Cair Andros: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Cair Andros''' ([[Sindarin]]), "''lang schäumendes Schiff''"
'''Cair Andros''', [[Sindarin]] für „Schiff von Langschaum“ (im Original ''Ship of Long-foam'', bei Krege übersetzt mit „lang schäumendes Schiff“), ist in den Werken [[J. R. R. Tolkien]]s eine Insel im Fluss [[Anduin]], der die Grenze zwischen den Regionen [[Anórien]] und [[Ithilien|Nord-Ithilien]] markiert. Cair Andros hat eine große strategische Bedeutung, da eine Überquerung des Anduin für eine Invasion des Königreichs [[Gondor]] hauptsächlich hier und in der Stadt [[Osgiliath]] möglich ist. Gondor unterhält daher auf der Insel eine Festung und richtet [[Leuchtfeuerberge von Gondor|Leuchtfeuer]] ein, mit deren Hilfe die Hauptstadt [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]] bei einem Angriff gewarnt werden kann.


==Geographie==
Cair Andros befindet sich etwa 80 Kilometer (50 Meilen) nördlich von Minas Tirith. Die Insel hat in etwa die Form eines Schiffes, mit einem nach Norden, gegen die Fließrichtung, zeigenden hohen Bug, an dem sich das Wasser des Anduin schäumend bricht. Hiervon ist der Name der Insel abgeleitet.
Cair Andros ist eine kleine, zu [[Gondor]] gehörende Felseninsel im [[Anduin]]. Sie ist 12 Meilen lang, aber nur ein bis zwei Meilen breit. Ihr Standort liegt ungefähr 40 Meilen nördlich von [[Osgiliath]] und etwa 50 Meilen nördlich von [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]].  


==Beschreibung==
== Geschichte ==
Die Insel war bereits bei der Gründung Gondors ein wichtiger Punkt zur Verteidigung des Landes und wurde zu Beginn des Dritten Zeitalters als Festung ausgebaut. Von hier aus konnten schnelle Ausfälle nach Nord-[[Ithilien]] und Ost-[[Anórien]] durchgeführt werden, falls dort Feinde durchbrachen.


Ihren Namen verdankte die Insel ihrer außergewöhnlichen Form. Der riesige, scharfe Fels erinnert an ein Schiff, mit dem hohen Bug nach Norden gerichtet, an dem sich das Wasser des Anduin schäumend in einer starken Brandung brach. Die Stellen, an denen Boote an der Insel anlegen konnten, waren wohl wenige und diese wurden besonders geschützt.
Wann Cair Andros zur Festung ausgebaut wird ist nicht bekannt; unter dem Truchsess [[Túrin II.]] wird sie jedenfalls erneut befestigt, als Teil der Maßnahmen, um die etwa um das Jahr 2900 des Dritten Zeitalters wieder häufiger vorkommenden Angriffe von [[Orks]] auf Gondor abzuwehren.


Südlich des Cair Andros aber war der Anduin bereits ein breiter Strom, der von den Schiffen aus Minas Tirith und Osgiliath befahren werden konnte.
Während des [[Ringkrieg]]es am Ende des [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalters]] (D. Z.) konzentriert [[Denethor II.]], der Truchsess Gondors, die Verteidigung des Anduins auf die weiter südlich liegende Stadt Osgiliath, wo er die heftigsten Angriffe erwartet. Am 10. März 3019 D. Z. wird Cair Andros von Orks und [[Ostlinge]]n eingenommen, die in Anórien die Gondor zu Hilfe kommenden [[Rohirrim]] aufhalten wollen. Geleitet von [[Drúedain]] können die Rohirrim ihre Gegner umgehen und Gondor beistehen. Nach dem siegreichen Kampf um Minas Tirith macht sich [[Aragorn II.]] mit einem Heer aus Gondor und [[Rohan]] auf den Weg nach [[Mordor]], um [[Sauron]]s Streitkräfte herauszufordern. Einige Soldaten, die diese Aufgabe nicht wagen – in einem Entwurf zum ''Herrn der Ringe'' ist von etwa fünfhundert die Rede – schickt Aragorn nach Cair Andros, um die Insel zurückzuerobern, was auch gelingt.
Während der Zeit der größten Macht Gondors etwa zwischen den Jahren 1000 und 2500 war die Insel vermutlich dauernd stark bemannt. Aber lange schon hatte die Vorsicht Gondors nachgelassen, die alten Festungen um [[Mordor]] herum wurden aufgegeben und auch Cair Andros wurde schließlich verlassen. Es verfiel aber nur sehr langsam aufgrund des enorm harten Felsens.


