Drúedain: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Drúedain sind ein altes Volk [[Menschen|menschlichen]] Ursprungs. Es heißt, sie seien im [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalter]] die ersten Menschen gewesen, die den [[Anduin]] überquert hatten. Sie siedelten sich zu beiden Seiten des [[Weißes Gebirge|Weißen Gebirges]] an. Zu dieser Zeit wurden vermutlich die Statuen von [[Dunharg]], die das Aussehen von Puckelmännern haben, hergestellt. Von dort zogen einige weiter nach [[Beleriand]], wo sie im Wald von [[Brethil]] wohnten. Eine enge Freundschaft verband sie mit den [[Edain]] und an der Seite der [[Elben]] und Menschen kämpften sie gegen [[Morgoth]]. | |||
Sie waren ca. vier [[Fuß]] groß, sehr stark, von "ungeschlachtem Körperbau". Sie hatten volle Gesichter mit platten Nasen, pechschwarzen Augen und breiten Mündern. Sie jagten mit vergifteten Pfeilen. | |||
Nachdem alle Festungen der Elben in [[Beleriand]] zerstört worden waren, kamen einige von ihnen zu den [[Mündungen des Sirion]]. Diesen wurde gestattet im [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] mit den Edain auf [[Númenor]] zu leben. In Númenor verhielten sie sich eher passiv, denn sie waren nur noch wenige und fürchteten das Meer. Als König [[Aldarion]] seine Reisen nach [[Mittelerde]] unternahm, waren sie sehr besorgt und baten ihn vergeblich zu bleiben. Nach und nach fuhren sie mit den Númenórern nach Mittelerde, die letzten zu dem Zeitpunkt, als [[Sauron]] nach Númenor kam. | |||
Die Drúedain des Weißen Gebirges allerdings wurden spätestens im Zweiten Zeitalter von den von Osten kommenden [[Menschen des Gebirges|Menschen]] gejagt und vertrieben, zu denen auch die [[Schattenheer|Untoten des Dwimorbergs]] sowie die Vorfahren der [[Dunländer]] gehörten. Daraufhin flohen sie in die Wälder des [[Drúadan-Wald]], wo im [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]] die meisten von ihnen lebten. Einige lebten aber auch in den [[Drúwaith Iaur]], weshalb das Gebiet von den Menschen [[Gondor]]s, [[Rohan]]s und [[Enedwaith]]s gemieden wurde. | |||
Von den Elben und Menschen werden sie als sehr hässlich angesehen und von letzteren öfters auch deshalb Puckelmänner genannt. Die Abscheu gegen die Drúedain führte dazu, dass die [[Rohirrim]] lange Zeit Jagd auf die Drúedain machten. | |||
Die Drúedain können in eine Art Trance fallen, was sie wie aus Stein gemeißelte Figuren aussehen lässt. Sie sind auch sehr gute Bildhauer. Sie bauten Figuren aus Stein, meist Drûgs, welche sie dann als Wachtsteine aufstellten. Man konnte die Steine und lebende Drûgs in Trance nicht gut unterscheiden. Die [[Orks]] vermuten wahrscheinlich auch, dass sie Magie beherrschen, darum fürchten und verabscheuen sie dieses Volk. | |||
Nach der [[Schlacht an den Furten des Isen]], so heißt es, sollen einige Drúedain der | |||
[[Drúwaith Iaur]] ihre Höhlen verlassen haben, um die Überreste der Streitmacht Saurons anzugreifen, die nach Süden getrieben worden waren. | |||
Zur Zeit des [[Ringkrieg]]es war [[Ghân-buri-Ghân]] der Häuptling der Drúedain im | |||
[[Drúadan-Wald]], der den Rohirrim half. Nach dem Ringkrieg wurde ihnen der Wald von [[Aragorn II.|König Elessar]] zu Eigen gegeben. | |||
==Etymologie und andere Namen== | |||
Es gibt zahlreiche Namen für die Drúedain: | |||
* Der Name Drúedain selbst ist [[Elbisch (Sprache)|elbischen Ursprungs]]. Er setzt sich zusammen aus ''drûin'' und ''edain'' und bedeutet so viel wie ''Wilde Menschen'' in [[Sindarin]]. | |||
