Faramir (Sohn von Denethor II.): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Januar 2021, 16:14 Uhr
Faramir (Sin. etwa "Juwel der Jagd"), ist im Legendarium der Sohn von Denethor II.
Zeitangabe
- geboren 2983 D. Z.
- gestorben 82 V. Z. (er wurde 120 Jahre alt)
- Fürst von Ithilien ab 3019 D. Z. (84 Jahre Amtszeit)
Volk
Menschen, Dúnedain (des Südens aus dem Hause Húrin)
Beschreibung
Faramir ist der jüngere Sohn von Denethor II. und Finduilas von Dol Amroth. Nach dem frühen Tod der Mutter wird er zusammen mit seinem älteren Bruder und Erben der Truchsess-Würde Boromir allein von seinem Vater erzogen. Denethor verteilt seine Liebe höchst ungerecht unter den Söhnen. Den kriegerischen, selbstherrlichen, tapferen und impulsiven Boromir liebt er abgöttisch, während er den nachdenklicheren, besonnenen und den überlieferten Lehren der Weisen zugetanen Faramir für einen Schwächling und Zaubererlehrling hält. Der tiefen Zuneigung, die die beiden Brüder füreinander empfinden, tut das ungerechte Verhalten des Vaters aber keinen Abbruch. (Im Film Die Rückkehr des Königs sagt Faramir zu Pippin „Boromir war schon immer der Soldat von uns beiden“ was bestätigt, dass Faramir ungern kämpft und für Schlachten kaum etwas übrig hat)
Als Jugendlicher wird Faramir von Gandalf, der in dieser Zeit Minas Tirith besucht, unterrichtet.
Faramir ist auch derjenige, der den prophetischen Traum „Das geborstene Schwert sollt ihr suchen...“ mehrfach hat und dem Ruf folgen will. Boromir kommt ihm aber zuvor und wird von seinem Vater beauftragt, in Bruchtal die Bedeutung des Traumes zu ergründen.
Während des Ringkriegs ist Faramir der Hauptmann der Waldläufer Ithiliens, die aus dem Hinterhalt heraus Truppen der Südländer angreifen und aufreiben, die Saurons Streitmacht verstärken sollen. Dort trifft er auf Sam und Frodo, die von Gollum in Richtung des Passes von Cirith Ungol geführt werden. Gollum gelingt es zu entkommen, während die beiden Hobbits mit verbundenen Augen mit in das Versteck Henneth Annûn, einer Höhle hinter einem Wasserfall, zum Verhör mitgenommen werden. Im Gegensatz zu seinem Bruder einige Tage zuvor, erliegt Faramir nicht der Versuchung, sich des Ringes zu bemächtigen, sondern lässt Sam und Frodo und den inzwischen gefangen genommenen Gollum wieder frei und stattet sie mit Proviant aus.
Zurück in Minas Tirith macht ihm sein Vater schwere Vorhaltungen, weil er den Ring hat ziehen lassen, und gibt ihm den praktisch nicht durchführbaren Auftrag, das Ufer des Anduin zu halten.
Faramir und seine Truppe werden in schwere Verteidigungskämpfe verwickelt, als der Feind die Flussübergänge stürmt. Beim Rückzug wird Faramir von einem Pfeil verwundet, gerät unter den tödlichen Schwarzen Atem der Nazgûl und fällt in eine Art fiebriges Koma.
Vor Verzweiflung über die aussichtslose Lage, die ihm der Palantír vorgaukelt, ist Denethor II. wahnsinnig geworden und will sich zusammen mit seinem sterbenden Sohn in der Familiengruft auf einem Scheiterhaufen verbrennen. Doch Faramir wird von Gandalf, Beregond und Pippin gerettet und durch Aragorns Hände geheilt.
Während seiner Genesung begegnet er in den Häusern der Heilung einer anderen „Patientin“ Aragorns: Éowyn von Rohan, die genau wie er unter den Einfluss des Schwarzen Atems der Ringgeister geraten war. Faramir verliebt sich in sie und kann sie davon überzeugen, sich von ihrer unerwiderten Liebe für Aragorn abzuwenden und „ihr Herz wandelt sich.“ Beide heiraten in Edoras.
