Krieg der Mächte: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Krieg der Mächte''' (org. ''Battle of the Powers''), auch als '''Schlacht der Mächte''' bezeichnet, ist in den Werken [[J. R. R. Tolkien]]s der zweite große Konflikt zwischen den [[Valar]] und [[Melkor]].   
Der '''Krieg der Mächte''' (orig. ''War of the Powers'') ist im [[Legendarium]] der zweite große Konflikt zwischen den [[Valar]] und [[Melkor]].   


== Zeitangabe ==
== Zeitangabe ==


* von 1090 [[Die Jahre der Bäume|E.Z. (JB)]] bis 1100 [[Die Jahre der Bäume|E.Z. (JB)]]
* von 1090 bis 1100 [[Erstes Zeitalter|E. Z. (J. B.)]]


== Hintergrund ==
== Vorgeschichte ==


Nachdem [[Orome]] die [[Elben]] bei [[Cuiviénen]] entdeckt hatte, kehrte er nach [[Valinor]] zurück, um den anderen [[Valar]] davon zu berichten. Zuerst war der Jubel groß, doch dann dachten sie darüber nach, wie sie sie vor [[Melkor]], der über [[Mittelerde]] herrschte, in Sicherheit bringen könnten.
Nachdem [[Orome]] die [[Elben]] bei [[Cuiviénen]] entdeckt hatte, kehrte er nach [[Valinor]] zurück, um den anderen Valar davon zu berichten. Zuerst war der Jubel groß, doch dann dachten sie darüber nach, wie sie sie vor Melkor, der über [[Mittelerde]] herrschte, in Sicherheit bringen könnten. [[Manwe]] erforschte daraufhin den Rat [[Ilúvatar]]s und entschied, gegen ihn in den Krieg zu ziehen. [[Tulkas]] freute sich darüber, denn er liebte Raufereien. [[Aule]] jedoch war bekümmert, da er wusste, wie sehr [[Arda]] darunter leiden würde.     
[[Manwe]] erforschte daraufhin den Rat [[Ilúvatar]]s und entschied, gegen ihn in den Krieg zu ziehen. [[Tulkas]] freute sich darüber, denn er liebte Raufereien. [[Aule]] jedoch war bekümmert, da er wusste, wie sehr [[Arda]] darunter leiden würde.     


== Verlauf ==
== Kriegsverlauf ==


=== Der Beginn des Kriegs und die Eroberung von Angband ===  
=== Die Eroberung von Angband ===  


Zuerst gingen die Valar mit ihrem Kriegsheer gegen Melkors westlich Bastion, die Festung [[Angband]], vor. In dem ganzen Gebiet wurde viel zerschlagen, doch rasch errang das Heer des Westens den Sieg über die Streitkräfte [[Sauron]]s. Jedoch wurde Angband nicht vollkomen zerstört, da die Valar in der Eile des Kriegs nicht bis in die tiefsten Gewölbe der Burg vordrangen. So konnten sich viele von Melkors Geschöpfen dort verstecken und das Ende des Kriegs abwarten und auch Sauron wurde nicht gefunden.
Zuerst gingen die Valar mit ihrem Kriegsheer gegen Melkors westliche Bastion, die Festung [[Angband]], vor. In dem ganzen Gebiet wurde viel zerschlagen, doch rasch errang das Heer des Westens den Sieg über die Streitkräfte [[Sauron]]s. Jedoch wurde Angband nicht vollkommen zerstört, da die Valar in der Eile des Kriegs nicht bis in die tiefsten Gewölbe der Burg vordrangen. So konnten sich viele von Melkors Geschöpfen dort verstecken und das Ende des Kriegs abwarten und auch Sauron wurde nicht gefunden.


