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Version vom 3. November 2010, 19:28 Uhr
Das Nebelgebirge (orig. Misty Mountains) ist im Legendarium ein Gebirgszug im Nordwesten Mittelerdes.
Zeitangabe
- früh im Ersten Zeitalter von Melkor aufgetürmt
- während des Kriegs der Mächte teilweise zerstört
Geographie
Das Nebelgebirge war ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Gebirgszug, der Eriador vom Tal des Anduin trennte. Es verlief von Carn Dûm im Norden bis nach Nan Curunír im Süden und erstreckte sich nach Tolkiens Karten über ca. 900 Meilen.
Die bekanntesten Berge im Nebelgebirge (von Norden nach Süden) sind der Gundabadberg, das Caradhras (Rothorn), die Celebdil (Silberzinne), der Fanuidhol (Wolkenkopf), und der Methedras.
Die bedeutendsten Orte im bzw. am Nebelgebirge sind/waren Carn Dûm, Khazad-dûm und Isengart.
Wichtige Pässe im Nebelgebirge: Hoher Pass, Rothornpass.
Wichtige Quellen im Nebelgebirge (von Nord nach Süd):
- Westseite: Mitheithel (Weißquell), Bruinen (Lautwasser), Sirannon (Torbach), Glanduin, Isen.
- Ostseite: Langquell (einer der Quellflüsse des Anduins), Rhimdath (Niederfall), Ninglor (Schwertel), Nimrodel, Limklar, Onodló (Entwasser).
Bewohner
Das Nebelgebirge wurde im Dritten Zeitalter von Orks und Zwergen bewohnt.
Die Orks lebten vor allem in Gundabad im Norden, nach 1981 D.Z. auch in Moria. In den Kriegen zwischen den Zwergen und den Orks 2793-2799 D.Z. wurden die meisten Orks vertrieben oder getötet, erst später kehrten sie zurück (vor 2941 D.Z. in die Höhlen nahe dem Hohen Pass und vor dem Ringkrieg nach Moria).
Die Zwerge lebten bis 1981 D.Z. in Khazad-dûm (sie siedelten seit dem Ersten Zeitalter dort), dann wurden sie jedoch von einem Balrog vertrieben. Eine Neubesiedelung 2988-2994 D.Z. durch Balin schlug fehl.
Hintergrund
Den Schilderungen des Nebelgebirges, sowohl im Hobbit wie auch im Herrn der Ringe, liegen Tolkiens Eindrücke aus den Schweizer Alpen zugrunde, die er im Sommer 1911 durchwandert hatte. Nicht von ungefähr fühlen sich Alpenerfahrene Leser bei den Bergen über Moria an die Dreiergruppe Eiger, Mönch und Jungfrau erinnert.
In einem Brief an seinen Sohn Michael hat Tolkien ganz explizit das Silberhorn, einen Nebengipfel der Jungfrau, als Vorbild für den Celebdil beschrieben:
„We must then have gone eastward over the two Scheidegge to Grindelwald, with Eiger and Mönch on our right, and eventually reached Meiringen. I left the view of Jungfrau with deep regret: eternal snow, etched as it seemed against eternal sunshine, and the Silberhorn sharp against dark blue: the Silvertine (Celebdil) of my dreams.“ („Wir müssen dann nach Osten über die zwei Scheideggs nach Grindelwald gewandert sein, mit Eiger und Mönch rechts von uns, und kamen schließlich nach Meiringen. Von dem Blick auf die Jungfrau trennte ich mich mit tiefem Bedauern: ewiger Schnee, der wie eingraviert schien, gegen ewigen Sonnenschein; und das Silberhorn stand scharf gegen den dunkelblauen Himmel: die Silberzinne (Celebdil) meiner Träume.“)
Andere Namen
- Nebelberge
- Hithaeglir (Sindarin-Form)(Hithaeglin auf der Karte der älteren Übersetzung ist ein Schreibfehler.)
- Türme des Nebels
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Briefe. Ausgewählt und herausgegeben von Humphrey Carpenter mit der Hilfe von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1991. (Im Original erschienen 1981 unter dem Titel Letters of J. R. R. Tolkien.)
- Nr. 306.
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Zweites Buch, Drittes Kapitel: „Der Ring geht nach Süden“.