Bis zur Krönung Aragorns zum hohen König von Arnor und Gondor nimmt Faramir die Amtsgeschäfte des regierenden Truchsess auf und will das Amt bei der Krönung an den König übergeben. König Elessar (Aragorn) aber macht Faramir zum Fürsten/ Prinzen des Landstriches Ithilien und verleiht ihm und seinen Erben das Amt des Truchsessen als Erbamt. Faramir zieht darauf mit seiner Frau in das weiße Haus von Ithilien. Faramirs einziges namentlich erwähntes Kind ist Elboron.
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie wird Faramir von dem australischen Schauspieler David Wenham verkörpert.
Faramir gehört zu den Figuren, bei denen der Unterschied zwischen Buch und Film am deutlichsten hervortritt.
Während Faramir im Buch vom Ring kaum in Versuchung geführt zu werden scheint („Ich würde dieses Ding nicht nehmen und wenn ich es auf der Straße fände“ Die Zwei Türme, Das Fenster nach Westen), versucht sich Faramir im Film des Ringes zu bemächtigen, um die Liebe und Anerkennung seines Vaters zu gewinnen. Er behält Frodo und Sam in Gefangenschaft (im Buch lässt er die Hobbits noch in Ithilien frei) und nimmt sie mit nach Osgiliath, von wo aus sie seinem Vater überstellt werden sollen („Faramir sendet ein mächtiges Geschenk!“). Erst als Sam erzählt, wie und warum Boromir starb, lässt Faramir den Ringträger frei.
Im Gegensatz zum Buch, wo Faramir am Ende der Entwicklung zu einer gefestigten Persönlichkeit zu stehen scheint, begegnen wir ihm im Film mitten in dieser Entwicklung. Er wird vom Vater gedemütigt, um dessen Liebe und Anerkennung er ringt; vom Bruder verlassen, der sein einziger Verbündeter gegen den Vater war, da spielt ihm das Schicksal den entscheidenden Trumpf im Ringkrieg in die Hände, den Ring der Macht. „Nun kann Faramir, der Heermeister Gondors, zeigen, was er wert ist!“ Während in der Höhle von Henneth Annûn dieser Satz noch bedeutet: Was er in den Augen seines Vaters wert ist!, heißt am Ende der „Zwei Türme“ was er in seinen eigenen Augen wert ist. Das Urteil Denethors ist nicht länger relevant und Faramir nimmt in Kauf, dass sein eigenes Leben nach den Gesetzen seines Vaters verwirkt ist.
Außerdem wird Faramir im Buch als schwarzhaarig beschrieben, während er in der Filmtrilogie braunhaarig ist.
Sonstiges
- Faramir war einer der besten menschlichen Bogenschützen seiner Zeit.
- Faramirs Enkel heißt Barahir.
Links
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Viertes Buch: Kräuter und Kaninchenpfeffer (Kapitel 4) bis Wanderung zum Scheideweg (Kapitel 7)
- Fünftes Buch: Die Belagerung von Gondor (Kapitel 4), Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern (Kapitel 6) bis Die Häuser der Heilung (Kapitel 8)
- Sechstes Buch: Der Truchsess und der König (Kapitel 5) und Viele Abschiede (Kapitel 6).
- Helmut W. Pesch: Das große Elbisch-Buch. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe, 2009.
- Wörterbuch: Sindarin – Deutsch
Vorgänger | Herrschender Truchsess von Gondor | Nachfolger |
Denethor II. | 3019 D. Z. | — |
Vorgänger | Truchsess von Gondor | Nachfolger |
Vorondil | 3019 D. Z. – 82 V. Z. | Elboron |
Vorgänger | Fürst von Ithilien | Nachfolger |
— | 3019 D. Z. – 82 V. Z. | Elboron |