Pfeifenkraut: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ardapedia
(einen lüsternen Kleinejungenstreich weggewischt)
 
 
(51 dazwischenliegende Versionen von 21 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Pfeifenkraut''', auch ''Blatt'' genannt.
[[Bild:Langgrund.jpg|thumb|350px|Tabakplantagen in [[Langgrund]]]]
'''Pfeifenkraut''' (Original ''Pipe-weed'') ist im [[Legendarium]] eine Nutz- und Zierpflanze.


Bezeichnung in der englischen Originalfassung: Pipe-weed, auch leaf
== Beschreibung ==


==Zeitangabe==
Pfeifenkraut ist wahrscheinlich eine Art ''Nicotiana''. Es wurde vor allem in [[Eriador]] und dort besonders im [[Südviertel]] des [[Auenland]]es und in [[Bree]] angebaut.


*Pfeifenkraut wurde gegen Ende des [[Zweites Zeitalter|Z.Z.]] von den [[Dúnedain|Númenórern]] nach [[Mittelerde]] gebracht.
Nach der Ernte wurden die Blätter getrocknet und zerkleinert. Mit dem Blatt, stopften sich dann [[Hobbits]], [[Menschen]] und auch [[Zwerge]] aus der Gegend ihre verschiedenartigen Holz- oder Tonpfeifen, brannten das Blatt an und sogen den entstehenden Rauch ein.
*[[Tobold Hornbläser]] baute um [[Drittes Zeitalter|2670 D.Z.]] im Südviertel in der Gegend um Langgrund das erste Mal Pfeifenkraut an.


==Beschreibung==
Das Pfeifenkrautrauchen diente der Entspannung. Der ausgestoßene Rauch vermochte es, den Kopf von unangenehemen oder schweren Gedanken zu befreien. Der Rauch, so sagte man, verlieh einem Geduld und die Fähigkeit sich in manchen Dingen in Nachsicht zu üben.


Pfeifenkraut war eine Art ''Nicotiana'' (Tabak). Gandalf bemerkte einmal bei einem Treffen des [[Weißer Rat|Weißen Rats]], dass "''...der ausgestoßene Rauch deinen Kopf von den inneren Schatten befreit ... Der Rauch verleiht einem die Geduld, Irrtümern ohne Ärger zuzuhören.''"
Man pflegte oft einen Tabaksbeutel dabei zu haben, wenn man vor die Tür ging. So traf man sich in Gasthäusern nicht nur auf ein Bier und einen Schwatz sondern auch, auf eine gute Pfeife Blatt. So entwickelten sich auch kleine Spielereien, beim Blasen von Rauchringen angefangen, bis zu Punktspielen, dessen Ausübung sicherlich ein Gutteil magischer Begabung forderte<ref>Als Beispiel sei hier nur [[Thorin II.|Thorin Eichenschilds]] und [[Gandalf]]s Rauchringjagd aus ''[[Der kleine Hobbit|Der Hobbit]]'' genannt.</ref>.  


Bekannte Pfeifenkrautsorten sind [[Langgrundblatt]], [[Alter Tobi]] und [[Südstern]].
In [[Gondor]] wuchs das Pfeifenkraut wild und in einer größeren Art und war dort vor allem wegen seinen schönen, wohlriechenden Blüten bekannt. Die [[Dúnedain|Menschen]] Gondors nannten die Pflanze daher süße Galenas ([[Sindarin]] für ‚süße Pflanze‘<ref>''galenas'' stammt wohl von den Sindarinwörtern ''galas'' für ‚Trieb, Pflanze‘ und ''lend'' für ‚melodisch, süß‘ ab.</ref>) oder auch Westmannskraut (Original ''Westmansweed'').


=="Über Pfeifenkraut"==
== Geschichte und Herkunft ==


''Durch Pfeifen aus Holz oder Ton atmeten die Hobbits den Rauch der brennenden Blätter einer Pflanze ein, die sie Pfeifenkraut oder Blatt nannten. In geheimnisvolles Dunkel ist der Ursprung dieser eigentümlichen Sitte oder —ºKunst—¹, wie die Hobbits sie lieber nennen, gehüllt. Alles, was sich im Altertum darüber herausfinden ließ, hat [[Meriadoc Brandybock]] in seiner —ºKräuterkunde vom Auenland—¹ zusammengestellt:''<br>
Die Pflanze, die später als Pfeifenkraut bekannt wurde, wurde wohl von [[Númenor|Númenorern]] im [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] nach [[Mittelerde]] gebracht. Von Gondor wurde es viele Jahrhunderte nach [[Elendil der Lange|Elendils]] Ankuft im Norden über den [[Grünweg]] herauf gebracht und kam so ins [[Breeland]].


''"Das ist die einzige Kunst, von der wir behaupten können, daß wir sie erfunden haben. Wann die Hobbits zuerst mit dem Rauchen begannen, ist nicht bekannt, in allen Sagen und Familiengeschichten ist es bereits eine Selbstverständlichkeit; schon seit undenklichen Zeiten rauchten die Leute im Auenland verschiedene Kräuter, manche stinkiger, manche süßer. Aber alle Berichte stimmen darüber überein, daß [[Tobold Hornbläser]] aus Langgrund im Südviertel'' [...]'', etwa um das Jahr 1070 der [[Auenland-Zeitrechnung]] als erster in seinem Garten das echte Pfeifenkraut zog. Das beste einheimische kommt noch immer aus jenem Bezirk, besonders die jetzt als Langgrundblatt, Alter Tobi und Südstern bekannten Sorten.''<bR>
Die [[Bree-Hobbits]] nahmen für sich in Anspruch, die ersten gewesen zu sein, die Pfeifenkraut rauchten. Tatsächlich entdeckte der auenländische Hobbit [[Tobold Hornbläser]] erst vor 2670 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] das seltsame Kraut in Bree, das er dann schließlich auch in seinem Hausgarten zog. So kam die Sitte des Blattrauchens wohl auch ins Auenland.


''Wie der alte Tobi zu der Pflanze kam, ist nicht verzeichnet, denn bis zu seinem Sterbetag wollte er es nicht sagen. Er wußte viel über Kräuter, aber er war nicht weitgereist. Es heißt, in seiner Jugend sei er oft in [[Bree]] gewesen, wobei er sich gewiß nie weiter vom Auenland entfernte als bis dorthin. Deshalb ist es durchaus möglich, daß er in Bree von dieser Pflanze hörte, wo sie jedenfalls jetzt auf den Südhängen des Berges gut gedeiht. Die Hobbits von Bree nehmen für sich in Anspruch, die ersten wirklichen Pfeifenkrautraucher gewesen zu sein. Natürlich behaupten sie von allem, sie hätten es schon vor den Leuten im [[Auenland]] getan, die sie als —ºSiedler—¹ bezeichnen; aber in diesem Fall ist ihre Behauptung vermutlich wirklich wahr. Und sicherlich hat sich die Kunst, das echte Kraut zu rauchen, in den letzten Jahrhunderten von Bree aus unter den [[Zwerge|Zwergen]] und anderem Volk wie [[Waldläufer|Waldläufern]], [[Zauberer|Zauberern]] oder Wanderern, die seit eh und je an diesem Kreuzweg vorbeikommen, verbreitet. Heimat und Mittelpunkt der Kunst sind also in dem alten Gasthaus von Bree, [[Zum Tänzelnden Pony]], zu suchen, das seit undenklichen Zeiten im Besitz der Familie [[Butterblume]] ist.''<bR>
Vom [[Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“]] in Bree aus verbreitete sich das Pfeifenkraut auch unter anderen Völkern, den Zwergen, [[Waldläufer des Nordens|Waldläufern]] und auch anderen, wie etwa dem [[Istari|Zauberer]] [[Gandalf]].


''Beobachtungen, die ich selbst auf meinen vielen Reisen nach dem Süden machen konnte, haben mich indessen überzeugt, daß das Kraut nicht zu den einheimischen Pflanzen unseres Teils der Welt gehört, sondern nach Norden gekommen ist vom unteren [[Anduin]], wohin es, wie ich vermute, ursprünglich von den [[Dúnedain|Menschen aus Westernis]] über das Meer gebracht worden war. In [[Gondor]] wächst es in Hülle und Fülle und ist üppiger und größer als im Norden, wo es niemals wild vorkommt, sondern nur in warmen und geschützten Gegenden wie Langgrund gedeiht. Die Menschen von Gondor nennen es —ºsüße Galenas—¹ und schätzen es nur wegen des Duftes seiner Blüten. Aus jenem Land muß es in den langen Jahrhunderten zwischen [[Elendil|Elendils]] Ankunft und unseren Tagen über den Grünweg heraufgebracht worden sein. Aber selbst die Dúnedain von Gondor gestehen uns das zu: Hobbits steckten es als erste in die Pfeife. Nicht einmal die Zauberer waren vor uns auf den Gedanken gekommen. Obwohl ein Zauberer, den ich kannte, die Kunst schon vor langer Zeit aufgegriffen hatte und ebenso geschickt darin wurde wie in vielen anderen Dingen, deren er sich befleißigte."''
== Hintergrund ==


[[Der Herr der Ringe Roman|Der Herr der Ringe]], Buch 1, Einführung, Concerning Pipe-weed / Über Pfeifenkraut
* [[Saruman]] nannte es das Kraut der Halblinge und warf Gandalf vor, dass es letzterem die Sicht vernebelte. Später fand Saruman aber ebenso Gefallen am Pfeifenkraut und begann es heimlich aus dem Südviertel zu beziehen. Da er Angst davor hatte, dass Gandalf ihn auslachen könnte, rauchte er das Kraut nur noch alleine in den innersten Kammern des [[Orthanc]]. [[Meriadoc Brandybock|Merry Brandybock]] und [[Peregrin Tuk|Pippin Tuk]] fanden im Jahre 3019 D. Z., nachdem die [[Ents]] [[Isengart]] überrannt hatten, ganze Fässer [[Langgrundblatt]] in den Vorratskammern des Zauberers.
* Meriadoc Brandybock schrieb nach dem [[Ringkrieg]] ein Buch, das alle bekannten Informationen über das Pfeifenkraut zusammenfasste. Er gab ihm den Titel ''[[Kräuterkunde vom Auenland]]''.


==Sonstiges==
== Bekannte Sorten ==


* Die Menschen in Gondor nennen das Pfeifenkraut ''Das süße Galenas''.
* [[Alter Tobi]] (Original ''Old Toby'')
* Saruman nannte es das ''Kraut der Halblinge''
* [[Langgrundblatt]] (Original ''Longbottom Leaf'')
* [[Südstern]] (Original ''Southern Star'')
* [[Südhang]] (Original ''Southlinch'')


==Quellen==
== Andere Bezeichnungen ==
*[[Der Herr der Ringe Roman|Der Herr der Ringe]], Buch 1, Einführung, Concerning Pipe-weed / Über Pfeifenkraut
* [[Nachrichten aus Mittelerde|Nachrichten aus Mittelerde]], S. 458ff.
* [[Handbuch der Weisen von Mittelerde]]


[[Kategorie:Pflanzen (andere)]]
* ''Blatt'' (Original ''Leaf'', [[Wolfgang Krege|Krege]]: ''Kraut'')
* ''Kraut der Halblinge'' (Original ''Halfling's Leaf'')
* ''Tabak'' (Original ''Tobacco'')
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Quellen ==
 
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''Der Hobbit''.
** Kapitel I: ''Eine unvorhergesehene Gesellschaft''.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''.
** Erstes Buch, Einführung: ''Über Pfeifenkraut''.
** Drittes Buch, Neuntes Kapitel: ''Treibgut und Beute''.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]''. Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]].
** Teil Drei, Das Dritte Zeitalter: IV ''Die Jagd nach dem Ring''.
* [[Helmut W. Pesch]]: ''[[Elbisch (Buch)|Elbisch]]''.
** Wörterbuch Sindarin – Deutsch, Eintragungen für ''galas'' und ''lend''.
 
[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Sitten und Bräuche]]
[[Kategorie:Sitten und Bräuche]]
[[en:Pipe-weed]]
[[fr:essais/divers/herbe_a_pipe]]
[[fi:Piippukessu]]

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2017, 04:36 Uhr

Tabakplantagen in Langgrund

Pfeifenkraut (Original Pipe-weed) ist im Legendarium eine Nutz- und Zierpflanze.

