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Das Haus von Eorl hatte als Emblem ein galoppierendes weißes Pferd im grünen Feld. Das Motiv zeigt die zwei herausstechenden Besonderheiten [[Rohan]]s: die Pferdezucht und die weiten Ebenen. Genau betrachtet bezog es sich vermutlich auf [[Felaróf]] und [[Calenardhon]]. | |||
* [[Der Herr der Ringe]], | Felaróf, das weiße Pferd [[Eorl]]s, war der Stammvater der ''[[Mearas]]'', die nur vom König der Mark oder seinen Söhnen geritten werden konnten – ebenso wie das Emblem nur vom Königshaus verwendet wurde. | ||
Calenardhon, die Grüne Provinz, war geprägt von scheinbar endlos weiten Grassteppen. Die Provinz war lange Zeit ein dünn besiedeltes Grenzgebiet [[Gondor]]s, bis [[Cirion]] das Land Eorl schenkte, sodaas es später [[Rohan]] genannt wurde. Das Emblem erinnerte damit an die Landschenkung und unterstrich die Wichtigkeit dieses Gründungsmoments der Riddermark. | |||
Das Emblem kann auch als eine Vereinfachung der bekannten Darstellung von [[Eorls Ritt]], die als Wandteppich in der [[Meduseld|Goldenen Halle]] hing, aufgefasst werden. Dieser Wandteppich zeigte Eorl den Jungen auf Felaróf beim Ritt zur Schlacht auf den Feldern des [[Celebrant]]. Die Geschichte von Eorls Ritt spielte eine wichtige Rolle in der Mark, da dieser zur Gründung des Königreiches führte. Dementsprechend war es für die Könige von Rohan angemessen, mit ihrem Emblem an den Ritt zu erinnern. | |||
==Verwendung== | |||
Das Emblem wurde vom Königshaus im Banner geführt. [[Théoden]] und [[Éomer]] (als Schwestersohn des Königs und Thronerbe) ritten unter diesem Banner in die [[Schlacht auf dem Pelennor]]. Ob oder wie das Emblem auch von Frauen, etwa Éowyn, geführt wurde, bleibt unerwähnt. | |||
Weiterhin wurde das Emblem als Schmuck auf Rüstungsteilen verwendet. Théoden schenkte [[Gimli]] vor der [[Schlacht von Helms Klamm]] einen Schild – verziert mit dem königlichen Emblem – der für ihn hergestellt wurde, als er ein Kind war. | |||
==Umsetzung im Film== | |||
Das Emblem wurde für rohirrische Banner in [[Peter Jackson]]s [[Filmtrilogie]] übernommen. Ein solches Banner, das vom Wind von der Fahnenstange gerissen, fortgetragen und schließlich in den Schmutz fallen gelassen wird, versinnbildlicht dort den Niedergang des Königreiches. | |||
Wer genau allerdings in der Konzeption der Filmtrilogie dieses Banner führt, ist unklar. Scheinbar ist im Film eher das Sonnenmotiv mit dem König von Rohan asoziiert (möglicherweise inspiriert durch Théodens goldnenen Schild, der in der Schlacht auf dem Pelennor hell wie die Sonne leuchtete). | |||
==Reales Vorbild== | |||
Das Weiße Pferd im grünen Feld existiert tatsächlich, und zwar auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/White_Horse_Hill White Horse Hill], etwa 25km westlich von Oxford. Das dort gelegene Weiße Pferd von Uffington ist ein 107m × 37m großes Scharrbild, das in den Rasen geschnitten ist und durch den so freigelegten Kalkstein seine Farbe erhält. [[Tom Shippey|Shippey]] wies zuerst auf die Bedeutung dieses Zusammenhangs hin: Das Weiße Pferd von Uffington markierte die Grenze [http://de.wikipedia.org/wiki/Mercia Mercias] zu Wales und unterstreicht damit die Rolle dieses Königreichs als Grenzgebiet (also als „Mark“ – der Ursprung des Namens Mercia). Mercia, so Shippey, leihe der Riddermark ihren Namen und ihre [[Rohirrisch|Sprache]]. | |||
Dementsprechend basiert die oben gezeigte „Rekonstruktion“ auf dem Weißen Pferd von Uffington. | |||
==Quellen== | |||
* [[Tom Shippey]]: ''[[J.R.R. Tolkien: Autor des Jahrhunderts]]''. Kapitel II; ''Kulturelle Parallelen: Die Reiter der Mark'' | |||
* [[J. R. R. Tolkien]]: ''[[Der Herr der Ringe]]''. | |||
**Drittes Buch, Kapitel VI: „Der König der Goldenen Halle“ | |||
**Fünftes Buch, Kapitel VI: „Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern“ | |||
**Anhang A, Kapitel II: „Das Haus Eorl“ | |||
[[Kategorie:Zeichen und Symbole]] | [[Kategorie:Zeichen und Symbole]] |
Version vom 27. August 2008, 16:52 Uhr
Das Weiße Pferd im grünen Feld ist im Legendarium das Wahrzeichen des Hauses Eorl.
