Gandalf: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Januar 2009, 06:53 Uhr
Gandalf der Graue (später: der Weiße) ist eine der Hauptfiguren in den Romanen Der Herr der Ringe und Der kleine Hobbit. Er ist ein Maia, der im Dritten Zeitalter in Mittelerde in Form einer der fünf Istari in Erscheinung tritt.
Zeitangabe
- Von Ilúvatar vor der Schöpfung Eas erschaffen.
- um 1000 D.Z.: Gandalf kommt in Mittelerde an und erhält nach seiner Ankunft den Ring des Feuers von Círdan.
- 2463: Zusammen mit den anderen Weisen gründet Gandalf den Weißen Rat.
- 2941: Gandalf begleitet den Hobbit Bilbo Beutlin, den Zwerg Thorin II. Eichenschild und weitere 12 Zwerge auf deren Weg zum Erebor um den Drachen Smaug zu vertreiben, verlässt die Gruppe aber am Rande des Düsterwaldes.
- 2953: Gandalf nimmt an der letzten Zusammenkunft des Weißen Rates teil.
- 3018
- 10. Juli: Gandalf kommt nach Isengart und wird im Orthanc gefangengenommen.
- 18. September: In den frühen Morgenstunden entkommt Gandalf vom Orthanc.
- 25. Oktober: Gandalf nimmt am Rat von Elrond teil.
- 25. Dezember: Als einer der Neun Gefährten bricht Gandalf in der Abenddämmerung von Imladris auf.
- 3019
- 13. Januar: Bei Nachteinbruch erreichen Gandalf und die Gefährten das Westtor Morias.
- 15. Januar: Gandalf wird auf der Brücke von Khazad-dûm in einen Kampf mit dem Balrog von Moria verwickelt und stürzt in die Tiefe.
- 25. Januar: Er wirft den Balrog nieder und kommt dabei ums Leben. Sein Körper liegt auf dem Gipfel des Celebdil.
- 14. Februar: Gandalf kehrt ins Leben zurück, bleibt jedoch bewusstlos.
- 17. Februar: Gwaihir trägt Gandalf nach Lothlórien.
- 1. März: Gandalf trifft im Fangorn-Wald auf Aragorn, Gimli und Legolas. Gemeinsam reisen sie nach Edoras.
- 5. März: Gandalf macht sich mit Pippin nach Minas Tirith auf.
- 9. März: Gandalf erreicht Minas Tirith.
- 25. März: Das Heer wird auf den Schlackenhügeln eingekreist. Frodo und Sam erreichen Sammath Naur. Gollum bekommt den Ring zu fassen und stürzt in die Schicksalsklüfte. Zerstörung Barad-dûrs und Saurons Vergehen.
- 3021: Gandalf fährt mit den anderen Ringträgern in den Westen.
Volk
Beschreibung
Gandalf ist einer der fünf Istari, die von den Valar nach Mittelerde entsandt wurden.
Er spielt eine bedeutende Rolle am Ende des Dritten Zeitalters und trägt entscheidend zum Sturz Saurons bei. In Gondor wird er Mithrandir genannt, was soviel wie "grauer Wanderer/Pilger" bedeutet.
Bei den Hobbits ist er vor allem wegen seiner Feuerwerke bekannt und weil "er es auf dem Gewissen hat, dass so viele Burschen und Mädchen einfach ins Blaue gingen, verrückte Abenteuer zu erleben." (Bilbo Beutlin in "Der kleine Hobbit")
Einst in den "Unsterblichen Landen" lebend, wo er von Nienna das Mitleid und die Geduld lernte, sowie der weiseste aller Maiar war, kommt Gandalf um das Jahr 1000 D.Z. als Sendbote der Valar über das Meer nach Mittelerde, jedoch widerstrebte es ihm aus Angst vor Sauron nach Mittelerde zu gehen. Für 2000 Jahre wandert er umher, berät jene, welche auf der Seite des Guten stehen und bekämpft so das Böse. Ihm ist es wie allen Istari nicht erlaubt, seine Macht offen zu zeigen bzw. seinen Willen dazu einzusetzen, andere zu beherrschen oder ihnen zu befehlen. Dies ändert sich jedoch in seiner Rolle als "Gandalf der Weiße", nachdem der Ringkrieg schon begonnen hat. Allerdings nur, da ihn die Notwendigkeit oder große Not dazu zwingen, enthüllt er seine Macht und übernimmt eine Führungsrolle im Widerstand.
Von Círdan bekommt er einen der Elbenringe, Narya, den Ring des Feuers, wovon aber außer ihm nur noch die beiden anderen Ringträger Elrond (Vilya) und Galadriel (Nenya) erfahren, sowie später Saruman. Er nennt sich selbst Diener des Geheimen Feuers und Gebieter über die Flamme von Anor und trägt das berühmte Schwert Glamdring.
Er begleitet Bilbo Beutlin auf seiner denkwürdigen Reise zum Hort des Drachen Smaug und führt später Frodo Beutlin und die Gemeinschaft des Ringes Richtung Mordor. Der Zauberer wacht über die Wege der Hobbits und initiiert die Reise zum Schicksalsberg. Nachdem er aus Sarumans Gefangenschaft mit Hilfe von Gwaihir entflohen ist, wird er in Bruchtal zum Führer der Gefährten. Sein Sieg über den Balrog von Moria auf der Silberzinne kostet ihn sein Leben, doch Eru schenkt ihm ein neues und schickt ihn nach Mittelerde zurück. Gandalf tritt nun, als Gandalf der Weiße, offen als einer der Führer des Bündnisses gegen Sauron auf. Er spielt eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf des Ringkriegs: Er zerbricht Sarumans Stab und entfernt Saruman somit aus dem Orden, leitet die Abwehr im belagerten Minas Tirith und führt die Verhandlungen mit Saurons Mund. Sein Pferd ist Schattenfell, das schönste und schnellste Pferd der Rohirrim und eins der seltenen Mearas. Nach dem Ende des Ringkriegs besteigt er zusammen mit den anderen Ringträgern an den Grauen Anfurten ein Elbenschiff und fährt in den Alten Westen.
Äußere Erscheinung
Es gibt mehrere Beschreibungen von Gandalfs Äußerem sowohl als grauer, wie auch als weißer Zauberer. Meist wird Gandalf der Graue beschrieben als alter Mann, mit weißem Haupthaar, einem grauem Bart, buschigen Augenbrauen, sowie dunklen Augen und breiten Schultern. Gandalf trägt einen Stab, einen hohen, spitzen blauen Hut, einen langen grauen Mantel mit einem silbernen Halstuch darüber, sowie große schwarze Stiefel. Die Erscheinung Gandalfs des Weißen wird folgendermaßen beschrieben:
"Sein Haar war weiß wie Schnee in der Sonne, und schimmernd weiß war sein Gewand; die Augen unter den dichten Brauen funkelten und waren durchdringend wie die Strahlen der Sonne; Macht war in seiner Hand." (Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme, Drittes Buch; Fünftes Kapitel: Der Weiße Reiter)
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie wird Gandalf vom britischen Charakterdarsteller Sir Ian McKellen verkörpert.
Sonstiges
- Der Name "Gandalf" ist der Älteren Edda entlehnt. Der genaue Name ist dort "Gandalfr". Seine Bedeutung erläutert Tolkien folgendermaßen: "Gandalf ist eine Ersatzform in der englischen Erzählung, in der gleichen Art wie auch Hobbit- oder Zwergennamen behandelt werden. Es ist tatsächlich ein altnordischer Name (in der Völuspá einem Zwerg beigelegt), [...] der von mir verwendet wurde, weil er gandr (ein Stab, insbesondere Zauberstab) zu enthalten scheint, so dass man annehmen könnte, dass er 'Elbengeschöpf mit einem (Zauber)Stab' bedeutet. Gandalf war kein Elb, doch er wurde von Menschen mit ihnen in Verbindung gebracht, weil sein Bündnis und seine Freundschaft mit Elben wohlbekannt waren." (Nachrichten aus Mittelerde, Teil Vier, II Die Istari)
- Zur Figur des Gandalf wurde Tolkien angeblich durch das Bild “Der Berggeist— von Josef Madlener inspiriert. ("Der Berggeist")
- Das Bild, das Tolkien in Form einer Postkarte besaß, zeigt einen alten Mann mit langem weißen Bart, Umhang und Hut, der im Wald ein Reh füttert.
- Wie Tolkien genau in den Besitz der Karte kam, ist unklar, doch man vermutet, dass er sie bei einer seiner Reisen in die Schweiz fand. Später schrieb er auf den Umschlag der Karte: „Origin of Gandalf“ (= „Ursprung Gandalfs“).
- Josef Madlener lebte und arbeitete von 1881-1967 in Amendingen bei Memmingen (Allgäu).
Namen und Titel
- Mithrandir (Sindarin für Grauer Pilger), von den Elben
- Incánus (Nordspion), in Harad
- Olórin, früherer Name in Valinor
- Tharkûn (Khuzdul für Mann mit Stab), bei den Zwergen
- Sturmkrähe oder Láthspell (Schlechte Botschaft), von Gríma Schlangenzunge
- Gandalf Graurock (orig. Greyhame), von verschiedenen Personen
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- „Valaquenta“, „Von den Maiar“
- „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Zweites Buch, Fünftes Kapitel: „Die Brücke von Khazad-dûm“
- Drittes Buch, Sechstes Kapitel: „Der König der Goldenen Halle“.
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil 4, II „Die Istari“.
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