Beleriand: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Beleriand''' ([[Sindarin]]), ''das Land von [[Balar]]'', was bedeutet: ''das Land von [[Osse]]''
'''Beleriand''', [[Sindarin]]: ''das Land von Balar'', was bedeutet: ''das Land von [[Osse]]''


==Zeitangabe==
==Zeitangabe==
* größtenteils versunken im [[Krieg des Zorns]] (583 [[E.Z. (JS)]])
* [[Das Erste Zeitalter|583 E.Z. (JS)]] größtenteils im [[Krieg des Zorns]] versunken


==Beschreibung==
==Geographie==
"''Der Name soll ursprünglich 'das Land von Balar' bedeutet haben und zuerst für das Land um die [[Sirionmündungen]] gegenüber der Insel Balar gebraucht worden sein. Später bezeichnete der Name die ganze alte Nordwestküste von [[Mittelerde]] südlich des Fjords von [[Drengist]], alle Länder im Innern südlich von [[Hithlum]] und nach Osten bis zu den Füßen der [[Ered Luin|Blauen Berge]]; durch den Sirionstrom in Ost- und West-Beleriand geteilt. Beleriand wurde von den Erschütterungen zu Ende des Ersten Zeitalters zerstört und vom Meer überflutet, so daß nur noch [[Ossiriand]] (Lindon) erhalten blieb.''" ([[Das Silmarillion]], Namensregister, Eintrag zu 'Beleriand')
'''Beleriand''' war im [[Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalter]] das Land im Westen [[Mittelerde]]s.
 
===Politische Definition===
Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff '''Beleriand''' ein politisches Gebilde, nämlich das Herrschaftsgebiet von König [[Thingol]].
 
Dieses wurde im Westen an der [[Falas]] vom [[Belegaer]] begrenzt; im Norden durch die [[Ered Wethrin]], die [[Ered Gorgoroth]] und den [[Himring]]. Die östliche Grenze Beleriands bildete der [[Gelion]].
 
Im Zentrum Beleriands lagen [[Doriath]] und westlich davon der Wald von [[Brethil]]. Südlich von Doriath befand sich der von West nach Ost verlaufende Gebirgszug [[Andram]]. Der von vielen Flüssen gespeiste [[Sirion]] floss von Norden nach Süden zwischen Doriath und dem Wald von Brethil, unterirdisch durch den Andram, und teilte das Land in Ost- und West-Beleriand.
 
Ganz im Süden begrenzten die [[Balar (Bucht)|Bucht von Balar]], in die der Sirion in einem Delta mündete, und der östlich davon gelegene [[Taur-im-Duinath]] Beleriand. Westlich der [[Mündungen des Sirion]] lag [[Arvernien]]. Dem gegenüber lag die Insel [[Balar (Insel)|Balar]] inmitten der gleichnamigen Bucht. Das [[Balar (Kap)|Kap Balar]] grenzte die Bucht vom Belegaer ab.
 
===Weiter gefasste Definition===
Weiter gefasst wird mit '''Beleriand''' die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings auf eine erzählerische Nachlässigkeit zurückzuführen, als ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit der Landmasse hatte keinen Namen. Die restliche Landmasse ist wie folgt zu beschreiben:
 
An der Küste im Norden lag [[Nevrast]], dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von [[Lammoth]]. Beide Landstriche wurden östlich von den [[Ered Lómin]] begrenzt. Der Fjord von [[Drengist]], der beide Landstriche voneinander trennte, verlief durch das Gebirge und reichte bis nach [[Dor-lómin]] hinein. Östlich davon lag [[Mithrim]] hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch zu [[Hithlum]], das östlich durch die Ered Wethrin begrenzt wurde.
 
Nördlich der Ered Gorgoroth befand sich das Hochland [[Dorthonion]]. Danach trennte nur noch die Ebene von [[Ard-galen]] das übrige Beleriand von den vulkanisch aktiven [[Ered Engrin]] und den [[Thangorodrim]] im Norden, hinter denen [[Dor Daidelos]] lag. Über die [[Helcaraxe]] im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach [[Aman]].
 
Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]]. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche [[Ossiriand]], das von den in den Gelion mündenden Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]] durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene [[Thargelion]], das sich bis auf die Höhe des Himring und des [[Rerir]]-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von [[Maedhros' Mark]] unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene [[Lothlann]] befand.
 
Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.
 
