Religion: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Religion''' ''[ lat. religio >Gottverbundenheit<, >Glaubensaussage< ]''
Die Ausübung von '''Religion''', die im ''Neuen Brockhaus'' erläutert wird als ''[d]as von der Wirklichkeit des Heiligen ausgehende Ergriffensein, das überwiegend in Glaubensgemeinschaften [...] seine Ausdrucksform findet'', wird in den Werken [[J. R. R. Tolkien]]s über [[Arda]] nur an wenigen Stellen erwähnt.
''"Religion: Das von der Wirklichkeit des Heiligen ausgehende Ergriffensein, das überwiegend in Glaubensgemeinschaften, [...], seine Ausdrucksform findet."'' Zitiert nach ''Der Neue Brockhaus''


==Religion der Númenorer & der Gondorianer==
== Elben ==
Der Ursprung einer '''Religion''' der Númenorer findet sich im [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] auf der [[Númenor|Insel Númenor]], dort wurde an bestimmten Festtagen [[Eru|Gott Eru]] angerufen und ihm gedankt, dabei ging der König als Anführer einer Prozession weiß gekleideter und blumenbekränzter Númenorer hinauf auf den heiligen Berg [[Meneltarma]], dem Himmelspfeiler, der [[Eru|Eru Ilúvatar]] geweiht war. Dabei war lediglich dem König das Sprechen gestattet, der wie ein Priester das Gebet zelebrierte, die tat er an drei hohen Festtagen, dem Frühlingsfest [[Erukyerme]], an dem er für das kommende Jahr betete, am Mittsommerfest [[Erulaitale]] sprach der König ein Lobgebet für [[Eru]] und im Herbst schließlich das [[Eruhantale]], bei dem er ein Dankgebet für das letzte Jahr sprach (ähnlich unserem Erntedankfest). Obgleich ein heiliger Ort bauten die Númenorer ihrem Gott keine Tempel, Kirchen oder Hochaltäre. Hingegen bauten die die [[Sauron]] zu diensten waren, die sogenannten ''Sauronianer'', [[Morgoth]], dem Sauron diente einen großen Tempel in dem ihm sogar Menschenopfer dargebracht wurden. Als die Númenorer jedoch nach Unsterblichkeit und Reichtum gierten und nach [[Valinor]] segeln wollten, brach die ''"Strafe Gott Erus"'' über sie herein und [[Númenor]] wurde vom Meer verschluckt. Obwohl die Überlebenden versuchten eine Kopie der númenorischen Kultur an der Westküste [[Mittelerde]]s zu schaffen, war ihr heiligster Ort jedoch für immer unter den Wellen verschwunden, [[Aragorn II.]] jedoch fand nach dem [[Ringkrieg]] ein altes "Heiligtum" auf dem Berg [[Mindolluin]], wo er den Sätzling des weißen Baumes fand, und das nur der wahre König betreten durfte.


