Minas Tirith (Gondor): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Minas Tirith-Karte.png|thumb|350px|Eine Karte von Minas Tirith, allerdings fehlt auf der Karte  [[Merethrond]] <small>Bild: Rama</small>]]
'''Minas Tirith''' ([[Sindarin]] für ‚Turm der Wacht‘) ist im [[Legendarium]] eine Festung in [[Gondor]], die im späten [[Drittes Zeitalter|Dritten Zeitalter]] zur Hauptstadt des Reiches wird.
 
== Zeitangaben ==
== Zeitangaben ==
*Im Jahr [[Zweites Zeitalter|'''3320 ZZ''']] von [[Anárion]] unter dem Namen [[Minas Anor]] ("Turm der Sonne") gegründet.
*'''3429 ZZ''' gelingt es Anárion Minas Anor gegen Sauron zu verteidigen.


*[[Drittes Zeitalter|'''2 DZ''']] pflanzt [[Isildur]] einen Sämling des Weißen Baums in Minas Anor.
* '''2002 D. Z.''', nach der Eroberung von [[Minas Ithil]] durch die [[Nazgûl]], erhält die Stadt [[Minas Anor]] den neuen Namen ''Minas Tirith''.
*'''420 DZ''' baut König Ostoher die Stadt um.
* '''2698 D. Z.''', [[Ecthelion I.]] baut den Weißen Turm in Minas Tirith wieder auf.
*'''1636 DZ''' wütet die große Pest in Gondor der König Telemnar und seine Kinder zum Opfer fallen. [[Der Weiße Baum]] stirbt in Minas Anor.
*'''1640 DZ''' verlegt König Tarondor den Sitz des "Königshauses von [[Gondor]]" nach Minas Anor und pflanzt einen neuen Sämling des Weißen Baums.
*'''1900 DZ''' baut König Callimehtar den Weißen Turm.
*'''2002 DZ''', nach der Eroberung von [[Minas Ithil]] ("Turm des Mondes"), das später den Namen [[Minas Morgul]] erhält, am anderen Ufer des [[Anduin]] durch die [[Nazgûl]] erhält Minas Anor schließlich den Namen Minas Tirith("Turm der Wache").


== Geographie ==
== Geographie ==
Minas Tirith liegt auf dem 200 Meter hohen [[Der Berg der Wacht|Berg der Wacht]] der über einen Sattel mit dem Berg [[Mindolluin]] verbunden ist. Die Stadt wird durch sieben konzentrische Mauerringe gesichert die sie in sieben Ebenen teilt. Nur ein riesiger Felskeil, der sich wie ein Schiffsbug über die Stadt Richtung Osten erhebt, teilt den Berg in 2 Hälften. Über der siebenten Ebene
erhebt sich schließlich der rund 90 Meter hohe [[Der Weiße Turm|Weiße Turm ]] Ecthelions.


Das [[Das Große Tor|Große Stadttor]] von Minas Tirith liegt genau unterhalb des Felskeils im Ersten Mauerring der im Gegensatz zum Rest der Stadt aus dem selben unzerstörbaren Schwarzen Stein wie der [[Orthanc]] besteht. Die weiteren Stadttore befinden sich abwechselnd rechts und links des Felskeils was zur Folge hat das man den Berg im Zickzack erklimmt. Der Bergsattel steigt nur bis zum fünften Ring hinauf und beherbergt dort die [[Das Haus Könige|Grüfte]]. Auf der sechsten Ebene liegen [[Fen Hollen]]("die Verschlossene Tür"), der verschlossene Eingang zu den Grüfen, und die [[Die Häuser der Heilug|Häüser der Heilung]]. Die siebente Ebene erreicht man schließlich über einen beleuchteten Gang. Auf dieser letzten Ebene stehen der [[Der Weiße Baum|Weiße Baum]] und der Weiße Turm, der den Thronsaal und unter der Turmspitze den geheimen Raum des [[Palantir]] beherbergt.
Minas Tirith lag am südöstlichen Ende der [[Ered Nimrais]]. In südlicher Richtung war die Stadt nur zwei Meilen vom [[Anduin]] entfernt. Nordöstlich der Weißen Stadt lag [[Anórien]], südwestlich schloss sich das Lehen [[Lossarnach]] an.
 
== Beschreibung ==
 
Minas Tirith gruppierte sich um den [[Berg der Wacht]], der über einen Sattel mit dem Berg [[Mindolluin]] verbunden war. Jeder der sieben konzentrischen Mauerringe, die die Stadt schützten, wurde durch eine gigantische Felsformation in Form eines Keils in zwei Hälften geteilt, sodass in jedem Ring ein Tunnel unter dem Keil hindurchführte, um die Hälften zu verbinden. Über der siebenten Ebene erhob sich schließlich der rund 90 Meter hohe Weiße Turm Ecthelions.
 
Das [[Großes Tor (Minas Tirith)|Große Stadttor]] von Minas Tirith lag genau unterhalb des Felskeils im Ersten Mauerring. Die weiteren Stadttore befanden sich abwechselnd rechts und links des Felskeils, was zur Folge hatte, dass man den Berg in Serpentinen erklimmen musste. Der Bergsattel stieg nur bis zum fünften Ring hinauf und beherbergte dort die [[Weihestätten]]. Auf der sechsten Ebene lagen [[Fen Hollen]], der verschlossene Eingang zu den Grüften, die [[Häuser der Heilung]] und die Ställe für die reitenden Boten.  
 
