Der Herr der Ringe (Hörspiel): Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung ==
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Zwischen September 1991 und Ende März 1992 entstand unter der Regie von [[Bernd Lau]] eine dreißigteilige Hörspielumsetzung von J. R. R. Tolkiens ''Der Herr der Ringe'' (aus dem Englischen von [[Margaret Carroux]] und [[Ebba-Margareta von Freymann|E.-M. von Freymann]]), produziert von Südwestrundfunk (SWR) und Westdeutschem Rundfunk (WDR). Die rund 1.200 Seiten der Romanvorlage wurden von Hörspielregiesseur [[Peter Steinbach]] in ein siebenhundertseitiges Hörspielmanuskript umgesetzt. Insgesamt gilt dieses Hörspiel als eines der aufwändigstens in der deutschen Hörspielgeschichte: Besetzt wurden 60 Haupt- und 36 Nebenrollen – darunter [[Manfred Steffen]] auf [[Gandalf]] und [[Dietmar Mues]] auf [[Gollum]] –, acht Chöre intonierten den Gesang zu der siebenstündigen Musik von [[Peter Zwetkoff]]<ref>Holger Schramm: ''Handbuch Musik und Medien'', Konstanz 2009, S. 145.</ref>, zeitweise wurden die insgesamt zwölfeinhalb Stunden in drei Aufnahmestudios parallel im Direktschnitt-Verfahren am Computer aufgezeichnet. Die Erstausstrahlung im Radio von Januar bis April 1992 erreichte überdurchschnittliche Einschaltquoten von rund 100.000 Hörern je Folge.<ref name="hrh">Über das ''Der-Herr-der-Ringe''-Hörspiel bei [http://www.herr-der-ringe.pop5.de/hoerspiel.html herr-der-ringe.pop5.de] (''abgerufen am 15.08.2013'')
 
Zwischen September 1991 und Ende März 1992 entstand unter der Regie von [[Bernd Lau]] eine dreißigteilige Hörspielumsetzung von J. R. R. Tolkiens ''Der Herr der Ringe'' (aus dem Englischen von [[Margaret Carroux]] und [[Ebba-Margareta von Freymann|E.-M. von Freymann]]), produziert von Südwestrundfunk (SWR) und Westdeutschem Rundfunk (WDR). Die rund 1.200 Seiten der Romanvorlage wurden von Hörspielregiesseur [[Peter Steinbach]] in ein siebenhundertseitiges Hörspielmanuskript umgesetzt. Insgesamt gilt dieses Hörspiel als eines der aufwändigstens in der deutschen Hörspielgeschichte: Besetzt wurden 60 Haupt- und 36 Nebenrollen – darunter [[Manfred Steffen]] auf [[Gandalf]] und [[Dietmar Mues]] auf [[Gollum]] –, acht Chöre intonierten den Gesang zu der siebenstündigen Musik von [[Peter Zwetkoff]]<ref>Holger Schramm: ''Handbuch Musik und Medien'', Konstanz 2009, S. 145.</ref>, zeitweise wurden die insgesamt zwölfeinhalb Stunden in drei Aufnahmestudios parallel im Direktschnitt-Verfahren am Computer aufgezeichnet. Das Hörspiel ''Der Herr der Ringe'' gilt daher als erstes digitales Hörspiel Deutschlands.<ref>Frank Lücke: ''Hörspielformen im Vergleich'', Hamburg 2010, S. 13.</ref> Die Produktionskosten beliefen sich auf umgerechnet fast 500.000€.<ref>Peter Eckhart Reichel: ''Hörbücher produzieren: Von der Idee zur fertigen Audioproduktion'', Berlin 2013, Abschnitt: ''Was kostest ein Hörbuchproduktion?''.</ref> Die Erstausstrahlung im Radio von Januar bis April 1992 erreichte überdurchschnittliche Einschaltquoten von rund 100.000 Hörern je Folge.<ref name="hrh">Über das ''Der-Herr-der-Ringe''-Hörspiel bei [http://www.herr-der-ringe.pop5.de/hoerspiel.html herr-der-ringe.pop5.de] (''abgerufen am 15.08.2013'')
</ref><ref>Über das ''Der-Herr-der-Ringe''-Hörspiel bei der [http://www.tolkiengesellschaft.de/v4/alleszutolkien/hoerspiele/deutsch/herrderringe.shtml Deutschen Tolkien Gesellschaft e. V.] (''abgerufen am 15.08.2013'')</ref>
</ref><ref>Über das ''Der-Herr-der-Ringe''-Hörspiel bei der [http://www.tolkiengesellschaft.de/v4/alleszutolkien/hoerspiele/deutsch/herrderringe.shtml Deutschen Tolkien Gesellschaft e. V.] (''abgerufen am 15.08.2013'')</ref>



Version vom 24. Juni 2014, 12:46 Uhr

Lange Zeit Cover der MC- und CD-Verpackungen: Caspar David Friedrichs Mondaufgang am Meer (1822)

Der Herr der Ringe ist ein Hörspiel des Südwestrundfunks (SWR) und des Westdeutschen Rundfunks (WDR) nach dem Fantasy-Roman Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien.

Produktionsdaten

  • Regie: Bernd Lau
  • Hörspielbearbeitung: Peter Steinbach
  • Ton: Roland Seiler, Udo Schuster
  • Schnitt: Christiane Köhler, Regina Kraus, Regine Schneider
  • Musik: Peter Zwetkoff
  • Gesang: Kammersprechchor Zürich u. a.
  • Aufnahmeleitung: Johannes Hertel
  • Produktion: Südwestrundfunk (SWR) / Westdeutscher Rundfunk (WDR)
  • Erstausstrahlung (Radio): 3. Januar bis April 1992[1]
  • Erstveröffentlichung (AV-Medium): 1992
  • Verlag: Cotta’s Hörbühne, Der Hörverlag
  • Medium: 15 MCs (Normalausgabe) oder 9 MCs (Sonderausgabe) / 11 CDs
  • Laufzeit: 756 Minuten
  • ISBN 3-89584-963-4 / ISBN 3-89940-265-0

Beschreibung

Zwischen September 1991 und Ende März 1992 entstand unter der Regie von Bernd Lau eine dreißigteilige Hörspielumsetzung von J. R. R. Tolkiens Der Herr der Ringe (aus dem Englischen von Margaret Carroux und E.-M. von Freymann), produziert von Südwestrundfunk (SWR) und Westdeutschem Rundfunk (WDR). Die rund 1.200 Seiten der Romanvorlage wurden von Hörspielregiesseur Peter Steinbach in ein siebenhundertseitiges Hörspielmanuskript umgesetzt. Insgesamt gilt dieses Hörspiel als eines der aufwändigstens in der deutschen Hörspielgeschichte: Besetzt wurden 60 Haupt- und 36 Nebenrollen – darunter Manfred Steffen auf Gandalf und Dietmar Mues auf Gollum –, acht Chöre intonierten den Gesang zu der siebenstündigen Musik von Peter Zwetkoff[2], zeitweise wurden die insgesamt zwölfeinhalb Stunden in drei Aufnahmestudios parallel im Direktschnitt-Verfahren am Computer aufgezeichnet. Das Hörspiel Der Herr der Ringe gilt daher als erstes digitales Hörspiel Deutschlands.[3] Die Produktionskosten beliefen sich auf umgerechnet fast 500.000€.[4] Die Erstausstrahlung im Radio von Januar bis April 1992 erreichte überdurchschnittliche Einschaltquoten von rund 100.000 Hörern je Folge.[5][6]

Das Hörspiel wurde 1992 erstmals in Form von 15 Musikkassetten durch Cotta’s Hörbühne veröffentlicht.[7] 1993 folgte, ebenfalls bei Cotta’s Hörbühne, die Veröffentlichung des Hörspiels auf 10 Audio-CDs im Schuber.[8] Der spätere Vertrieb sowohl der MC- und CD-Fassung erfolgte durch den Hörverlag. Bis heute wird das Hörspiel immer wieder neu aufgelegt.

Kritik

Die Hörspielumsetzung von Der Herr der Ringe erfuhr in der Vergangenheit besonderes Lob aufgrund ihrer qualitativen Hochwertigkeit und ihrer atmosphärisch gelungenen Inszenierung.[5] In Fan-Kreisen wird jedoch kritisiert, dass die Kürzungen im Hörspielmanuskript besonders das Ende des Romans betreffen. Insbesondere der Wegfall des letzten Kapitels Die Grauen Anfurten würde den Schwerpunkt der Handlung zu sehr von der Reise Frodo Beutlins und seiner aufopferungsvollen Vernichtung des Einen Rings wegbewegen. Häufiger werden auch Mängel bei der korrekten Aussprache mittelirdischer Personen- und Ortsnamen kritisiert.[9]