Um das Jahr 2900 befestigte [[Truchsess]] [[Túrin II.]] die Insel wieder zum Schutz vor den Orks, die nun verstärkt in Ithilien einfielen. Am Westufer des Anduin, der Insel gegenüber, wurden zahlreiche Pferde bereitgehalten, um Boten schicken zu können, Cair Andros hatte also als Nachrichtenstation mindestens eine ebenso große Bedeutung wie als militärischer Stützpunkt.
== Werkgeschichte ==


Bei der Schlacht um Minas Tirith auf den [[Pelennor]]-Feldern wird bekannt, dass sie von [[Orks]] eingenommen wurde. Sie wird dann von Soldaten aus der [[Westfold]] und [[Lossarnach]] befreit, welche nicht den Mut hatten [[Aragorn II.|Aragorn]] bis zum [[Morannon|Schwarzen Tor]] zu folgen.
In Entwürfen für den ''Herrn der Ringe'' trägt die Insel zunächst den Namen ''Tol Varad'', den Tolkien mit ''The Defended Isle'', in etwa „Die Verteidigte Insel“, übersetzt. Diesen Namen änderte Tolkien zu ''Men Falros'', dann über ''Cairros'' und ''Andros'' zum endgültigen Namen ''Cair Andros''.


==Quellen==
== Quellen ==
* [[Der Herr der Ringe Roman|Der Herr der Ringe]], Die Rückkehr des Königs, Buch V, Viertes Kapitel: ''Die Belagerung von Gondor''
 
* [[Historischer Atlas von Mittelerde]], ''Das Weiße Gebirge'', S. 89
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]].'' Übersetzt von [[Margaret Carroux]] und [[Ebba-Margareta von Freymann]]. [[Klett-Cotta]], Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel ''The Lord of the Rings''.)
** Fünftes Buch
*** Viertes Kapitel: „Die Belagerung von Gondor“
*** Fünftes Kapitel: „Der Ritt der Rohirrim“
*** Zehntes Kapitel: „Das Schwarze Tor öffnet sich“
** Sechstes Buch. Viertes Kapitel: „Das Feld von Cormallen“
** Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. I „Die Númenorischen Könige“. iv „Gondor und die Erben von Anárion“. „Die Truchsessen“
** Anhang B: „Die Aufzählung der Jahre“
** Anhang E: „Schrift und Lautung“. I „Die Aussprache fremder Wörter und Namen“. „Konsonanten“
** Karten.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]].'' Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. Übersetzt von [[Hans J. Schütz]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel ''Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth''.) Teil 3: „Das dritte Zeitalter“. II. „Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan“
** iii. Cirion und Eorl
** iv. Die Überlieferung Isildurs.
* J. R. R. Tolkien: ''[[The War of the Ring]].'' ([[The History of Middle-earth]], Band VIII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. [[Allen & Unwin|Unwin Hyman]], London 1990. Part Three: „Minas Tirith“.
** VI „The Siege of Gondor“
** XIII „The Black Gate Opens“.