Die siebente Ebene erreichte man schließlich über einen beleuchteten Gang, der durch den Felskeil auf das Plateau führte. Auf dieser letzten Ebene standen im [[Hof des Springbrunnens]] der Weiße Baum und der Weiße Turm, der die [[Halle der Könige|Königshalle]] und unter der Turmspitze das geheime Gemach des [[Palantíri|Palantírs]] beherbergte. Dort befand sich auch [[Merethrond]], die große Festhalle und der Palast der Könige.
 
Vor Minas Tirith lagen die Felder des [[Pelennor]], ein fruchtbares Land mit vielen Höfen. Der Pelennor wurde durch die [[Rammas Echor]] geschützt. Im Süden des Pelennor, wo er an den Anduin grenzte, lag der Hafen [[Harlond (Gondor)|Harlond]].
 
Von Minas Tirith aus führten Straßen nach [[Osgiliath]], [[Rohan]] und in die südlichen Lehen.
 
== Kultur ==
 
=== Bewohner ===
 
Minas Tirith wurde von [[Dúnedain]] oder dúnedainstämmigen [[Menschen]] bewohnt, die sich als Gondorer verstanden.
 
Einige waren Nachfahren jener [[Númenor|Númenórer]] die den Untergang der Insel überlebt hatten und sich an der Küste niedergelassen hatten. Diese Menschen, die sich auf eine edle Herkunft berufen konnten, waren besonders groß und hatten dunkle Haare und meergraue Augen. Es gab in Minas Tirith und den nahe gelegenen Tälern und Lehen aber auch Menschen, die auch von den primitiven Menschen des Weißen Gebirges abstammten, die hier vor der Ankunft der Númenórer lebten. Sie waren kleiner, stämmiger und hatten eine dunklere Hautfarbe.
 
Im Gegensatz zu den anderen Gebieten [[Mittelerde]]s wurde in der Weißen Stadt das [[Sindarin]] auch im Dritten Zeitalter noch täglich gebraucht, und zwar im höflichen Umgang zum Beispiel mit Fremden, obwohl man auch das [[Westron]] in einer sehr formellen Art und Weise sprach.
 
Ein Großteil des númenórischen Wissens über Heilkunde und die ärztlichen Wissenschaften blieb unter den Menschen Minas Tiriths noch verbreitet, sodass man auch noch um die Heilkräfte von Kräutern, wie [[Athelas]] wusste. In Minas Tirith wurden Verstorbene einbalsamiert und in monumentalen Grabstätten beerdigt. In diesem Brauch zeigte sich noch das Erbe der Númenórer, die einst nach Langlebigkeit und Unsterblichkeit gestrebt hatten. Die Weihestätten waren es dann auch, die das einzige religiöse Heiligtum der Gondorer zur Zeit des Dritten Zeitalters darstellten.
 
Die Straßenläufe in Minas Tirith, wo die Menschen ihre Häuser hatten, waren kahl, hier und da mit Gehsteigen, Arkaden oder Plätzen versehen. Das einzige Grün der Stadt waren die Gärten der Häuser der Heilung. Es gab große, steinerne Häuser, manche waren sogar palastartig. Über Tür- oder Torbogen stand der Name des Bewohners oder der Familie geschrieben, die dort wohnten.
 
Ein sehr alter Beruf der Menschen der Weißen Stadt war der des Lampenmachers. Nach diesem Handwerk war dann auch eine der Straßen benannt, die [[Lampenmacher-Straße|Rath Celerdain]] (Sindarin für ‚Straße der Lampenmacher‘). Neben anderen Handwerken und der Arbeit in Diener- oder Landwirtschaft gab es auch Berufe, die als besonders ehrbar galten, darunter der Dienst als Soldat und Verwalter innerhalb der Veste oder die Arbeit als Heiler oder Heilkundiger.
 
=== Politik und Militär ===
 
Als Herrschaftssitz Gondors war Minas Tirith die politisch wichtigste Stadt des Reiches. Vom König oder Truchsess wurde hier die richterliche Gewalt ausgeübt. Hier versammelte sich auch der [[Rat von Gondor]], ein Entscheidungsgremium, welches wohl aus Würdenträgern und den Führern oder Abgesandten der gondorischen Lehen bestand.
 
Der Friede der Stadt wurde von verschiedenen militärischen Gruppierungen bewahrt, so etwa von den Wachen der [[Veste]], denen es unter einem Hauptmann und in Scharen aufgeteilt oblag, die Festungs- und Regierungsbauten des siebenten Stadtringes zu bewachen. Verließ einer der Soldaten ohne Aufforderung von Hauptmann oder Herr seinen Posten, so drohte diesem die Todesstrafe. Auch die Rammas Echor und deren Tore wurden bewacht.
 
Das Heer Minas Tiriths bestand vor allem aus Fußtruppen, obgleich es eine kleine Reiterei gab, die aber vor allem den Sendboten diente. Die Heere wurden im Kriegsfall von mehreren Hauptmännern in den Kampf geführt. Dabei waren die Soldaten in schwarz und silber gekleidet, trugen Panzer und Flügelhelme und führten Schwerter, Schilde, Bögen und Speere.