===Beleriand im Dritten Zeitalter===
Im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] sind von den nordwestlichen Reichen nur noch [[Forlindon]] und [[Harlindon]] als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln [[Tol Morwen]] bzw. [[Himling]] und [[Tol Fuin]]. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.
 
==Hintergrund==
Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die [[Elben]] gegen [[Morgoth]] Krieg führten. Nach der Vergiftung der [[Zwei Bäume]], dem Mord an [[Finwe]] und dem Diebstahl der [[Silmaril]] floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung [[Angband]] unter den Thangorodrim, von wo aus er das ganze Land mit Krieg überzog, mit dem Ziel als "König der Welt" über alles zu herrschen.
 
Die [[Noldor]] folgten Morgoth unter [[Feanor]]s Anleitung nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen Morgoths Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den [[Sindar]], [[Zwerge]]n und [[Menschen]], schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.
 
Da Morgoth jedoch die dominierende Kraft wurde und das Leid der Elben und Menschen sich daraufhin vergrößerte, griffen schließlich die [[Valar]] ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde.
 
==Besiedlung und Bevölkerung==
Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen [[Teleri]] und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König [[Thingol]] den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von [[Neldoreth]] und [[Region]] bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Mithrim aus und bevölkerten es.
 
In Ossiriand ließen sich die [[Laiquendi]], nachfahren der [[Nandor]], nieder. Sie lebten dort gemeinsam mit den [[Ents]].
 
Vor seiner Gefangenschaft in [[Mandos]]' Kerker züchtete Melkor die [[Orks]], die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den [[Balrog]]s, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort auch [[Drachen]].
 
Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften wirtschaftliche Beziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits [[Kleinzwerge]] angesiedelt und die Höhlen von [[Nargothrond]] bewohnt.
 
Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kam ein Teil der Noldor zurück nach Beleriand. Seit der Schiffsverbrennung bei [[Losgar]] waren sie allerdings in zwei Fraktionen gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.
 
Zu Beginn des vierten Jahrhunderts seit dem Aufgang der Sonne kamen die ersten Menschen in drei Scharen nach Beleriand. Sie wurden von den Noldor freundschaftlich aufgenommen und dienten ihren Fürsten. Zumindest aber waren sie mit den Elben verbündet. Diese Menschenvölker wurden auch als [[Drei Häuser der Edain]] bezeichnet und waren den Elben am innigsten verbunden. Sie zogen zunächst nach [[Estolad]], wurden von den Elben später aber in Dor-lómin und Dorthonion angesiedelt bzw. besiedelten selbstständig Brethil.
 
Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als [[Ostlinge]] bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in [[Maedhros]]' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Diese Koalition zerfiel in der [[Nirnaeth Arnoediad]], da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.
 
==Reiche und Herrschaftsgebiete==
* Doriath, regiert von Thingol und [[Melian]]
* Falas, regiert von [[Círdan]]
* Hithlum, regiert von [[Fingolfin]]
* Dor-lómin, regiert von [[Fingon]], nach Fingolfins Tod herrscht er über ganz Hithlum
* Nevrast, regiert von [[Turgon (Sohn von Fingolfin)|Turgon]], später zog er von dort weg
* [[Gondolin]], regiert von Turgon, begann sein verstecktes Reich zu erreichten, noch während er in Nevrast residierte
* [[Nargothrond]], regiert von [[Finrod]], nachdem er zwecks Einlösung seines [[Finrods Schwur|Schwures]] mit [[Beren Erchamion|Beren]] auszieht ist sein Bruder [[Orodreth (Finrods Bruder)|Orodreth]] sein Nachfolger.
* Dorthonion, regiert von [[Angrod]] und [[Aegnor]]
* Himring, regiert von [[Maedhros]]
* Maedhros' Mark, regiert von [[Maglor]]
* [[Himlad]], regiert von [[Celegorm]] und [[Curufin]]
* Thargelion, regiert von [[Caranthir]]
* Ost-Beleriand, regiert von [[Amrod]] und [[Amras]], genauer: zwischen Doriath und [[Nan Elmoth]] einserseits und dem Gelion andererseits
* Ossiriand, bevölkert von den Laiquendi, nach der [[Erste große Schlacht von Beleriand|Ersten großen Schlacht von Beleriand]] nahmen sie sich keinen König mehr
* Ered Luin, bevölkert von Zwergen, jede Stadt hatte als eigenständiges Reich ihren eigenen König


==Geographie==
==Siedlungen und Städte==
'''Beleriand''' liegt in [[Mittelerde]] und somit auch auf [[Arda]].
 
