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Version vom 8. November 2009, 15:51 Uhr
Henneth Annûn, Sindarin für Fenster nach Westen auch Fenster des Sonnenuntergangs genannt.
Geographie
Der geheime Zufluchtsort Henneth Annûn lag im Nordosten Ithiliens unweit dem Feld von Cormallen und südlich der Insel Cair Andros. Als eigentlicher Stützpunkt der Waldläufer Ithiliens wurde eine ehemals von Wasser durchströmte Grotte, verborgen hinter einem Wasserfall, genutzt.
Befestigung
Henneth Annûn wurde 2901 D.Z. durch den dreiundzwanzigsten regierenden Truchsess Gondors Túrin II. befestigt. Dabei wurde der Wildbach der zuvor die Grotte durchfloss mithilfe eines steinernen Kanals über die oberen Felsterassen umgeleitet und alle Durchflüsse im Inneren der Höhle gegen das Eindringen von Wasser zugemauert.
Beschreibung
Die Zuflucht lag nach Westen hin offen, dort wo einst der Ausfluss des Baches aus der Höhle war. Es war eine breite Öffnung, gleichsam wie ein Tor oder ein Fenster, daher trägt sowohl die Öffnung als auch die gesamte Zuflucht ihren Namen, das Fenster nach Westen. Verdeckt wurde das "Fenster" durch den nun doppelt so hohen Wasserfall, den man darum auch manchmal als Fenstervorhang bezeichnete. Der Wasserfall selbst war einer, wie Faramir Frodo gegenüber erklärte, der schönsten Wasserfälle Ithiliens. Vor allem abends und nachts war hier ein wunderbares Schauspiel zu beobachten, wenn sich das Licht der untergehenden Sonne oder das des Mondes in dem Schleier aus Wasser in vielen Facetten brach:
„ | Die waagerechten Strahlen der untergehenden Sonne trafen auf ihn, und das rote Licht brach sich in viele flackernde Strahlen von ständig wechselnder Farbe. Es war, als stünden sie am Fenster irgendeines Elbenturms mit einem Vorhang aus aufgefädeltem Geschmeide aus Silber und Gold und Rubinen, Saphiren und Amethysten, beleuchtet von einem nicht verzehrenden Feuer. | “ |
—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Viertes Buch, Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen |
„ | [...] sah er, dass der Vorhang jetzt ein blendender Schleier aus Seide und Perlen und Silberfäden geworden war: schmelzende Eiszapfen aus Mondschein. | “ |
—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Viertes Buch, Sechstes Kapitel: Der verbotene Weiher |
Der Wasserfall stürzte die Felsflanke mindestens 80 Fuß hinunter und wurde in einem Weiher voller messerscharfer Felsen aufgefangen. Die Felsenhalle die sich hinter dem Fenster erstreckte war nur grob behauen und bot Platz für etwa 200 Mann, der hintere Teil war durch Vorhänge abgeschirmt um dem Heermeister ein wenig privaten Raum zu gewährleisten. Die Zuflucht konnte durch zwei Gänge verlassen werden, offensichtlich einst durch den Bach ausgewaschene Höhlungen. Der eine Gang führte über eine Treppe zur hohen Uferböschung des Wildbaches, der andere über eine gewundene Treppe hinauf auf die Steinterassen, von wo aus Frodo Gollum beim Fischen im Verbotenen Weiher sah.
Nutzung und Bemannung
Henneth Annûn wurde zur Zeit des Ringkriegs immer noch genutzt, bis zur Belagerung von Minas Tirith und Faramirs Rückzug. Die Zuflucht diente in erster Linie wohl als eine Art Vorposten Gondors um die Grenzen Mordors beobachten zu können. Die Höhle bot den Waldläufern Ithiliens dennoch vor allem Schutz und diente für sie sowohl als Schlafplatz, Waffenkammer, wie auch als Vorratskammer.
Flora und Fauna
An den Ufern des Verbotenen Weihers scheinen Eisvögel gelebt zu haben, als Anborn nämlich Gollum im Verbotenen Weiher erspähte, fragte Faramir diesen, ob es sich vielleicht um einen Eisvogel oder ein Eichhörnchen handeln könne. Von der pflanzlichen Vegetation kann festgestellt werden, dass es vor allem Hulstbäume und kleinere Gehölzer waren, die in der Nähe von Henneth Annûn wuchsen.
Sonstiges
Am 7. März 3019 D.Z. wurden Frodo und Sam von Faramir nach Henneth Annûn gebracht, der sie dort verhörte.
Es hieß, Henneth Annûn könnte einer Belagerung lange standhalten, selbst wenn die Belagerer in weit höherer Truppenanzahl wären, als die Verteidiger.
Quellen
- Der Herr der Ringe: Viertes Buch; Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen sowie Sechstes Kapitel: Der verbotene Weiher
- Historischer Atlas von Mittelerde