Frühere Namen == | |||
* ''Benish Armon'' (laut [[Christopher Tolkien]] wahrscheinlich eher ein Ortsname) | |||
* ''Margoliante Berúthiel'' | |||
== Etymologie == | |||
Der Name Berúthiel stammt aus dem Sindarin und bedeutet wohl soviel wie ‚Königin Zorn-Maid‘ oder ‚Zornige Königin‘. Der Name ist wohl aus den Sindarinwörtern ''bereth'' (‚Königin, Gemahlin‘), ''rûth'' (‚Zorn‘) und der femininen Endung ''iëll'' (‚Maid‘) zusammengesetzt. | |||
== Links == | |||
* [[Medium:Ardapedia_Silmarillon_Genealogie.pdf|Silmarillion Stammbaum]] (PDF, ca. 108 kb) | |||
* [http://gernot-katzers-spice-pages.com/tolkien/edain.pdf Stammbaum der Eldar und Atani] | * [http://gernot-katzers-spice-pages.com/tolkien/edain.pdf Stammbaum der Eldar und Atani] | ||
==Quellen== | == Quellen == | ||
* | * J. R. R. Tolkien: ''Der Herr der Ringe''. | ||
* | ** Zweites Buch, Viertes Kapitel: ''Eine Wanderung im Dunkeln''. | ||
* [[Briefe]] | * J. R. R. Tolkien: ''Nachrichten aus Mittelerde''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. | ||
* [[ | ** Teil Vier, II. ''Die Istari'' (siehe ''Anmerkungen''). | ||
* [ | * J. R. R. Tolkien: ''[[Briefe]]''. Herausgegeben von [[Humphrey Carpenter]]. | ||
** Brief #180. | |||
* J. R. R. Tolkien: ''[[The Return of the Shadow]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. | |||
** The story continued: ''The Mines of Moria'', Notes 26 (p. 464). | |||
* [[Wayne G. Hammond]] und [[Christina Scull]]: ''[[The Lord of the Rings: A Reader’s Companion]]''. | |||
** Book II, Chapter IV: ''A Journey in the Dark'' (p. 283f.). | |||
* [[Helmut W. Pesch]]: ''[[Elbisch (Bücher)|Elbisch – Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache von J. R. R. Tolkien]]''. | |||
** Wörterbuch Sindarin – Deutsch, Eintragungen für ''bereth'', ''rûth'' und ''iëll''. | |||
* J. R. R. Tolkien im Interview mit Daphne Castell in ''The Realms of Tolkien'' in ''New World'' 50 (November 1966). | |||
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 23:21 Uhr
Berúthiel (Sindarin für ‚Königin Zorn-Maid‘ oder ‚Zornige Königin‘) ist im Legendarium eine Königin von Gondor.
Zeitangaben
Volk
Beschreibung
Königin Berúthiel war die Gemahlin von Tarannon Falastur, dem 12. König von Gondor. Sie schenkte ihrem Gemahl jedoch keinen Thronerben.
Sie wurde als ruchlos, einzelgängerisch und lieblos geschildert. Sie lebte im Haus des Königs in Osgiliath, nicht bei ihrem Gemahl in dessen Haus am Ethir Anduin. Tatsächlich hasste sie den Geruch des Meeres und die Schreie der Möwen. Da ihr Farben und Schmuck zuwider waren, trug sie nur Schwarz und Silber und lebte in kahlen Gemächern oder wandelte im Garten, wo gequälte Skulpturen unter düsteren Zypressen und Eiben standen.
Ihre Vertrauten waren eine weiße und neun schwarze Katzen, mit denen sie sich unterhielt, deren Gedanken sie las und die sie als Spione ausschickte, um alle dunklen Geheimnisse der Menschen von Gondor auszuspähen. Keiner wagte es, sich an diesen Katzen zu vergreifen, aber sie wurden gefürchtet und heimlich verflucht.
Berúthiel war unter dem Volk Gondors so unbeliebt, dass Tarannon sie schließlich mit ihren Katzen auf ein Schiff bringen ließ. Auf hoher See gab man es einem nördlichen Wind preis und Berúthiel verschwand von den Gestaden Gondors und ihr Name wurde aus den Annalen der Könige getilgt.
Das Schiff wurde zuletzt in einer Mondnacht vor Umbar gesichtet, mit einer Katze im Masttop und einer als Galionsfigur am Bug. Daher kann angenommen werden, dass sie in ihre Heimat, offenbar einer Siedlung südlich von Umbar, zurückkehrte.
Ihre Katzen blieben indes in der Erinnerung und im Sprichwortschatz Gondors lebendig.
Sonstiges
- All diese Angaben stammen aus einer undatierten und in den mittleren Teilen unleserlichen Notiz Tolkiens, die Christopher Tolkien in einer Fußnote zu dem Istari-Kapitel in Nachrichten aus Mittelerde nacherzählt hat und deren Anspruch auf Zugehörigkeit zum Kanon daher als nicht ganz eindeutig erscheint.
- In einem Briefentwurf aus dem Jahr 1956 an einen Mr. Thompson, schrieb Tolkien: „Im Herrn der Ringe werden kaum einmal Dinge erwähnt, die auf ihrer Ebene (der sekundären oder Nebenschöpfungs-Realität) nicht wirklich existieren. [Fußnote] Die Katzen der Königin Berúthiel und die Namen und Abenteuer der anderen zwei Zauberer (5 minus Saruman, Gandalf, Radagast) sind alles, woran ich mich erinnern kann.“
- In Der Herr der Ringe tritt Berúthiel nur in einer anekdotischen Randbemerkung in Erscheinung. In Moria sagt Aragorn über Gandalf, dass er den Weg eher finden würde in dunkler Nacht, als die Katzen der Königin Berúthiel.
- Es ist durchaus denkbar, dass die Ehe zwischen Tarannon und Berúthiel aus politischen Gründen geschlossen wurde. Bekannt ist, dass zwischen Gondor und Umbar niemals ein langfristiger Friede zustande kam und vielleicht versuchte man durch eine „Mischehe“ das angespannte Verhältnis zu lockern. Es kann jedoch nicht werkintern bewiesen werden, dass diese Mutmaßung korrekt ist.
Frühere Namen
- Benish Armon (laut Christopher Tolkien wahrscheinlich eher ein Ortsname)
- Margoliante Berúthiel
Etymologie
Der Name Berúthiel stammt aus dem Sindarin und bedeutet wohl soviel wie ‚Königin Zorn-Maid‘ oder ‚Zornige Königin‘. Der Name ist wohl aus den Sindarinwörtern bereth (‚Königin, Gemahlin‘), rûth (‚Zorn‘) und der femininen Endung iëll (‚Maid‘) zusammengesetzt.
Links
- Silmarillion Stammbaum (PDF, ca. 108 kb)
- Stammbaum der Eldar und Atani
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Zweites Buch, Viertes Kapitel: Eine Wanderung im Dunkeln.
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- Teil Vier, II. Die Istari (siehe Anmerkungen).
- J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter.
- Brief #180.
- J. R. R. Tolkien: The Return of the Shadow. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- The story continued: The Mines of Moria, Notes 26 (p. 464).
- Wayne G. Hammond und Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion.
- Book II, Chapter IV: A Journey in the Dark (p. 283f.).
- Helmut W. Pesch: Elbisch – Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache von J. R. R. Tolkien.
- Wörterbuch Sindarin – Deutsch, Eintragungen für bereth, rûth und iëll.
- J. R. R. Tolkien im Interview mit Daphne Castell in The Realms of Tolkien in New World 50 (November 1966).