== Geschichte ==
== Geschichte ==


=== Zweites Zeitalter ===
=== Drittes Zeitalter ===
Minas Tirith war unter dem Namen Minas Anor - Turm der Sonne - Hauptstadt des zweiten Sohns des Hochkönigs Elendil, [[Anárion]], der das nach ihm benannte [[Anórien]] regierte, den Westen Gondors. Seine Bedeutung während des Zweiten Zeitalters ist nicht eindeutig klar. Zumindest spielt es eine recht geringe Rolle in der Politik Gondors, da Anárion und sein älterer Bruder [[Isildur]] von [[Osgiliath]] aus zusammen das Südreich regierten, was Tradition bis zur Verwüstung Osgiliaths durch den [[Sippenstreit]] im Dritten Zeitalter blieb.
 
Nach dem Fall [[Minas Ithil|Minas Ithils]] an [[Sauron]]s Streitkräfte floh Isildur zunächst nach Minas Anor, von wo aus Anárion die Verteidigung des westlichen Anduinufers und Osgiliaths koordinierte, während Isildur nach [[Arnor]] weiterzog, um seinen Vater vom Überfall des Dunklen Herrschers zu berichten. Anárion musste zwei Jahre aushalten, bis Verstärkung in Form des [[Das Letzte Bündnis|Letzten Bündnisses]] eintraf, das sich zunächst am [[Amon Sûl]] gesammelt und dann den Weg über den Pass des [[Caradhras]] genommen hatte, um bei Lórien mit den Armeen [[Thranduil|Thranduils]] und [[Galadriel|Galadriels]] zusammenzutreffen und dann am Ostufer entlang nach Ithilien zu marschieren, wo die Armee Saurons Truppen in den Rücken fiel.
Nach dem plötzlichen Auftauchen der Nazgûl fiel die Schwesterstadt [[Minas Ithil]] nach zweijähriger Belagerung im Jahr 2002 D. Z. an Mordor. Daraufhin wurde [[Minas Anor]] in ''Minas Tirith'' umbenannt.
Nach der Schlacht am [[Orodruin]], in der Isildur Sauron den Einen Ring vom Finger schnitt kehrte der Thronfolger - [[Elendil]] war in der Schlacht gefallen und somit war das Amt des Hochkönigs an Isildur weitergegangen - nach Minas Anor zurück. Dort pflanzte er einen Setzling des [[Der Weiße Baum|Weißen Baumes]], da jener, den er aus Númenor gerettet und in Minas Ithil gepflanzt hatte von Sauron gefällt und verbrannt worden war, und setzte seinen Enkel [[Meneldil]] (Anárions jüngsten Sohn und zudem das letzte Kind der königlichen Familie, das in [[Númenor]] geboren wurde) als König von Gondor ein, um selbst nach Arnor zur reisen und dort die Herrschaft an sich zu nehmen. Anárion, der Gründer Minas Anors, war im sechsten Jahr der Belagerung von Barad-Dûr, also ein Jahr vor Kriegsende, bei einem Versuch, den Dunklen Turm zu stürmen von einem Orkpfeil am Kopf getroffen worden und starb schließlich an den Folgen.
 
2050 endete das Königsgeschlecht in Gondor, als König [[Earnur]] der Herausforderung des [[Fürst der Nazgûl|Herrn der Nazgûl]] zum Zweikampf folgte und nie wieder gesehen wurde. Da Earnur keine Erben hinterlassen hatte und Anárions Linie erloschen war, übernahmen die [[Truchsess|Truchsessen]] aus dem Hause [[Húrin von Emyn Arnen|Húrins]] die Regierung Gondors bis zur Rückkehr von Isildurs Erben.
 
Minas Tirith litt in den kommenden Jahrhunderten an Bevölkerungsschwund, da unter anderem immer mehr Männer am Anduin gebraucht wurden, der nun die Grenze zwischen Gondor und [[Mordor]] darstellte, auch wenn die Truchsesse [[Ithilien]] immer noch als Teil Gondors ansahen.
 
=== Ringkrieg ===
 
Minas Tiriths schwerste Stunde war mit der Belagerung der Stadt durch Saurons Truppen am [[15. März]] 3019 des Dritten Zeitalters gekommen. Sauron hatte zwei Armeen gegen Gondor geschickt, eine, die mit schweren Kriegsmaschinen durch das [[Morannon]] kam, und eine, die Minas Morgul verließ und Osgiliath und die Anduinübergänge eroberte. Wie viele Soldaten Sauron ins Feld schickte, weiß man nicht, es war jedoch eine gewaltige Übermacht.


=== Drittes Zeitalter ===
Die Gondorer versuchten, Osgiliath und [[Cair Andros]] gegen den Feind zu halten, mussten sich aber nach kurzer Zeit zur Rammas Echor zurückziehen. Die Befestigungen am Dammweg nach Osgiliath hinunter wurden jedoch schnell eingenommen, insbesondere der Einsatz von Sprengpulver beschleunigte das Vordringen des Feindes. Die [[Dúnedain]] mussten sich zurückziehen, die Feinde hart auf den Fersen.
Minas Anor blieb während des Dritten Zeitalters Hauptstadt Anóriens und entwickelte sich zur Sommerresidenz der Könige von Gondor, denn Osgiliath blieb weiterhin die Hauptstadt. Dies änderte sich 1437 D.Z., als die Hauptstadt im Sippenstreit nahezu vollkommen verwüstet wurde. Der Sippenstreit entbrannte, als einige aus dem Volk sich weigerten, den Halb-Dúnedain [[Eldacar]], der der Sohn des verstorbenen Königs [[Valakar]] mit einer Frau der Nordmänner war, als König anzuerkennen. Bis dahin hatte Eldacar bereits einige Jahre regiert, doch sein Konkurrent [[Kastamir]] hatte den Hass der Bevölkerung gegen das Halbblut geschürt, indem er von Verwässerung des númenórischen Blutes und Blutsschande sprach. Eldakar konnte den Aufständnischen entkommen und sich zu den Verwandten seiner Mutter im Norden fliehen. 1447 kehrte er an der Spitze einer großen Armee zurück und vertrieb Kastamir vom Thron, der daraufhin mit seinen Gefolgsleuten nach Umbar floh.
[[Bild:Pelennor.jpg|thumb|400px|Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern, <small>Bild: [[Anke Eißmann]]</small>]]
Mit einer zerstörten Hauptstadt und einem durch 10 Jahre Bürgerkrieg geschwächtem Heer konnte Gondor die zahlreichen Bastionen in Mordor nicht aufrecht erhalten und zog sich von dort zurück, was Sauron die Gelegenheit gab, die Nazgûl nach Mordor zu schicken und das Land wieder für sich zu beanspruchen.
 
Eldacar, der den Thron zurückgewonnen hatte, ließ zwar Osgiliath wieder aufbauen, die Hauptstadt des Reiches wurde nun jedoch Minas Anor, das von den Wirren des Krieges nahezu verschont geblieben war. Díe wachsende Bedrohung durch die Orks in Mordor und der Fall Minas Ithils im Jahr 2002 D.Z. an die Nazgûl verstärkten noch die Verlagerung des politischen Zentrums von Osgiliath nach Minas Anor, das nach dem Fall Minas Ithils in Minas Tirith ("Turm der Wacht") umbenannt wurde.
Der Pelennor, jenes fruchtbare Ackerland um Minas Tirith, war mit dem Fall der Rammas Echor jedoch den Feinden preisgegeben worden. Diese hoben außer Reichweite der Verteidiger Gräben aus, die sie mit Feuer füllten und hinter denen sie Katapulte aufstellten, mit denen sie die abgeschlagenen Köpfe der in Osgiliath und an der Rammas Echor gefallenen Soldaten über die Mauern der Stadt schossen, um die Verteidiger zu demoralisieren. Diesen Geschossen folgten einige, die sich nach der Landung entzündeten und die unterste Ebene der Stadt in Brand setzten. Belagerungstürme wurden in Stellung gebracht und der Feind drang auf die Mauern vor, doch wurden sie ohne größere Probleme in Schach gehalten. Erst durch den riesigen Rammbock [[Grond (Riesenramme)|Grond]], dessen Wirkung vom Hexenkönig von Angmar und dunkler Magie noch verstärkt wurde, konnte die Verteidigung der Stadt zerbrochen werden, indem das Große Tor zerstört und somit eine nicht zu haltende Lücke im Verteidigungsring geschaffen worden war.
2050 endete das Königsgeschlecht in Gondor, als König [[Earnur]] der Herausforderung des Herrn der Nazgûl zum Zweikampf folgte. Earnur kam nach Minas Ithil, das in der Zwischenzeit zu [[Minas Morgul]] unbenannt worden war. Man hörte nie wieder von ihm, und da Earnur keine Erben hinterlassen hatte übernahmen Truchsesse aus dem Haus [[Húrin]]s, des Truchsessen zu Zeiten König [[Minardils]], die Regierung Gondors bis zur Rückkehr von Isildurs Erben, da Anárions Linie erloschen war.
 
Minas Tirith litt in den kommenden Jahrhunderten an Bevölkerungsschwund, da die Geburtenrate immer mehr fiel und mehr und mehr Männer am Anduin gebraucht wurden, der nun die Grenze zwischen Gondor und Mordor darstellte, auch wenn die Truchsessen [[Ithilien]] immer noch als Teil [[Gondor]]s sahen.
Als der Feind jedoch den Sturm der Stadt vorbereitete, erschallten die Hörner der [[Rohirrim]] und es kam zur [[Schlacht auf den Pelennor-Feldern]]. Im Verlaufe der Schlacht verlagerte sich das Glück zugunsten Mordors, doch als [[Aragorn II.|Aragorn]] vollkommen unerwartet mit einer Verstärkung von 1000 Mann am Harlond landete, drehte sich das Blatt wieder zugunsten der Menschen des Westens und die Heere Mordors wurden vernichtet.
 
Mit Zerstörung des [[Der Eine Ring|Einen Ringes]] wurde Sauron vernichtet, Aragorn konnte als Isildurs Erbe die Königswürde Gondors erneuern. Er wurde unter dem Namen Elessar zum hohen König Arnors und Gondors gekrönt und heiratete [[Arwen]], die Tochter [[Elrond]]s. Aragorn pflanzte einen neuen Weißen Baum, den er auf dem Mindolluin mithilfe [[Gandalf]]s gefunden hatte. Das zerstörte Tor der Stadt wurde durch ein Tor aus [[Mithril]], das die Zwerge unter [[Gimli]] anfertigten, ersetzt.
 
=== Viertes Zeitalter ===
 
Minas Tirith wurde im [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] zum Herrschaftssitz des [[Wiedervereinigtes Königreich|Wiedervereinigten Königreiches]].
 
== Inspiration ==
 
Zu Gondor und Minas Tirith ließ sich Tolkien vor allem von Italien und den alten italienischen Städten inspirieren.
 
{{Zitat
|Text=Wenn Hobbingen und Bruchtal (wie beabsichtigt) etwa auf der Breite von Oxford liegen, dann läge Minas Tirith, 600 Meilen südlich, etwa auf der Breite von Florenz. Die Mündungen des Anduin und die alte Stadt Pelargir befinden sich etwa auf der Breite des alten Troja.
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=''[[Briefe]]''. Herausgegeben von [[Humphrey Carpenter]]. ''Brief #294 An Charlotte und Denis Plimmer''.
|Übersetzer=}}
 
== Andere Namen ==
 
* ''Mundburg'' (von den Rohirrim)
* ''Steinstadt'' oder ''Stadt des Steinvolks'' von den [[Drúedain]]
* ''Die Weiße Stadt''
 
== Quellen ==
 
* J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''.
** Fünftes Buch,
*** Erstes Kapitel: ''Minas Tirith''.
*** Viertes Kapitel: ''Die Belagerung von Gondor''.
*** Sechstes Kapitel: ''Die Schlacht auf dem Pelennor''.
*** Achtes Kapitel: ''Die Häuser der Heilung''.
** Anhang A: ''Die númenórischen Könige''.
** Anhang B: ''Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande)''.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]]''. Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]].  
** Teil 3, II. ''Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan'', 1. ''Die Nordmenschen und die Wagenfahrer''.
* J. R. R. Tolkien: ''Briefe''. Herausgegeben von Humphrey Carpenter.
** ''Brief #156''.
** ''Brief #294''.
** ''Brief #347''.


=== Der Ringkrieg ===
[[Kategorie:Ortschaften]]
Minas Tiriths schwerste Stunde war mit der Belagerung der Stadt durch Saurons Truppen am 15. März 3019 des Dritten Zeitalters gekommen. Sauron hatte zwei Armeen auf Gondor losgelassen, eine, die mit schweren Kriegsmaschinen durch das [[Morannon]] kam, und eine, die Minas Morgul verließ und Osgiliath sicherte. Wie viele Soldaten Sauron ins Feld schickte, weiß man nicht, jedoch wird ein Minimum von 45.000 Mann angenommen, was bei einer geschätzten Truppenstärke Gondors von 11.250 Mann nahezu ein Verhältnis von 4:1 war.
[[Kategorie:Gebäude und Festungen]]
Die Gondorianer versuchten, die [[Rammas Echor]] gegen Mordor zu verteidigen, doch schon bald mussten sie sich unter der Führung ihres Herrn [[Faramir]] in die Stadt zurückziehen, wobei sie von den Nazgûl verfolgt wurden, die nur Gandalf vertreiben konnte. Der [[Pelennor]], jenes fruchtbare Ackerland um Minas Tirith, war mit dem Fall der Rammas Echor jedoch den Feinden preisgegeben worden. Diese hoben außer Reichweite der Verteidiger Gräben aus, die sie mit Feuer füllten und hinter denen sie Katapulte aufstellten, mit denen sie die abgeschlagenen Köpfe der in Osgiliath und an der Rammas Echor gefallenen Soldaten über die Mauern der Stadt schossen, um die Verteidiger zu demoralisieren. Diesen Geschossen folgten einige, die sich nach der Landung entzündeten und die unterste Ebene der Stadt in Brand setzten. Dennoch konnten sich die Gondorianer einige Zeit lang halten, aber als die riesige Ramme Grond an das Tor der Stadt geschoben wurde und ihre Wirkung vom Hexenkönig von Angmar und dessen dunkler Magie noch verstärkt wurde, hielt das Tor nicht stand und die Armee Saurons drang in die Stadt ein. Ihnen voran ritt der [[Hexenkönig von Angmar]], doch hinter dem Tor wartete Gandalf der Weiße auf ihn, der ihm Paroli bot, als man von Fern die Hörner Rohans hörte. Diese hätten von einer Armee der Ostlinge und Orks auf der Straße nach Minas Tirith aufgehalten werden sollen, doch mit Hilfe der Wasa aus dem Drúadan-Wald konnten die Rohirrim den Feind umgehen und durch das schwach bewachte Nordtor der Rammas Echor auf den Pelennor gelangen, wo Théoden seine Reiter in die Flanke des Feindes lenkte.
Von der Schlacht auf den Pelennor-Feldern gibt es keinen vollständigen Bericht, jedoch ist bekannt, dass Éomer seine Reiter mitten hinein in das Heer von Minas Morgul lenkte und sie ans Ufer des Anduin trieb, wo er mit [[Aragorn]] und den Dúnedain zusammentraf, die in [[Pelargir]] die Schiffe der Korsaren mit Hilfe der [[Armee der Toten]] gekapert hatten. Grimbold rieb die fliehenden Orks auf während [[Elfhelm]] den Belagerungsring der Stadt direkt angriff. [[Théoden, König von Rohan|Théoden]] versuchte, Éomer zu folgen, jedoch wurde er vom Hexenkönig auf seiner geflügelten Bestie auf den Boden geworfen und starb an den Folgen des Aufpralls. Théoden fiel jedoch nicht der Bestie zum Opfer, denn [[Éowyn]] trat zwischen den Herrn der Nazgûl und seine Beute. Als der Hexenkönig gegen Éowyn kämpfte und ihr den linken Arm brach stach ihm [[Merry]] von Hinten mit einer Klinge ins Bein, die er einst in den [[Hügelgräber]]n bei den [[Grabunholde]]n gefunden hatte und die von den Menschen aus Artehdain gemacht worden war, verbunden mit einem Zauberspruch, der direkt gegen den Hexenkönig, den Erzfeind Arthedains, gerichtet war. Somit erfüllte sich die Prophezeiung Glorfindels, dass der Hexenkönig niemals von einem Mann getötet werden könnte. Eine Frau und ein [[Hobbit]] verbannten ihn aus dieser Welt.
Nach der Vernichtung des Hexenkönigs war es für die Rohirrim, unterstützt von Fürst [[Imrahil von Dol Amroth]] und seinen Ritter, die Überreste der [[Orks]] und [[Ostlinge]] aufzureiben und die Belagerung der Stadt zu beenden.
Da [[Denethor II.]], der bisherige Truchseß Gondors, sich selbst im Wahnsinn verbrannt hatte und sein verbliebener Sohn sich [[Faramir]] in den [[Häuser der Heilung|Häusern der Heilung]] kurieren musste, übernahm [[Imrahil]], Fürst von [[Dol Amroth]]/[[Belfalas]] das Kommando über die Stadt für die Zeit, in der Aragorn noch nicht zum König gekrönt worden war.
Einige Wochen nach der Schlacht auf den Pelennor-Feldern versammelte Aragorn und die [[Heerführer des Westens]] vor Minas Tirith ein Heer aus Gondorern und Rohirrim, um zum [[Morannon]] zu ziehen und Sauron herauszufordern.
Als der Ring zerstört worden war kehrte Frieden in Mittelerde ein, Aragorn wurde unter dem Namen Elessar zum König Arnors und Gondors gekrönt, heiratete [[Arwen]], die Tochter [[Elrond]]s, pflanzte einen neuen Weißen Baum, den er auf dem Mindolluin mit Hilfe [[Gandalf]]s des Weißen fand und beschaffte der Stadt ein neues Tor mit Verstärkungen aus [[Mithril]], das die Zwerge unter [[Gimli]] in den [[Glitzernden Grotten]] anfertigten.
Minas Tirith wurde zum Herrschaftssitz des Wiedervereinigten Königreiches im Vierten Zeitalter, [[Annuminas]], die ehemalige Hauptstadt [[Arnor]]s, wurde zur Sommerresidenz.


[[Kategorie: Städte]]
[[en:Minas Tirith (Gondor)]]
[[fi:Minas Tirith]]

Aktuelle Version vom 4. August 2021, 08:04 Uhr

Eine Karte von Minas Tirith, allerdings fehlt auf der Karte Merethrond Bild: Rama

Minas Tirith (Sindarin für ‚Turm der Wacht‘) ist im Legendarium eine Festung in Gondor, die im späten Dritten Zeitalter zur Hauptstadt des Reiches wird.

Zeitangaben

Geographie

Minas Tirith lag am südöstlichen Ende der Ered Nimrais. In südlicher Richtung war die Stadt nur zwei Meilen vom Anduin entfernt. Nordöstlich der Weißen Stadt lag Anórien, südwestlich schloss sich das Lehen Lossarnach an.

Beschreibung

Minas Tirith gruppierte sich um den Berg der Wacht, der über einen Sattel mit dem Berg Mindolluin verbunden war. Jeder der sieben konzentrischen Mauerringe, die die Stadt schützten, wurde durch eine gigantische Felsformation in Form eines Keils in zwei Hälften geteilt, sodass in jedem Ring ein Tunnel unter dem Keil hindurchführte, um die Hälften zu verbinden. Über der siebenten Ebene erhob sich schließlich der rund 90 Meter hohe Weiße Turm Ecthelions.

Das Große Stadttor von Minas Tirith lag genau unterhalb des Felskeils im Ersten Mauerring. Die weiteren Stadttore befanden sich abwechselnd rechts und links des Felskeils, was zur Folge hatte, dass man den Berg in Serpentinen erklimmen musste. Der Bergsattel stieg nur bis zum fünften Ring hinauf und beherbergte dort die Weihestätten. Auf der sechsten Ebene lagen Fen Hollen, der verschlossene Eingang zu den Grüften, die Häuser der Heilung und die Ställe für die reitenden Boten.

Die siebente Ebene erreichte man schließlich über einen beleuchteten Gang, der durch den Felskeil auf das Plateau führte. Auf dieser letzten Ebene standen im Hof des Springbrunnens der Weiße Baum und der Weiße Turm, der die Königshalle und unter der Turmspitze das geheime Gemach des Palantírs beherbergte. Dort befand sich auch Merethrond, die große Festhalle und der Palast der Könige.

Vor Minas Tirith lagen die Felder des Pelennor, ein fruchtbares Land mit vielen Höfen. Der Pelennor wurde durch die Rammas Echor geschützt. Im Süden des Pelennor, wo er an den Anduin grenzte, lag der Hafen Harlond.

Von Minas Tirith aus führten Straßen nach Osgiliath, Rohan und in die südlichen Lehen.

Kultur

Bewohner

Minas Tirith wurde von Dúnedain oder dúnedainstämmigen Menschen bewohnt, die sich als Gondorer verstanden.

Einige waren Nachfahren jener Númenórer die den Untergang der Insel überlebt hatten und sich an der Küste niedergelassen hatten. Diese Menschen, die sich auf eine edle Herkunft berufen konnten, waren besonders groß und hatten dunkle Haare und meergraue Augen. Es gab in Minas Tirith und den nahe gelegenen Tälern und Lehen aber auch Menschen, die auch von den primitiven Menschen des Weißen Gebirges abstammten, die hier vor der Ankunft der Númenórer lebten. Sie waren kleiner, stämmiger und hatten eine dunklere Hautfarbe.

Im Gegensatz zu den anderen Gebieten Mittelerdes wurde in der Weißen Stadt das Sindarin auch im Dritten Zeitalter noch täglich gebraucht, und zwar im höflichen Umgang zum Beispiel mit Fremden, obwohl man auch das Westron in einer sehr formellen Art und Weise sprach.

Ein Großteil des númenórischen Wissens über Heilkunde und die ärztlichen Wissenschaften blieb unter den Menschen Minas Tiriths noch verbreitet, sodass man auch noch um die Heilkräfte von Kräutern, wie Athelas wusste. In Minas Tirith wurden Verstorbene einbalsamiert und in monumentalen Grabstätten beerdigt. In diesem Brauch zeigte sich noch das Erbe der Númenórer, die einst nach Langlebigkeit und Unsterblichkeit gestrebt hatten. Die Weihestätten waren es dann auch, die das einzige religiöse Heiligtum der Gondorer zur Zeit des Dritten Zeitalters darstellten.

Die Straßenläufe in Minas Tirith, wo die Menschen ihre Häuser hatten, waren kahl, hier und da mit Gehsteigen, Arkaden oder Plätzen versehen. Das einzige Grün der Stadt waren die Gärten der Häuser der Heilung. Es gab große, steinerne Häuser, manche waren sogar palastartig. Über Tür- oder Torbogen stand der Name des Bewohners oder der Familie geschrieben, die dort wohnten.

Ein sehr alter Beruf der Menschen der Weißen Stadt war der des Lampenmachers. Nach diesem Handwerk war dann auch eine der Straßen benannt, die Rath Celerdain (Sindarin für ‚Straße der Lampenmacher‘). Neben anderen Handwerken und der Arbeit in Diener- oder Landwirtschaft gab es auch Berufe, die als besonders ehrbar galten, darunter der Dienst als Soldat und Verwalter innerhalb der Veste oder die Arbeit als Heiler oder Heilkundiger.

Politik und Militär

Als Herrschaftssitz Gondors war Minas Tirith die politisch wichtigste Stadt des Reiches. Vom König oder Truchsess wurde hier die richterliche Gewalt ausgeübt. Hier versammelte sich auch der Rat von Gondor, ein Entscheidungsgremium, welches wohl aus Würdenträgern und den Führern oder Abgesandten der gondorischen Lehen bestand.

Der Friede der Stadt wurde von verschiedenen militärischen Gruppierungen bewahrt, so etwa von den Wachen der Veste, denen es unter einem Hauptmann und in Scharen aufgeteilt oblag, die Festungs- und Regierungsbauten des siebenten Stadtringes zu bewachen. Verließ einer der Soldaten ohne Aufforderung von Hauptmann oder Herr seinen Posten, so drohte diesem die Todesstrafe. Auch die Rammas Echor und deren Tore wurden bewacht.

Das Heer Minas Tiriths bestand vor allem aus Fußtruppen, obgleich es eine kleine Reiterei gab, die aber vor allem den Sendboten diente. Die Heere wurden im Kriegsfall von mehreren Hauptmännern in den Kampf geführt. Dabei waren die Soldaten in schwarz und silber gekleidet, trugen Panzer und Flügelhelme und führten Schwerter, Schilde, Bögen und Speere.

Geschichte

Drittes Zeitalter

Nach dem plötzlichen Auftauchen der Nazgûl fiel die Schwesterstadt Minas Ithil nach zweijähriger Belagerung im Jahr 2002 D. Z. an Mordor. Daraufhin wurde Minas Anor in Minas Tirith umbenannt.

