Herr Glück: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Februar 2011, 16:15 Uhr

Buch.png
Herr Glück

von J. R. R. Tolkien;
Anja Hegemann (Übers.)

Klett-Cotta, Stuttgart 1983

ISBN 3-608-95221-7

Hardcover, 105 Seiten

Mr. Bliss

von J. R. R. Tolkien

Allen & Unwin, London 1982

ISBN 0395329361

Hardcover, 107 Seiten

Herr Glück
von J. R. R. Tolkien

Kurzbeschreibung

Herr Glück ist ein kurzes Bilderbuch für Kinder.

Es ist die Geschichte eines Exzentrikers: Herr Glück, berühmt wegen seiner Vorliebe für hohe Hüte und dem Giraffinchen, das in seinem Garten lebt, beschließt eines Tages, ein Auto zu kaufen. Seine erste Fahrt soll dem Besuch von Freunden gelten, doch die Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellen, erfordern alle Umsicht. Manches, das muss man ehrlicherweise zugeben, beruht auf den Fahrkünsten von Herrn Glück, doch für das meiste kann man ihn mit bestem Willen nicht verantwortlich machen, denn wer kann schon vorhersehen, dass er von drei Bären überfallen wird.

Inspirationsquellen

Humphrey Carpenter schildert in seiner Biographie über Tolkien, dass Herr Glück von Tolkiens eigenen Missgeschicken inspiriert war, die ihm beim Fahren mit seinem Auto zustießen, das er 1932 kaufte.

Joan Audrey Tolkien, die Ehefrau von Michael Tolkien erklärte in einem Brief an die Sunday Times, dass ihr Mann die Geschichte zum ersten Mal 1928 im Alter von acht Jahren von seinem Vater erzählt bekam[1]. Ein Nachweis hierfür ist unter anderem, dass Michael die Geschichte in seinem Urlaubstagebuch vom Sommer 1928 erwähnte.

Die Erzählung war von Tolkien für seine drei Söhne John, Michael und Christopher erdacht worden. Die drei darin auftauchenden Bären sollen von den Teddybären der drei inspiriert worden sein, wobei Archie (im Deutschen Axel) der Bär von Michael war. Das gelbe Auto von Herr Glück basiere laut Mrs. Michael Tolkien auf einem Spielzeugauto mit Chauffeur, das laut den Angaben ihres Mannes, seinem Bruder Christopher gehört hatte[2].

Werksgeschichte

Irgendwann zwischen 1932 und 1937 schrieb und illustrierte J. R. R. Tolkien seine Kindergeschichte Mr. Bliss. Dem Verlag Allen & Unwin wurde die Geschichte zur gleichen Zeit vorgelegt wie Tolkiens Roman The Hobbit (1937). Allen & Unwin wollte die Geschichte sehr gerne veröffentlichen, allerdings sollte Tolkien dazu, um die Erzählung leichter reproduzierbar zu machen, seine Illustrationen vereinfachen.

Doch wie Tolkiens Korrespondenz mit C. A. Furth von Allen & Unwin zeigt, sah Tolkien sich, auch wegen arbeitsbedingtem Zeitmangel, nicht in der Lage die Illustrationen zu vereinfachen. Daher bat er um Ratschläge, um eine mögliche Veröffentlichung nicht zu gefährden.

Doch The Hobbit verdrängte Mr. Bliss und die Geschichte blieb zu Tolkiens Lebzeiten unveröffentlicht. Erst 1982 brachte Allen & Unwin die Geschichte des Herrn Glück heraus. Dabei wurde auf jeweils einer Seite Tolkiens Illustration mit seinem handgeschriebenen Text und auf der gegenüberliegenden Seite eine getippte Textfassung abgedruckt.

1983 erschien die deutsche Übersetzung von Anja Hegemann, die in ihrer drucktechnischen Ausstattung der Originalausgabe entspricht.

Sonstiges

Russische Tolkienfans kreierten 2004 einen Zeichentrickfilm zu Mr. Bliss (Мистер Блисс). Produziert wurde der Film von Tolkien Texts Translation. Der 33-minütige Film basiert in seinem Stil und den Animationen auf Tolkiens eigenen Illustrationen zu Mr. Bliss. Erzähler des Films ist Dmitri Matveyev. 2006 wurde der Film sowohl auf dem Tolkien Thing als auch auf der Ring*Con gezeigt.

Anmerkungen

  1. Wie sie eigentlich schilderte, schrieb Tolkien die Geschichte bereits 1928. Christopher Tolkien glaubt jedoch aufgrund der Handschrift seines Vaters eher an eine Niederschrift in den 30er, als in den 20er Jahren.
  2. Im Briefwechsel mit den Verfassern des Sunday Times-Artikels "Origin of a Tolkien Tale" (10. Oktober 1982) erinnerte sich Christopher Tolkien freilich nicht an das erwähnte Spielzeugauto.

Quellen