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Ereinion Gil-galad ist im Legendarium J. R. R. Tolkiens der letzte Hohe König des Elbenvolks der Noldor in Mittelerde. Im Zweiten Zeitalter ist er einer der bedeutendsten Gegner des Dunklen Herrschers Sauron. Zusammen mit Elendil führt er das Letzte Bündnis von Elben und Menschen an, dem es schließlich gelingt, Sauron zu stürzen.
Beschreibung
Erstes Zeitalter
In Tolkiens Schriften gibt es verschiedene Versionen von Gil-galads Abstammung. Einzelheiten dazu finden sich im Abschnitt „Werkgeschichte“. Im Folgenden soll von der im veröffentlichten Silmarillion überlieferten Fassung ausgegangen werden.
Gil-galad war demnach der Sohn von Fingon, dem ältesten Sohn von Fingolfin. Dieser wiederum war der ältere Sohn von Finwe, dem Hohen König der Noldor in Valinor, mit dessen zweiter Frau, der Vanya Indis. Das Geburtsjahr Gil-galads ist nicht überliefert.
Im Jahr der Sonne 456 des Ersten Zeitalters fiel Fingolfin, der König der Noldor, in Beleriand im Zweikampf mit Morgoth, dem Dunklen Herrscher des Ersten Zeitalters. Fingon wurde sein Nachfolger und schickte seinen jungen Sohn Gil-galad zu den Häfen an der Falas im Westen Beleriands.
Fingon wurde im Jahr 472 in der Schlacht Nirnaeth Arnoediad getötet. König wurde nun sein Bruder Turgon, der sich nach Gondolin zurückzog. Morgoth ließ die Häfen angreifen. Einige Überlebende, zu denen auch Gil-galad gehörte, konnten mit Círdan auf die Insel Balar fliehen. Círdan unterhielt außerdem einen Stützpunkt auf dem Festland, im Mündungsgebiet des Sirion.
Als Turgon beim Fall Gondolins im Jahr 510 starb, erhielt Gil-galad die Würde des Königs der Noldor in Mittelerde und galt als Hoher König aller Elben des Westens. Nach dem Kampf der Söhne Feanors gegen die Elben vom Sirion um 538 schlossen sich ihm die Überlebenden an und folgten ihm auf die Insel Balar.
Nach dem Krieg des Zorns, der vermutlich etwa von 545 bis 587 geschlagen wurde, wurde Morgoth schließlich um 590 mit Hilfe der Valar gestürzt, sodass das Ende des Ersten Zeitalters eingeläutet wurde. In Folge dieser gewaltigen Schlacht wurde Beleriand weitestgehend zerstört, es versank größtenteils im Meer.
Zweites Zeitalter
Viele der Elben folgten nun dem Aufruf der Valar, nach Tol Eressea zu kommen, einer großen Insel vor Valinor. Gil-galad gehörte jedoch zu denjenigen, die in Mittelerde blieben. Im ersten Jahr des Zweiten Zeitalters gründete er das Reich Lindon, das an der Nordwestküste Mittelerdes lag, nördlich und südlich des Golfs von Lhûn, westlich des Gebirges Ered Luin – also in dem Gebiet, das im Ersten Zeitalter Ossiriand genannt wurde. Hier legte er die Grauen Anfurten an, von wo aus die verbliebenen Elben Mittelerde in Richtung Aman verlassen konnten. Zu seinem Volk gehörten hauptsächlich Noldor. In Harlindon jedoch, einem von Celeborn regierten Lehen, lebten vor allem Sindar. Gil-galads Knappe und Bannerträger zu dieser Zeit war Elrond, ein Sohn Earendils.
Als Sauron, der einst mächtigste Diener Morgoths, erneut an Macht gewann, war Gil-galad dessen bedeutendster Gegner in Mittelerde. Gil-galad hielt Kontakt zu den Menschen, die Mittelerde nach Númenor verlassen hatten. Diese unterstützten ihn im Kampf gegen Sauron. Eine enge Freundschaft unterhielt er mit Tar-Aldarion, dem sechsten König von Númenor. Dessen Tochter Tar-Ancalime brach die Beziehungen zu Gil-galad jedoch ab.
Um das Jahr 1200 des Zweiten Zeitalters versuchte Sauron, unter falschem Namen und in schöner Gestalt, die Elben auf seine Seite zu ziehen. Gil-galad lehnte jeden Kontakt ab.[1] Die Elben von Eregion um Celebrimbor ließen sich allerdings verführen und schmiedeten mit der Hilfe Saurons die Ringe der Macht.
Im ersten Krieg gegen Sauron von 1693 bis 1701 des Zweiten Zeitalters schickte Gil-galad Elrond nach Eregion, um die dort lebenden Elben zu unterstützen. Nachdem diese dort zunächst unterlagen, zogen sich die Überlebenden unter Elrond zurück und gründeten 1697 Imladris. Als Sauron schließlich auch Eriador angriff, konnte ihn Gil-galad mit Hilfe einer von König Tar-Minastir von Númenor gesandten Flotte besiegen. Es folgte eine lange Zeit des Friedens für den Nordwesten Mittelerdes.
Sauron war von 3262 bis zum Untergang der Insel im Jahr 3319 als Geisel auf Númenor. Als er zurückkehrte, hatte Gil-galad seine Macht weit ausdehnen können; sie reichte schließlich von der Westküste bis zum Großen Grünwald, der später Düsterwald genannt wurde.
Elendil gehörte zu den wenigen Menschen, die sich vor dem Untergang Númenors retten konnten. Er landete in Lindon und freundete sich mit Gil-galad an, der für ihn die Weißen Türme von Emyn Beraid errichtete. Im Jahr 3430 des Zweiten Zeitalters schloss Gil-galad zusammen mit Elendil, der inzwischen König der Menschen von Arnor und Gondor war, das so genannte Letzte Bündnis von Elben und Menschen, um den wieder erstarkten Dunklen Herrscher Sauron zu stürzen. Ihr Heer marschierte nach Süden und traf 3434 vor Mordor auf der Ebene Dagorlad auf Saurons Truppen. Das Letzte Bündnis war erfolgreich und drang nach Mordor ein, wo es Saurons Festung Barad-dûr belagerte. Nach sieben Jahren stellte sich Sauron selbst zum Kampf. Gil-galad und Elendil besiegten Sauron, mussten dabei aber selbst ihr Leben lassen.
Daraufhin endet das Zweite Zeitalter.
Drittes Zeitalter
Die meisten der Überlebenden aus Gil-galads Volk lebten fortan unter Elrond in Imladris, ein Teil aber auch unter Círdan bei den Grauen Anfurten. Den Titel des Hohen Königs der Noldor trug nach Gil-galad niemand mehr. Da der Eine Ring Saurons nicht zerstört wurde, konnte der Dunkle Herrscher im Dritten Zeitalter wieder mächtig werden.
Nach dem Tod Gil-galads entstand ein Gedicht mit dem Titel Gil-galads Untergang (im Original The Fall of Gil-galad), verfasst in einer der Elbensprachen. Der Hobbit Bilbo Beutlin hörte es vermutlich in Imladris und übersetzte es in die Gemeinsame Sprache. In dieser Form lernte es Samweis Gamdschie kennen, einer der Begleiter des Ringträgers Frodo Beutlin. Er zitierte einen Teil des Gedichts auf dem Weg von Bree zur Wetterspitze.
Namen und Titel
Gil-galad
Gil-galad ist der Name dieser Figur schon in sehr frühen Manuskripten Tolkiens, in denen sie erwähnt wird. Gil-galad, ausgesprochen vermutlich in etwa /ˈgilgÉ‘lÉ‘d/, ist kein Geburtsname, sondern ein später verliehener Beiname. Er ist Sindarin und wird mit ‚Strahlenstern‘ oder ‚Strahlender Stern‘ übersetzt (im Original mit ‚Star of Radiance‘). Es heißt, Gil-galad werde so genannt, weil seine silbern leuchtende Rüstung schon von weitem erkannt werden könne.[2]
Sowohl was die Bedeutung des Namens als auch was die Schreibweise angeht, gibt es in Tolkiens Schriften mehrere Varianten. Frodo Beutlin übersetzt im Herrn der Ringe den Namen mit ‚Sternenlicht‘ (im Original mit ‚Starlight‘), ebenso Tolkien in Brief Nr. 211 an Rhona Beare. In Brief Nr. 347 gibt Tolkien die Bedeutung von Gil-galad mit ‚star of brilliance‘ an, was in der deutschen Übersetzung mit ‚Stern von Leuchten‘ wiedergegeben wird. Tolkien schreibt den Namen manchmal auch ohne Bindestrich – Gilgalad – beispielsweise in den Etymologies, in manchen Entwürfen für den Herrn der Ringe und einigen Briefen, beispielsweise an Milton Waldman.
Das erste Element von Gil-galad ist gîl ‚Stern‘, von einer Wurzel GIL- ‚(weiß oder hell) leuchten, glänzen‘, im Original ‚shine (white or pale)‘. Der zweite Bestandteil ist eine Form von calad ‚Licht‘, von einer Wurzel KAL- ‚leuchten, glänzen‘, im Original ‚shine‘.
Weitere Namen
Neben dem Beinamen Gil-galad trägt die Figur in verschiedenen Manuskripten Tolkiens weitere Namen. In den zu Lebzeiten Tolkiens erschienenen Werken wird keiner von ihnen erwähnt.
Im Manuskript für Aldarion und Erendis ist Gil-galads eigentlicher Name zunächst Finlachen, dann Finhenlach, und schließlich Finellach. Die letzte Form erscheint auch im Manuskript für Eine Beschreibung der Insel Númenor. Beide Texte sind vermutlich um 1960 entstanden. Die Formen sind wohl Sindarin und enthalten vermutlich die Bezeichnungen fîn ‚Haar‘ und lachend ‚Noldo‘ (wörtlich ‚flammenäugig‘, im Original ‚flame-eyed‘). In der gedruckten Fassung dieser Texte in den Nachrichten aus Mittelerde lässt Herausgeber Christopher Tolkien den Namen weg oder ersetzt ihn durch Ereinion.
Tolkien denkt in den Grey Annals über den Namen Findor Gilgalad nach. In einer späteren Notiz von 1965[3] sind Gil-galads eigentliche Namen Artanáro und Rodnor. Diese beiden sind Quenya und Sindarin und bedeuten wohl in etwa ‚hohe Flamme‘.
In dem frühestens 1968 entstandenen Text The Shibboleth of Fëanor trägt Gil-galad den weiteren Namen Ereinion, ausgesprochen vermutlich in etwa /É›rˈeɪ̯nɪɔn/. Das ist Sindarin und bedeutet ‚Sprössling der Könige‘ (im Original ‚Scion of Kings‘). Der erste Bestandteil von Ereinion ist eine Form von erain, dem Plural von aran ‚König‘. Der zweite Teil ist die Endung -ion ‚Sohn‘, von einer gleichbedeutenden Wurzel YÔ, YON-. Diesen Namen übernimmt Christopher Tolkien in die von ihm zusammengestellten Bücher wie das Silmarillion und die Nachrichten aus Mittelerde.
Hoher König
Im 510. Jahr der Sonne des Ersten Zeitalters wurde Gil-galad Hoher König der Noldor in Mittelerde. Da die Noldor in der Hierarchie der Elben Mittelerdes an der Spitze standen, galt er damit gleichzeitig als Hoher König aller Elben des Westens. Diese Position hatte Gil-galad mehr als 3500 Jahre inne, bis zu seinem Tod im Jahr 3441 des Zweiten Zeitalters. Danach trug diesen Titel niemand mehr.
Attribute und Symbole
Ring der Macht
Gil-galad trug den Zauberring Vilya, den mächtigsten der drei Elbenringe. Kurz vor seinem Tod gab er ihn an seinen Herold Elrond weiter. In einem Konzept Tolkiens findet diese Übergabe schon etwa 1700 Jahre früher statt, nach dem ersten Sieg über Sauron. Dafür behält Gil-galad in diesem Text den Ring Narya, bis er sich als Anführer des Letzten Bündnisses auf den Weg nach Mordor macht. Erst dann gibt er ihn an Círdan weiter, während in anderen Schriften Tolkiens, etwa der Aufzählung der Jahre im Herrn der Ringe, Círdan den Ring von Anfang an trägt.
Wappen
Gil-galads Wappen bestand aus weißen Sternen auf blauem Hintergrund. In Pictures by J. R. R. Tolkien ist eine von Tolkien gefertigte Zeichnung des Symbols abgedruckt. Hier besteht es aus zwölf weißen Sternen in einem blauen, auf der Spitze stehenden Quadrat. Im Zentrum stehen vier fünfstrahlige Sterne, in den Ecken je ein vierstrahliger Stern, und zwischen diesen je ein sechsstrahliger Stern. Jeweils ein Strahl der vierstrahligen Sterne ist länger als die anderen, dieser zeigt in Richtung der Ecke.
In J. R. R. Tolkien – Der Künstler ist diese Zeichnung ebenfalls abgedruckt, daneben eine weitere Fassung, die der ersten sehr ähnlich sieht. Der lange Strahl der vierstrahligen Sterne zeigt hier nicht in die Ecke, sondern nach unten. Außerdem befinden sich zwischen den vier- und sechsstrahligen Sterne insgesamt sechs kleine weiße Kreise.[4]
Waffe
Gil-galads bekannteste Waffe war der Speer Aiglos, manchmal auch in der Form Aeglos überliefert. Elrond berichtete beim Rat in Bruchtal im Jahr 3018 des Dritten Zeitalters, dem Speer von Gil-galad und dem Schwert von Elendil habe bei der Schlacht des Letzten Bündnisses niemand widerstehen können.
Werkgeschichte
Entstehung
Das Konzept des Elbenführers, der mit den Menschen ein Letztes Bündnis eingeht, um den Dunklen Herrscher zu besiegen, entstand vermutlich um 1936/37 im Rahmen der Arbeit an der Zeitreisegeschichte The Lost Road. Tolkien entwickelte die Geschichte vom Untergang der Insel Númenor im Zweiten Zeitalter und schrieb mehrere Fassungen des Textes The Fall of Númenor, dem ersten Vorläufer der Akallabêth. In der ersten Version kämpfen Elrond und Amroth als Anführer der Elben und Menschen von Beleriand gegen den Dunklen Herrscher Thû. In der zweiten Fassung wurde Elrond zum König der Menschen von Númenor, die Rolle des Elbenkönigs übernimmt jetzt Gil-galad. Dieser schließt mit dem Menschenkönig Elendil das Letzte Bündnis, um Sauron in dessen Land Mordor anzugreifen. Gil-galad und Elendil gelingt es, Sauron niederzuwerfen, und beide kommen dabei um.
Tolkien machte sich dann daran, einen Nachfolger für den Hobbit zu schreiben. Schon in frühen Manuskripten für den Herrn der Ringe nahm er Bezug auf die Geschichte von Gil-galad und Elendil und entwickelte sie weiter. Trotter, der Vorläufer von Streicher, erwähnt das Letzte Bündnis, als er mit Bingo, dem Vorläufer von Frodo, und den anderen auf dem Weg zur Wetterspitze ist.[5] Das Gedicht über Gil-galad existierte jedoch noch nicht. Es entstand erst 1939, während der von Christopher Tolkien so genannten vierten Phase der Arbeit Tolkiens am Herrn der Ringe.
Eine ausführlichere Fassung der Geschichte vom Letzten Bündnis gab Tolkien als Erzählung von Elrond, die Bingo/Frodo in Bruchtal hört.[6] Die Rolle des ersten Königs von Númenor hat jetzt Elronds Bruder Elros inne, Elrond wird zum Berater Gil-galads. Im Laufe der Arbeit am Herrn der Ringe entwickelte Tolkien die Geschichte weiter, beispielsweise im Kapitel Ancient History, dem Vorläufer von Der Schatten der Vergangenheit und in den Anhängen.
Den ersten Versuch, Gil-galad in die Erzählungen vom Ersten Zeitalter einzufügen, unternahm Tolkien mit einem Zusatz zur Quenta Silmarillion. Aufgrund seines niedrigen Alters spielt Gil-galad im Ersten Zeitalter aber keine große Rolle, er wird lediglich an einigen Stellen kurz erwähnt, beispielsweise als sein Vater stirbt und sein Onkel König wird.
Abstammung
Im Laufe der Zeit hat Tolkien mehrfach mit unterschiedlichen Konzepten von Gil-galads Abstammung experimentiert.
Gil-galad ist im frühesten Text, The Fall of Númenor, ein Abkömmling von Feanor, dem ersten Sohn von Finwe. Genaueres über seine Abstammung wird hier nicht gesagt. Auch in einem frühen Manuskript des Herrn der Ringe, einer Unterhaltung von Bingo/Frodo mit Elrond, ist Gil-galad ein Abkömmling Feanors.