* Manchmal wurden die Drúedain auch nur mit ''Drû'' ([[Sindarin]]), ''Drúath'' oder ''Drúin'' genannt. | |||
* Im [[Westron]] nennt man sie ''Wasa'' (Original: ''woses''), was soviel wie ''Wilde'' bedeutet. Das Wort Wasa kommt aus der britischen Folklore und bezeichnet "haarige, Troll-ähnliche Wesen", die hauptsächlich in Wäldern heimisch waren. Es soll Tolkiens englische Übersetzung für die eigentliche rohirrische Bezeichnung ''Rogín'' (Singular: ''Rog'') sein. | |||
* Die Drúedain nannten sich selbst ''Drughu''. Die Bedeutung dieses Wortes ist nicht bekannt. | |||
* Die Bezeichnung ''Drûgs'' stammt mit Sicherheit von ihrem Eigennamen ab. Diese Bezeichnung kommt aus dem Ersten Zeitalter und wurde von den Edain aus Brethil benutzt, die damals eine enge Freundschaft mit den Drúedain verband. | |||
* Die Bezeichnung im [[Quenya]] wurde von Tolkien mit ''Rú'' (Sg.) abgekürzt. Daraus setzt sich auch die Pluralbezeichnung ''Rúatani'' zusammen: ''Rú'' für ''wild'' und ''atani'' für ''Menschen''. | |||
* Da die Menschen aus dem Norden nur wenig von den Drúedain wissen, nennen sie dieses Volk einfach nur ''die wilden Menschen aus dem Wald''. | |||
* Die Orks nennen sie ''Oghor-hai''. Da die Orks glauben, dass die Puckelmänner über Magie verfügen, fürchten sie dieses Volk. | |||
== Sonstiges == | |||
* Die Statuen entlang der gewundenen Straße nach [[Dunharg]] werden von den Rohirrim ebenfalls ''Puckelmänner'' genannt. | |||
* Auch an der Küste [[Enedwaith]]s lebte ein barbarisches Volk von Vogelfängern, welches mit den Drúedain verwandt war. | |||
* Von der Sprache der Drúedain ist nicht viel bekannt, lediglich die Bezeichnung "Gorgûn" für die Orks. | |||
== Quellen == | |||
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]''. ''Teil 4, Die Drúedain'' | |||
* [[Wolfgang Krege]]: ''[[Handbuch der Weisen von Mittelerde]]'' | |||
[[Kategorie:Menschen]] | |||
[[Kategorie:Edain]] | |||
[[en:Drúedain]] | |||
[[fr:encyclo/peuples/hommes/druedain]] | |||
[[fi:Drúedain]] |
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2023, 20:58 Uhr
Drúedain (Singular: "Drúadan"), auch Wasa oder Puckelmänner
Drúedain.mp3 |
Beschreibung
Die Drúedain sind ein altes Volk menschlichen Ursprungs. Es heißt, sie seien im Ersten Zeitalter die ersten Menschen gewesen, die den Anduin überquert hatten. Sie siedelten sich zu beiden Seiten des Weißen Gebirges an. Zu dieser Zeit wurden vermutlich die Statuen von Dunharg, die das Aussehen von Puckelmännern haben, hergestellt. Von dort zogen einige weiter nach Beleriand, wo sie im Wald von Brethil wohnten. Eine enge Freundschaft verband sie mit den Edain und an der Seite der Elben und Menschen kämpften sie gegen Morgoth.
Sie waren ca. vier Fuß groß, sehr stark, von "ungeschlachtem Körperbau". Sie hatten volle Gesichter mit platten Nasen, pechschwarzen Augen und breiten Mündern. Sie jagten mit vergifteten Pfeilen.
Nachdem alle Festungen der Elben in Beleriand zerstört worden waren, kamen einige von ihnen zu den Mündungen des Sirion. Diesen wurde gestattet im Zweiten Zeitalter mit den Edain auf Númenor zu leben. In Númenor verhielten sie sich eher passiv, denn sie waren nur noch wenige und fürchteten das Meer. Als König Aldarion seine Reisen nach Mittelerde unternahm, waren sie sehr besorgt und baten ihn vergeblich zu bleiben. Nach und nach fuhren sie mit den Númenórern nach Mittelerde, die letzten zu dem Zeitpunkt, als Sauron nach Númenor kam.
