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Nördlich der Ered Gorgoroth befand sich das Hochland [[Dorthonion]]. Danach trennte nur noch die Ebene von [[Ard-galen]] das übrige Beleriand von den vulkanisch aktiven [[Ered Engrin]] und den [[Thangorodrim]] im Norden | Nördlich der Ered Gorgoroth befand sich das Hochland [[Dorthonion]]. Danach trennte nur noch die Ebene von [[Ard-galen]] das übrige Beleriand von den vulkanisch aktiven [[Ered Engrin]] und den [[Thangorodrim]] im Norden. Hinter ihnen lagen die Gegenden ewiger Kälte, eine kalte, im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] als [[Forodwaith]] bekannte Einöde. Über die [[Helcaraxe]] im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach [[Aman]]. | ||
Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]]. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche [[Ossiriand]], das von den in den Gelion mündenden Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]] durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene [[Thargelion]], das sich bis auf die Höhe des Himring und des [[Rerir]]-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von [[Maedhros' Mark]] unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene [[Lothlann]] befand. | Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]]. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche [[Ossiriand]], das von den in den Gelion mündenden Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]] durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene [[Thargelion]], das sich bis auf die Höhe des Himring und des [[Rerir]]-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von [[Maedhros' Mark]] unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene [[Lothlann]] befand. |
Version vom 6. Februar 2007, 15:58 Uhr
Beleriand, Sindarin: das Land von Balar, was bedeutet: das Land von Osse
Zeitangabe
- 583 E.Z. (JS) größtenteils im Krieg des Zorns versunken
Geographie
Beleriand war im Ersten Zeitalter das Land im Westen Mittelerdes.
Politische Definition
Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff Beleriand ein politisches Gebilde, nämlich das Herrschaftsgebiet von König Thingol.
Dieses wurde im Westen an der Falas, der Küste, vom Belegaer begrenzt; im Norden durch die Ered Wethrin, die Ered Gorgoroth und den Himring. Die östliche Grenze Beleriands bildete der Gelion.
Im Zentrum Beleriands lagen das waldige Doriath und der westlich daran grenzende Wald von Brethil. Südlich von Doriath befand sich der von Nordwesten nach Südosten verlaufende Andram, ein klippen- bzw. gebirgsartiges Gefälle, das die Hochlande im Norden von den südlich gelegenen Tieflanden schied. Der von vielen Flüssen gespeiste Sirion floss von Norden nach Süden zwischen Doriath und dem Wald von Brethil, und unterirdisch durch den Andram, wo er sich in einem Wasserfall ins Tiefland ergoss. Er teilte das Land in Ost- und West-Beleriand.
Ganz im Süden begrenzten die Bucht von Balar, in die der Sirion in einem Delta mündete, und der östlich davon gelegene Taur-im-Duinath Beleriand. Westlich der Mündungen des Sirion lag Arvernien mit seinen Birkenwäldern, den Nimbrethil. Dem gegenüber lag die Insel Balar inmitten der gleichnamigen Bucht. Das Kap Balar grenzte die Bucht vom Belegaer ab.
Weiter gefasste Definition
Weiter gefasst wird mit Beleriand die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings nur ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit dieser Landmasse hatte keinen Namen. Sie ist wie folgt zu beschreiben:
An der Küste im Norden lag Nevrast, dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von Lammoth. Beide Landstriche wurden östlich von den Ered Lómin begrenzt. Der Fjord von Drengist, der beide Landstriche voneinander trennte, verlief durch das Gebirge und reichte bis nach Dor-lómin hinein. Östlich davon lag Mithrim hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch zu Hithlum, das östlich durch die Ered Wethrin begrenzt wurde.
Nördlich der Ered Gorgoroth befand sich das Hochland Dorthonion. Danach trennte nur noch die Ebene von Ard-galen das übrige Beleriand von den vulkanisch aktiven Ered Engrin und den Thangorodrim im Norden. Hinter ihnen lagen die Gegenden ewiger Kälte, eine kalte, im Dritten Zeitalter als Forodwaith bekannte Einöde. Über die Helcaraxe im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach Aman.
Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden Ered Luin. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche Ossiriand, das von den in den Gelion mündenden Flüssen Ascar, Thalos, Legolin, Brilthor, Duilwen und Adurant durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene Thargelion, das sich bis auf die Höhe des Himring und des Rerir-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von Maedhros' Mark unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene Lothlann befand.
Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.
Beleriand im Dritten Zeitalter
Im Dritten Zeitalter sind von den nordwestlichen Reichen nur noch Forlindon und Harlindon als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln Tol Morwen bzw. Himling und Tol Fuin. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.
Hintergrund
Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die Elben gegen Morgoth Krieg führten. Nach der Vergiftung der Zwei Bäume, dem Mord an Finwe und dem Diebstahl der Silmaril floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung Angband, über deren gewaltigem Tor er die Thangorodrim auftürmte. Von dort aus überzog er das ganze Land mit Krieg, mit dem Ziel, als "König der Welt" über alles zu herrschen.
Viele der Noldor folgten Morgoth unter Feanors Führung nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen Morgoths Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den Sindar, Zwergen und Menschen, schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.
