Denethor II.: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Denethor II.''' ([[Sindarin]] für | '''Denethor II.''' ([[Sindarin]] für ‚Retter der Umkehrer‘) ist im [[Legendarium]] der 26. Truchsess von Gondor. | ||
== Zeitangaben == | == Zeitangaben == | ||
* geboren 2930 [[Drittes Zeitalter|D.Z.]] | |||
* gestorben 15. März 3019 D.Z. (''er wurde 89 Jahre alt'') | * geboren 2930 [[Drittes Zeitalter|D. Z.]] | ||
* Truchsess ab 2984 D.Z. (''35 Jahre Regierungszeit'') | * gestorben 15. März 3019 D. Z. (''er wurde 89 Jahre alt'') | ||
* Truchsess ab 2984 D. Z. (''35 Jahre Regierungszeit'') | |||
== Volk == | == Volk == | ||
[[Menschen]], [[Dúnedain]] | [[Menschen]], [[Dúnedain]] | ||
== Beschreibung == | == Beschreibung == | ||
Denethor, der Sohn [[Ecthelion II.|Ecthelions II.]] wird in seiner Jugend als kühn und tapfer, aber auch als klug, weitsehend und gelehrt beschrieben. Durch Zufall rinnt - so Gandalf - das Blut von [[Númenor]] fast unverfälscht durch seine Adern. Als [[Truchsess]] (ab 2984 D.Z.) regiert er herrisch und nach eigenem Gutdünken. Nach dem frühen Tod seiner Frau [[Finduilas aus Dol Amroth|Finduilas]] von [[Dol Amroth]], die er sehr geliebt hat, wird er noch grimmiger und schweigsamer und verbringt lange Stunden einsam in seinem Turm. Er vermutet, dass Mordor noch zu seinen Lebzeiten einen Krieg mit Gondor anfangen wird und wagt schließlich, vertrauend auf seine eigene Stärke, in den [[Palantíri|Palantír]] von [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]] zu schauen. Seit dem Fall von [[Minas Ithil]] hatte kein König und kein Truchsess das zu tun gewagt. So erlangt Denethor großes Wissen, aber durch das permanente Ringen mit [[Sauron]] altert er weit vor seiner Zeit und wird allmählich zermürbt. Es wird vermutet, dass er auf diese Weise auch herausfindet, dass [[Aragorn II.|Aragorn]] unter dem Decknamen ''Thorongil'' im Dienste Ecthelions gestanden hatte. Denethor argwöhnt einen Komplott zwischen Aragorn und Gandalf, mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu verdrängen. | |||
[[Bild:Diorama_Denethor-Truchsess_MinasTirith_DZ3019.png|left|300px|Denethor, Truchsess von Gondor]] | |||
Denethor, der Sohn [[Ecthelion II.|Ecthelions II.]], wird in seiner Jugend als kühn und tapfer, aber auch als klug, weitsehend und gelehrt beschrieben. Durch Zufall rinnt - so Gandalf - das Blut von [[Númenor]] fast unverfälscht durch seine Adern. Als [[Truchsess]] (ab 2984 D. Z.) regiert er herrisch und nach eigenem Gutdünken. Nach dem frühen Tod seiner Frau [[Finduilas aus Dol Amroth|Finduilas]] von [[Dol Amroth]], die er sehr geliebt hat, wird er noch grimmiger und schweigsamer und verbringt lange Stunden einsam in seinem Turm. Er vermutet, dass Mordor noch zu seinen Lebzeiten einen Krieg mit Gondor anfangen wird und wagt schließlich, vertrauend auf seine eigene Stärke, in den [[Palantíri|Palantír]] von [[Minas Tirith (Gondor)|Minas Tirith]] zu schauen. Seit dem Fall von [[Minas Ithil]] hatte kein König und kein Truchsess das zu tun gewagt. So erlangt Denethor großes Wissen, aber durch das permanente Ringen mit [[Sauron]] altert er weit vor seiner Zeit und wird allmählich zermürbt. Es wird vermutet, dass er auf diese Weise auch herausfindet, dass [[Aragorn II.|Aragorn]] unter dem Decknamen ''Thorongil'' im Dienste Ecthelions gestanden hatte. Denethor argwöhnt einen Komplott zwischen Aragorn und Gandalf, mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu verdrängen. | |||
Denethor verteilt seine Liebe sehr ungleich auf seine beiden Söhne. [[Boromir (Sohn von Denethor II.)|Boromir]], der Erstgeborene, wird von ihm wegen dessen Stärke abgöttisch geliebt. Beide sehen sich sehr ähnlich, haben aber bis auf den Stolz und das herrische Wesen keine charakterlichen Gemeinsamkeiten. [[Faramir (Sohn von Denethor II.)|Faramir]], der jüngere der Brüder, ist seinem Vater im Hinblick auf Weitsicht, Menschenkenntnis und Gelehrsamkeit ähnlich, aber ihm fehlt das kriegerische Wesen seines Bruders, daher wird er von seinem Vater für einen Schwächling und wegen seiner Freundschaft zu [[Gandalf]] für einen "Zauberer-Lehrling" gehalten. | Denethor verteilt seine Liebe sehr ungleich auf seine beiden Söhne. [[Boromir (Sohn von Denethor II.)|Boromir]], der Erstgeborene, wird von ihm wegen dessen Stärke abgöttisch geliebt. Beide sehen sich sehr ähnlich, haben aber bis auf den Stolz und das herrische Wesen keine charakterlichen Gemeinsamkeiten. [[Faramir (Sohn von Denethor II.)|Faramir]], der jüngere der Brüder, ist seinem Vater im Hinblick auf Weitsicht, Menschenkenntnis und Gelehrsamkeit ähnlich, aber ihm fehlt das kriegerische Wesen seines Bruders, daher wird er von seinem Vater für einen Schwächling und wegen seiner Freundschaft zu [[Gandalf]] für einen "Zauberer-Lehrling" gehalten. | ||
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Als Faramir mehrmals und schließlich auch Boromir einmal im Traum aufgefordert werden, "''das geborstene Schwert in Imladris zu suchen''", wenden sich die Brüder um Rat an ihren Vater. Denethor gibt Boromirs Drängen, sich auf die Reise zu begeben, nach. | Als Faramir mehrmals und schließlich auch Boromir einmal im Traum aufgefordert werden, "''das geborstene Schwert in Imladris zu suchen''", wenden sich die Brüder um Rat an ihren Vater. Denethor gibt Boromirs Drängen, sich auf die Reise zu begeben, nach. | ||
Aber Boromir kehrt nicht zurück. Er wird bei [[Parth Galen]] bei dem Versuch, [[Meriadoc Brandybock|Merry]] und [[Peregrin Tuk|Pippin]] zu schützen, von Orks getötet. Das gespaltene [[Horn von Gondor]] wird zu Denethor gebracht, der jetzt mit der Entscheidung, Boromir entsendet zu haben, hadert. Als Faramir kurz darauf aus [[Ithilien]] zurückkehrt | Aber Boromir kehrt nicht zurück. Er wird bei [[Parth Galen]] bei dem Versuch, [[Meriadoc Brandybock|Merry]] und [[Peregrin Tuk|Pippin]] zu schützen, von Orks getötet. Das gespaltene [[Horn von Gondor]] wird zu Denethor gebracht, der jetzt mit der Entscheidung, Boromir entsendet zu haben, hadert. Als Faramir kurz darauf aus [[Ithilien]] zurückkehrt und berichtet, er habe den Ringträger nach [[Mordor]] ziehen lassen, macht er ihm schwere Vorhaltungen und gibt ihm den praktisch nicht durchführbaren Auftrag, das Ufer des [[Anduin]] gegen die Truppen aus Minas Morgul zu halten. Denethor hatte gehofft, den drohenden Untergang Gondors abwenden zu können, wenn der Ring in den Gewölben von Minas Tirith aufbewahrt werden würde. | ||
Faramir und seine Truppe werden in schwere Verteidigungskämpfe verwickelt, als der Feind die Flussübergänge stürmt. Beim Rückzug wird Faramir von einem Pfeil verwundet, gerät unter den tödlichen Schwarzen Atem der [[Nazgûl]] und fällt in eine Art fiebriges Koma. Dem Tode nah wird er in den Weißen Turm gebracht, während die Stadt belagert wird. | Faramir und seine Truppe werden in schwere Verteidigungskämpfe verwickelt, als der Feind die Flussübergänge stürmt. Beim Rückzug wird Faramir von einem Pfeil verwundet, gerät unter den tödlichen Schwarzen Atem der [[Nazgûl]] und fällt in eine Art fiebriges Koma. Dem Tode nah wird er in den Weißen Turm gebracht, während die Stadt belagert wird. | ||
Denethor blickt noch einmal in den Palantír und interpretiert die Schwarzen Schiffe, die den Anduin hinaufsegeln, falsch. Er glaubt, alles sei verloren, und er habe seine Söhne umsonst geopfert. Der in seiner Verzweiflung immer mehr in Wahnsinn fallende Truchsess kümmert sich nicht weiter um die Verteidigung der Stadt, sondern ordnet an, für sich und seinen Sohn einen Scheiterhaufen zu errichten. Wenn sie in jedem Fall sterben müssen, dann will er die Art und den Zeitpunkt für sie beide bestimmen. | Denethor blickt noch einmal in den Palantír und interpretiert die Schwarzen Schiffe, die den Anduin hinaufsegeln, falsch. Er glaubt, alles sei verloren, und er habe seine Söhne umsonst geopfert. Der in seiner Verzweiflung immer mehr in Wahnsinn fallende Truchsess kümmert sich nicht weiter um die Verteidigung der Stadt, sondern ordnet an, für sich und seinen Sohn einen Scheiterhaufen zu errichten. Wenn sie in jedem Fall sterben müssen, dann will er die Art und den Zeitpunkt für sie beide bestimmen. | ||
Ein Wachsoldat namens [[Beregond (Sohn von Baranor)|Beregond]], der die Diener aufhält, die Holz und Öl herbeischaffen und Pippin, der Gandalf vom Schlachtfeld holt, verhindern, dass Denethor seinen Sohn lebendig verbrennt. Gandalfs Versuch, den zutiefst verzweifelten und dem Wahnsinn verfallenen Denethor wieder zur Vernunft zu bringen, scheitert. Der Truchsess zündet seinen eigenen Scheiterhaufen an und springt hinein, den Palantír in den Händen. | Ein Wachsoldat namens [[Beregond (Sohn von Baranor)|Beregond]], der die Diener aufhält, die Holz und Öl herbeischaffen, und Pippin, der Gandalf vom Schlachtfeld holt, verhindern, dass Denethor seinen Sohn lebendig verbrennt. Gandalfs Versuch, den zutiefst verzweifelten und dem Wahnsinn verfallenen Denethor wieder zur Vernunft zu bringen, scheitert. Der Truchsess zündet seinen eigenen Scheiterhaufen an und springt hinein, den Palantír in den Händen. | ||
Nach Denethors Tod wird [[Faramir (Sohn von Denethor II.)|Faramir]] der nächste Truchsess, übergibt aber die Regierung an [[Aragorn II.|Aragorn]], der der erste König Gondors und Arnors im [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] wird. | Nach Denethors Tod wird [[Faramir (Sohn von Denethor II.)|Faramir]] der nächste Truchsess, übergibt aber die Regierung an [[Aragorn II.|Aragorn]], der der erste König Gondors und Arnors im [[Viertes Zeitalter|Vierten Zeitalter]] wird. | ||
== Filmtrilogie == | == Filmtrilogie == | ||
== | In [[Peter Jackson]]s Filmtrilogie wird Denethor vom australischen Schauspieler [[John Noble]] dargestellt. | ||
===Die Zwei Türme (2002)=== | |||
In der ''Special Extended Edition'' von ''[[Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme (Film)|Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme]]'' erscheint Denethor in einer Rückblende. Kurz nachdem Boromir Osgiliath gegen Saurons Armee verteidigt hat, taucht Denethor auf, um seinem Sohn vom Ring zu berichten. Er überredet ihn, nach Bruchtal zu reisen, um an Elronds Rat teilzunehmen und den Ring nach Gondor zu bringen. Außerdem wird deutlich, dass Denethor weniger Zuneigung und Anerkennung für seinen jüngeren Sohn Faramir hegt. | |||
===Die Rückkehr des Königs (2003)=== | |||
In ''[[Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Film)|Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs]]'' leidet Denethor stark unter dem Tod seines älteren Sohns Boromir. Vor Trauer und Hoffnungslosigkeit scheint er zu rationalen politischen Entscheidungen nicht mehr fähig. Seinem jüngeren Sohn Faramir gibt er den unmöglich zu erfüllenden Auftrag, Osgiliath von der Belagerung durch Saurons Orks zu befreien, und lehnt Gandalfs Rat ab, Rohan mit Hilfe der Leuchtfeuer um Unterstützung zu bitten. Als er im Angesicht von Saurons Heer seinen Soldaten anordnet zu fliehen, schlägt Gandalf ihn mit seinem Stab bewusstlos und übernimmt kurzerhand selbst den Oberbefehl über die Verteidigung Minas Tiriths. | |||
Als Faramir von seinem Pferd aus Osgiliath zurück nach Minas Tirith gebracht wird, glaubt Denethor, sein Sohn sei tot. Gemeinsam mit dem scheinbar leblosen Körper Faramirs will er sich während der Belagerung Minas Tiriths auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Pippin eilt daraufhin zu Gandalf. Gemeinsam retten sie Faramir vor dem sicheren Tod, während Denethor in Flammen aufgeht und sich von der Stadtmauer stürzt. | |||
== Quellen == | == Quellen == | ||
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. | * [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. | ||
** Zweites Buch, | ** Zweites Buch, | ||
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** Anhang A, | ** Anhang A, | ||
*** Annalen der Könige und Herrscher, 2. Die Reiche in der Verbannung: ''Die südliche Linie; Anárions Erben'' | *** Annalen der Könige und Herrscher, 2. Die Reiche in der Verbannung: ''Die südliche Linie; Anárions Erben'' | ||
*** 4. Gondor und die Erben von | *** 4. Gondor und die Erben von Anárion: ''Die Truchsesse'' | ||
** Anhang B, | ** Anhang B, | ||
*** Die Aufzählung der Jahre, ''Das Dritte Zeitalter'' | *** Die Aufzählung der Jahre, ''Das Dritte Zeitalter'' | ||
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* J. R. R. Tolkien: ''[[The Peoples of Middle-earth]].'' ([[The History of Middle-earth]], Band XII). Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. | * J. R. R. Tolkien: ''[[The Peoples of Middle-earth]].'' ([[The History of Middle-earth]], Band XII). Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. | ||
**The Prologue and Appendices to the Lord of the Rings, VII. ''The Heirs of Elendil'' | **The Prologue and Appendices to the Lord of the Rings, VII. ''The Heirs of Elendil'' | ||
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2021, 21:43 Uhr
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Denethor II., dem 26. Truchsess von Gondor. Weitere Bedeutungen sind unter Denethor zu finden. |
Denethor II. (Sindarin für ‚Retter der Umkehrer‘) ist im Legendarium der 26. Truchsess von Gondor.
Zeitangaben
- geboren 2930 D. Z.
- gestorben 15. März 3019 D. Z. (er wurde 89 Jahre alt)
- Truchsess ab 2984 D. Z. (35 Jahre Regierungszeit)
Volk
Beschreibung
Denethor, der Sohn Ecthelions II., wird in seiner Jugend als kühn und tapfer, aber auch als klug, weitsehend und gelehrt beschrieben. Durch Zufall rinnt - so Gandalf - das Blut von Númenor fast unverfälscht durch seine Adern. Als Truchsess (ab 2984 D. Z.) regiert er herrisch und nach eigenem Gutdünken. Nach dem frühen Tod seiner Frau Finduilas von Dol Amroth, die er sehr geliebt hat, wird er noch grimmiger und schweigsamer und verbringt lange Stunden einsam in seinem Turm. Er vermutet, dass Mordor noch zu seinen Lebzeiten einen Krieg mit Gondor anfangen wird und wagt schließlich, vertrauend auf seine eigene Stärke, in den Palantír von Minas Tirith zu schauen. Seit dem Fall von Minas Ithil hatte kein König und kein Truchsess das zu tun gewagt. So erlangt Denethor großes Wissen, aber durch das permanente Ringen mit Sauron altert er weit vor seiner Zeit und wird allmählich zermürbt. Es wird vermutet, dass er auf diese Weise auch herausfindet, dass Aragorn unter dem Decknamen Thorongil im Dienste Ecthelions gestanden hatte. Denethor argwöhnt einen Komplott zwischen Aragorn und Gandalf, mit dem Ziel, ihn aus dem Amt zu verdrängen.
Denethor verteilt seine Liebe sehr ungleich auf seine beiden Söhne. Boromir, der Erstgeborene, wird von ihm wegen dessen Stärke abgöttisch geliebt. Beide sehen sich sehr ähnlich, haben aber bis auf den Stolz und das herrische Wesen keine charakterlichen Gemeinsamkeiten. Faramir, der jüngere der Brüder, ist seinem Vater im Hinblick auf Weitsicht, Menschenkenntnis und Gelehrsamkeit ähnlich, aber ihm fehlt das kriegerische Wesen seines Bruders, daher wird er von seinem Vater für einen Schwächling und wegen seiner Freundschaft zu Gandalf für einen "Zauberer-Lehrling" gehalten.
Als Faramir mehrmals und schließlich auch Boromir einmal im Traum aufgefordert werden, "das geborstene Schwert in Imladris zu suchen", wenden sich die Brüder um Rat an ihren Vater. Denethor gibt Boromirs Drängen, sich auf die Reise zu begeben, nach.
Aber Boromir kehrt nicht zurück. Er wird bei Parth Galen bei dem Versuch, Merry und Pippin zu schützen, von Orks getötet. Das gespaltene Horn von Gondor wird zu Denethor gebracht, der jetzt mit der Entscheidung, Boromir entsendet zu haben, hadert. Als Faramir kurz darauf aus Ithilien zurückkehrt und berichtet, er habe den Ringträger nach Mordor ziehen lassen, macht er ihm schwere Vorhaltungen und gibt ihm den praktisch nicht durchführbaren Auftrag, das Ufer des Anduin gegen die Truppen aus Minas Morgul zu halten. Denethor hatte gehofft, den drohenden Untergang Gondors abwenden zu können, wenn der Ring in den Gewölben von Minas Tirith aufbewahrt werden würde.
Faramir und seine Truppe werden in schwere Verteidigungskämpfe verwickelt, als der Feind die Flussübergänge stürmt. Beim Rückzug wird Faramir von einem Pfeil verwundet, gerät unter den tödlichen Schwarzen Atem der Nazgûl und fällt in eine Art fiebriges Koma. Dem Tode nah wird er in den Weißen Turm gebracht, während die Stadt belagert wird.
Denethor blickt noch einmal in den Palantír und interpretiert die Schwarzen Schiffe, die den Anduin hinaufsegeln, falsch. Er glaubt, alles sei verloren, und er habe seine Söhne umsonst geopfert. Der in seiner Verzweiflung immer mehr in Wahnsinn fallende Truchsess kümmert sich nicht weiter um die Verteidigung der Stadt, sondern ordnet an, für sich und seinen Sohn einen Scheiterhaufen zu errichten. Wenn sie in jedem Fall sterben müssen, dann will er die Art und den Zeitpunkt für sie beide bestimmen.
