Der Herr der Ringe: Unterschied zwischen den Versionen
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Die neue Übersetzung versucht stärker als die alte, Tolkiens zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstil auch im Deutschen wiederzugeben. In der alten deutschen Übersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich – gemäßigt altmodisch; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochen „Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre. Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als seinen „Endpunkt“ fest. | Die neue Übersetzung versucht stärker als die alte, Tolkiens zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstil auch im Deutschen wiederzugeben. In der alten deutschen Übersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich – gemäßigt altmodisch; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochen „Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre. Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als seinen „Endpunkt“ fest. | ||
Dennoch wird von den meisten deutschsprachigen Fans die alte Übersetzung bevorzugt, da dieses Verfahren der neuen Übersetzung an einigen Stellen übertrieben oder sogar schlicht falsch angewandt wurde. Bekanntestes Beispiel: aus ''Herr'' (für ''master'') in der alten Übersetzung, Sams übliche Anrede für Frodo, wurde in der neuen ''Chef'', ein Wort das das Verhältnis eines ländlichen Gärtnergesellen zu seiner adligen Herrschaft nicht gerade gut | Dennoch wird von den meisten deutschsprachigen Fans die alte Übersetzung bevorzugt, da dieses Verfahren der neuen Übersetzung an einigen Stellen übertrieben oder sogar schlicht falsch angewandt wurde. Bekanntestes Beispiel: aus ''Herr'' (für ''master'') in der alten Übersetzung, Sams übliche Anrede für Frodo, wurde in der neuen ''Chef'', ein Wort das das Verhältnis eines ländlichen Gärtnergesellen zu seiner adligen Herrschaft nicht gerade gut treffe. | ||
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Version vom 29. September 2009, 04:04 Uhr
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Der Herr der Ringe, dem Roman von J. R. R. Tolkien. Weitere Bedeutungen sind unter Der Herr der Ringe (Begriffsklärung) zu finden. |
Der Herr der Ringe |
von J. R. R. Tolkien; Klett-Cotta, Stuttgart 2004 ISBN 978-3-608-93666-7 Hardcover, 1.279 Seiten |
siehe auch: Der Herr der Ringe (Ausgaben) |
Der Herr der Ringe (englischer Originaltitel: The Lord of the Rings) ist der berühmteste Roman von J. R. R. Tolkien und gilt als der Klassiker der Fantasy-Literatur.
Im englischen Original in drei Bänden in den Jahren 1954 und 1955 herausgekommen, erschien die erste deutsche Übersetzung von Margaret Carroux 1969/1970 (ebenfalls in drei Bänden).
Kurze Inhaltsangabe
Hauptartikel: Der Herr der Ringe (Inhaltsangabe)
Der Herr der Ringe berichtet davon, wie der Kontinent Mittelerde vom Dritten Zeitalter in das Vierte übergeht. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Ringe der Macht, besonders der Eine Ring, der vom Herrscher Mordors, Sauron, geschmiedet wurde, welcher den größten Teil seiner eigenen Macht in diesen Ring eingebracht hatte. Saurons Ziel ist es, mit Hilfe des Einen Rings die Freien Völker zu unterwerfen und als absoluter Alleinherrscher über Mittelerde zu verfügen. Dementsprechend trägt der Ring eine verborgene Tengwar-Inschrift in der Schwarzen Sprache: Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, / ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.[1]
Dieser Ring war lange Zeit verschollen, da Sauron am Ende des Zweiten Zeitalters besiegt und ihm sein Ring abgenommen wurde. Wie im Roman Der Hobbit berichtet wird, fand der Hobbit Bilbo Beutlin den Einen Ring. Er wusste über den Ring nur, dass er den Träger unsichtbar macht, dessen tieferes Geheimnis kannte er aber nicht.
In Der Herr der Ringe wird erzählt, wie er den Einen Ring auf Anraten Gandalfs an seinen Neffen Frodo Beutlin weitergibt. Um zu verhindern, dass der Ring je wieder in Saurons Hände fällt, muss er vernichtet werden. Das jedoch ist nur möglich, indem der Ring in die Feuer des Vulkans geworfen wird, in dem er geschmiedet wurde: dem Schicksalsberg, mitten im Land Mordor.
Frodo macht sich zusammen mit acht Gefährten auf, den Ring zu vernichten. Der Herr der Ringe erzählt von dieser beschwerlichen Reise und ihrem Ausgang.
Aufteilung
Tolkien betonte mehrfach, dass Der Herr der Ringe keine Trilogie, sondern ein einziger Roman ist – der jedoch aus sechs Büchern besteht:
- Der Ring wandert (Original: The Ring Sets Out)
- Der Ring geht nach Süden (Original: The Ring Goes South)
- Isengarts Verrat (Original: The Treason of Isengard)
- Der Ring geht nach Osten (Original: The Ring Goes East)
- Der Ringkrieg (Original: The War of the Ring)
- Das Ende des Dritten Zeitalters (Original: The End of the Third Age)
Außerdem wird er eingeleitet von einem Prolog und enthält umfangreiche abschließende Anhänge sowie ein Register.