Während der Arbeit am Herrn der Ringe nahm Tolkien einige Änderungen an The Fall of Númenor vor. Gil-galad stammt demnach von Finwes drittem Sohn Finarfin ab (der zu dieser Zeit noch Finrod heißt). Tolkien präzisierte das später dazu, dass Gil-galad der Sohn von Felagund sei, dem Sohn von Finarfin. Bei dieser Abstammung blieb es lange, bis nach der Fertigstellung des Manuskripts des Herrn der Ringe. Ein späterer Zusatz zur Quenta Silmarillion ist die einzige Stelle, an der ein Name von Gil-galads Mutter genannt wird. Hier wird berichtet, wie Felagund seine Frau Meril und seinen Sohn Gilgalad vor Morgoth in Sicherheit bringt.
Dann entschied Tolkien jedoch, dass Felagund keine Kinder habe. In einer späteren Ergänzung zum Eintrag für das Jahr 456 des Ersten Zeitalters der Grey Annals, die 1951 entstanden, machte er Gil-galad zum Sohn Fingons, also zu einem Abkömmling von Finwes zweitem Sohn Fingolfin. Dieses Konzept übernahm Christopher Tolkien später in das von ihm zusammengestellte Silmarillion.
Sein Vater fand 1965 jedoch eine andere Lösung für das Problem von Gil-galads Abstammung. Er machte ihn in einer Notiz zu Stammbäumen von 1959 erneut zu einem Abkömmling von Finwes drittem Sohn Finarfin. Gil-galad ist nun aber nicht mehr ein Sohn von Felagund, sondern von Orodreth, den Tolkien zuvor von einem Bruder Felagunds und Angrods zu einem Sohn von Angrod machte. Gil-galads Mutter ist nach diesem Text eine Sinda, deren Name nicht überliefert ist. Außerdem hat Gil-galad mit Finduilas eine Schwester. Dieses Konzept arbeitete Tolkien aber nicht mehr in die Texte des Silmarillions ein. Auch sein Sohn Christopher sah sich außerstande, dies bei der Vorbereitung der Herausgabe des Silmarillions zu tun, äußerte aber später die Ansicht, es wäre besser gewesen, er hätte Gil-galads Abstammung im Silmarillion im Dunkeln gelassen.
Adaptionen
In Peter Jacksons Verfilmung des Herrn der Ringe ist im Prolog des ersten Films, Die Gefährten, für einige Momente Gil-galad bei der Schlacht des Letzten Bündnisses zu sehen. Die Bedeutung, die Gil-galad bei Tolkien für die Niederwerfung Saurons hat, ist jedoch nicht ersichtlich. Die von Mark Ferguson gespielte Figur wird nicht im Film selbst, sondern erst im Abspann als Gil-galad identifiziert.
Anmerkungen
- ↑ Nach einem späten Manuskript über Glorfindel, abgedruckt in The Peoples of Middle-earth, empfängt Gil-galad Sauron, geht aber auf dessen Angebot zur Zusammenarbeit nicht ein.
- ↑ In einem Manuskript zur Quenta Silmarillion, abgedruckt in The War of the Jewels (S. 242), erklärt Tolkien den Namen dagegen mit den strahlenden Augen Gil-galads.
- ↑ Abgedruckt in The Peoples of Middle-earth (S. 350).
- ↑ Die Zeichnungen hat Tolkien auf einem an ihn adressierten Briefumschlag mit Poststempel vom 13. Dezember 1960 angefertigt, zusammen mit einem Symbol für Earendil.
- ↑ Im veröffentlichten Herrn der Ringe im Kapitel Ein Messer im Dunkeln.
- ↑ Im veröffentlichten Herrn der Ringe ist sie in überarbeiteter Form ein Bestandteil von Elronds Bericht beim Rat von Bruchtal.
Quellen
J. R. R. Tolkien: Briefe. Ausgewählt und herausgegeben von Humphrey Carpenter mit der Hilfe von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1991. (Im Original erschienen 1981 unter dem Titel Letters of J. R. R. Tolkien.)
- Nr. 131 an Milton Waldman von vermutlich Ende 1951
- Nr. 211 an Rhona Beare vom 14. Oktober 1958
- Nr. 347 an Richard Jeffrey vom 17. Dezember 1972
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Erstes Buch
- Zweites Kapitel: Der Schatten der Vergangenheit
- Elftes Kapitel: Ein Messer im Dunkeln
- Zweites Buch
- Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- Anhang B: Die Aufzählung der Jahre
- [Karte:] Der Westen von Mittelerde
J. R. R. Tolkien: The Lost Road and Other Writings. (The History of Middle-earth, Band V.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. Unwin Hyman, London 1987.
