Seeschlangen: Unterschied zwischen den Versionen
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‚großer Drache, Schlange‘) mit dem Wort ''lingwilóke'' eine Bezeichnung für den ''Fischdrachen'' (‚fish-dragon‘) oder die ''Seeschlange'' (‚sea-serpent‘) an.<ref>J. R. R. Tolkien: ''The Lost Road and Other Writings'' (''The History of Middle-earth'' V). Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. Part Three, ''The Etymologies'', S. 370 (Eintrag für ''LOK-'').</ref> | ‚großer Drache, Schlange‘) mit dem Wort ''lingwilóke'' eine Bezeichnung für den ''Fischdrachen'' (‚fish-dragon‘) oder die ''Seeschlange'' (‚sea-serpent‘) an.<ref>J. R. R. Tolkien: ''The Lost Road and Other Writings'' (''The History of Middle-earth'' V). Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. Part Three, ''The Etymologies'', S. 370 (Eintrag für ''LOK-'').</ref> | ||
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Im [[Legendarium]] werden keine Seeschlangen erwähnt. Das Gedicht ''[[Fastitokalon]]'', das in ''[[Die Abenteuer des Tom Bombadil]]'' publiziert wurde, legt aber nahe, dass [[Belegaer]] von monströsen Lebewesen bewohnt wurde. Ein Vers besagt so beispielsweise ''»Es gibt Ungeheuer mehr als genug im Meer«'' (''»There are many monsters in the Sea...«'').<ref>J. R. R. Tolkien: ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'', Gedicht #11: ''Fastitokalon''.</ref> Ähnlich wie in der uns bekannten europäischen beziehungsweise amerikanischen Mythologie, wird in dem Gedicht ein Seeungeheuer (hier [[Schildkrötenwalfische|Schildkrötenwalfisch]]) für das Kentern von Schiffen und den Tod der Seefahrer verantwortlich gemacht.<ref>Wikipediaartikel zu ''Seeschlangen'' in der Kryptozoologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Seeschlange_(Kryptozoologie) ) (''zuletzt abgerufen 10.10.2018'')</ref> Die Seeschlange wurde in früheren Zeiten häufig auf Landkarten, die Küstenlinien zeigten, dargestellt. Im Hinblick darauf ist anzumerken, dass Tolkien keinerlei Seeungeheuer vorsah, als er [[Pauline Baynes]] für ihre ''Map of Middle-earth'' von 1970 seine Karte mit Anmerkungen zu | Im [[Legendarium]] werden keine Seeschlangen erwähnt. Das Gedicht ''[[Fastitokalon]]'', das in ''[[Die Abenteuer des Tom Bombadil]]'' publiziert wurde, legt aber nahe, dass [[Belegaer]] von monströsen Lebewesen bewohnt wurde. Ein Vers besagt so beispielsweise ''»Es gibt Ungeheuer mehr als genug im Meer«'' (''»There are many monsters in the Sea...«'').<ref>J. R. R. Tolkien: ''Die Abenteuer des Tom Bombadil'', Gedicht #11: ''Fastitokalon''.</ref> Ähnlich wie in der uns bekannten europäischen beziehungsweise amerikanischen Mythologie, wird in dem Gedicht ein Seeungeheuer (hier [[Schildkrötenwalfische|Schildkrötenwalfisch]]) für das Kentern von Schiffen und den Tod der Seefahrer verantwortlich gemacht.<ref>Wikipediaartikel zu ''Seeschlangen'' in der Kryptozoologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Seeschlange_(Kryptozoologie) ) (''zuletzt abgerufen 10.10.2018'')</ref> Die Seeschlange wurde in früheren Zeiten häufig auf Landkarten, die Küstenlinien zeigten, dargestellt. Im Hinblick darauf ist anzumerken, dass Tolkien keinerlei Seeungeheuer vorsah, als er [[Pauline Baynes]] für ihre ''Map of Middle-earth'' von 1970 seine Karte mit Anmerkungen zu gewünschten Darstellungen zur Verfügung stellte. Für das große Meer sah er lediglich Schiffe verschiedener Formen verschiedener Völker vor, aber keine Lebewesen.<ref>Daniel Helen: ''Tolkien’s annotated map of Middle-earth transcribed'' (Tolkien Society, 10. November 2015) (https://www.tolkiensociety.org/2015/11/tolkiens-annotated-map-of-middle-earth-transcribed/) | ||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2018, 10:07 Uhr
Seeschlangen[1] (Original sea-serpents) sind in The History of Middle-earth wasserbewohnende Kreaturen.
Beschreibung
Seeschlangen waren eine Art Drachen, die in den Gewässern Ardas lebten.
Es handelte sich um mysteriöse Kreaturen von unbekanntem Aussehen, die durch J. R. R. Tolkien einmalig in seinen etymologischen Listen, die in The Lost Road and Other Writings veröffentlicht wurden, aufgeführt werden. Aufgrund ihrer Bezeichnung als Schlangen, steht zu vermuten, dass sie gestaltlich vielleicht diesen Reptilien ähnelten.
Etymologie
In der Wortliste zur Elbensprache Quenya, führt Tolkien unter dem Wortstamm LOK- (für ‚großer Drache, Schlange‘) mit dem Wort lingwilóke eine Bezeichnung für den Fischdrachen (‚fish-dragon‘) oder die Seeschlange (‚sea-serpent‘) an.[2]
Sonstiges
Im Legendarium werden keine Seeschlangen erwähnt. Das Gedicht Fastitokalon, das in Die Abenteuer des Tom Bombadil publiziert wurde, legt aber nahe, dass Belegaer von monströsen Lebewesen bewohnt wurde. Ein Vers besagt so beispielsweise »Es gibt Ungeheuer mehr als genug im Meer« (»There are many monsters in the Sea...«).[3] Ähnlich wie in der uns bekannten europäischen beziehungsweise amerikanischen Mythologie, wird in dem Gedicht ein Seeungeheuer (hier Schildkrötenwalfisch) für das Kentern von Schiffen und den Tod der Seefahrer verantwortlich gemacht.[4] Die Seeschlange wurde in früheren Zeiten häufig auf Landkarten, die Küstenlinien zeigten, dargestellt. Im Hinblick darauf ist anzumerken, dass Tolkien keinerlei Seeungeheuer vorsah, als er Pauline Baynes für ihre Map of Middle-earth von 1970 seine Karte mit Anmerkungen zu gewünschten Darstellungen zur Verfügung stellte. Für das große Meer sah er lediglich Schiffe verschiedener Formen verschiedener Völker vor, aber keine Lebewesen.[5]
Andere Bezeichnungen
- Fischdrache(n) (Original fish-dragon(s))
Einzelnachweise
- ↑ Es liegt bis heute keine deutsche Übersetzung von The Lost Road and Other Writings vor. Das gewählte Wort entspricht der sinngemäßen und gebräuchlichen deutschen Übersetzung von Englisch sea serpent.
- ↑ J. R. R. Tolkien: The Lost Road and Other Writings (The History of Middle-earth V). Herausgegeben von Christopher Tolkien. Part Three, The Etymologies, S. 370 (Eintrag für LOK-).
- ↑ J. R. R. Tolkien: Die Abenteuer des Tom Bombadil, Gedicht #11: Fastitokalon.
- ↑ Wikipediaartikel zu Seeschlangen in der Kryptozoologie (https://de.wikipedia.org/wiki/Seeschlange_(Kryptozoologie) ) (zuletzt abgerufen 10.10.2018)
- ↑ Daniel Helen: Tolkien’s annotated map of Middle-earth transcribed (Tolkien Society, 10. November 2015) (https://www.tolkiensociety.org/2015/11/tolkiens-annotated-map-of-middle-earth-transcribed/) (zuletzt abgerufen 10.10.2018)