Da Morgoth jedoch die dominierende Kraft wurde und das Leid der Elben und Menschen sich daraufhin vergrößerte, griffen schließlich die Valar ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde.
Besiedlung und Bevölkerung
Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen Teleri und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König Thingol den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von Neldoreth und Region bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Mithrim aus und bevölkerten es.
In Ossiriand ließen sich die Laiquendi nieder, der Teil der Nandor, der es schließlich nach Beleriand geschafft hatte. Sie lebten dort gemeinsam mit den Ents.
Vor seiner Gefangenschaft in Mandos' Kerker züchtete Melkor die Orks, die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den Balrogs, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort auch Drachen.
Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften Handelsbeziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits Kleinzwerge angesiedelt und die Höhlen von Nargothrond bewohnt.
Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kam ein Teil der Noldor zurück nach Beleriand. Seit der Schiffsverbrennung bei Losgar waren sie allerdings in zwei Lager gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.
Zu Beginn des vierten Jahrhunderts seit dem Aufgang der Sonne kamen die ersten Menschen in drei Scharen nach Beleriand. Sie wurden von den Noldor freundschaftlich aufgenommen und dienten ihren Fürsten. Zumindest aber waren sie mit den Elben verbündet. Diese Menschenvölker wurden auch als Drei Häuser der Edain bezeichnet und waren den Elben am innigsten verbunden. Sie zogen zunächst nach Estolad, wurden von den Elben später aber in Dor-lómin und Dorthonion angesiedelt bzw. besiedelten selbstständig Brethil.
Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als Ostlinge bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in Maedhros' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Dieses Bündnis zerfiel in der Nirnaeth Arnoediad, da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.
Reiche und Herrschaftsgebiete
- Doriath, regiert von Thingol und Melian
- Falas, regiert von Círdan
- Hithlum, regiert von Fingolfin
- Dor-lómin, regiert von Fingon, nach Fingolfins Tod herrschte er über ganz Hithlum
- Nevrast, regiert von Turgon, später zog er von dort weg
- Gondolin, regiert von Turgon, begann sein verstecktes Reich zu errichten, noch während er in Nevrast residierte
- Nargothrond, regiert von Finrod, nachdem er zwecks Einlösung seines Schwures mit Beren auszog, war sein Bruder Orodreth sein Nachfolger
- Dorthonion, regiert von Angrod und Aegnor
- Himring, regiert von Maedhros
- Maedhros' Mark, regiert von Maglor
- Himlad, regiert von Celegorm und Curufin
- Thargelion, regiert von Caranthir
- Ost-Beleriand, regiert von Amrod und Amras, genauer: zwischen Doriath und Nan Elmoth einserseits und dem Gelion andererseits
- Ossiriand, bevölkert von den Laiquendi, nach der Ersten großen Schlacht von Beleriand nahmen sie sich keinen König mehr
- Ered Luin, bevölkert von Zwergen, jede Stadt hatte als eigenständiges Reich ihren eigenen König
Siedlungen und Städte
Sindar
- Menegroth im Herzen Doriaths
- Eglarest in der Falas
- Brithombar in der Falas
Noldor
- Vinyamar in Nevrast
- Gondolin in den Echoriath, südwestlich von Dorthonion
- Nargothrond in West-Beleriand
- Barad Eithel bei Eithel Sirion
- Minas Tirith auf Tol Sirion
- eine Burg von Maedhros auf dem Himring
Zwerge
Menschen
- Ephel Brandir auf dem Amon Obel im Wald von Brethil
Verbliebene Personen
Im Zweiten und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebt haben:
- Sauron, der nach Morgoths Fall seinen gestürzten Herrn beerbt und zum neuen "Dunklen Herrscher" aufsteigt
- Galadriel, verlor in den Konflikten Beleriands ihre Brüder
- Celeborn, Verwandter von König Thingol
- Círdan, Fürst der Falas
- Elrond, Nachkomme von Maiar, Noldor, Sindar und Menschen gleichermaßen
- Gil-galad, Fingons Sohn, der letzte Hohe König der Noldor (fällt Ende des Zweiten Zeitalters beim Kampf des Letzten Bündnises gegen Sauron)
Sonstiges
- Zunächst bezeichnete "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion nördlich der Bucht von Balar, wurde aber bald der Name des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden.
- Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar Osse entgegenbrachten:
"Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them." (The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals)
(Deutsch: "Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete.")
Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als Vala gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. HoMe XI: The Grey Annals, Commentary).
Verwandte Artikel
- Das Erste Zeitalter
- Juwelenkrieg
- Erste große Schlacht von Beleriand
- Dagor-nuin-Giliath
- Dagor Aglareb
- Dagor Bragollach
- Nirnaeth Arnoediad
- Krieg des Zorns
Quellen
- Das Silmarillion, Quenta Silmarillion, passim
- Das Silmarillion, Namensregister (Eintrag zu "Beleriand")
- Das Silmarillion, "Karte von Beleriand und den Ländern im Norden"
- Das Silmarillion, "Die Reiche der Noldor und der Sindar" (Karte)
- The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals
- The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals, Commentary
- Karen Lea Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde