Istari: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ''Istari'' ([[Quenya]], "diejenigen, die wissen"; Singular ''istar'') oder ''Zauberer'' waren Sendboten aus dem Fernen Westen ([[Valinor]]) im [[Drittes_Zeitalter|Dritten Zeitalter]], die geschickt wurden, um alle jene zu vereinen, die gewillt waren, [[Sauron]] Widerstand zu leisten. Ausübung von Macht und Gewalt war ihnen aber verboten. (Sie waren vermutlich [[Maiar]], Boten der [[Valar]].)
Die '''Istari''' ([[Quenya]] für ‚Diejenigen, die wissen‘, Singular: ''Istar''), häufig auch ''Zauberer'' genannt, sind im [[Legendarium]] eine kleine Gruppe von höheren Wesen, die den Bewohnern [[Mittelerde]]s im [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]] Beistand gegen die Mächte des Bösen leisten.


Jeder trug Kleidung einer bestimmten Farbe und hatte einen ''Stab'', der ihn als Istari auszeichnete.
== Beschreibung ==


Die Istari waren Wesen aus [[Aman]], die ursprünglich zu den [[Maiar]] gehörten. In der ersten Hälfte des Dritten Zeitalters wurden sie als Sendboten der [[Valar]] nach Mittelerde geschickt, um seinen Bewohnern Beihilfe im Kampf gegen das Böse zu leisten. Ihr Auftrag war es, die Freien Völker gegen [[Sauron]] zu vereinen und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen. Dabei durften sie jedoch weder ihre Herkunft preisgeben noch Schwächere unter ihren Willen zwingen. Jegliche Ausübung von Macht und Gewalt war ihnen verboten.


== Personen ==
Die Istari besaßen physische Körper, die denen alter Männer entsprachen. Wegen des Geistes, der sie erfüllte, alterten sie nur langsam, obwohl sie niemals jung waren. Sie verfügten über große geistige Kräfte und eine enorme Ausdauer. Jeder von ihnen trug Kleidung einer bestimmten Farbe, die für den Rang innerhalb des Ordens entscheidend war. Zudem besaßen alle einen [[Stäbe der Istari|Stab]] als Zeichen der Ordenszugehörigkeit. Die genaue Anzahl der Mitglieder ihres Ordens war unbekannt, jedoch gelangten fünf von ihnen in den Norden Mittelerdes. Diese waren:


Es heißt, der ''Orden der Istari'' habe fünf Mitglieder gehabt, die unter verschiedenen Namen bekannt wurden:
* ''Curunír:'' Er kam als Erster in Mittelerde an und stand dem Orden vor. Er ging häufig unter die Menschen, die ihn ''[[Saruman|Saruman den Weißen]]'' nannten. Nach einer Weile ließ er sich in der [[Gondor|gondorischen]] Festung [[Isengart]] nieder.
* ''Mithrandir:'' Er war der Zweithöchste des Ordens und kam als Letzter nach Mittelerde. Dort war er auch unter dem Namen ''[[Gandalf|Gandalf der Graue]]'' bekannt. Er hatte nie einen festen Wohnsitz und gab sich oft mit den [[Elben]] ab.
* ''[[Radagast]]:'' Er trug den Beinamen ''der Braune'' und war ein Freund der Tiere. Selten mischte er sich in die Belange der Elben und Menschen ein. Eine Zeit lang wohnte er in [[Rhosgobel]], südlich des [[Düsterwald]]s.
* ''Ithryn Luin:'' Über diese beiden Ordensmitglieder war bis auf ihre Namen, [[Alatar]] und [[Pallando]], wenig bekannt. Sie trugen blaue Gewänder und gingen in den Osten von Mittelerde. Von dort kehrten sie nicht zurück. Was mit ihnen geschah, war ungewiss.


