Gwaith-i-Mírdain: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gwaith-i-Mírdain''', ''Volk der Juwelenschmiede''
Die '''Gwaith-i-Mírdain''', [[Sindarin]] für „Volk der Juwelenschmiede“ ''(People of the Jewel-smiths),'' ist in den Werken [[J. R. R. Tolkien]]s eine Vereinigung von [[Elben]] aus dem Volk der [[Noldor]], die im [[Zweites Zeitalter|Zweiten Zeitalter]] in der Region [[Eregion]] in [[Mittelerde]] gegründet wird. Die Mitglieder der kurz ''Mírdain'' („Juwelenschmiede“) genannten Gilde gelten als äußerst geschickte Handwerker, nur übertroffen von [[Feanor]], dem Erschaffer der [[Silmaril]]. Der größte der Mírdain ist [[Celebrimbor]], ein Enkel Feanors. Ihre Schmieden haben sie im [[Haus der Mírdain]], wo sie auch ihre Schätze aufbewahren.


== Beschreibung ==
Im Jahr 750 des Zweiten Zeitalters (Z. Z.) gründen einige Noldor, die Mittelerde nicht in Richtung der [[Aman|Unsterblichen Lande]] verlassen wollen, westlich des [[Nebelgebirge]]s das Land Eregion mit der Stadt [[Ost-in-Edhil]]. Die Elben freunden sich mit den im unterirdischen Reich [[Moria]] lebenden [[Zwerge]]n an. Beide Gruppen lernen viel von einander über die Schmiedekunst. Einige der Schmiede der Noldor schließen sich zur Gwaith-i-Mírdain zusammen.


Die Gwaith-i-Mírdain war die Meister-Gilde der [[Elben]] im Lande [[Eregion]] in der Hauptstadt [[Ost-in-Edhil]]. Der größte unter ihnen war [[Celebrimbor]], der Sohn von [[Curufin]].
Um das Jahr 1200 Z. Z. gelingt es [[Sauron]], der im [[Erstes Zeitalter|Ersten Zeitalter]] der wichtigste Diener des Dunklen Herrschers [[Morgoth]] gewesen ist, unter dem falschen Namen ''Annatar'', Einfluss auf die Mírdain zu nehmen. Er lockt die Noldor mit der Aussicht, ihr Reich mit seiner Hilfe zu einem zweiten Paradies neben den Unsterblichen Landen der [[Valar]] machen zu können. Die Elben profitieren dabei sehr von Saurons Kenntnissen der Schmiedekunst. Dessen Geltung wächst so sehr, dass es ihm etwa um 1350–1400 Z. Z. gelingt, die Mírdain zum Aufstand gegen ihre Fürsten [[Galadriel]] und [[Celeborn (Elb)|Celeborn]] zu bringen, die daraufhin das Land verlassen.


Entscheidend für die Standort der Gilde war auch die Nähe zum Zwergenkönigreich [[Khazad-dûm]].
Unter Saurons Anleitung erschaffen die Mírdain ab etwa 1500 Z. Z. [[Ringe der Macht]], mit deren Hilfe sie den natürlichen Wandel der Welt aufzuhalten versuchen. Sauron betrügt die Elben, indem er um 1600 Z. Z. einen [[Der Eine Ring|Meisterring]] schmiedet, mit dem er die andere Ringe beherrschen kann. Die Noldor erkennen seine Pläne und verstecken ihre Ringe. Als sie sich weigern, ihm diese auszuhändigen, erklärt er ihnen 1693 Z. Z. den Krieg. Bis 1697 Z. Z. wird Eregion verwüstet, Celebrimbor getötet, und Sauron kann sich die Ringe der Macht sichern, mit Ausnahme der drei mächtigsten, [[Narya]], [[Nenya]] und [[Vilya]], die Celebrimbor allein geschmiedet hat. Die Gwaith-i-Mírdain ist damit zerschlagen.
Die [[Noldor]] waren stets freundschaftlich mit den Zwergen ausgekommen und teilten ein gemeinsames Interesse an Schmiedekunst und Handwerk. Ein reger Erfahrungsaustausch fand statt, so dass die Schmiede von Eregion und Khazad-dûm viel bessere und schönere Arbeiten herstellen konnten, als sie es alleine vermocht hätten.<br>
Durch diese Freundschaft, entstanden auch Werke, wie zum Beispiel das [[Hulstentor]] am Westeingang [[Moria]]s.  


Die Elben wurden Mittelerdes müde und litten unter deren steter Veränderung und Verfall. Daher wünschten sie sich, zumindest in ihren Ländern diesen Verfall aufzuhalten und so für immer in ihrer unveränderlichen, abgeschirmten Welt zu leben. Die Gwaith-i-Mírdain begann magische Ringe zu schmieden, welche den Verfall in ihrer Umgebung aufhalten konnten.<br>
== Quellen ==
Die Erfolge waren zunächst mäßig, bis um das Jahr 1200 Z.Z. ein großer Lehrmeister namens [[Annatar]] kam und seine Hilfe anbot. Er versprach den Elben, sie könnten ihr Land so schön wie [[Valinor]] machen, aber unter ihrer eigenen Herrschaft.<br>
Galadriel und ihre Anhänger misstrauten dem "Herren der Geschenke" und sie verließen aus Protest gegen ihn Eregion. Daraufhin übernahm die Gwaith-i-Mírdain, die Führung der Stadt.
 
