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Version vom 28. September 2023, 18:45 Uhr
Joseph Wright, geboren am 31. Oktober 1855 und gestorben am 27. Februar 1930, war ein englischer Germanist, der es aus einfachen Verhältnissen bis zum Professor für vergleichende Philologie an der Universität Oxford brachte.
Biografisches [1]
Wright wurde in Idle bei Bradford in der damaligen Grafschaft West Riding of Yorkshire als zweiter Sohn des Wolltuchwebers und Steinbrucharbeiters Dufton Wright und seiner Frau Sarah Ann (geb. Atkinson) geboren. Im Alter von sechs Jahren begann er um 1862 als "Eselsknecht" in einem Steinbruch zu arbeiten, indem er einen Eselskarren mit Werkzeugen zum Schleifen in die Schmiede brachte. Später wurde er zum Spulenmacher in einer Mühle in Sir Titus Salts Modelldorf Saltaire in Yorkshire ernannt, was bedeutete, dass er für das Entfernen und Ersetzen voller Spulen zuständig war. Obwohl Wright in der Salt's Factory School Buchstaben und Zahlen lernte, konnte er erst mit 15 Jahren eine Zeitung lesen. Später sagte er über diese Zeit: "Lesen und Schreiben waren für mich so weit entfernt wie jede andere Wissenschaft"[2].
Als Wollsortierer, der ein Pfund pro Woche verdiente, interessierte sich Wright ab 1870 zunehmend für Sprachen und besuchte eine Abendschule, um Französisch, Deutsch und Latein sowie Mathematik und Stenografie zu lernen. Im Alter von 18 Jahren, um 1874, eröffnete er seine eigene Abendschule und berechnete seinen Kollegen zwei Pence pro Woche[3].
Bis 1876 hatte Wright 40 Pfund gespart und konnte sich ein Semester an der Universität Heidelberg leisten. Um Geld zu sparen, ging er zu Fuß von Antwerpen nach Heidelberg, eine Entfernung von mehr als 250 Meilen (400 km)[4].
Nach seiner Rückkehr nach Yorkshire setzte Wright sein Studium am Yorkshire College of Science (der späteren University of Leeds) fort und arbeitete gleichzeitig als Schullehrer. Ein ehemaliger Schüler Wrights erinnerte sich: "Mit einem Stück Kreide zeichnete [er] mit beiden Händen gleichzeitig anschauliche Diagramme und sprach dabei"[3].
Später kehrte Wright nach Heidelberg zurück und schloss 1885 seine Dissertation Qualitative und quantitative Veränderungen des indogermanischen Vokalsystems im Griechischen bei Hermann Osthoff ab.
In ihrem zweiten Studienjahr an der Lady Margaret Hall begegnete Elizabeth Mary Lea, Wright, den ehemaligen Philologieprofessor von Tolkien [4], zum ersten Mal, als sie seine Vorlesungen über Altenglisch besuchte.[5] Aus der ersten Begegnung wurde eine intensive Beziehung. Elizabeth und Joseph heirateten 1896. Gemeinsam stellten die Wrights zwischen 1898 und 1905 das English Dialect Dictionary in sechs Bänden zusammen. Elizabeth übernahm den größten Teil der Sekretariatsarbeit für das Wörterbuch, zu der zahlreiche Briefe und "50.000 Prospekte" gehörten. [6]
Joseph Wright und Tolkien[7]
Joseph Wright (31. Oktober 1855 - 27. Februar 1930) war einer der Tutoren von J.R.R. Tolkien in Oxford.[8] Es war während Tolkiens Schulzeit, als er zum ersten Mal Wrights Werke kennenlernte, insbesondere seine "Primer of the Gothic Language". [9] Dies öffnete Tolkien die Augen für die germanische Sprache und Wright "erwies sich als guter Freund und Berater" (Brief 308).
Wrights Einfluss auf Tolkien beschränkte sich jedoch nicht auf die deutsche Sprache, und er lernte viel Griechisch, Latein und Walisisch von Wright. Die beiden blieben weiterhin eng befreundet und Tolkien erinnerte sich häufig daran, dass er zu Wrights Haus ging, um dort Tee zu trinken und zu diskutieren.[10] Tolkien war auch ein Testamentsvollstrecker von Wright.[11]
Wright war sein Vorgänger auf dem Lehrstuhl (Professor für vergleichende Philologie), nannte ihn einen erstklassigen Gelehrten und einen Mann, der sich in Oxford leicht Freunde machen wird. [12] 1925 schrieb Wright ein Empfehlungsschreiben für Tolkiens Bewerbung am Rawlinson and Bosworth Lehrstuhl für Angelsächsische Philologie:
"Ich kenne Professor Tolkien seit Beginn seiner Studienzeit in Oxford sehr gut und bewundere sein großes Interesse am philologischen Studium des Lateinischen, Griechischen und insbesondere der germanischen Sprachen. Zwei Jahre lang besuchte er regelmäßig meine Kurse und Vorlesungen über vergleichende Philologie im Allgemeinen und über Latein, Griechisch und Gotisch, und ich hatte eine hohe Meinung von seinen Leistungen in diesen Fächern..." - Bewerbung von J.R.R. Tolkien, Professor für englische Sprache an der Universität Leeds, um die Rawlinson and Bosworth Professur für Angelsächsisch an der Universität Oxford, 25. Juni 1925 [13]
In dem biografischen Film über J.R.R. Tolkien mit dem Titel Tolkien wurde er von dem Schauspieler Derek Jacobi gespielt.
Joseph Wright in den Tolkien Briefen
Tolkien schreibt ein Brief am 13. Februar 1923 an Mrs. E. M. Wright, die Ehefrau von Joseph Wright. In diesem nimmt er auch Bezug auf Joseph.
Links
- englischer Wikipediaeintrag zu Joseph Wright
- Bodleian Archives & Manuscripts: Archive of Joseph Wright
- Gotische_Sprache
- Buch The Life Of Joseph Wright Vol 1 auf archive.org von E. Wright
- Buch The Life Of Joseph Wright Vol 2 auf archive.org von E. Wright
- Buch Old English Grammer auf archive.org von J. & E. Wright
- Liste der Veröffentlichung der Wrights auf goodereads.com
Quellen
Die Seite basiert auf dem englischen Wikipediaeintrag und dem Eintrag von Talkien Gateway
- ↑ https://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Wright_(linguist)
- ↑ Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.93
- ↑ Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.95
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] -Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 38, 129
- ↑ The Life of Joseph Wright Vol 2, London: Oxford University Press., 1932 S. 140
- ↑ Wright, Joseph (1855–1930)". Oxford Dictionary of National Biography (online ed.). Oxford University Press. doi:10.1093/ref:odnb/37036. (Subscription or UK public library membership required.)
- ↑ https://tolkiengateway.net/wiki/Joseph_Wright
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 162
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 214
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part II N-Z, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S.1426
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 1444
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 197
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 14444