* ''Curunír'', "Mann der Wissens", der unter den Menschen [[Saruman|Saruman, der Weiße]] genannt wurde. Er stand dem Orden vor.
== Geschichte ==
* ''Mithrandir'', "Grauer Pilger", auch bekannt als [[Gandalf|Gandalf der Graue]] und anderen Namen. Er hatte nie einen festen Wohnsitz. Den Ring des Feuers (Einen der drei Elbenringe) bekam er bei seiner Ankunft in Mittelerde von [[Círdan]], um "mit ihm die Herzen in einer Welt, die kühl wird, zu entzünden".
 
* ''Radagast'', der Braune, Freund und Hüter der Tiere. Er mischte sich wenig in die Belange [[Mittelerde]]s ein (es sei denn als Übermittler von Botschaften) und hatte eine Art festen Wohnsitz in ''Rhosgobel'' südlich des Düsterwalds.
Die Istari erschienen etwa tausend Jahre nach dem Beginn des Dritten Zeitalters in Mittelerde. Dort wussten nur wenige, wer sie waren und woher sie kamen. Von Gandalf war bekannt, dass er mit einem Schiff in den [[Graue Anfurten|Grauen Anfurten]] landete und dass [[Círdan]] von seiner Herkunft wusste. Da die Istari jedoch keine Fragen darüber beantworteten, hielten die meisten sie für Elben oder weise Menschen.
 
Im Folgenden unternahmen die Zauberer groß angelegte Wanderungen durch Mittelerde. Während Gandalf jedoch immer in den westlichen Gebieten des Kontinents blieb, gingen Saruman und die Ithyrn Luin auch in die weitgehend unbekannten östlichen Regionen. Im Gegensatz zu Alatar und Pallando kehrte er aber wieder in den Westen zurück. Auf diesen Reisen bemühten sich die Istari, zum Kampf gegen die dunklen Mächte aufzurufen und den Elben und Menschen Trost zu spenden.
 
Im Jahr 2463 gründeten Saruman und Gandalf zusammen mit den höchsten Elbenfürsten den [[Weißer Rat|Weißen Rat]], der die Politik der Eldar gegenüber Sauron bestimmte. Dieser Rat beschäftigte sich vor allem mit der Frage nach dem Verbleib des [[Der Eine Ring|Einen Ringes]]. Außerdem befasste er sich mit einem möglichen Angriff auf die Festung [[Dol Guldur]] im Düsterwald, von der vermutet wurde, dass sich Sauron dort aufhielt.


Desweiteren zwei Zauberer, denen die Farbe Blau zugeschrieben wird. Über sie ist wenig bekannt und es wird vermutet, sie seien auf ihren Wanderungen im Osten und Süden in den Schatten Mordors verschollen.
Saruman, ursprünglich der Größte der Zauberer, verbrachte viel Zeit mit dem Studium der [[Ringe der Macht]] und dem Erforschen der dunklen Künste seines Feindes Sauron. Dabei erlag er schließlich dem Verlangen nach Macht und dem Drang, Dinge nach seinem eigenen Willen zu gestalten. Als er sich in Isengart am südlichen Ende des [[Nebelgebirge]]s niederließ, benutzte er den dort aufgestellten [[Palantíri|Palantír]] des [[Orthanc]] und geriet unter den Einfluss Saurons. So verriet er seinen Auftrag und wurde zum Feind der Freien Völker. Er überzog die Bewohner [[Rohan]]s mit Krieg, wurde am Ende aber besiegt und aus dem Orden der Istari ausgeschlossen.
Es heißt, ihre Namen seien "Pallando" und "Alatar" gewesen (Quelle?).