Die Drúedain des Weißen Gebirges allerdings wurden spätestens im Zweiten Zeitalter von den von Osten kommenden Menschen gejagt und vertrieben, zu denen auch die Untoten des Dwimorbergs sowie die Vorfahren der Dunländer gehörten. Daraufhin flohen sie in die Wälder des Drúadan-Wald, wo im Dritten Zeitalter die meisten von ihnen lebten. Einige lebten aber auch in den Drúwaith Iaur, weshalb das Gebiet von den Menschen Gondors, Rohans und Enedwaiths gemieden wurde.
Von den Elben und Menschen werden sie als sehr hässlich angesehen und von letzteren öfters auch deshalb Puckelmänner genannt. Die Abscheu gegen die Drúedain führte dazu, dass die Rohirrim lange Zeit Jagd auf die Drúedain machten.
Die Drúedain können in eine Art Trance fallen, was sie wie aus Stein gemeißelte Figuren aussehen lässt. Sie sind auch sehr gute Bildhauer. Sie bauten Figuren aus Stein, meist Drûgs, welche sie dann als Wachtsteine aufstellten. Man konnte die Steine und lebende Drûgs in Trance nicht gut unterscheiden. Die Orks vermuten wahrscheinlich auch, dass sie Magie beherrschen, darum fürchten und verabscheuen sie dieses Volk.
Nach der Schlacht an den Furten des Isen, so heißt es, sollen einige Drúedain der Drúwaith Iaur ihre Höhlen verlassen haben, um die Überreste der Streitmacht Saurons anzugreifen, die nach Süden getrieben worden waren.
Zur Zeit des Ringkrieges war Ghân-buri-Ghân der Häuptling der Drúedain im Drúadan-Wald, der den Rohirrim half. Nach dem Ringkrieg wurde ihnen der Wald von König Elessar zu Eigen gegeben.
Etymologie und andere Namen
Es gibt zahlreiche Namen für die Drúedain:
- Der Name Drúedain selbst ist elbischen Ursprungs. Er setzt sich zusammen aus drûin und edain und bedeutet so viel wie Wilde Menschen in Sindarin.
- Manchmal wurden die Drúedain auch nur mit Drû (Sindarin), Drúath oder Drúin genannt.
- Im Westron nennt man sie Wasa (Original: woses), was soviel wie Wilde bedeutet. Das Wort Wasa kommt aus der britischen Folklore und bezeichnet "haarige, Troll-ähnliche Wesen", die hauptsächlich in Wäldern heimisch waren. Es soll Tolkiens englische Übersetzung für die eigentliche rohirrische Bezeichnung Rogín (Singular: Rog) sein.
- Die Drúedain nannten sich selbst Drughu. Die Bedeutung dieses Wortes ist nicht bekannt.
- Die Bezeichnung Drûgs stammt mit Sicherheit von ihrem Eigennamen ab. Diese Bezeichnung kommt aus dem Ersten Zeitalter und wurde von den Edain aus Brethil benutzt, die damals eine enge Freundschaft mit den Drúedain verband.
- Die Bezeichnung im Quenya wurde von Tolkien mit Rú (Sg.) abgekürzt. Daraus setzt sich auch die Pluralbezeichnung Rúatani zusammen: Rú für wild und atani für Menschen.
- Da die Menschen aus dem Norden nur wenig von den Drúedain wissen, nennen sie dieses Volk einfach nur die wilden Menschen aus dem Wald.
- Die Orks nennen sie Oghor-hai. Da die Orks glauben, dass die Puckelmänner über Magie verfügen, fürchten sie dieses Volk.
Sonstiges
- Die Statuen entlang der gewundenen Straße nach Dunharg werden von den Rohirrim ebenfalls Puckelmänner genannt.
- Auch an der Küste Enedwaiths lebte ein barbarisches Volk von Vogelfängern, welches mit den Drúedain verwandt war.
- Von der Sprache der Drúedain ist nicht viel bekannt, lediglich die Bezeichnung "Gorgûn" für die Orks.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Teil 4, Die Drúedain
- Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde