Ancrene Wisse and Hali Meiðhad: Unterschied zwischen den Versionen
Swyft (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Swyft (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
Anhand des Verhaltens einer bestimmten Art von schwachen Verben datiert Tolkien (AB) auf ca. 1225 und verortet sie in Herefordshire in den [[West Midlands]]. Herefordshire ist eine Nachbarregion von Worcestershire, wo die Familie Suffield, die Vorfahren von Tolkiens Mutter, herstammten. Diese Gegend empfand Tolkien immer als seine wahre Heimat, weil er das Gefühl hatte, dass man dort die englischen Traditionen wahrte und den fremden Eroberern Widerstand leistete. Von diesen Eindrücken beeinflusst ist Tolkiens Beschreibung des [[Auenland]]es und seiner Bewohner, die einen idealisierten englischen Lebensstil pflegen. | Anhand des Verhaltens einer bestimmten Art von schwachen Verben datiert Tolkien (AB) auf ca. 1225 und verortet sie in Herefordshire in den [[West Midlands]]. Herefordshire ist eine Nachbarregion von Worcestershire, wo die Familie Suffield, die Vorfahren von Tolkiens Mutter, herstammten. Diese Gegend empfand Tolkien immer als seine wahre Heimat, weil er das Gefühl hatte, dass man dort die englischen Traditionen wahrte und den fremden Eroberern Widerstand leistete. Von diesen Eindrücken beeinflusst ist Tolkiens Beschreibung des [[Auenland]]es und seiner Bewohner, die einen idealisierten englischen Lebensstil pflegen. | ||
[[Tom Shippey]] bezeichnet in seinem Buch ''[[The Road to Middle-earth]]'' diesen Aufsatz als Tolkiens perfekteste akademische Arbeit. | ==Sonstiges== | ||
* [[Tom Shippey]] bezeichnet in seinem Buch ''[[The Road to Middle-earth]]'' diesen Aufsatz als Tolkiens perfekteste akademische Arbeit. | |||
* Eine positive Besprechung von ''Ancrene Wisse and Hali Meiðhad'' von Dorothy Everett ist abgedruckt in ''The Year's Work in English Studies Volume X 1929'', S. 140-141. | |||
* Manuskripte, Korrespondenz, Korrekturfahnen und andere Materialien in Verbindung mit Tolkiens Arbeit an der ''Ancrene Wisse'' befinden sich in der [[Bodleian Library]] in [[Oxford]]. | |||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
Zeile 24: | Zeile 27: | ||
* ''[[Briefe|J.R.R. Tolkien - Briefe]]'', Nr. 44, 163, 165 | * ''[[Briefe|J.R.R. Tolkien - Briefe]]'', Nr. 44, 163, 165 | ||
* [[Tom Shippey]]: ''[[The Road to Middle-earth]]'', Ch. 2: Philological Inquiries | * [[Tom Shippey]]: ''[[The Road to Middle-earth]]'', Ch. 2: Philological Inquiries | ||
* [[Humphrey Carpenter]]: ''[[J.R.R. Tolkien - A Descriptive Bibliography]]''. B 25 | |||
[[Kategorie:Tolkiens Werke]] | [[Kategorie:Tolkiens Werke]] |
Version vom 1. August 2006, 07:09 Uhr
Ancrene Wisse and Hali Meiðhad
von J.R.R. Tolkien
Daten
- Art: Aufsatz
- in: Essays and Studies by Members of the English Association Vol. XIV, S. 104-126
- Herausgeber: H.W. Garrod
- Erscheinungsdatum: 17. Januar 1929
- Verlag: Oxford University Press
Beschreibung
In seinem einflussreichen Aufsatz Ancrene Wisse and Hali Meiðhad beschäftigt sich J.R.R. Tolkien mit zwei mittelenglischen Handschriften, dem Chorpus-Christi-Manuskript der Ancrene Wisse und dem Manuskript Bodley 34 der Katherine Group, zu der auch der Text Hali Meiðhad gehört.
Tolkien zeigt, dass die Sprache des Chorpus-Christi-Manuskripts (von ihm auch als (A) bezeichnet) identisch ist mit der von Bodley 34 (B). Diese gemeinsame Sprache (AB) zeigt sowohl eine einheitliche Phonologie und Morphologie als auch eine kennzeichnende und regelmäßige Rechtschreibung. Tolkien argumentiert daher, dass auch die den beiden überlieferten Handschriften zugrundeliegenden Originale in diesem Dialekt verfasst worden waren. Das bedeutet weiterhin, dass sie in relativ geringem zeitlichen Abstand zu den Originalen am selben Ort entstanden sein müssen.
Die Regelmäßigkeit der Morphologie und Phonologie des mittelenglichen Dialekts (AB) deutet auf eine recht ungestörte Entwicklung aus dem Altenglischen hin; die skandinavischen und normannischen Einflüsse sind geringer als in vielen anderen Teilen Englands. Anhand des Verhaltens einer bestimmten Art von schwachen Verben datiert Tolkien (AB) auf ca. 1225 und verortet sie in Herefordshire in den West Midlands. Herefordshire ist eine Nachbarregion von Worcestershire, wo die Familie Suffield, die Vorfahren von Tolkiens Mutter, herstammten. Diese Gegend empfand Tolkien immer als seine wahre Heimat, weil er das Gefühl hatte, dass man dort die englischen Traditionen wahrte und den fremden Eroberern Widerstand leistete. Von diesen Eindrücken beeinflusst ist Tolkiens Beschreibung des Auenlandes und seiner Bewohner, die einen idealisierten englischen Lebensstil pflegen.
Sonstiges
- Tom Shippey bezeichnet in seinem Buch The Road to Middle-earth diesen Aufsatz als Tolkiens perfekteste akademische Arbeit.
- Eine positive Besprechung von Ancrene Wisse and Hali Meiðhad von Dorothy Everett ist abgedruckt in The Year's Work in English Studies Volume X 1929, S. 140-141.
- Manuskripte, Korrespondenz, Korrekturfahnen und andere Materialien in Verbindung mit Tolkiens Arbeit an der Ancrene Wisse befinden sich in der Bodleian Library in Oxford.
Quellen
- Bella Millett & Jocelyn Wogan-Browne: Medieval English Prose for Women. Selections from the Katherine Group and Ancrene Wisse. Clarendon Press, Oxford 1990. ISBN 0-19-811205-X
- J.R.R. Tolkien - Briefe, Nr. 44, 163, 165
- Tom Shippey: The Road to Middle-earth, Ch. 2: Philological Inquiries
- Humphrey Carpenter: J.R.R. Tolkien - A Descriptive Bibliography. B 25