Die Istari, die Weisen, erschienen im ersten Jahrtausend des dritten Zeitalter zum ersten mal. Es sind Zauberer, die von Aman nach Mittelerde kamen, um gegen den Dunklen Herrscher zu kämpfen. Sie sind unsterblich. Die Istari hatten den Verdacht, Sauron könnte wieder auferstehen und ganz Mittelerde in eine zweite Finsternis zu treiben. Gandalf forschte dabei nach und findet Sauron in Dol Guldur. Bei der Besammlung des Weissen Rates, will Gandalf, dass die Istari Dol Guldur angreifen. Doch Saruman stimmt dagegen.
Als Saruman seinem Auftrag untreu wurde, blieb Gandalf die Aufgabe, die verbliebenen Völker des Westens zum Sieg über Sauron zu führen. So wurde er zum Anführer der [[Gemeinschaft des Ringes|Ringgemeinschaft]], die es sich zum Ziel machte, den Einen Ring in Mordor zu zerstören. Bei der Durchquerung von [[Khazad-dûm]] wurde er jedoch in einen Kampf mit einem [[Durins Fluch|Balrog]] verwickelt und getötet. Da er seinen Auftrag aber noch nicht erfüllt hatte, wurde er zurückgeschickt und nahm als ''Gandalf der Weiße'' Sarumans Platz ein. Er zerbrach den Zauberstab seines Widersachers, spielte eine wichtige Rolle bei der Verteidigung von Rohan und Gondor und trug zusammen mit dem [[Dúnedain|Dúnadan]] [[Aragorn II.|Aragorn]] und dem [[Hobbits|Hobbit]] [[Frodo Beutlin|Frodo]] entscheidend zum Sieg des Westens über Sauron bei. Nach der Erfüllung seines Auftrags verließ er Mittelerde für immer und fuhr zusammen mit den [[Ringträger]]n in den Alten Westen.


Bei der letzten Zusammenkunft des Weissen Rates täuscht Saruman vor, er habe den Einen Ring im Anduin gesehen. Er befestigt Isengard. Doch als er sich wagt in das Palantìr von Orthanc zu schauen, wird Saruman ein Verräter der Istari.
Was aus den anderen Istari wurde, war nicht bekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass alle mehr oder minder an ihrer Aufgabe scheiterten. In einem Brief aus dem Jahr 1958 äußert [[J. R. R. Tolkien|Tolkien]] den Verdacht, dass die Blauen Zauberer „Begründer oder Urheber geheimer Kulte und —ºmagischer—¹ Traditionen wurden, die den Fall Saurons überdauerten.“<ref>J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]''. Teil Vier, II: ''Die Istari'', Anmerkung 3. Klett-Cotta, Stuttgart 1998. S. 521.</ref>


Die Körper der Istari entsprechen denen eines alten Mannes.
Wie in [[The Peoples of Middle-Earth]] dargelegt, scheint sich Tolkien gegen Ende seines Lebens wieder der Geschichte der Istari zugewandt zu haben. In einer Notiz deutet er an, dass die beiden blauen Zauberer bereits im zweiten Zeitalter nach Mittelerde gesandt wurden, um Saurons Geschicke von Osten und Süden her zu stören:


== Geschichte ==
{{Zitat|Text=''Ihre Aufgabe war es, Sauron zu umgehen: Den wenigen Stämmen von Menschen Hilfe zu bringen, die sich einst gegen Melkor aufgelehnt hatten - Anschuldigung, Rebellion zu schüren ... und nach seinem ersten Sturz sein Versteck zu suchen und Verwirrung und Unordnung im dunklen Osten zu verursachen ... Sie müssen sehr großen Einfluss auf die Geschichte des Zweiten und Dritten Zeitalters gehabt haben, indem sie die Kräfte des Ostens geschwächt und ins Wanken gebracht haben ...'' |Autor='''J. R. R. Tolkien|Quelle=''The Peoples of Middle-Earth''. Part Two: Last Writings, Kapitel XIII, S. 384-85'''}}
 
Basierend auf seinen letzten Notizen lässt sich vermuten, dass Tolkien offenbar beabsichtigte, die Konzeption der blauen Istari grundlegend zu ändern. Demnach wären diese nicht zusammen mit Saruman, Gandalf und Radagast erst im Dritten Zeitalter in Mittelerde erschienen, sondern bereits im Jahr 1600 des Zweiten Zeitalter. Die beiden Zauberer reisten in den Osten und Süden und wurden als Morinehtar (Töter der Dunkelheit) und Rástámo (Osthelfer) bekannt. Nach der Schlacht des letzten Bündnisses wurden die beiden Istari damit beauftragt, Saurons Versteck ausfindig zu machen, worin sie jedoch scheiterten.<ref>J. R. R. Tolkien: The People of Middle-Earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien. George Allen & Unwin, United Kingdom 1996. Part Two: Letzte Schreiben, Kapitel XIII, S. 384-5, 391, Notiz 28</ref>
 