Beschreibung

Pfeifenkraut ist wahrscheinlich eine Art Nicotiana. Es wurde vor allem in Eriador und dort besonders im Südviertel des Auenlandes und in Bree angebaut.

Nach der Ernte wurden die Blätter getrocknet und zerkleinert. Mit dem Blatt, stopften sich dann Hobbits, Menschen und auch Zwerge aus der Gegend ihre verschiedenartigen Holz- oder Tonpfeifen, brannten das Blatt an und sogen den entstehenden Rauch ein.

Das Pfeifenkrautrauchen diente der Entspannung. Der ausgestoßene Rauch vermochte es, den Kopf von unangenehemen oder schweren Gedanken zu befreien. Der Rauch, so sagte man, verlieh einem Geduld und die Fähigkeit sich in manchen Dingen in Nachsicht zu üben.

Man pflegte oft einen Tabaksbeutel dabei zu haben, wenn man vor die Tür ging. So traf man sich in Gasthäusern nicht nur auf ein Bier und einen Schwatz sondern auch, auf eine gute Pfeife Blatt. So entwickelten sich auch kleine Spielereien, beim Blasen von Rauchringen angefangen, bis zu Punktspielen, dessen Ausübung sicherlich ein Gutteil magischer Begabung forderte[1].

In Gondor wuchs das Pfeifenkraut wild und in einer größeren Art und war dort vor allem wegen seinen schönen, wohlriechenden Blüten bekannt. Die Menschen Gondors nannten die Pflanze daher süße Galenas (Sindarin für ‚süße Pflanze‘[2]) oder auch Westmannskraut (Original Westmansweed).

Geschichte und Herkunft

Die Pflanze, die später als Pfeifenkraut bekannt wurde, wurde wohl von Númenorern im Zweiten Zeitalter nach Mittelerde gebracht. Von Gondor wurde es viele Jahrhunderte nach Elendils Ankuft im Norden über den Grünweg herauf gebracht und kam so ins Breeland.

Die Bree-Hobbits nahmen für sich in Anspruch, die ersten gewesen zu sein, die Pfeifenkraut rauchten. Tatsächlich entdeckte der auenländische Hobbit Tobold Hornbläser erst vor 2670 D. Z. das seltsame Kraut in Bree, das er dann schließlich auch in seinem Hausgarten zog. So kam die Sitte des Blattrauchens wohl auch ins Auenland.

Vom Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“ in Bree aus verbreitete sich das Pfeifenkraut auch unter anderen Völkern, den Zwergen, Waldläufern und auch anderen, wie etwa dem Zauberer Gandalf.

Hintergrund

  • Saruman nannte es das Kraut der Halblinge und warf Gandalf vor, dass es letzterem die Sicht vernebelte. Später fand Saruman aber ebenso Gefallen am Pfeifenkraut und begann es heimlich aus dem Südviertel zu beziehen. Da er Angst davor hatte, dass Gandalf ihn auslachen könnte, rauchte er das Kraut nur noch alleine in den innersten Kammern des Orthanc. Merry Brandybock und Pippin Tuk fanden im Jahre 3019 D. Z., nachdem die Ents Isengart überrannt hatten, ganze Fässer Langgrundblatt in den Vorratskammern des Zauberers.
  • Meriadoc Brandybock schrieb nach dem Ringkrieg ein Buch, das alle bekannten Informationen über das Pfeifenkraut zusammenfasste. Er gab ihm den Titel Kräuterkunde vom Auenland.

Bekannte Sorten

Andere Bezeichnungen

  • Blatt (Original Leaf, Krege: Kraut)
  • Kraut der Halblinge (Original Halfling's Leaf)
  • Tabak (Original Tobacco)

Anmerkungen

  1. Als Beispiel sei hier nur Thorin Eichenschilds und Gandalfs Rauchringjagd aus Der Hobbit genannt.
  2. galenas stammt wohl von den Sindarinwörtern galas für ‚Trieb, Pflanze‘ und lend für ‚melodisch, süß‘ ab.

Quellen