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Version vom 25. Januar 2021, 16:31 Uhr
Die Philologie (griech. φιλολογία, philología, „Liebe zum Wort“) ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Sprach- und Literaturwissenschaft einer Sprache oder eines Sprachzweiges. Gelegentlich bezeichnet der Begriff Philologie auch nur die Sprachwissenschaft oder die wissenschaftliche Beschäftigung mit einem großen Autor und seinem Werk.
Ursprüngliche Aufgabe der Philologie war die Textkritik, also die Herstellung eines möglichst authentischen Textes, der aus verschiedenen voneinander abweichenden Handschriften erschlossen werden kann. Die Editionsphilologie ist jedoch nur ein Teilbereich der Philologie und deckt sich nicht mit ihr.
Als älteste Philologie ist die Klassische Philologie zu betrachten. Diese nennt sich klassisch, da sie sich mit dem als klassisch betrachteten griechischen und römischen Altertum befasst und sich aus ihr die meisten anderen Philologien entwickelten. Diese so genannten Neuphilologien, zu denen die Anglistik, Germanistik und die Romanistik gehören, entwickelten sich vor allem während der Aufklärung und der Romantik und bildeten zugleich die Grundlage zur Herausbildung weiterer Ableger, zum Beispiel die Niederlandistik, Rumänistik und Lusitanistik. Die Tendenz der Aufspaltung einer größeren Philologie in viele Teilphilologien bezeichnet man auch als Orchideisierung.
Im Rahmen der Orientalischen Philologie entstanden zahlreiche kleine Philologien, die heute an verschiedenen Hochschulstandorten als Orchideenfächer fortexistieren und in ihrem Bestand gefährdet sind.
Weblinks
- PhiN. Philologie im Netz (Zeitschrift der FU Berlin)
- Dieter Borchmeyer: Vom Nutzen der Philologie - Zwei Liebeserklärungen an eine bemitleidenswerte Wissenschaft (In: Die Zeit. Nr. 9/2005)
- Forum Computerphilologie (Uni München)