== Herr der Ringe: Ringe der Macht ==
 
In Staffel 1 der Amazon-Serie Ringe der Macht geht während einer Nacht ein Metorit brennend auf Mittelerde hernieder. In dem Einschlagskrater findet die junge Harfüßin Elanor „Nori“ Brandyfuß einen mysteriösen Fremden, der sein Gedächtnis verloren zu haben scheint und sie kümmert sich um ihn. Im Laufe der Staffel wird ersichtlich, dass der Fremde über besondere Fähigkeiten verfügt, deren Nutzung die Harfuß-Sippe aber immer wieder in Schwierigkeiten bringt und sie beginnen, diesem zu misstrauen. Erst in der letzten Folge der Staffel glaubt sich der Fremde plötzlich als Istari wiederzuerkennen, nachdem dieser drei dunkle Gestalten in einem magischen Kampf in den Schatten verbannt hatte.
 
In Staffel 2 begibt sich der Fremde mit dem Hobbit-Mädchen Nori gen Osten nach [[Rhûn]] wo dieser schließlich Bekanntschaft mit [[Tom Bombadil]] macht, welcher ihm im Verlauf der Staffel seine Bestimmung offenbart. Nämlich der Kampf gegen den schwarzen Zauberer von Rhûn und [[Sauron]] selbst. Erst im Staffelfinale gelangt der Fremde zu der Erkenntnis, dass sein Name [[Gandalf]] ist, während die Identität des schwarzen Zauberers vorerst im Dunkeln bleibt.           
 
Gespielt wird der Fremde von dem britischen Schauspieler David Weyman, während der irische Schauspieler Ciarán Hinds den schwarzen Zauberer verkörpert. Das Erscheinen der Istari bereits im zweiten Zeitalter stellt eine erhebliche Abweichung vom offiziellen Kanon dar. Das ist insofern interessant, da Amazon in früheren Pressemitteilungen stets betonte, dass das [[Tolkien Estate]] vertreten durch [[Simon Tolkien]] stets über das Projekt wache und keine signifikanten Abweichungen vom Kanon zulassen würde.
 
== Einzelnachweise ==
<references />


Einige der Istari, zum Beispiel Gandalf als Ol&oacute;rin, werden bereits am Anfang des
== Quellen ==
[[Das Silmarillion|Silmarillions]] erwähnt.


Etwa tausend Jahre nach dem Beginn des [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalters]] erscheinen sie in Mittelerde.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel ''The Lord of the Rings''.)
Von Gandalf ist bekannt, daß er mit einem Schiff in den [[Grauen Anfurten]] anlandete.
** Sechstes Buch, Neuntes Kapitel: ''Die Grauen Anfurten''
* J. R. R. Tolkien: ''[[Das Silmarillion]].'' Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel ''The Silmarillion''.)
** „Valaquenta“, ''Von den Maiar''
** „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]].'' Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel ''Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth''.)
** Teil 4, II ''Die Istari'' 
* J. R. R. Tolkien: ''[[The People of Middle-Earth]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. George Allen & Unwin, United Kingdom 1996.
** Part Two: Letzte Schreiben, Kapitel XIII, S. 384-5, 391, Notiz 28
*[https://www.amazon.de/dp/B09QHB1TTX/?ref_=dvm_DE_sl_tit_mkw_sSxqbja3c-dc_pcrid_618891657766&mrntrk=slid__pgrid_139033532325_pgeo_9044682_x__ptid_kwd-1732449884111|Amazon Prime Video]


Während der nächsten zweitausend Jahre leben die Istari auf Mittelerde.
{{Navigationsleiste Istari}}
2464 D.Z wird der [[Weißer Rat|Weiße Rat]] gebildet; 2759 D.Z. nimmt Saruman seinen Wohnsitz in [[Isengart]].