Ein Wachsoldat namens Beregond, der die Diener aufhält, die Holz und Öl herbeischaffen, und Pippin, der Gandalf vom Schlachtfeld holt, verhindern, dass Denethor seinen Sohn lebendig verbrennt. Gandalfs Versuch, den zutiefst verzweifelten und dem Wahnsinn verfallenen Denethor wieder zur Vernunft zu bringen, scheitert. Der Truchsess zündet seinen eigenen Scheiterhaufen an und springt hinein, den Palantír in den Händen.
Nach Denethors Tod wird Faramir der nächste Truchsess, übergibt aber die Regierung an Aragorn, der der erste König Gondors und Arnors im Vierten Zeitalter wird.
Filmtrilogie
In Peter Jacksons Filmtrilogie wird Denethor vom australischen Schauspieler John Noble dargestellt.
Die Zwei Türme (2002)
In der Special Extended Edition von Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme erscheint Denethor in einer Rückblende. Kurz nachdem Boromir Osgiliath gegen Saurons Armee verteidigt hat, taucht Denethor auf, um seinem Sohn vom Ring zu berichten. Er überredet ihn, nach Bruchtal zu reisen, um an Elronds Rat teilzunehmen und den Ring nach Gondor zu bringen. Außerdem wird deutlich, dass Denethor weniger Zuneigung und Anerkennung für seinen jüngeren Sohn Faramir hegt.
Die Rückkehr des Königs (2003)
In Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs leidet Denethor stark unter dem Tod seines älteren Sohns Boromir. Vor Trauer und Hoffnungslosigkeit scheint er zu rationalen politischen Entscheidungen nicht mehr fähig. Seinem jüngeren Sohn Faramir gibt er den unmöglich zu erfüllenden Auftrag, Osgiliath von der Belagerung durch Saurons Orks zu befreien, und lehnt Gandalfs Rat ab, Rohan mit Hilfe der Leuchtfeuer um Unterstützung zu bitten. Als er im Angesicht von Saurons Heer seinen Soldaten anordnet zu fliehen, schlägt Gandalf ihn mit seinem Stab bewusstlos und übernimmt kurzerhand selbst den Oberbefehl über die Verteidigung Minas Tiriths.
Als Faramir von seinem Pferd aus Osgiliath zurück nach Minas Tirith gebracht wird, glaubt Denethor, sein Sohn sei tot. Gemeinsam mit dem scheinbar leblosen Körper Faramirs will er sich während der Belagerung Minas Tiriths auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Pippin eilt daraufhin zu Gandalf. Gemeinsam retten sie Faramir vor dem sicheren Tod, während Denethor in Flammen aufgeht und sich von der Stadtmauer stürzt.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Zweites Buch,
- Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- Zehntes Kapitel: Der Zerfall der Gemeinschaft
- Drittes Buch,
- Erstes Kapitel: Boromirs Abschied
- Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan
- Sechstes Kapitel: Der König der Goldenen Halle
- Elftes Kapitel: Der Palantír
- Viertes Buch,
- Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen
- Fünftes Buch,
- Erstes Kapitel: Minas Tirith
- Viertes Kapitel: Die Belagerung von Gondor
- Fünftes Kapitel: Der Ritt der Rohirrim
- Sechstes Kapitel: Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern
- Siebentes Kapitel: Denethors Scheiterhaufen
- Sechstes Buch,
- Fünftes Kapitel: Der Truchsess und der König
- Anhang A,
- Annalen der Könige und Herrscher, 2. Die Reiche in der Verbannung: Die südliche Linie; Anárions Erben
- 4. Gondor und die Erben von Anárion: Die Truchsesse
- Anhang B,
- Die Aufzählung der Jahre, Das Dritte Zeitalter
- Zweites Buch,
- J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII). Herausgegeben von Christopher Tolkien.
- The Prologue and Appendices to the Lord of the Rings, VII. The Heirs of Elendil
Vorgänger | Herrschender Truchsess von Gondor | Nachfolger |
Ecthelion II. | 2984–3019 D. Z. | Faramir |