2050 endete das Königsgeschlecht in Gondor, als König Earnur der Herausforderung des Herrn der Nazgûl zum Zweikampf folgte und nie wieder gesehen wurde. Da Earnur keine Erben hinterlassen hatte und Anárions Linie erloschen war, übernahmen die Truchsessen aus dem Hause Húrins die Regierung Gondors bis zur Rückkehr von Isildurs Erben.

Minas Tirith litt in den kommenden Jahrhunderten an Bevölkerungsschwund, da unter anderem immer mehr Männer am Anduin gebraucht wurden, der nun die Grenze zwischen Gondor und Mordor darstellte, auch wenn die Truchsesse Ithilien immer noch als Teil Gondors ansahen.

Ringkrieg

Minas Tiriths schwerste Stunde war mit der Belagerung der Stadt durch Saurons Truppen am 15. März 3019 des Dritten Zeitalters gekommen. Sauron hatte zwei Armeen gegen Gondor geschickt, eine, die mit schweren Kriegsmaschinen durch das Morannon kam, und eine, die Minas Morgul verließ und Osgiliath und die Anduinübergänge eroberte. Wie viele Soldaten Sauron ins Feld schickte, weiß man nicht, es war jedoch eine gewaltige Übermacht.

Die Gondorer versuchten, Osgiliath und Cair Andros gegen den Feind zu halten, mussten sich aber nach kurzer Zeit zur Rammas Echor zurückziehen. Die Befestigungen am Dammweg nach Osgiliath hinunter wurden jedoch schnell eingenommen, insbesondere der Einsatz von Sprengpulver beschleunigte das Vordringen des Feindes. Die Dúnedain mussten sich zurückziehen, die Feinde hart auf den Fersen.

Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern, Bild: Anke Eißmann

Der Pelennor, jenes fruchtbare Ackerland um Minas Tirith, war mit dem Fall der Rammas Echor jedoch den Feinden preisgegeben worden. Diese hoben außer Reichweite der Verteidiger Gräben aus, die sie mit Feuer füllten und hinter denen sie Katapulte aufstellten, mit denen sie die abgeschlagenen Köpfe der in Osgiliath und an der Rammas Echor gefallenen Soldaten über die Mauern der Stadt schossen, um die Verteidiger zu demoralisieren. Diesen Geschossen folgten einige, die sich nach der Landung entzündeten und die unterste Ebene der Stadt in Brand setzten. Belagerungstürme wurden in Stellung gebracht und der Feind drang auf die Mauern vor, doch wurden sie ohne größere Probleme in Schach gehalten. Erst durch den riesigen Rammbock Grond, dessen Wirkung vom Hexenkönig von Angmar und dunkler Magie noch verstärkt wurde, konnte die Verteidigung der Stadt zerbrochen werden, indem das Große Tor zerstört und somit eine nicht zu haltende Lücke im Verteidigungsring geschaffen worden war.

Als der Feind jedoch den Sturm der Stadt vorbereitete, erschallten die Hörner der Rohirrim und es kam zur Schlacht auf den Pelennor-Feldern. Im Verlaufe der Schlacht verlagerte sich das Glück zugunsten Mordors, doch als Aragorn vollkommen unerwartet mit einer Verstärkung von 1000 Mann am Harlond landete, drehte sich das Blatt wieder zugunsten der Menschen des Westens und die Heere Mordors wurden vernichtet.

Mit Zerstörung des Einen Ringes wurde Sauron vernichtet, Aragorn konnte als Isildurs Erbe die Königswürde Gondors erneuern. Er wurde unter dem Namen Elessar zum hohen König Arnors und Gondors gekrönt und heiratete Arwen, die Tochter Elronds. Aragorn pflanzte einen neuen Weißen Baum, den er auf dem Mindolluin mithilfe Gandalfs gefunden hatte. Das zerstörte Tor der Stadt wurde durch ein Tor aus Mithril, das die Zwerge unter Gimli anfertigten, ersetzt.

Viertes Zeitalter

Minas Tirith wurde im Vierten Zeitalter zum Herrschaftssitz des Wiedervereinigten Königreiches.

Inspiration

Zu Gondor und Minas Tirith ließ sich Tolkien vor allem von Italien und den alten italienischen Städten inspirieren.

Wenn Hobbingen und Bruchtal (wie beabsichtigt) etwa auf der Breite von Oxford liegen, dann läge Minas Tirith, 600 Meilen südlich, etwa auf der Breite von Florenz. Die Mündungen des Anduin und die alte Stadt Pelargir befinden sich etwa auf der Breite des alten Troja.

—” J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter. Brief #294 An Charlotte und Denis Plimmer.

Andere Namen

  • Mundburg (von den Rohirrim)
  • Steinstadt oder Stadt des Steinvolks von den Drúedain
  • Die Weiße Stadt

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Fünftes Buch,
      • Erstes Kapitel: Minas Tirith.
      • Viertes Kapitel: Die Belagerung von Gondor.
      • Sechstes Kapitel: Die Schlacht auf dem Pelennor.
      • Achtes Kapitel: Die Häuser der Heilung.
    • Anhang A: Die númenórischen Könige.
    • Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande).
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
    • Teil 3, II. Cirion und Eorl und die Freundschaft zwischen Gondor und Rohan, 1. Die Nordmenschen und die Wagenfahrer.
  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter.
    • Brief #156.
    • Brief #294.
    • Brief #347.