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Version vom 3. Februar 2007, 17:20 Uhr
Als Durins Fluch ist der Balrog von Moria (Khazad-dûm) bekannt geworden.
Volk
Zeitangaben
- Ankunft auf Arda als einer der Ainur zum Beginn der Zeit
- Versteck unter dem Nebelgebirge zum Ende des Ersten Zeitalters
- 1980 D.Z. Das erste Erscheinen in Moria
- 2799 D.Z. Der Balrog beobachtet die Schlacht von Azanulbizar.
- 3019 D.Z. Der Balrog wird von Gandalf niedergeworfen.
Beschreibung
Die Balrogs oder Valaraukar waren von unterschiedlicher und auch wechselnder Gestalt. Der Balrog von Moria wird als großer Schatten beschrieben, in dessen Inneren sich der dunkle Umriss einer menschlichen Gestalt abzeichnet. Außer Flügeln aus Schatten und seinen feurigen Nüstern sind keine körperlichen Details erkennbar. Sein Äußeres scheint somit aus einem stetigen Wechsel von Feuer und Schatten zu bestehen:
- "An evil of the Ancient World it seemed, such as I have never seen before," said Aragorn. "It was both a shadow and a flame, strong and terrible."
Selbst die Diener Saurons fürchten ihn, auch wenn sie sich in Moria mit ihm arrangiert zu haben scheinen. Seine Zauberkräfte und die Furcht, die er erzeugt, sind seine Waffen, zudem trug er ein flammendes Schwert und eine vielzüngige Peitsche.
Hintergrund
Nicht alle von Morgoths Dienern wurden im Krieg des Zorns, der letzten großen Schlacht Beleriands erschlagen oder gefangengenommen. Unter ihnen war neben Sauron auch mindestens einer der Valaraukar, der sich in, vor Urzeiten von namenlosen Wesen geschaffenen Höhlen und Gängen unter dem Nebelgebirge vor dem Zorn der Valar verbarg.
Dort überdauerte der Balrog das gesamte Zweite und halbe Dritte Zeitalter, bis die Zwerge von Khazad-dûm bei ihrer Suche nach Mithril im Jahr 1980 D.Z. unter dem Caradhras auf den mächtigen Dämon stießen. Der Balrog erschlug viele Zwerge, darunter König Durin VI. und im Folgejahr dessen Sohn König Náin I.. Dessen Nachfolger Thráin I. führte daraufhin sein verbliebenes Volk aus Moria fort und gründete das Königreich unter dem Berg Erebor. Die Furcht, die das Erscheinen des Balrogs hervorrief, wurde auch im benachbarten Lothlórien verspürt und viele der Galadhrim, darunter deren König Amroth und dessen Verlobte Nimrodel flohen nach Süden zu den Elbenhäfen. Moria wurde zu einem dunklen, von Orks und Trollen bevölkerter Ort.
Im Jahr 2799 D.Z. fochten die Zwerge vor dem Osttor Morias die Schlacht von Azanulbizar, die letzte und entscheidende Schlacht im Krieg der Zwerge gegen die Orks, in der Azog erschlagen und somit König Thror gerächt wurde. Als König Thráin II. die überlebenden Zwerge des verlustreichen Krieges auffordert, Moria wieder in Besitz zu nehmen, lehnen diese ab. Auch Dáin Eisenfuß, der den fliehenden Azog unter dem Großen Tor von Moria erschlagen hatte und als einziger einen Blick in das verlorene Reich werfen konnte, riet davon ab, Moria wieder zu betreten:
- You are the father of our Folk, and we have bled for you, and will again. But we will not enter Khazad-dûm. You will not enter Khazad-dûm. Only I have looked through the shadow of the Gate. Beyond the shadow it waits for you still: Durin's Bane. The world must change and some other power must come before Durin's Folk walk again in Moria.
Obwohl Gandalf und Aragorn die Gefahren Morias erahnen, führen sie die Gefährten nach deren Scheitern bei der Überquerung des Rothornpaßes am 13. Januar 3019 D.Z. nach Moria. Nach dem Scharmützel gegen Orks in der Kammer von Mazarbul fliehen die Gefährten durch den Nordausgang. Gandalf verschließt die Tür durch Zauberworte, als der Balrog die Kammer betritt und die Nähe des Zauberers bemerkt. Im anschließenden magischen Duell zwischen den beiden Maiar, dem Istar Gandalf und dem Durins Fluch werden Tür und Kammer zerstört.
Die weitere Flucht führt die Gefährten in die, von zwei Abgründen durchzogene Halle Drei auf Höhe des Großen Osttors. Während der eine feuergefüllte Abgrund die Gefährten vor den verfolgenden Orks schützt, führt über den anderen, scheinbar bodenlosen Abgrund die schmale Brücke von Khazad-dûm. Erst als der Balrog zwischen den wütenden Orks und Trollen erscheint und den flammenden Spalt überspringt, wird den Gefährten das Wesen ihres Gegners bewusst:
- "Ai! ai!" wailed Legolas. "A Balrog! A Balrog is come!"
- Gimli staired with wide eyes. "Durin's Bane!" he cried and letting his axe fall he covered his face.
- "A Balrog." muttered Gandalf. "Now I understand." He faltered and leaned heavily on his staff. "What an evil fortune! And I am already weary."
Dennoch stellt sich Gandalf dem Balrog auf der Mitte der Brücke und verbietet ihm wortgewaltig den Weg, indem er seine Macht erklärt. Den ersten Angriff mit dem flammenden Schwert kann Gandalf mit Glamdring abwehren. Als der Balrog zum zweiten Mal auf den Zauberer eindringt und dazu vollends auf die Brücke eilt, zerschlägt Gandalf die Brücke vor seinen Füßen, so dass der Balrog in den Abgrund stürtzt. Dabei schwingt der Dämon seine Peitsche um Gandalfs Knie und zieht diesen mit in den Abgrund. Aragorn, der mit Boromir dem Zauberer noch zur Seite eilen will, übernimmt die Führung der Gemeinschaft des Ringes.
Doch Gandalf und der Balrog sind nicht tot. Der Zweikampf geht während des langen Sturzes in den Abgrund weiter, der die Duellanten schließlich in das tiefe und kalte Wasser unter dem Nebelgebirge führt, durch die Kammern und Schächte, die den Balrog durch die Zeitalter verbargen und schließlich über die Endlose Treppe bis zu Durins Turm auf dem Gipfel der Silberzinne, wo Gandalf schließlich seinen Gegner niederwerfen kann und selbst aus dem Leben scheidet.
Filmtrilogie
In Peter Jacksons Filmtrilogie ist der Balrog animiert. Die Szenen weichen mitunter von der Darstellung im Buch ab, so zerstört der Balrog im Film nicht die Kammer von Mazarbul. Vielmehr vertreibt der Schein seines Feuers und das Stampfen seines Schrittes die Orks, die die Gefährten in einer Säulenhalle gestellt hatten.
Die Geschichte ab dem Zeitpunkt des Sturzes von der Brücke von Khazad-dûm werden in kurzen Szenen gezeigt. Im Buch erfährt sie der Leser durch die Erzählung des zurückgekehrten, inzwischen weißen Gandalfs, als dieser seinen Freunden Aragorn, Legolas und Gimli im Fangorn-Wald Bericht erstattet.
Namen
Außer Gothmog, dem Fürsten der Balrogs im Ersten Zeitalter, ist keiner der Valaraukar namentlich erwähnt. Für den Balrog aus Moria bestehen daher nur umschreibende Namen:
- Durins Fluch heißt er bei den Zwergen, da er König Durin VI erschlug und dessen Sippe aus Khazad-dûm vertrieb.
- Als Flamme von Udûn bezeichnet ihn Gandalf, als er sich dem Balrog auf der Brücke von Khazad-dûm stellt. Die Bezeichnung "Flamme" bezieht sich auf den Balrog selbst, dessen Wesen von "flammender Gestalt" ist. Udûn ist das Sindarin Wort für Utumno, Morgoths erste große unterirdische Festung im Norden von Mittelerde, und dies war auch die Heimat der Balrogs, denn Morgoth scharte sie hier um sich.
- Von Ghâsh, orkisch für Feuer, sprachen die verängstigten Orks in der Kammer von Mazarbul als sich der Balrog näherte.
Sonstiges
- Die Frage, ob der Balrog Flügel hat, ist eine der meistdiskutierten innerhalb der Tolkienschen Fangemeinschaft. Die Textstellen im Herrn der Ringe lassen sowohl tatsächliche körperliche Flügel als auch flügelähnliche Schatten als Interpretation zu.
- Der Balrog verspürt keine Angst und nimmt die Herausforderung Gandalfs sofort an. Dennoch ließ er sich für einen kurzen Moment irritieren, als Boromir in das Horn von Gondor bläst.
Quellen
- Der Herr der Ringe, Buch II, Fünftes Kapitel "The Bridge of Khazad-dûm"
- Der Herr der Ringe, Buch II, Sechstes Kapitel "Lothlórien"
- Der Herr der Ringe, Buch III, Fünftes Kapitel "The White Rider"
- Der Herr der Ringe, Anhang A, III "Durin's Folk"
- Der Herr der Ringe, Anhang B, "The Tale of Years"
- [1] Versionsgeschichte zu Flamme von Udûn