Ungoliant: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Februar 2016, 16:41 Uhr
Ungoliant ist in den Werken J. R. R. Tolkiens die größte und mächtigste der Spinnen.
Beschreibung
Ungoliant war eine der Spinnen. Ihre Herkunft ist ungewiss, doch sie muss sehr mächtig gewesen sein, da sie mit ihrer Dunkelheit sogar Tulkas und Orome verwirrte und nach dem Verdunkeln Valinors sogar in der Lage war Morgoth zu besiegen. Es heißt, sie sei aus dem Dunkel von Arda herabgestiegen und eine der ersten gewesen, die von Melkor auf dessen Seite gezogen wurde, jedoch habe sie ihm nicht lange gedient, da sie zu stolz gewesen sei, sich von jemandem leiten zu lassen. Sie ließ sich in den Bergklüften von Avathar im Süden von Aman nieder und hauste dort in einer Schlucht.
Sie begehrte und hasste Licht, fraß es auf und spann daraus Netze aus Dunkelheit.
Melkor kam zu ihr in seiner schrecklichen Gestalt des Tyrannen von Utumno und erklärte ihr seinen Plan, die Zwei Bäume zu zerstören. Ungoliant hatte zuerst Angst vor der Macht der Valar, ging jedoch mit Melkor, als er ihr alles versprach, wonach sie hungerte. Ungoliant umwob sie beide mit Dunkelheit und sie gelangten über den Hyarmentir nach Valinor. Zu dieser Zeit wurde in Valmar ein großes Fest abgehalten, bei dem sich auch Feanor und Fingolfin vertrugen. Melkor und Ungoliant erreichten den Ezellohar und vernichteten die Zwei Bäume, indem Ungoliant sie aussaugte und vergiftete, nachdem Melkor seinen schwarzen Speer durch sie hindurch gestoßen hatte. Trotzdem war Ungoliant noch nicht gesättigt und sie trank auch Vardas Brunnen leer. Damit war der Mittag von Valinor verdorben.
Nach dieser Tat wollte Melkor mit den Silmaril fliehen, aber er konnte Ungoliant nicht abschütteln. So flohen sie zusammen über Araman, die Nebelfelder von Oiomúre und die Helcaraxe nach Mittelerde. In den Gegenden von Lammoth wollte Melkor sich zu den Ruinen von Angband absetzen, zwischen denen nur noch Hithlum lag, aber Ungoliant hinderte ihn daran. Sie zwang ihn, sein Versprechen zu erfüllen und er gab ihr alle Schätze, die er aus Formenos gestohlen hatte. Die Silmaril wollte er behalten, Ungoliant jedoch wollte auch noch diese verschlingen. Melkor wehrte sich und Ungoliant umschloss ihn mit Netzen aus Dunkelheit. Da stieß Melkor einen fürchterlichen Schrei aus, nach dem diese Gegend von diesem Zeitpunkt an benannt wurde. Dieser Schrei wurde von den Balrogs in den tiefsten Verliesen Angbands gehört und sie kamen ihrem Herrn zu Hilfe. Sie zerfetzten Ungoliants Netze und schlugen sie in die Flucht.
Ungoliant floh über die Ered Gorgoroth in das Tal Nan Dungortheb und paarte sich dort mit anderen Spinnen.
Ihr Schicksal ist ungewiss, aber einige behaupten, sie hätte sich schließlich in ihrem unendlichen Hunger selbst verschlungen.
Andere Namen
- Wirilóme Weberin der Düsternis
- Gwerlum, gnomische Übersetzung vom Wirilóme
- Móru oder Muru die Urzeitliche Nacht
- Delduthling Noldorin für Schreckensspinne
Etymologie
- Der Quenya-Name Ungoliantë bedeutet Finsternis-Weberin oder auch Finsternis-Spinne.
- Ungoliant ist Sindarin und bedeutet "Alte Spinne".
- Eine alternative Form des Namens ist Ungweliant (auch belegt in den Formen Ungwe, Ungwe Lianti und Ungweliante).
- Ungoliant wird in manchen Ausgaben der deutschen Übersetzung des Silmarillions Ungolianth geschrieben, diese Schreibweise ist jedoch falsch.
Sonstiges
- Aus ihrer Linie entstammen die Spinnen des Düsterwaldes, denen Bilbo Beutlin im Kleinen Hobbit begegnet.
- Das letzte ihrer Kinder war Kankra, der Frodo, Sam und Gollum begegneten. Beren begegnete ihrer Brut.
- In den ersten Entwürfen zum Silmarillion findet man noch ein definitives Ende Ungoliants, dort wird sie von Earendil auf einer seiner frühen Fahrten erschlagen.
Quellen
- Viertes Buch, Neuntes Kapitel: Kankras Lauer
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion,
- VIII Von der Verdunkelung Valinors
- IX Von der Verbannung der Noldor
- III The Quenta. § 17 (Q II). S. 152
- Part Three: The Etymologies. "DO3, DÔ-"; "DYEL-"; "SLIG-"; "UÑG-"
- Das große Mittelerde-Lexikon von Robert Foster, übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.)