Beschreibung
Das Haus von Eorl hatte als Emblem ein galoppierendes weißes Pferd im grünen Feld. Das Motiv zeigt die zwei herausstechenden Besonderheiten Rohans: die Pferdezucht und die weiten Ebenen. Genau betrachtet bezog es sich vermutlich auf Felaróf und Calenardhon.
Felaróf, das weiße Pferd Eorls, war der Stammvater der Mearas, die nur vom König der Mark oder seinen Söhnen geritten werden konnten – ebenso wie das Emblem nur vom Königshaus verwendet wurde.
Calenardhon, die Grüne Provinz, war geprägt von scheinbar endlos weiten Grassteppen. Die Provinz war lange Zeit ein dünn besiedeltes Grenzgebiet Gondors, bis Cirion das Land Eorl schenkte, sodaas es später Rohan genannt wurde. Das Emblem erinnerte damit an die Landschenkung und unterstrich die Wichtigkeit dieses Gründungsmoments der Riddermark.
Das Emblem kann auch als eine Vereinfachung der bekannten Darstellung von Eorls Ritt, die als Wandteppich in der Goldenen Halle hing, aufgefasst werden. Dieser Wandteppich zeigte Eorl den Jungen auf Felaróf beim Ritt zur Schlacht auf den Feldern des Celebrant. Die Geschichte von Eorls Ritt spielte eine wichtige Rolle in der Mark, da dieser zur Gründung des Königreiches führte. Dementsprechend war es für die Könige von Rohan angemessen, mit ihrem Emblem an den Ritt zu erinnern.
Verwendung
Das Emblem wurde vom Königshaus im Banner geführt. Théoden und Éomer (als Schwestersohn des Königs und Thronerbe) ritten unter diesem Banner in die Schlacht auf dem Pelennor. Ob oder wie das Emblem auch von Frauen, etwa Éowyn, geführt wurde, bleibt unerwähnt.
Weiterhin wurde das Emblem als Schmuck auf Rüstungsteilen verwendet. Théoden schenkte Gimli vor der Schlacht von Helms Klamm einen Schild – verziert mit dem königlichen Emblem – der für ihn hergestellt wurde, als er ein Kind war.
Umsetzung im Film
Das Emblem wurde für rohirrische Banner in Peter Jacksons Filmtrilogie übernommen. Ein solches Banner, das vom Wind von der Fahnenstange gerissen, fortgetragen und schließlich in den Schmutz fallen gelassen wird, versinnbildlicht dort den Niedergang des Königreiches.
Wer genau allerdings in der Konzeption der Filmtrilogie dieses Banner führt, ist unklar. Scheinbar ist im Film eher das Sonnenmotiv mit dem König von Rohan asoziiert (möglicherweise inspiriert durch Théodens goldnenen Schild, der in der Schlacht auf dem Pelennor hell wie die Sonne leuchtete).
Reales Vorbild
Das Weiße Pferd im grünen Feld existiert tatsächlich, und zwar auf dem White Horse Hill, etwa 25km westlich von Oxford. Das dort gelegene Weiße Pferd von Uffington ist ein 107m × 37m großes Scharrbild, das in den Rasen geschnitten ist und durch den so freigelegten Kalkstein seine Farbe erhält. Shippey wies zuerst auf die Bedeutung dieses Zusammenhangs hin: Das Weiße Pferd von Uffington markierte die Grenze Mercias zu Wales und unterstreicht damit die Rolle dieses Königreichs als Grenzgebiet (also als „Mark“ – der Ursprung des Namens Mercia). Mercia, so Shippey, leihe der Riddermark ihren Namen und ihre Sprache.
Dementsprechend basiert die oben gezeigte „Rekonstruktion“ auf dem Weißen Pferd von Uffington.
Quellen
- Tom Shippey: J.R.R. Tolkien: Autor des Jahrhunderts. Kapitel II; Kulturelle Parallelen: Die Reiter der Mark
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Drittes Buch, Kapitel VI: „Der König der Goldenen Halle“
- Fünftes Buch, Kapitel VI: „Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern“
- Anhang A, Kapitel II: „Das Haus Eorl“