Im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] hatten die [[Menschen]] so gut wie keine erkennbare Religion. Auf jedenfall zelebrierte man sie in [[Gondor]] nicht, die einzigen "Heiligtümer" vor und während des [[Ringkrieg]]s  waren die [[Das Haus der Könige|Grabmäler der altvorderen Könige]]. Wenn es etwas gab was in dieser Zeit einem religiösen Kult ähnelte, dann war es die Danksagung vor dem Essen das sogenannte "Stille Gedenken". Weiterhin die Anrufung der [[Valar]], vor allem die Anrufung der [[Valie]] [[Varda|Elbereth Gilthoniel]]s, wie ein Katholik einen Heiligen anruft, so riefen sowohl [[Menschen]] wie auch [[Elben]], wie auch manch ein gebildeter [[Hobbit]] in größter Not nach ihr, obgleich die Macht der Valar beschränkt war. So sahen die Bewohner Mittelerdes die Valar so, wie Kinder ihre Eltern oder Erwachsene ihre direkten Vorgesetzten sehen. Die Weigerung eine "Kreatur" anzubeten war charakteristisch für dieses Zeitalter. Im [[Das Vierte Zeitalter|Vierten Zeitalter]] gab es zweifellos wieder eine große Verehrung [[Eru|Eru Ilúvatar]]s  und sein Name war wieder öfters zu hören, nicht zu letzt durch die neue Linie der ''"Priesterkönige"'' (deren Urahnin die Elbin [[Lúthien]] war), einen wahren "Tempel Gottes" sollte es jedoch nicht geben, solange der númenorische  Einfluss bestand.
Die [[Elben]] verehren den Schöpfergott [[Eru|Eru Ilúvatar]]. Ihnen ist der nächtliche Himmel teuer, da das deshalb auch so genannte Sternenvolk nach ihrem Erwachen in [[Cuiviénen]] ihn als Erstes gesehen hat. Die Liebe zu den Sternen des Himmels zeigt sich auch in ihrer großen Verehrung der [[Valar|Valie]] [[Varda]] (auch die ''Sternentfacherin'' genannt), für die sie sogar Hymnen singen. Im [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]] machen viele [[Elben]] von [[Imladris]] aus Pilgerfahrten zu den [[Turmberge|Emyn Beraid]] und zu den drei alten Elbentürmen, um von dort durch den [[Palantír]] nach [[Valinor]] zu blicken. Belohnt werden sie dann manchmal mit einer klaren Erscheinung Vardas, die als große, weiße Gestalt auf dem Berg [[Oiolosse]] von Valinor herüber blickt, mit Augen die die Schatten durchdringen. Wegen ihrer großen Verbundenheit zu ihr rufen die Elben sie in Not und Hilflosigkeit an.


==Elben==
== Menschen ==
Den [[Elben]] war der nächtliche Himmel teuer, da dies das Erste war, was das Sternenvolk nach ihrem erwachen in [[Cuiviénen]] sah. Die Liebe zu den Sternen des Himmels zeigte sich auch in ihrer großen Verehrung der [[Valie]] [[Varda]] (auch die ''"Sternentfacherin"'' genannt), für die sie sogar Hymnen sangen. Von [[Imladris]] aus machten viele [[Elben]] Pilgerfahrten zu den [[Turmberge|Emyn Beraid]] und zu den drei alten Elbentürmen, um von dort durch den [[Palantír]] nach [[Valinor]] zu blicken, belohnt wurden sie dann manchmal mit einer klaren Erscheinung [[Varda]]s, die als große, weiße Gestalt auf dem Berg [[Oiolosse]] von Valinor herüber blickte, mit Augen die die Schatten durchdrangen. Wegen ihrer großen Verbundenheit zu ihr, war es auch sie, die sie in Not und Hilflosigkeit anriefen.


==Hobbits==
=== Númenórer und der Gondorer ===
Die [[Hobbits]] hatten so gut wie keine Religion oder Kulte, außer sie trafen die [[Elben]] auf ihren Pilgerfahrten und wurden eingeladen, eine Weile mit ihnen zu gehen, dabei fühlten sie sich häufig wie in einen Traum versetzt und der wohlklang ihrer Stimmen nahm sie dabei gefangen und ein friedlicher Schlaf übermannte sie bald. (Siehe dazu die Schilderungen der Begegnung [[Gildor Inglorion]]s mit den vier [[Hobbits]]) Obgleich die Hobbits keine erkennbare Art von Religion zeigten, so hatten sie jedoch einen Feiertag in der Woche, den sogenannten '''Hochtag''', an dem abends prächtig geschmaust wurde, weiterhin feierten sie den Mittsommer.