- Part One: The Fall of Númenor and The Lost Road
- I. The Early History of the Work, S. 7–10
- II. The Fall of Númenor, S. 11–35
- Part Three: The Etymologies. [Wurzeln] „GIL-“; „KAL-“; „YÔ, YON-“, S. 358; 362; 400
J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter
- II. Aldarion und Erendis: Das Weib des Seefahrers
- III. Die Linie von Elros: Könige von Númenor
- IV. Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien
- Über Galadriel und Celeborn
- Anhang E: Die Namen von Celeborn und Galadriel
J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1996.
- Part One: The Prologue and Appendices to The Lord of the Rings
- VI. The Tale of Years of the Second Age, S. 173
- Part Two: Late Writings
- X. Of Dwarves and Men, S. 313; 328 (Anm. 65)
- XI. The Shibboleth of Fëanor
- The names of Finwë’s descendants, S. 347–348; 362 (Anm. 37); 364 (Anm. 47)
- The parentage of Gil-galad, S. 349–351
- XIII. Last Writings. [Kapitel] Glorfindel, S. 382; 390 (Anm. 14, 15)
J. R. R. Tolkien: Pictures by J. R. R. Tolkien. Vorwort und Anmerkungen von Christopher Tolkien. George Allen & Unwin, London 1979.
- Nr. 47: Heraldic Devices
J. R. R. Tolkien: The Return of the Shadow. (The History of Middle-earth, Band VI.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. Unwin Hyman, London 1988.
- The First Phase
- IX. Trotter and the Journey to Weathertop, S. 169
- X. The Attack on Weathertop, S. 179
- XII. At Rivendell, S. 214–216
- XIII. Queries and Alterations, S. 226–227
- The Second Phase
- XV. Ancient History, S. 260–262; 271
J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- Quenta Silmarillion
- XVIII Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende
- XX Von der fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad
- XXIII Von Tuor und dem Fall von Gondolin
- XXIV Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns
- Akallabêth
- Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter
- Anhänge
- [Stammbaum] I. Das Haus Finwe und die noldorische Abstammung von Elrond und Elros
- Elemente in Quenya- und Sindarinnamen, [Stichworte:] „ar(a)-“; „nár“.
J. R. R. Tolkien: The Treason of Isengard. (The History of Middle-earth, Band VII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. Unwin Hyman, London 1989.
- III. The Fourth Phase (2): From Bree to the Ford of Rivendell
- Chapter XI: A Knife in the Dark, S. 56; 64–65 (Anm. 25)
- VI. The Council of Elrond (1), S. 110–111; 122–127
J. R. R. Tolkien: The War of the Jewels. (The History of Middle-earth, Band XI.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1994.
- Part One: The Grey Annals
- § 157, S. 56; 126
- § 233, S. 75
- Part Two: The Later Quenta Silmarillion
- 15 Of the Ruin of Beleriand and the Fall of Fingolfin, S. 242–243
- Part Three: The Wanderings of Húrin and Other Writings
- V. The Tale of Years, S. 342–356
- Part Four: Quendi and Eldar, S. 384
Wayne G. Hammond, Christina Scull: J. R. R. Tolkien – Der Künstler. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1996. (Im Original erschienen 1995 unter dem Titel J. R. R. Tolkien: Artist & Illustrator.)
- Nr. 190: Earendel and Gil-galad
Wayne G. Hammond, Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion. HarperCollins, London 2005.
- [Eintrag:] 80 (I: 89). Gildor Inglorion of the House of Finrod, S. 103
Peter Jackson et. al.: Die Gefährten. DVD-Video. Warner Home Video 2002. (Im Original erschienen 2002 unter dem Titel The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring.)
- 1. [Szene:] Prolog: Ein Ring, sie zu knechten ...
- 40. [Szene:] Abspann
Profil von Mark Ferguson in der Internet Movie Database (englisch; abgerufen am 18. August 2008)
Vorgänger | Hoher König der Noldor | Nachfolger |
Turgon | 510 E. Z. (J. S.) – 3441 Z. Z. | —” |
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