===Sindar===
* [[Menegroth]] im Herzen Doriaths
* [[Eglarest]] in der Falas
* [[Brithombar]] in der Falas


Im Westen '''Beleriands''' liegt das [[Belegaer]]. An Seiner Küste liegen Im Norden die Gegend von [[Lammoth]] neben den [[Ered Lómin]]. Unterhalb dieser Berge liegt der Fjord von [[Drengist]], der bis nach [[Hithlum]] und [[Dor-lómin]] herreinreicht. Unterhalb des Fjordes liegt [[Nevrast]] mit dem Berg [[Taras]], zu dessen Füßen die Stadt [[Vinyamar]] liegt. Weiter südlich ist die [[Falas]] mit den Häfen [[Brithombar]] und [[Eglarest]]. Ganz im Süden befindet sich die [[Balar (Bucht)|Bucht von Balar]], in die der [[Sirion]] mündet. Oberhalb der Bucht liegt [[Arvernien]] und in der Bucht befindet sich die [[Balar (Insel)|Insel Balar]]. Die Bucht liegt versetzt weiter östlich als der Hafen Eglarest, der sich mit dem Fjord von Drengist auf einer Linie befindet. Lammoth, Brithombar und der Taras befinden sich am weitesten westlich.
===Noldor===
* [[Vinyamar]] in Nevrast
* Gondolin in den [[Echoriath]], südwestlich von Dorthonion
* Nargothrond in West-Beleriand
* [[Barad Eithel]] bei [[Eithel Sirion]]
* [[Minas Tirith (Beleriand)|Minas Tirith]] auf [[Tol Sirion]]
* eine Burg von Maedhros auf dem Himring


Im Zentrum '''Beleriands''' liegen [[Doriath]] und der Wald von [[Brethil]] weiter westlich auf der anderen Seite des Sirions befinden sich die Hallen von [[Nargothrond]] nördlich von Doriath liegt [[Dorthonion]] hinter den [[Ered Gorgoroth]], in denen sich [[Gondolin]] befindet. Danach trennt nur noch die Ebene von [[Anfauglith]] den Rest Beleriands von [[Angband]]. Südlich von Doriath befindet sich der Gebirgszug [[Andram]]. Der [[Sirion]] fließt von Norden nach Süden zwischen Doriath und dem Wald von Brethil, unterirdisch durch die Andram und müdet in der Bucht von Balar. Er teilt Beleriand in Ost und West auf. Südlich der Andram befindet sich östlich der Bucht von Balar der [[Taur-im-Duinath]].
===Zwerge===
* [[Belegost]] auf der Ostseite der Ered Luin
* [[Nogrod]] auf der Oststeite der Ered Luin


Die östliche Grenze '''Beleriands''' bilden die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]], in denen sich die Zwergenstädte [[Nogrod]] und [[Belegost]] befinden. Westlich dieser Berge erstreckt sich das Land der sieben Flüsse [[Ossiriand]] mit den Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]], die alle in den [[Gelion]] münden. Nördlich von Ossiriand liegt [[Thargelion]], dass sich vom Fluss Ascar bishin zu [[Maedhros Mark]] mit dem Berg [[Himring]] erstreckt. Noch weiter im Norden befindet sich die Ebene [[Lothlann]].
===Menschen===
* [[Ephel Brandir]] auf dem [[Amon Obel]] im Wald von Brethil


Im äußersten Norden '''Beleriands''' sind die [[Ered Engrim]] in denen [[Melkor]] seine Festung Angband erichtet hat.
==Verbliebene Personen==
Im [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten]] und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebt haben:
* [[Sauron]], der nach Morgoths Fall seinen gestürzten Herrn beerbt und zum neuen "Dunklen Herrscher" aufsteigt
* [[Galadriel]], verlor in den Konflikten Beleriands ihre Brüder
* [[Celeborn (Elb)|Celeborn]], Verwandter von König Thingol
* [[Círdan]], Fürst der Falas
* [[Elrond]], Nachkomme von [[Maiar]], Noldor, Sindar und Menschen gleichermaßen
* [[Gil-galad]], Fingons Sohn, der letzte [[Hoher König der Noldor|Hohe König der Noldor]] (fällt Ende des Zweiten Zeitalters beim Kampf des [[Letztes Bündnis|Letzten Bündnises]] gegen Sauron)


==Sonstiges==
==Sonstiges==
Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die [[Sindar]] Osse entgegenbrachten: "''Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river [[Sirion]] [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them.''" (The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals) (Deutsch: "Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete.") Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als [[Vala]] gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. ibid: Commentary). Zunächst bezeichnete "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion nördlich der [[Bucht von Balar]], wurde aber bald der Name des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß [[Gelion]] im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden.   
* Zunächst bezeichnete "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion nördlich der Bucht von Balar, wurde aber bald der Name des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden.
* Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar Osse entgegenbrachten:<br>"''Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them.''" (The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals)<br>(Deutsch: "Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete.")<br>Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als [[Vala]] gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. ''HoMe XI: The Grey Annals, Commentary'').