[[Kategorie:Inseln]]
[[Kategorie:Inseln]]

Version vom 20. Januar 2008, 20:34 Uhr

Cair Andros, Sindarin für „Schiff von Langschaum“ (im Original Ship of Long-foam, bei Krege übersetzt mit „lang schäumendes Schiff“), ist in den Werken J. R. R. Tolkiens eine Insel im Fluss Anduin, der die Grenze zwischen den Regionen Anórien und Nord-Ithilien markiert. Cair Andros hat eine große strategische Bedeutung, da eine Überquerung des Anduin für eine Invasion des Königreichs Gondor hauptsächlich hier und in der Stadt Osgiliath möglich ist. Gondor unterhält daher auf der Insel eine Festung und richtet Leuchtfeuer ein, mit deren Hilfe die Hauptstadt Minas Tirith bei einem Angriff gewarnt werden kann.

Cair Andros befindet sich etwa 80 Kilometer (50 Meilen) nördlich von Minas Tirith. Die Insel hat in etwa die Form eines Schiffes, mit einem nach Norden, gegen die Fließrichtung, zeigenden hohen Bug, an dem sich das Wasser des Anduin schäumend bricht. Hiervon ist der Name der Insel abgeleitet.

Geschichte

Wann Cair Andros zur Festung ausgebaut wird ist nicht bekannt; unter dem Truchsess Túrin II. wird sie jedenfalls erneut befestigt, als Teil der Maßnahmen, um die etwa um das Jahr 2900 des Dritten Zeitalters wieder häufiger vorkommenden Angriffe von Orks auf Gondor abzuwehren.

Während des Ringkrieges am Ende des Dritten Zeitalters (D. Z.) konzentriert Denethor II., der Truchsess Gondors, die Verteidigung des Anduins auf die weiter südlich liegende Stadt Osgiliath, wo er die heftigsten Angriffe erwartet. Am 10. März 3019 D. Z. wird Cair Andros von Orks und Ostlingen eingenommen, die in Anórien die Gondor zu Hilfe kommenden Rohirrim aufhalten wollen. Geleitet von Drúedain können die Rohirrim ihre Gegner umgehen und Gondor beistehen. Nach dem siegreichen Kampf um Minas Tirith macht sich Aragorn II. mit einem Heer aus Gondor und Rohan auf den Weg nach Mordor, um Saurons Streitkräfte herauszufordern. Einige Soldaten, die diese Aufgabe nicht wagen – in einem Entwurf zum Herrn der Ringe ist von etwa fünfhundert die Rede – schickt Aragorn nach Cair Andros, um die Insel zurückzuerobern, was auch gelingt.

Werkgeschichte

In Entwürfen für den Herrn der Ringe trägt die Insel zunächst den Namen Tol Varad, den Tolkien mit The Defended Isle, in etwa „Die Verteidigte Insel“, übersetzt. Diesen Namen änderte Tolkien zu Men Falros, dann über Cairros und Andros zum endgültigen Namen Cair Andros.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Fünftes Buch
      • Viertes Kapitel: „Die Belagerung von Gondor“
      • Fünftes Kapitel: „Der Ritt der Rohirrim“
      • Zehntes Kapitel: „Das Schwarze Tor öffnet sich“
    • Sechstes Buch. Viertes Kapitel: „Das Feld von Cormallen“
    • Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. I „Die Númenorischen Könige“. iv „Gondor und die Erben von Anárion“. „Die Truchsessen“
    • Anhang B: „Die Aufzählung der Jahre“
    • Anhang E: „Schrift und Lautung“. I „Die Aussprache fremder Wörter und Namen“. „Konsonanten“
    • Karten.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.) Teil 3: „Das dritte Zeitalter“. II. „Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan“
    • iii. Cirion und Eorl
    • iv. Die Überlieferung Isildurs.
  • J. R. R. Tolkien: The War of the Ring. (The History of Middle-earth, Band VIII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. Unwin Hyman, London 1990. Part Three: „Minas Tirith“.
    • VI „The Siege of Gondor“
    • XIII „The Black Gate Opens“.