Folgen

  • Folge 1: Ein festlicher Abschied
  • Folge 2: Der Ring bleibt bei Frodo
  • Folge 3: Der Feind regt sich
  • Folge 4: Hinaus in die Welt
  • Folge 5: Eine Nacht unter Elben
  • Folge 6: Verschwörung der Freunde

  • Folge 7: Süße Gastfreundschaft
  • Folge 8: Ein Waldläufer kommt ins Spiel
  • Folge 9: Der Feind greift an
  • Folge 10: Der Rat Elronds
  • Folge 11: In die Tiefen der Welt
  • Folge 12: Durins Zeiten

  • Folge 13: Im Herzen des alten Reiches
  • Folge 14: Frodos Entscheidung
  • Folge 15: Die Gemeinschaft zerbricht
  • Folge 16: Mit Horn und Trommeln
  • Folge 17: Neue Ziele
  • Folge 18: Ein Heer bricht auf

  • Folge 19: Kampf um die Hornburg
  • Folge 20: Nach Isengart
  • Folge 21: Sarumans Stimme
  • Folge 22: Eine Falle für alle Hobbits
  • Folge 23: Der Feind vor der Stadt
  • Folge 24: Zum Tor der Toten

  • Folge 25: Die Verbündeten sammeln sich
  • Folge 26: Feuer in der Stadt
  • Folge 27: Der Tod des Königs
  • Folge 28: Ein Köder für Mordor
  • Folge 29: Am Schicksalsberg
  • Folge 30: Zu guter Letzt

Besetzung

Rolle Sprecher
Erzähler Ernst Schröder
Frodo Beutlin Matthias Haase
Gandalf Manfred Steffen
Aragorn Hans-Peter Hallwachs
Samweis Gamdschie (Sam) Edgar Hoppe
Galadriel Gustl Halenke
Gimli Walter Renneisen
Peregrin Tuk (Pippin) Rufus Beck
Meriadoc Brandybock (Merry) Tobias Lelle
Legolas Matthias Ponnier
Elrond Peter Lieck
Haldir Gunther Cremer
Boromir Christian Redl
Bilbo Beutlin Klaus Herm
Saruman Manfred Steffen
Tom Bombadil Peter Ehrlich
Bauer Maggot Günter Kasch
Alter Eichler Walter Laugwitz
Grima Schlangenzunge Karl Lieffen
Éomer Rainer Schmitt
Denethor II. Heinz Schimmelpfennig
Éowyn Donata Höffer
Faramir Friedhelm Ptok
Háma Dieter Eppler
Baumbart Friedrich Schütter
Fürst der Nazgûl Christian Mey
Celeborn Wolfgang Hinze
Théoden Werner Rundshagen
Gollum / Sméagol Dietmar Mues
Ohm Gamdschie Wolfgang Reinsch
Timm Sandigmann Jochen Stern
Saurons Mund Peter Gawajda
Goldbeere Donata Höffer
Glorfindel Stephan Schwartz
Imrahil Gert Andresen
Beregond Klaus Spürkel
Glóin Heinz Meier
Gildor Charles Wirths
Väterchen Zwiefuß Hans Edgar Stecher

In weiteren Rollen: Helen Elcka, Ingrid Adé, Jan-Paul Biczycki, Hans-Peter Bögel u. a..

Einzelnachweise

  1. Tolkien Times. Zum 100. Geburtstag von J. R. R. Tolkien: 1892–1973 (9. September 1991).
  2. Holger Schramm: Handbuch Musik und Medien, Konstanz 2009, S. 145.
  3. Frank Lücke: Hörspielformen im Vergleich, Hamburg 2010, S. 13.
  4. Peter Eckhart Reichel: Hörbücher produzieren: Von der Idee zur fertigen Audioproduktion, Berlin 2013, Abschnitt: Was kostest ein Hörbuchproduktion?.
  5. 5,0 5,1 Über das Der-Herr-der-Ringe-Hörspiel bei herr-der-ringe.pop5.de (abgerufen am 15.08.2013)
  6. Über das Der-Herr-der-Ringe-Hörspiel bei der Deutschen Tolkien Gesellschaft e. V. (abgerufen am 15.08.2013)
  7. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 159 (17.11.1992), S. 350.
  8. Das Der-Herr-der-Ringe-Hörspiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) (abgerufen am 15.08.2013)
  9. Rezension des Der-Herr-der-Ringe-Hörspiels bei fictionfantasy.de (abgerufen am 15.08.2013)