Unter Annatars Anleitung erschufen die sie die [[Ringe der Macht]]. Die Mächstigen von ihnen, die sie vor [[Sauron]] retten konnten, als er verlangte ihm diese Ringe herauszugeben, waren die drei Ringe [[Narya]], [[Nenya]] und [[Vilya]], die höchstpersönlich von Celebrimbor geschmiedet wurden.
 
Sauron fiel 1695 Z.Z. in Eregion ein, zerstörte Ost-in-Edhil, plünderte das Haus der Gwaith-i-Mirdain, fand die Neun Ringe und nahm Celebrimbor gefangen.


== Quellen ==
* J. R. R. Tolkien: ''[[Briefe]].'' Ausgewählt und herausgegeben von [[Humphrey Carpenter]] mit der Hilfe von [[Christopher Tolkien]]. Übersetzt von [[Wolfgang Krege]]. [[Klett-Cotta]], Stuttgart 1991. (Im Original erschienen 1981 unter dem Titel ''Letters of J. R. R. Tolkien''.) Brief Nr. 131 an Milton Waldman ( vermutlich Ende 1951).
* J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]].'' Übersetzt von [[Margaret Carroux]] und [[Ebba-Margareta von Freymann]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel ''The Lord of the Rings''.)
** Anhang B: „Die Aufzählung der Jahre“
** Karte „Der Westen von Mittelerde“.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Nachrichten aus Mittelerde]].'' Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von [[Hans J. Schütz]]. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel ''Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth''.) Teil Zwei: „Das Zweite Zeitalter“. IV. „Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien“.
* J. R. R. Tolkien: ''[[Das Silmarillion]].'' Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel ''The Silmarillion''.) „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.


* [[Das Silmarillion]]: Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
[[Kategorie:Gruppen|Gwaithimirdain]]


[[Kategorie:Gruppen]]
[[en:Gwaith-i-Mírdain]]
[[fi:Gwaith-i-Mírdain]]

Version vom 31. Januar 2008, 09:40 Uhr

Die Gwaith-i-Mírdain, Sindarin für „Volk der Juwelenschmiede“ (People of the Jewel-smiths), ist in den Werken J. R. R. Tolkiens eine Vereinigung von Elben aus dem Volk der Noldor, die im Zweiten Zeitalter in der Region Eregion in Mittelerde gegründet wird. Die Mitglieder der kurz Mírdain („Juwelenschmiede“) genannten Gilde gelten als äußerst geschickte Handwerker, nur übertroffen von Feanor, dem Erschaffer der Silmaril. Der größte der Mírdain ist Celebrimbor, ein Enkel Feanors. Ihre Schmieden haben sie im Haus der Mírdain, wo sie auch ihre Schätze aufbewahren.

Im Jahr 750 des Zweiten Zeitalters (Z. Z.) gründen einige Noldor, die Mittelerde nicht in Richtung der Unsterblichen Lande verlassen wollen, westlich des Nebelgebirges das Land Eregion mit der Stadt Ost-in-Edhil. Die Elben freunden sich mit den im unterirdischen Reich Moria lebenden Zwergen an. Beide Gruppen lernen viel von einander über die Schmiedekunst. Einige der Schmiede der Noldor schließen sich zur Gwaith-i-Mírdain zusammen.

Um das Jahr 1200 Z. Z. gelingt es Sauron, der im Ersten Zeitalter der wichtigste Diener des Dunklen Herrschers Morgoth gewesen ist, unter dem falschen Namen Annatar, Einfluss auf die Mírdain zu nehmen. Er lockt die Noldor mit der Aussicht, ihr Reich mit seiner Hilfe zu einem zweiten Paradies neben den Unsterblichen Landen der Valar machen zu können. Die Elben profitieren dabei sehr von Saurons Kenntnissen der Schmiedekunst. Dessen Geltung wächst so sehr, dass es ihm etwa um 1350–1400 Z. Z. gelingt, die Mírdain zum Aufstand gegen ihre Fürsten Galadriel und Celeborn zu bringen, die daraufhin das Land verlassen.

Unter Saurons Anleitung erschaffen die Mírdain ab etwa 1500 Z. Z. Ringe der Macht, mit deren Hilfe sie den natürlichen Wandel der Welt aufzuhalten versuchen. Sauron betrügt die Elben, indem er um 1600 Z. Z. einen Meisterring schmiedet, mit dem er die andere Ringe beherrschen kann. Die Noldor erkennen seine Pläne und verstecken ihre Ringe. Als sie sich weigern, ihm diese auszuhändigen, erklärt er ihnen 1693 Z. Z. den Krieg. Bis 1697 Z. Z. wird Eregion verwüstet, Celebrimbor getötet, und Sauron kann sich die Ringe der Macht sichern, mit Ausnahme der drei mächtigsten, Narya, Nenya und Vilya, die Celebrimbor allein geschmiedet hat. Die Gwaith-i-Mírdain ist damit zerschlagen.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Ausgewählt und herausgegeben von Humphrey Carpenter mit der Hilfe von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1991. (Im Original erschienen 1981 unter dem Titel Letters of J. R. R. Tolkien.) Brief Nr. 131 an Milton Waldman ( vermutlich Ende 1951).
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Anhang B: „Die Aufzählung der Jahre“
    • Karte „Der Westen von Mittelerde“.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.) Teil Zwei: „Das Zweite Zeitalter“. IV. „Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien“.
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.