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Version vom 18. Januar 2009, 10:14 Uhr
Rohan, auch die Mark oder Riddermark genannt, ist das Land der Rohirrim in Mittelerde.
Zeitangabe
- 2510 D.Z. Eorl kommt Cirion, dem Truchsessen von Gondor, zu Hilfe. Cirion schenkt den Rohirrim die beinahe unbesiedelte Provinz Calenardhon, die nun als Rohan ein eigenständiges Land wird.
Geographie
Zwischen dem großen Fluss Anduin und dem Weißen Gebirge liegt das Königreich Rohan. Ein flaches, grünes Land mit wenigen Hügeln und großen ausgedehnten Grasmeeren. Die Nördlichen Grenzen bilden Fangorn und der Fluss Limklar. Im Osten zieht sich die Grenze entlang des Anduin, über die Ostmauer von Rohan bis zu den Mündungen der Entwasser und dem Mering-Strom. Die natürliche Grenze im Süden bildet das Weiße Gebirge. Die Westlichen Gebiete werden von den beiden Flüssen Adorn und Isen begrenzt.
Provinzen
Es gibt insgesamt fünf Regionen in Rohan:
Teilweise sind auch die Namen Westmark und Ostmark zu finden, welche sich wahrscheinlich auf die Westfold und Ostfold beziehen.
Bewohner
Die Bewohner Rohans sind die Rohirrim (Sindarin ‚Pferdeherren’), ein Volk, dass eng mit den Edain verwandt ist, besonders mit dem Hause Hadors. Wie die Menschen dieses Hauses sind die Rohirrim groß, blond und helläugig. Anders als die Edain überschritten sie im Ersten Zeitalter nicht die Ered Luin, sondern blieben in Eriador und zogen sich später in das Tal des Anduin zurück.
Die Rohirrim sind ein Bauernvolk, das von Viehzucht und Ackerbau lebt. Sie leben nicht in großen Ansiedlungen sondern sind ein verstreutes Volk, dass sich auf einzelnen Gehöften und in kleinen Dörfern verteilt, von denen die meisten an den Hängen der Ered Nimrais liegen. Wenn auch keine Nomaden, so sind die Rohirrim doch ein Reitervolk, dessen Reiter als die besten in Mittelerde gelten, und berühmt und gefürchtet sind. Die Mearas waren die edelsten unter den Pferden der Rohirrim und suchten in Mittelerde ihresgleichen.
Die Hauptstadt von Rohan ist Edoras, eine Ansiedlung auf einem Vorberg der Ered Nimrais. Hier lebt der König der Mark in der Goldenen Halle Meduseld. Edoras wird durch eine hohe Steinmauer geschützt, die mit Dornen gekrönt ist. Unterhalb von Meduseld entspringt der Schneeborn. Die zweitgrößte Stadt Rohans ist Aldburg der ehemalige Sitz der Könige der Mark. Weitere größere Ansiedlungen finden sich im Hargtal und bei Helms Klamm.
Städte und Dörfer
Geschichte
Rohan gehörte bis zum Jahr 2510 D.Z. zum Königreich Gondor und wurde Calenardhon genannt. Der Truchsess Cirion übergab die Provinz den Éothéod, die bis dahin in den nördlichen Tälern des Anduin gewohnt hatten, als Dank für die Hilfe in der Schlacht auf den Feldern des Celebrant. So wurde Eorl der Gründer und erste König von Rohan. In seinem Andenken nennen sich seine Nachfahren noch heute "Eorlingas" (Söhne Eorls).
Im Jahr 2569 wurde die Goldene Halle Meduseld vollendet und König Brego verlegt die Hauptstadt von Aldburg nach Edoras. 2570 betritt sein Sohn Baldor die Pfade der Toten und kehrt nicht zurück.
2758 wird Rohan von einem großen Heer der Dunländer und den mit ihnen verbündeten Korsaren von Umbar angegriffen. Gondor kann den Verbündeten nicht zur Hilfe eilen, da das Königreich ebenfalls hart von den Haradrim bedrängt wird. König Helm Hammerhand muss sich nach verlustreichen Kämpfen um die Furten des Isen in die Hornburg zurückziehen. Rohan wird überrannt und die Bewohner flüchten in die Festungen. Im November beginnt der Langer Winter, der bis März dauern wird und viele Opfer unter Belagerten und Belagernden fordert. Helm stirbt während der Belagerung, ebenso wie seine Söhne. Im Frühling vertreibt Helms Neffe Fréaláf die Feinde aus Edoras, denen auch die mit der Schneeschmelze einhergehenden Überflutungen stark zusetzen. Fréaláf wird zum ersten König der zweiten Linie.
Um 2800 dringen von Norden her Orks nach Rohan ein, die vor dem Rachekrieg der Zwerge flüchten. Die Orks können sich teilweise in den Ered Nimrais festsetzen und werden erst nach einigen Jahrzehnten vertrieben.
2885 überschreiten die Haradrim den Fluss Poros und greifen Gondor an. Die beiden älteren Söhne Folcwines, Folcred und Fastred, die Gondor zur Hilfe geeilt sind, fallen in der Schlacht und werden nahe des Flussübergangs beigesetzt.
In den Jahren von 2957 - 80 unternimmt Aragorn II seine Fahrten und dient unter dem Namen Thorongil König Thengel. Um 3000 benutzt Saruman den Palantír von Orthanc und wird von Sauron betört, der sich im Besitz des Steines aus Minas Ithil befindet.
Am 25. Februar 3019 wird die Erste Schlacht an den Furten des Isen gegen Sarumans Orkheere geschlagen, in der Théodred, der Sohn Théodens, erschlagen wird. Am 2. März reiten die Rohirrim auf Betreiben Gandalfs westwärts gen Isengart. Die Zweite Schlacht an den Furten des Isen verlieren die Rohirrim und ziehen sich zurück. Die von Edoras kommenden Reiter und König Théoden biegen daraufhin nach Helms Klamm ab, dass bald darauf von Sarumans Heer eingeschlossen und belagert wird. Am Morgen des 4. März greifen die verbliebenen Rohirrim aus der Hornburg aus an und besiegen, zusammen mit der gerade eintreffenden Verstärkung, die Feinde.
Am 15. März treffen die Rohirrim gerade rechtzeitig auf dem Pelennor ein und retten so Minas Tirith vor der Erstürmung. In der folgenden Schlacht wird Théoden vom Hexenkönig von Angmar erschlagen. Sein Neffe Éomer folgt ihm auf den Thron und begründet die Dritte Linie. Am 25. März stellen sich die Rohirrim zusammen mit den Gondorrim den Heeren Mordors vor dem Morannon zum Kampf. Als Der Eine Ring vernichtet wird, flieht das feindliche Heer. Am 10. August wird Théoden feierlich vor Edoras beigesetzt.
Stammbaum der Könige der Mark
* Könige *Eorl der Junge (2485-2545 D.Z.) | *Brego (2512-2570 D.Z.) | ----------------------------------------- | | | Baldor *Aldor der Alte Éofor (gest. 2569 DZ.) (2544-2645 D.Z.) | --------------------- | | 3 Töchter *Fréa (2570-2659 D.Z.) | *Fréawine (2594-2680 D.Z.) | ------------------ | | *Goldwine 1 weiteres Kind (2619-2699 D.Z.) | | | *Déor Nachkomme (2644-2718 D.Z.) | | | *Gram Nachkomme (2668-2741 D.Z.) | | | ------------------ Freca | | (gest. 2754 D.Z.) | | | *Helm Hammerhand Hild Wulf (2691-2759 D.Z.) (um 2726 D.Z.) (gest. 2759 D.Z.) | | ----------------------- *Fréaláf Hildesohn | | | (2726-2798 D.Z.) | | | | Haleth | Tochter *Brytta Léofa (gest. 2758 D.Z.) Háma (2752-2842 D.Z.) (gest. 2759 D.Z.) | *Walda (2780-2851 D.Z.) | *Folca der Jäger (2804-2864 D.Z.) | *Folcwine (2830-2903 D.Z.) | --------------------------------------------------- | | | | Folcred Fastred *Fengel 1 weiteres Kind (2858-2885 D.Z.)(2858-2885 D.Z.) (2870-2953 D.Z.) | -------------- | | 2 Töchter *Thengel (2905-2980 D.Z.) == Morwen von Lossarnach (geb. 2922 D.Z.) | ---------------------------------------------------- | | | | Tochter *Théoden Ednew 2 Töchter Théodwyn (2948-3019 D.Z.) (2963-3002 D.Z.) == == Elfhild Éomund (gest. 2978 D.Z.) (gest. 3002 D.Z.) | Nachfahre Éofors Théodred | (2978-3019 D.Z.) | ---------------------------- | | *Éomer Éadig Éowyn (2991 D.Z.-63 V.Z.) (2995 D.Z.-? V.Z.) == == Lothíriel Faramir (2983 D.Z.-83 V.Z.) | *Elfwine der Schöne
Hintergrund
Als der Autor J.R.R. Tolkien das Land Rohan und seine Bewohner beschrieb, dachte er zweifelsohne an die nordischen Heldengedichte, aber ebenso groß sind auch die angelsächsischen Einflüsse. In Großbritannien gibt es eine lange Beziehung zur skandinavischen Geschichte, da Großbritannien lange Zeit von Wikingern heimgesucht und sogar beherrscht wurde. Die angelsächsische Sage um den nordischen Helden "Beowulf" gehört zu Tolkiens wichtigsten Inspirationsquellen. Dabei übernahm er die englische Sicht jener Geschichten und die Verknüpfung beider Kulturen. In Tolkiens "Rohan" wird aus diesem Grund altenglisch (siehe auch rohirrisch) gesprochen, denn die alten Epen, die Tolkien so mochte, waren schließlich auch in dieser Sprache verfasst. Bezeichnungen wie "Schwestersohn" für Neffe oder Namen wie "Éowyn" stammen aus der angelsächsischen Kultur, nicht aus der skandinavischen. Es scheint fast so, als habe Tolkien das skandinavische Midgard (was übrigens ebenfalls "Mittelerde" bedeutet) aus der Karte losgelöst und nach England versetzt. Die Rohirrim ähneln den Wikingern zwar in vielerlei Hinsicht, doch noch mehr Einflüsse stammen aus der englischen Kultur. Die Beschreibung der Schilde, Speere, Schwerter und Helme sind eindeutig angelsächsischen Ursprungs. Tolkien beschreibt also vielmehr ein nordisch beeinflusstes England. Dabei bedient er sich freizügig der altenglischen Namen aus dem Epos "Beowulf". Der Name "Théoden" bedeutet beispielsweise "Der Hochgeborene", es gibt unzählige weitere Beispiele. Bei dem Land Rohan und seinen Bewohnern handelt es sich also um eine englische Idealvorstellung der angelsächsischen Kultur nach nordischem Vorbild.
Sonstiges
- Die Bezeichnung "Mark" leitet sich von dem althochdeutschen marche ab, das ursprünglich Grenze oder auch Grenzgebiet bedeutet. Mit einer Mark ist also ein Außengebiet eines Herrschaftsgebietes gemeint, bezogen auf die Riddermark wird durch den Namen die frühere Randlage als gondorianische Provinz deutlich.
- Aragorn singt auf dem Weg nach Edoras die Klage um die Rohirrim.
- Als Rohan der Nordteil von Gondor war, hieß es Calenardhon, die grüne Provinz.
Externe Links
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Anhang A: „Annalen der Könige und Herrscher“. II „Das Haus von Eorl“.
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil 3: „Das Dritte Zeitalter". II „Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan“.
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- Karen Lea Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Übersetzt von Hans J. Schütz. Überarbeitete Ausgabe. Klett-Cotta, Stuttgart 2001. (Im Original erschienen 1991 unter dem Titel The Atlas of Middle - Earth.)
- „Regionalkarten“, „Das Weiße Gebirge“.