==Rohirrim==
Rituale einer '''Religion''' findet man im [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] auf der [[Númenor|Insel Númenor]]: dort wird an bestimmten Festtagen [[Eru|Gott Eru]] angerufen und ihm gedankt. Dabei geht der König als Anführer einer Prozession weiß gekleideter und blumenbekränzter Númenórer hinauf auf den heiligen Berg [[Meneltarma]], dem Himmelspfeiler, der Eru Ilúvatar geweiht ist. Lediglich dem König ist das Sprechen gestattet, der als Priester das Gebet zelebriert. Dies tut er an drei hohen Festtagen, dem Frühlingsfest [[Erukyerme]], an dem er für das kommende Jahr betet, am Mittsommerfest [[Erulaitale]], an dem der König ein Lobgebet für Eru spricht, und im Herbst schließlich an [[Eruhantale]], bei dem er ein Dankgebet für das letzte Jahr spricht (ähnlich unserem Erntedankfest). Obgleich ein heiliger Ort, bauen die Númenórer ihrem Gott keine Tempel, Kirchen oder Hochaltäre.  
Die [[Rohirrim]] waren reine Monotheisten, sie glaubten also, wie die Gondorer nur an einen Gott, nämlich [[Eru|Ilúvatar]].


==Zwerge==
Hingegen errichten später Anhänger [[Sauron]]s, die sogenannten ''Sauronianer'', [[Morgoth]], dem dunklen Herrscher, dem Sauron dient, einen großen Tempel, in dem sogar Menschenopfer dargebracht werden. Als die Númenorer schließlich nach Unsterblichkeit und Reichtum gieren und nach [[Valinor]] segeln, bricht die ''Strafe Gott Erus'' über sie herein und [[Númenor]] wird vom Meer verschluckt.
[[Zwerge]] schienen vor allem den [[Vala]] [[Aule]] verehrt zu haben, da dieser ihr Schöpfer war, sein Name auf [[Khuzdul]] lautete ''"Mahal"'', was eventuell soviel wie ''Meister'' bedeutet.


==Ostlinge, Haradrim & die Lossoth==
Während die Überlebenden des Untergangs versuchen, eine Kopie der númenórischen Kultur an der Westküste [[Mittelerde]]s zu schaffen, ist ihr heiligster Ort verloren. [[Aragorn II.]] findet jedoch nach dem [[Ringkrieg]] ein altes „Heiligtum“ auf dem Berg [[Mindolluin]], wo er den Sämling des weißen Baumes findet, und das nur der wahre König betreten darf.
In [[Rhûn]] dem Osten [[Mittelerde]]s gab es wohl ein höheres Maß an kultischer Verehrung als im Westen, da von [[Tolkien]] selbst erwähnt wird, dass die [[Ithryn Luin]] dort, wie auch im Süden wahrscheinlich Urheber geheimer Kulte und magischer Traditionen wurden, die den Sturz Saurons überdauerten. Jedoch kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass sie zur Zeit des [[Ringkrieg]]s [[Morgoth]] oder [[Sauron]] verehrten, jedoch ist davon auszugehen , dass viele östliche Stämme Sauron als höhere oder befehlshabende Macht akzeptierten, da sich Sauron während des '''Wachsamen Friedens''' im Osten verstecken konnte. Bei den [[Haradwaith]] ist nichts von Kulten oder Religion bekannt. Die [[Lossoth]], die in den eisigen Ebenen [[Forochel]]s lebten fürchteten den [[Der Hexenkönig von Angmar|Hexenkönig von Angmar]], weil sie glaubten, er hätte die Macht das Wetter zu ändern, weiterhin misstrauten sie allem Fremden, größere Schiffe nannten sie "Seeungeheuer".
 