=== Die Belagerung von Utumno ===
=== Die Belagerung von Utumno ===


Die Streitkräfte des Westens breiteten sich nun über ganz Mittelerde aus und bei Cuiviénen wurde zum Schutz der Elben eine Wache aufgestellt. In Melkors Hauptquartier, der Burg [[Utumno]], war die Wiederstandskraft des Bösen aber so stark, dass eine Belagerung ins Werk gesetzt werden musste. Diese war lang und hart und viele Schlachten wurden während dieser Zeit im Norden geschlagen. Große Brände wurden verursacht und die Erde bebte, da Utumno dort überaus tief eingegraben war.  
Die Streitkräfte des Westens breiteten sich nun über ganz Mittelerde aus und bei Cuiviénen wurde zum Schutz der Elben eine Wache aufgestellt. In Melkors Hauptquartier, der Burg [[Utumno]], war die Widerstandskraft des Bösen aber so stark, dass eine Belagerung ins Werk gesetzt werden musste. Diese war lang und hart und viele Schlachten wurden während dieser Zeit im Norden geschlagen. Große Brände wurden verursacht und die Erde bebte, da Utumno dort überaus tief eingegraben war.


=== Die Eroberung von Utumno ===
=== Die Eroberung von Utumno ===


Doch endlich wurden die Tore der Festung gebrochen und die Dächer von seinen Hallen gerissen. Und als Melkor seine Niederlage erkannte, floh er in seine tiefste Halle. Tulkas trat als Streiter der Valar vor, rang mit ihm und warf ihn aufs Gesicht. Danach wurde er mit der von Aule geschmiedeten Kette [[Angainor]] gefesselt und mit verbundenen Augen weggeführt.
Doch endlich wurden die Tore der Festung gebrochen und die Dächer von seinen Hallen gerissen. Und als Melkor seine Niederlage erkannte, floh er in seine tiefste Halle. Tulkas trat als Streiter der Valar vor, rang mit ihm und warf ihn aufs Gesicht. Danach wurde er mit der von Aule geschmiedeten Kette [[Angainor]] gefesselt und mit verbundenen Augen weggeführt.
Daraufhin hatte die Erde Frieden, denn Melkor wurde für drei Zeitalter in die [[Hallen von Mandos]] gesperrt und den Elben stand es nun frei, nach [[Aman]] zu gehen.
Daraufhin hatte die Erde Frieden, denn Melkor wurde für drei Zeitalter in die [[Mandos (Gebäude)|Feste]] von [[Mandos (Person)|Mandos]] gesperrt und den Elben stand es nun frei, nach [[Aman]] zu gehen.


== Sonstiges ==
== Auswirkungen und Folgen ==


* Auch Utumno wurde nicht vollkomen zerstört, da Melkor viele der unterirdischen Gewölbe und Verliese schlau getarnt hatte.
=== Geographische Auswirkungen ===
* Während der Schlacht wurde das Gesicht Ardas durch das Wirken der gewaltigen Kräfte nachhaltig verändert. Das Meer von [[Belegaer]] wurde breiter und tiefer. Die Küstenlinie von Mittelerde zerbrach und bildete eine großen Golf, der nach Süden zeigte. Viele kleinere Buchten entstanden zwischen diesem Golf und der [[Helcaraxe]] im hohen Norden. Die größte von ihnen war die Bucht von [[Balar]], in die sich der [[Sirion]] ergoß. Auch die [[Ered Engrin]] wurden teilweise zertrümmert und Aule türmte aus ihrem Schutt die Gebirge von [[Dorthonion]] und [[Hithlum]] auf.
 
Während der gesamten Dauer des Kriegs wurde das Gesicht Ardas durch das Wirken der gewaltigen Kräfte nachhaltig verändert. Das Meer von [[Belegaer]] wurde breiter und tiefer. Die Küstenlinie von Mittelerde zerbrach und bildete eine großen Golf, der nach Süden zeigte. Viele kleinere Buchten entstanden zwischen diesem Golf und der [[Helcaraxe]] im hohen Norden. Die größte von ihnen war die Bucht von [[Balar (Bucht)|Balar]], in die sich der [[Sirion]] ergoss. Auch die [[Ered Engrin]] wurden teilweise zertrümmert und Aule türmte aus ihrem Schutt die Gebirge von [[Dorthonion]] und [[Hithlum]] auf.
 