==Verwandte Artikel==
==Verwandte Artikel==
* [[Juwelenkrieg|Der Juwelenkrieg]]
* [[Das Erste Zeitalter]]
* [[Juwelenkrieg|Juwelenkrieg]]
* [[Erste große Schlacht von Beleriand]]
* [[Erste große Schlacht von Beleriand]]
* [[Dagor-nuin-Giliath]]
* [[Dagor-nuin-Giliath]]
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==Quellen==
==Quellen==
* [[Das Silmarillion]], Namensregister (Eintrag zu 'Beleriand')  
* [[Das Silmarillion]], Quenta Silmarillion, passim
* [[Das Silmarillion]], Namensregister (Eintrag zu "Beleriand")
* [[Das Silmarillion]], "Karte von Beleriand und den Ländern im Norden"
* [[Das Silmarillion]], "Die Reiche der Noldor und der Sindar" (Karte)
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]], Part One: ''The Grey Annals''  
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]], Part One: ''The Grey Annals''  
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]], Part One: The Grey Annals, Commentary
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]], Part One: ''The Grey Annals, Commentary''
* [[Karen Lea Wynn Fonstad]]: [[Historischer Atlas von Mittelerde]]


[[Kategorie:Länder und Regionen]]
[[Kategorie:Länder und Regionen]]

Version vom 31. Januar 2007, 21:05 Uhr

Beleriand, Sindarin: das Land von Balar, was bedeutet: das Land von Osse

Zeitangabe

Geographie

Beleriand war im Ersten Zeitalter das Land im Westen Mittelerdes.

Politische Definition

Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff Beleriand ein politisches Gebilde, nämlich das Herrschaftsgebiet von König Thingol.

Dieses wurde im Westen an der Falas vom Belegaer begrenzt; im Norden durch die Ered Wethrin, die Ered Gorgoroth und den Himring. Die östliche Grenze Beleriands bildete der Gelion.

Im Zentrum Beleriands lagen Doriath und westlich davon der Wald von Brethil. Südlich von Doriath befand sich der von West nach Ost verlaufende Gebirgszug Andram. Der von vielen Flüssen gespeiste Sirion floss von Norden nach Süden zwischen Doriath und dem Wald von Brethil, unterirdisch durch den Andram, und teilte das Land in Ost- und West-Beleriand.

Ganz im Süden begrenzten die Bucht von Balar, in die der Sirion in einem Delta mündete, und der östlich davon gelegene Taur-im-Duinath Beleriand. Westlich der Mündungen des Sirion lag Arvernien. Dem gegenüber lag die Insel Balar inmitten der gleichnamigen Bucht. Das Kap Balar grenzte die Bucht vom Belegaer ab.

Weiter gefasste Definition

Weiter gefasst wird mit Beleriand die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings auf eine erzählerische Nachlässigkeit zurückzuführen, als ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit der Landmasse hatte keinen Namen. Die restliche Landmasse ist wie folgt zu beschreiben:

An der Küste im Norden lag Nevrast, dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von Lammoth. Beide Landstriche wurden östlich von den Ered Lómin begrenzt. Der Fjord von Drengist, der beide Landstriche voneinander trennte, verlief durch das Gebirge und reichte bis nach Dor-lómin hinein. Östlich davon lag Mithrim hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch zu Hithlum, das östlich durch die Ered Wethrin begrenzt wurde.

Nördlich der Ered Gorgoroth befand sich das Hochland Dorthonion. Danach trennte nur noch die Ebene von Ard-galen das übrige Beleriand von den vulkanisch aktiven Ered Engrin und den Thangorodrim im Norden, hinter denen Dor Daidelos lag. Über die Helcaraxe im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach Aman.

Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden Ered Luin. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche Ossiriand, das von den in den Gelion mündenden Flüssen Ascar, Thalos, Legolin, Brilthor, Duilwen und Adurant durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene Thargelion, das sich bis auf die Höhe des Himring und des Rerir-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von Maedhros' Mark unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene Lothlann befand.

Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.

Beleriand im Dritten Zeitalter

Im Dritten Zeitalter sind von den nordwestlichen Reichen nur noch Forlindon und Harlindon als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln Tol Morwen bzw. Himling und Tol Fuin. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.

Hintergrund

Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die Elben gegen Morgoth Krieg führten. Nach der Vergiftung der Zwei Bäume, dem Mord an Finwe und dem Diebstahl der Silmaril floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung Angband unter den Thangorodrim, von wo aus er das ganze Land mit Krieg überzog, mit dem Ziel als "König der Welt" über alles zu herrschen.

Die Noldor folgten Morgoth unter Feanors Anleitung nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen Morgoths Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den Sindar, Zwergen und Menschen, schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.

Da Morgoth jedoch die dominierende Kraft wurde und das Leid der Elben und Menschen sich daraufhin vergrößerte, griffen schließlich die Valar ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde.

Besiedlung und Bevölkerung

Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen Teleri und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König Thingol den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von Neldoreth und Region bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Mithrim aus und bevölkerten es.

In Ossiriand ließen sich die Laiquendi, nachfahren der Nandor, nieder. Sie lebten dort gemeinsam mit den Ents.

Vor seiner Gefangenschaft in Mandos' Kerker züchtete Melkor die Orks, die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den Balrogs, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort auch Drachen.

Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften wirtschaftliche Beziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits Kleinzwerge angesiedelt und die Höhlen von Nargothrond bewohnt.

Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kam ein Teil der Noldor zurück nach Beleriand. Seit der Schiffsverbrennung bei Losgar waren sie allerdings in zwei Fraktionen gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.

Zu Beginn des vierten Jahrhunderts seit dem Aufgang der Sonne kamen die ersten Menschen in drei Scharen nach Beleriand. Sie wurden von den Noldor freundschaftlich aufgenommen und dienten ihren Fürsten. Zumindest aber waren sie mit den Elben verbündet. Diese Menschenvölker wurden auch als Drei Häuser der Edain bezeichnet und waren den Elben am innigsten verbunden. Sie zogen zunächst nach Estolad, wurden von den Elben später aber in Dor-lómin und Dorthonion angesiedelt bzw. besiedelten selbstständig Brethil.

Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als Ostlinge bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in Maedhros' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Diese Koalition zerfiel in der Nirnaeth Arnoediad, da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.

Reiche und Herrschaftsgebiete

  • Doriath, regiert von Thingol und Melian
  • Falas, regiert von Círdan
  • Hithlum, regiert von Fingolfin
  • Dor-lómin, regiert von Fingon, nach Fingolfins Tod herrscht er über ganz Hithlum
  • Nevrast, regiert von Turgon, später zog er von dort weg
  • Gondolin, regiert von Turgon, begann sein verstecktes Reich zu erreichten, noch während er in Nevrast residierte
  • Nargothrond, regiert von Finrod, nachdem er zwecks Einlösung seines Schwures mit Beren auszieht ist sein Bruder Orodreth sein Nachfolger.
  • Dorthonion, regiert von Angrod und Aegnor
  • Himring, regiert von Maedhros
  • Maedhros' Mark, regiert von Maglor
  • Himlad, regiert von Celegorm und Curufin
  • Thargelion, regiert von Caranthir
  • Ost-Beleriand, regiert von Amrod und Amras, genauer: zwischen Doriath und Nan Elmoth einserseits und dem Gelion andererseits
  • Ossiriand, bevölkert von den Laiquendi, nach der Ersten großen Schlacht von Beleriand nahmen sie sich keinen König mehr
  • Ered Luin, bevölkert von Zwergen, jede Stadt hatte als eigenständiges Reich ihren eigenen König

Siedlungen und Städte

Sindar

Noldor

Zwerge

  • Belegost auf der Ostseite der Ered Luin
  • Nogrod auf der Oststeite der Ered Luin

Menschen

Verbliebene Personen

Im Zweiten und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebt haben:

Sonstiges

  • Zunächst bezeichnete "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion nördlich der Bucht von Balar, wurde aber bald der Name des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden.
  • Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar Osse entgegenbrachten:
    "Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them." (The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals)
    (Deutsch: "Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete.")
    Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als Vala gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. HoMe XI: The Grey Annals, Commentary).

Verwandte Artikel

Quellen