Er erschien jedoch – auf Wunsch der Verleger, insbesondere von Rayner Unwin, und vor allem wegen der hohen Papierpreise im Nachkriegs-England – entgegen dem ausdrücklichen Wunsch des Autors in drei Bänden, statt in einem Band. Die Titel der drei Bände lauten:
- Die Gefährten (Original: The Fellowship of the Ring) – bestehend aus dem Prolog und den ersten beiden Büchern
- Die Zwei Türme (Original: The Two Towers) – bestehend aus den Büchern Drei und Vier
- Die Rückkehr des Königs (Krege: Die Wiederkehr des Königs, Original: The Return of the King) – bestehend aus den Büchern Fünf und Sechs, und den Anhängen und Registern
Der Titel Die Zwei Türme war, wie Tolkien zugab, eine reine Verlegenheitslösung, um die sehr verschiedenen Handlungsstränge der beiden Hälften des Bandes zusammenzufassen. Der Titel ist auch nicht eindeutig, er könnte sich auf eine der folgenden Kombinationen von Türmen beziehen:
- Orthanc und Minas Morgul
- Minas Tirith und Minas Morgul
- Barad-dûr und Minas Morgul
- Barad-dûr und Orthanc
- Barad-dûr und Minas Tirith
Den dritten Band hätte der Autor lieber Der Ringkrieg genannt, da Die Rückkehr des Königs seiner Meinung nach zu viel über das Ende verrät.
Übersetzungen
Hauptartikel: Der Herr der Ringe (Übersetzungen)
In der ersten deutschen Übersetzung von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann, erschienen im Verlag Klett-Cotta 1969/1970, folgt in der Taschenbuchausgabe (1972) im Anschluss an das sechste Buch im dritten Band nur ein Anhang, nämlich Ein Teil der Erzählung von Aragorn und Arwen aus Anhang A.I: Annalen der Könige und Herrscher. Vermutlich hatte Tolkien darum gebeten, da ihm dieser Teil mehr am Herzen lag als die restlichen Anhänge. In fast allen Ausgaben dieser Übersetzung fehlt Anhang E.I über die Aussprache der elbischen Namen und Wörter; die dort erfolgende Bezugnahme auf die Aussprache des Englischen hielt man wohl dem damaligen deutschen Publikum für nicht zumutbar, da grundlegende Englischkenntnisse in Deutschland damals noch nicht so verbreitet waren wie heute. Dieses Versäumnis wurde erst 1979 in einer kartonierten Sonderausgabe beseitigt.
In der zweiten deutschen Übersetzung von Wolfgang Krege, 2000 im selben Verlag erschienen, werden die Anhänge in der Taschenbuchversion vollständig in einen Zusatzband ausgegliedert. Allerdings sind diese dafür erstmals vollständig
Die neue Übersetzung versucht stärker als die alte, Tolkiens zwischen den verschiedenen Figuren der Handlung stark wechselnden Sprachstil auch im Deutschen wiederzugeben. In der alten deutschen Übersetzung ist der deutsche Stil durchgehend ziemlich einheitlich – gemäßigt altmodisch; im Original findet man dagegen Sprachebenen vom ausgesprochen „Bibelstil“ des 16. Jahrhunderts bis hin zum ländlichen und städtischen, teilweise derben Alltagsenglisch der 1940er Jahre. Krege versuchte dies im Deutschen zu imitieren, legte aber das Deutsch der 1990er statt der 1940er als seinen „Endpunkt“ fest.
Dennoch wird von den meisten deutschsprachigen Fans die alte Übersetzung bevorzugt, da dieses Verfahren der neuen Übersetzung an einigen Stellen übertrieben oder sogar schlicht falsch angewandt wurde. Bekanntestes Beispiel: aus Herr (für master) in der alten Übersetzung, Sams übliche Anrede für Frodo, wurde in der neuen Chef, ein Wort das das Verhältnis eines ländlichen Gärtnergesellen zu seiner adligen Herrschaft nicht gerade gut treffe.
Sonstiges
- Die Person, die als der „Herr der Ringe“ bezeichnet wird, ist der Maia Sauron, der Dunkle Herrscher.
- Tolkien wurden im Zusammenhang mit Der Herr der Ringe oft rassistische Sichtweisen vorgeworfen; dies wurde von ihm aber stets bestritten.
Anmerkungen
- ↑ J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Erstes Buch, Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit.
Weiterführende Artikel
- Der Herr der Ringe (Inhaltsangabe) – ausführliche Inhaltsangabe
- Der Herr der Ringe (Ausgaben) – bibliografische Informationen zu den wichtigsten Ausgaben
- Der Herr der Ringe (Kapitelübersicht) – eine Kapitelübersicht des Originals und der beiden deutschen Übersetzungen
- Der Herr der Ringe (Übersetzungen) – internationale Übersicht der Übersetzungen
- Der Herr der Ringe (Namensübersetzungen) – Übersicht aller von Krege und Carroux übersetzten Namen im Herrn der Ringe
Umsetzungen in andere Medien
- Informationen zur Filmtrilogie
- Informationen zu den Zeichentrickfilmen
- Informationen zu den Hörspielen
- Informationen zu den Parodien
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
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