Nach seinem Tod im Moria wird Gandalf als Gandalf der Weiße nach Mittelerde zurückgeschickt.
[[Kategorie:Istari]]
Saruman, der seit seiner Abkehr vom [[Weißer Rat|Weißen Rat]] ein vielfarbiges Gewand trägt,
wird nach seiner militärischen Niederlage in [[Rohan]] von Gandalf dem Weißen als
Oberhaupt des Ordens abgesetzt; sein Stab zerbricht.


Am Ende des [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalters]] stirbt Saruman im [[Auenland]] und
[[en:Istari]]
Gandalf reist mit den anderen [[Ringträger]]n nach Westen.
[[fr:encyclo/personnages/ainur/maiar/istari]]
Über das Schicksal der anderen Istari ist nichts bekannt.
[[fi:Istari]]

Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:31 Uhr

Die Istari (Quenya für ‚Diejenigen, die wissen‘, Singular: Istar), häufig auch Zauberer genannt, sind im Legendarium eine kleine Gruppe von höheren Wesen, die den Bewohnern Mittelerdes im Dritten Zeitalter Beistand gegen die Mächte des Bösen leisten.

Beschreibung

Die Istari waren Wesen aus Aman, die ursprünglich zu den Maiar gehörten. In der ersten Hälfte des Dritten Zeitalters wurden sie als Sendboten der Valar nach Mittelerde geschickt, um seinen Bewohnern Beihilfe im Kampf gegen das Böse zu leisten. Ihr Auftrag war es, die Freien Völker gegen Sauron zu vereinen und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen. Dabei durften sie jedoch weder ihre Herkunft preisgeben noch Schwächere unter ihren Willen zwingen. Jegliche Ausübung von Macht und Gewalt war ihnen verboten.

Die Istari besaßen physische Körper, die denen alter Männer entsprachen. Wegen des Geistes, der sie erfüllte, alterten sie nur langsam, obwohl sie niemals jung waren. Sie verfügten über große geistige Kräfte und eine enorme Ausdauer. Jeder von ihnen trug Kleidung einer bestimmten Farbe, die für den Rang innerhalb des Ordens entscheidend war. Zudem besaßen alle einen Stab als Zeichen der Ordenszugehörigkeit. Die genaue Anzahl der Mitglieder ihres Ordens war unbekannt, jedoch gelangten fünf von ihnen in den Norden Mittelerdes. Diese waren:

  • Curunír: Er kam als Erster in Mittelerde an und stand dem Orden vor. Er ging häufig unter die Menschen, die ihn Saruman den Weißen nannten. Nach einer Weile ließ er sich in der gondorischen Festung Isengart nieder.
  • Mithrandir: Er war der Zweithöchste des Ordens und kam als Letzter nach Mittelerde. Dort war er auch unter dem Namen Gandalf der Graue bekannt. Er hatte nie einen festen Wohnsitz und gab sich oft mit den Elben ab.
  • Radagast: Er trug den Beinamen der Braune und war ein Freund der Tiere. Selten mischte er sich in die Belange der Elben und Menschen ein. Eine Zeit lang wohnte er in Rhosgobel, südlich des Düsterwalds.
  • Ithryn Luin: Über diese beiden Ordensmitglieder war bis auf ihre Namen, Alatar und Pallando, wenig bekannt. Sie trugen blaue Gewänder und gingen in den Osten von Mittelerde. Von dort kehrten sie nicht zurück. Was mit ihnen geschah, war ungewiss.

Geschichte

Die Istari erschienen etwa tausend Jahre nach dem Beginn des Dritten Zeitalters in Mittelerde. Dort wussten nur wenige, wer sie waren und woher sie kamen. Von Gandalf war bekannt, dass er mit einem Schiff in den Grauen Anfurten landete und dass Círdan von seiner Herkunft wusste. Da die Istari jedoch keine Fragen darüber beantworteten, hielten die meisten sie für Elben oder weise Menschen.

Im Folgenden unternahmen die Zauberer groß angelegte Wanderungen durch Mittelerde. Während Gandalf jedoch immer in den westlichen Gebieten des Kontinents blieb, gingen Saruman und die Ithyrn Luin auch in die weitgehend unbekannten östlichen Regionen. Im Gegensatz zu Alatar und Pallando kehrte er aber wieder in den Westen zurück. Auf diesen Reisen bemühten sich die Istari, zum Kampf gegen die dunklen Mächte aufzurufen und den Elben und Menschen Trost zu spenden.

Im Jahr 2463 gründeten Saruman und Gandalf zusammen mit den höchsten Elbenfürsten den Weißen Rat, der die Politik der Eldar gegenüber Sauron bestimmte. Dieser Rat beschäftigte sich vor allem mit der Frage nach dem Verbleib des Einen Ringes. Außerdem befasste er sich mit einem möglichen Angriff auf die Festung Dol Guldur im Düsterwald, von der vermutet wurde, dass sich Sauron dort aufhielt.

Saruman, ursprünglich der Größte der Zauberer, verbrachte viel Zeit mit dem Studium der Ringe der Macht und dem Erforschen der dunklen Künste seines Feindes Sauron. Dabei erlag er schließlich dem Verlangen nach Macht und dem Drang, Dinge nach seinem eigenen Willen zu gestalten. Als er sich in Isengart am südlichen Ende des Nebelgebirges niederließ, benutzte er den dort aufgestellten Palantír des Orthanc und geriet unter den Einfluss Saurons. So verriet er seinen Auftrag und wurde zum Feind der Freien Völker. Er überzog die Bewohner Rohans mit Krieg, wurde am Ende aber besiegt und aus dem Orden der Istari ausgeschlossen.

Als Saruman seinem Auftrag untreu wurde, blieb Gandalf die Aufgabe, die verbliebenen Völker des Westens zum Sieg über Sauron zu führen. So wurde er zum Anführer der Ringgemeinschaft, die es sich zum Ziel machte, den Einen Ring in Mordor zu zerstören. Bei der Durchquerung von Khazad-dûm wurde er jedoch in einen Kampf mit einem Balrog verwickelt und getötet. Da er seinen Auftrag aber noch nicht erfüllt hatte, wurde er zurückgeschickt und nahm als Gandalf der Weiße Sarumans Platz ein. Er zerbrach den Zauberstab seines Widersachers, spielte eine wichtige Rolle bei der Verteidigung von Rohan und Gondor und trug zusammen mit dem Dúnadan Aragorn und dem Hobbit Frodo entscheidend zum Sieg des Westens über Sauron bei. Nach der Erfüllung seines Auftrags verließ er Mittelerde für immer und fuhr zusammen mit den Ringträgern in den Alten Westen.

Was aus den anderen Istari wurde, war nicht bekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass alle mehr oder minder an ihrer Aufgabe scheiterten. In einem Brief aus dem Jahr 1958 äußert Tolkien den Verdacht, dass die Blauen Zauberer „Begründer oder Urheber geheimer Kulte und —ºmagischer—¹ Traditionen wurden, die den Fall Saurons überdauerten.“[1]

Wie in The Peoples of Middle-Earth dargelegt, scheint sich Tolkien gegen Ende seines Lebens wieder der Geschichte der Istari zugewandt zu haben. In einer Notiz deutet er an, dass die beiden blauen Zauberer bereits im zweiten Zeitalter nach Mittelerde gesandt wurden, um Saurons Geschicke von Osten und Süden her zu stören:

Ihre Aufgabe war es, Sauron zu umgehen: Den wenigen Stämmen von Menschen Hilfe zu bringen, die sich einst gegen Melkor aufgelehnt hatten - Anschuldigung, Rebellion zu schüren ... und nach seinem ersten Sturz sein Versteck zu suchen und Verwirrung und Unordnung im dunklen Osten zu verursachen ... Sie müssen sehr großen Einfluss auf die Geschichte des Zweiten und Dritten Zeitalters gehabt haben, indem sie die Kräfte des Ostens geschwächt und ins Wanken gebracht haben ...