=== Folgen für die Bewohner Ardas ===
 
Obwohl die Valar bei der Zerstörung Utumnos gründlicher vorgingen als bei Angband, schafften sie es doch nicht, alle Gruben und Verliese der großen Festungen offen zu legen, da Melkor viele der unterirdischen Gewölbe und Kammern schlau getarnt hatte. So wurde das Böse nicht vollständig aus Mittelerde vertrieben und viele der üblen Kreaturen, die dem Heer der Valar entkommen waren, gingen in den Hallen tief unter Erde umher und warteten auf die Rückkehr ihres Herrn. Doch auch wenn die Erde zunächst Frieden hatte, so fielen in Mittelerde alle Pflanzen und Tiere in einen Ruhezustand, der als ''Schlaf Yavannas'' bezeichnet wurde. Die Elben, die zunächst noch bei Cuiviénen verweilten, zogen im Laufe der [[Große Wanderung|Großen Wanderung]] in das Land der Valar. Der Krieg der Mächte hatte sie jedoch verunsichert und unterwegs wandten sich viele von ihnen ab und verließen den Weg, den die Valar ihnen bereitet hatten. Trotzdem gelangten viele nach Aman und solange Melkor eingesperrt war, lebten sie im Licht der [[Zwei Bäume]] glücklich und zufrieden. Nach seiner Freilassung stifteten seine Lügen und Intrigen Unfrieden und Zwietracht. Während in Aman der [[Mittag von Valinor]] währte, herrschten in Mittelerde Dunkelheit und Stille. Nur im Nordwesten, in [[Beleriand]], erlebte das Reich von [[Elwe]] und [[Melian]] eine Blütezeit.
 
== Andere Namen ==
 
* ''Schlacht der Mächte'' (Original ''Battle of the Powers'')
* ''Große Schlacht der Mächte'' (Original ''Great Battle of the Powers'')


== Quellen ==
== Quellen ==


* J. R. R. Tolkien: ''[[Das Silmarillion]]''. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel ''The Silmarillion''.) "Quenta Silmarillion", I ''Vom Anbeginn der Tage''.
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Das Silmarillion]]''. Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]].
* Robert Foster: ''[[Das große Mittelerde-Lexikon]]''. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.) Seite 625, Artikel ''Schlacht der Mächte''.  
** ''Quenta Silmarillion'', III ''Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft''.
* [[Robert Foster]]: ''[[Das große Mittelerde-Lexikon]]''.
** Seite 625, Artikel ''Schlacht der Mächte''.  


[[Kategorie:Schlachten]]
[[Kategorie:Schlachten]]
[[en:Battle of the Powers]]
[[fi:Mahtien Mittelö]]

Aktuelle Version vom 18. September 2014, 21:15 Uhr

Der Krieg der Mächte (orig. War of the Powers) ist im Legendarium der zweite große Konflikt zwischen den Valar und Melkor.

Zeitangabe

Vorgeschichte

Nachdem Orome die Elben bei Cuiviénen entdeckt hatte, kehrte er nach Valinor zurück, um den anderen Valar davon zu berichten. Zuerst war der Jubel groß, doch dann dachten sie darüber nach, wie sie sie vor Melkor, der über Mittelerde herrschte, in Sicherheit bringen könnten. Manwe erforschte daraufhin den Rat Ilúvatars und entschied, gegen ihn in den Krieg zu ziehen. Tulkas freute sich darüber, denn er liebte Raufereien. Aule jedoch war bekümmert, da er wusste, wie sehr Arda darunter leiden würde.

Kriegsverlauf

Die Eroberung von Angband

Zuerst gingen die Valar mit ihrem Kriegsheer gegen Melkors westliche Bastion, die Festung Angband, vor. In dem ganzen Gebiet wurde viel zerschlagen, doch rasch errang das Heer des Westens den Sieg über die Streitkräfte Saurons. Jedoch wurde Angband nicht vollkommen zerstört, da die Valar in der Eile des Kriegs nicht bis in die tiefsten Gewölbe der Burg vordrangen. So konnten sich viele von Melkors Geschöpfen dort verstecken und das Ende des Kriegs abwarten und auch Sauron wurde nicht gefunden.