Im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] haben die [[Menschen]] so gut wie keine erkennbare Religion. Auf jeden Fall zelebriert man sie in [[Gondor]] nicht, die einzigen „Heiligtümer“ vor und während des Ringkriegs sind die [[Das Haus der Könige|Grabmäler der altvorderen Könige]]. Wenn es etwas gibt, was in dieser Zeit einem religiösen Ritual ähnelt, dann ist es die Danksagung vor dem Essen, das sogenannte „Stille Gedenken“. Weiterhin wird die Anrufung der [[Valar]] erwähnt, vor allem der Valie [[Varda|Elbereth Gilthoniel]]. Wie ein Katholik einen Heiligen anruft, so rufen sowohl Menschen als auch [[Elben]], und auch mancher gebildete [[Hobbit]], in größter Not nach ihr, obgleich ihnen bewusst ist, dass die Macht der Valar beschränkt ist. Allgemein ist es in diesem Zeitalter im Westen Mittelerdes nicht üblich, ein Wesen anzubeten.
 
Im [[Das Vierte Zeitalter|Vierten Zeitalter]] nimmt die Verehrung Eru Ilúvatars  wieder zu, nicht zuletzt durch die von Aragorn II. begründete neue Linie der ''Priesterkönige'', deren Urahnin die Elbin [[Lúthien]] war.
 
=== Rohirrim ===
 
Die [[Rohirrim]] sind reine Monotheisten, sie glauben also wie die Gondorer nur an einen Gott, nämlich [[Eru|Ilúvatar]].
 
=== Ostlinge, Haradrim und die Lossoth ===
 
In [[Rhûn]], dem Osten [[Mittelerde]]s, gibt es wohl ein höheres Maß an kultischer Verehrung als im Westen, da von Tolkien erwähnt wird, dass die [[Ithryn Luin]] dort, wie auch im Süden, wahrscheinlich geheime Kulte und magischer Traditionen geschaffen haben, die den Sturz Saurons überdauern. Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass sie zur Zeit des Ringkriegs [[Morgoth]] oder [[Sauron]] verehren, es ist aber davon auszugehen, dass viele östliche Stämme Sauron als höhere oder befehlshabende Macht akzeptieren, da sich Sauron während des [[Wachsamer Friede|Wachsamen Friedens]] im Osten verstecken kann.
 
Bei den [[Haradwaith]] ist nichts von Kulten oder Religion bekannt.
 
Die [[Lossoth]], die in den eisigen Ebenen [[Forochel]]s leben, fürchten den [[Der Hexenkönig von Angmar|Hexenkönig von Angmar]], weil sie glauben, er hätte die Macht das Wetter zu ändern; weiterhin misstrauen sie allem Fremden, größere Schiffe nennen sie „Seeungeheuer“.
 
== Hobbits ==
 
Die [[Hobbits]] haben so gut wie keine Religion oder Kulte, außer sie treffen die [[Elben]] auf ihren Pilgerfahrten und werden eingeladen, eine Weile mit ihnen zu gehen. Dabei fühlen sie sich häufig wie in einen Traum versetzt, und der Wohlklang ihrer Stimmen nimmt sie dabei gefangen und ein friedlicher Schlaf übermannt sie bald. Ein Beispiel dafür ist die Begegnung [[Gildor Inglorion]]s mit den [[Hobbits]] um [[Frodo Beutlin]] im ''[[Der Herr der Ringe (Roman)|Herrn der Ringe]]''. Obgleich die Hobbits keine erkennbare Art von Religion zeigen, so haben sie jedoch einen Feiertag in der Woche, den sogenannten ''Hochtag'', an dem abends prächtig geschmaust wird, weiterhin feiern sie den Mittsommer.
 
== Zwerge ==
 
[[Zwerge]] scheinen vor allem den Vala [[Aule]] zu verehren, da dieser ihr Schöpfer ist, sein Name auf [[Khuzdul]] lautet ''Mahal'', was eventuell soviel wie ''Meister'' bedeutet.
 