—” J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-Earth. Part Two: Last Writings, Kapitel XIII, S. 384-85

Basierend auf seinen letzten Notizen lässt sich vermuten, dass Tolkien offenbar beabsichtigte, die Konzeption der blauen Istari grundlegend zu ändern. Demnach wären diese nicht zusammen mit Saruman, Gandalf und Radagast erst im Dritten Zeitalter in Mittelerde erschienen, sondern bereits im Jahr 1600 des Zweiten Zeitalter. Die beiden Zauberer reisten in den Osten und Süden und wurden als Morinehtar (Töter der Dunkelheit) und Rástámo (Osthelfer) bekannt. Nach der Schlacht des letzten Bündnisses wurden die beiden Istari damit beauftragt, Saurons Versteck ausfindig zu machen, worin sie jedoch scheiterten.[2]

Herr der Ringe: Ringe der Macht

In Staffel 1 der Amazon-Serie Ringe der Macht geht während einer Nacht ein Metorit brennend auf Mittelerde hernieder. In dem Einschlagskrater findet die junge Harfüßin Elanor „Nori“ Brandyfuß einen mysteriösen Fremden, der sein Gedächtnis verloren zu haben scheint und sie kümmert sich um ihn. Im Laufe der Staffel wird ersichtlich, dass der Fremde über besondere Fähigkeiten verfügt, deren Nutzung die Harfuß-Sippe aber immer wieder in Schwierigkeiten bringt und sie beginnen, diesem zu misstrauen. Erst in der letzten Folge der Staffel glaubt sich der Fremde plötzlich als Istari wiederzuerkennen, nachdem dieser drei dunkle Gestalten in einem magischen Kampf in den Schatten verbannt hatte.

In Staffel 2 begibt sich der Fremde mit dem Hobbit-Mädchen Nori gen Osten nach Rhûn wo dieser schließlich Bekanntschaft mit Tom Bombadil macht, welcher ihm im Verlauf der Staffel seine Bestimmung offenbart. Nämlich der Kampf gegen den schwarzen Zauberer von Rhûn und Sauron selbst. Erst im Staffelfinale gelangt der Fremde zu der Erkenntnis, dass sein Name Gandalf ist, während die Identität des schwarzen Zauberers vorerst im Dunkeln bleibt.

Gespielt wird der Fremde von dem britischen Schauspieler David Weyman, während der irische Schauspieler Ciarán Hinds den schwarzen Zauberer verkörpert. Das Erscheinen der Istari bereits im zweiten Zeitalter stellt eine erhebliche Abweichung vom offiziellen Kanon dar. Das ist insofern interessant, da Amazon in früheren Pressemitteilungen stets betonte, dass das Tolkien Estate vertreten durch Simon Tolkien stets über das Projekt wache und keine signifikanten Abweichungen vom Kanon zulassen würde.

Einzelnachweise

  1. J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Teil Vier, II: Die Istari, Anmerkung 3. Klett-Cotta, Stuttgart 1998. S. 521.
  2. J. R. R. Tolkien: The People of Middle-Earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien. George Allen & Unwin, United Kingdom 1996. Part Two: Letzte Schreiben, Kapitel XIII, S. 384-5, 391, Notiz 28

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Sechstes Buch, Neuntes Kapitel: Die Grauen Anfurten
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Valaquenta“, Von den Maiar
    • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
    • Teil 4, II Die Istari
  • J. R. R. Tolkien: The People of Middle-Earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien. George Allen & Unwin, United Kingdom 1996.
    • Part Two: Letzte Schreiben, Kapitel XIII, S. 384-5, 391, Notiz 28
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