Die Belagerung von Utumno

Die Streitkräfte des Westens breiteten sich nun über ganz Mittelerde aus und bei Cuiviénen wurde zum Schutz der Elben eine Wache aufgestellt. In Melkors Hauptquartier, der Burg Utumno, war die Widerstandskraft des Bösen aber so stark, dass eine Belagerung ins Werk gesetzt werden musste. Diese war lang und hart und viele Schlachten wurden während dieser Zeit im Norden geschlagen. Große Brände wurden verursacht und die Erde bebte, da Utumno dort überaus tief eingegraben war.

Die Eroberung von Utumno

Doch endlich wurden die Tore der Festung gebrochen und die Dächer von seinen Hallen gerissen. Und als Melkor seine Niederlage erkannte, floh er in seine tiefste Halle. Tulkas trat als Streiter der Valar vor, rang mit ihm und warf ihn aufs Gesicht. Danach wurde er mit der von Aule geschmiedeten Kette Angainor gefesselt und mit verbundenen Augen weggeführt. Daraufhin hatte die Erde Frieden, denn Melkor wurde für drei Zeitalter in die Feste von Mandos gesperrt und den Elben stand es nun frei, nach Aman zu gehen.

Auswirkungen und Folgen

Geographische Auswirkungen

Während der gesamten Dauer des Kriegs wurde das Gesicht Ardas durch das Wirken der gewaltigen Kräfte nachhaltig verändert. Das Meer von Belegaer wurde breiter und tiefer. Die Küstenlinie von Mittelerde zerbrach und bildete eine großen Golf, der nach Süden zeigte. Viele kleinere Buchten entstanden zwischen diesem Golf und der Helcaraxe im hohen Norden. Die größte von ihnen war die Bucht von Balar, in die sich der Sirion ergoss. Auch die Ered Engrin wurden teilweise zertrümmert und Aule türmte aus ihrem Schutt die Gebirge von Dorthonion und Hithlum auf.

Folgen für die Bewohner Ardas

Obwohl die Valar bei der Zerstörung Utumnos gründlicher vorgingen als bei Angband, schafften sie es doch nicht, alle Gruben und Verliese der großen Festungen offen zu legen, da Melkor viele der unterirdischen Gewölbe und Kammern schlau getarnt hatte. So wurde das Böse nicht vollständig aus Mittelerde vertrieben und viele der üblen Kreaturen, die dem Heer der Valar entkommen waren, gingen in den Hallen tief unter Erde umher und warteten auf die Rückkehr ihres Herrn. Doch auch wenn die Erde zunächst Frieden hatte, so fielen in Mittelerde alle Pflanzen und Tiere in einen Ruhezustand, der als Schlaf Yavannas bezeichnet wurde. Die Elben, die zunächst noch bei Cuiviénen verweilten, zogen im Laufe der Großen Wanderung in das Land der Valar. Der Krieg der Mächte hatte sie jedoch verunsichert und unterwegs wandten sich viele von ihnen ab und verließen den Weg, den die Valar ihnen bereitet hatten. Trotzdem gelangten viele nach Aman und solange Melkor eingesperrt war, lebten sie im Licht der Zwei Bäume glücklich und zufrieden. Nach seiner Freilassung stifteten seine Lügen und Intrigen Unfrieden und Zwietracht. Während in Aman der Mittag von Valinor währte, herrschten in Mittelerde Dunkelheit und Stille. Nur im Nordwesten, in Beleriand, erlebte das Reich von Elwe und Melian eine Blütezeit.

Andere Namen

  • Schlacht der Mächte (Original Battle of the Powers)
  • Große Schlacht der Mächte (Original Great Battle of the Powers)

Quellen