== Quellen ==


==Quellen==
* [[Der Herr der Ringe]], Die Gefährten; ''Drei Mann Hoch'' (S.105-113), Die Rückkehr des Königs; ''Minas Tirith'' (S.28-29), Anhang A I, 3 ; ''Eriador, Arnor und Isildurs Erben'' (S.363)
* [[Der Herr der Ringe]], Die Gefährten; ''Drei Mann Hoch'' (S.105-113), Die Rückkehr des Königs; ''Minas Tirith'' (S.28-29), Anhang A I, 3 ; ''Eriador, Arnor und Isildurs Erben'' (S.363)
* [[Nachrichten aus Mittelerde]], Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter, I. ''Eine Beschreibung der Insel Númenor''
* [[Nachrichten aus Mittelerde]], Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter, I. ''Eine Beschreibung der Insel Númenor''

Version vom 20. Mai 2007, 19:58 Uhr

Die Ausübung von Religion, die im Neuen Brockhaus erläutert wird als [d]as von der Wirklichkeit des Heiligen ausgehende Ergriffensein, das überwiegend in Glaubensgemeinschaften [...] seine Ausdrucksform findet, wird in den Werken J. R. R. Tolkiens über Arda nur an wenigen Stellen erwähnt.

Elben

Die Elben verehren den Schöpfergott Eru Ilúvatar. Ihnen ist der nächtliche Himmel teuer, da das deshalb auch so genannte Sternenvolk nach ihrem Erwachen in Cuiviénen ihn als Erstes gesehen hat. Die Liebe zu den Sternen des Himmels zeigt sich auch in ihrer großen Verehrung der Valie Varda (auch die Sternentfacherin genannt), für die sie sogar Hymnen singen. Im Dritten Zeitalter machen viele Elben von Imladris aus Pilgerfahrten zu den Emyn Beraid und zu den drei alten Elbentürmen, um von dort durch den Palantír nach Valinor zu blicken. Belohnt werden sie dann manchmal mit einer klaren Erscheinung Vardas, die als große, weiße Gestalt auf dem Berg Oiolosse von Valinor herüber blickt, mit Augen die die Schatten durchdringen. Wegen ihrer großen Verbundenheit zu ihr rufen die Elben sie in Not und Hilflosigkeit an.

Menschen

Númenórer und der Gondorer

Rituale einer Religion findet man im Zweiten Zeitalter auf der Insel Númenor: dort wird an bestimmten Festtagen Gott Eru angerufen und ihm gedankt. Dabei geht der König als Anführer einer Prozession weiß gekleideter und blumenbekränzter Númenórer hinauf auf den heiligen Berg Meneltarma, dem Himmelspfeiler, der Eru Ilúvatar geweiht ist. Lediglich dem König ist das Sprechen gestattet, der als Priester das Gebet zelebriert. Dies tut er an drei hohen Festtagen, dem Frühlingsfest Erukyerme, an dem er für das kommende Jahr betet, am Mittsommerfest Erulaitale, an dem der König ein Lobgebet für Eru spricht, und im Herbst schließlich an Eruhantale, bei dem er ein Dankgebet für das letzte Jahr spricht (ähnlich unserem Erntedankfest). Obgleich ein heiliger Ort, bauen die Númenórer ihrem Gott keine Tempel, Kirchen oder Hochaltäre.

Hingegen errichten später Anhänger Saurons, die sogenannten Sauronianer, Morgoth, dem dunklen Herrscher, dem Sauron dient, einen großen Tempel, in dem sogar Menschenopfer dargebracht werden. Als die Númenorer schließlich nach Unsterblichkeit und Reichtum gieren und nach Valinor segeln, bricht die Strafe Gott Erus über sie herein und Númenor wird vom Meer verschluckt.

Während die Überlebenden des Untergangs versuchen, eine Kopie der númenórischen Kultur an der Westküste Mittelerdes zu schaffen, ist ihr heiligster Ort verloren. Aragorn II. findet jedoch nach dem Ringkrieg ein altes „Heiligtum“ auf dem Berg Mindolluin, wo er den Sämling des weißen Baumes findet, und das nur der wahre König betreten darf.

Im Dritten Zeitalter haben die Menschen so gut wie keine erkennbare Religion. Auf jeden Fall zelebriert man sie in Gondor nicht, die einzigen „Heiligtümer“ vor und während des Ringkriegs sind die Grabmäler der altvorderen Könige. Wenn es etwas gibt, was in dieser Zeit einem religiösen Ritual ähnelt, dann ist es die Danksagung vor dem Essen, das sogenannte „Stille Gedenken“. Weiterhin wird die Anrufung der Valar erwähnt, vor allem der Valie Elbereth Gilthoniel. Wie ein Katholik einen Heiligen anruft, so rufen sowohl Menschen als auch Elben, und auch mancher gebildete Hobbit, in größter Not nach ihr, obgleich ihnen bewusst ist, dass die Macht der Valar beschränkt ist. Allgemein ist es in diesem Zeitalter im Westen Mittelerdes nicht üblich, ein Wesen anzubeten.

Im Vierten Zeitalter nimmt die Verehrung Eru Ilúvatars wieder zu, nicht zuletzt durch die von Aragorn II. begründete neue Linie der Priesterkönige, deren Urahnin die Elbin Lúthien war.

Rohirrim

Die Rohirrim sind reine Monotheisten, sie glauben also wie die Gondorer nur an einen Gott, nämlich Ilúvatar.

Ostlinge, Haradrim und die Lossoth

In Rhûn, dem Osten Mittelerdes, gibt es wohl ein höheres Maß an kultischer Verehrung als im Westen, da von Tolkien erwähnt wird, dass die Ithryn Luin dort, wie auch im Süden, wahrscheinlich geheime Kulte und magischer Traditionen geschaffen haben, die den Sturz Saurons überdauern. Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass sie zur Zeit des Ringkriegs Morgoth oder Sauron verehren, es ist aber davon auszugehen, dass viele östliche Stämme Sauron als höhere oder befehlshabende Macht akzeptieren, da sich Sauron während des Wachsamen Friedens im Osten verstecken kann.

Bei den Haradwaith ist nichts von Kulten oder Religion bekannt.

Die Lossoth, die in den eisigen Ebenen Forochels leben, fürchten den Hexenkönig von Angmar, weil sie glauben, er hätte die Macht das Wetter zu ändern; weiterhin misstrauen sie allem Fremden, größere Schiffe nennen sie „Seeungeheuer“.

Hobbits

Die Hobbits haben so gut wie keine Religion oder Kulte, außer sie treffen die Elben auf ihren Pilgerfahrten und werden eingeladen, eine Weile mit ihnen zu gehen. Dabei fühlen sie sich häufig wie in einen Traum versetzt, und der Wohlklang ihrer Stimmen nimmt sie dabei gefangen und ein friedlicher Schlaf übermannt sie bald. Ein Beispiel dafür ist die Begegnung Gildor Inglorions mit den Hobbits um Frodo Beutlin im Herrn der Ringe. Obgleich die Hobbits keine erkennbare Art von Religion zeigen, so haben sie jedoch einen Feiertag in der Woche, den sogenannten Hochtag, an dem abends prächtig geschmaust wird, weiterhin feiern sie den Mittsommer.

Zwerge

Zwerge scheinen vor allem den Vala Aule zu verehren, da dieser ihr Schöpfer ist, sein Name auf Khuzdul lautet Mahal, was eventuell soviel wie Meister bedeutet.

Quellen

  • Der Herr der Ringe, Die Gefährten; Drei Mann Hoch (S.105-113), Die Rückkehr des Königs; Minas Tirith (S.28-29), Anhang A I, 3 ; Eriador, Arnor und Isildurs Erben (S.363)
  • Nachrichten aus Mittelerde, Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter, I. Eine Beschreibung der Insel Númenor
  • Briefe, Brief 153 (Fußnote S. 256), Brief 156 (S. 272-273), Brief 213 (S.378)
  • The Road Goes Ever On, Anmerkungen und Übersetzungen Zum Lied "O! Elbereth" (S.10)