Kinowelt: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Kinowelt Medien AG''' war eine deutsche Medien-Unternehmensgruppe mit Sitz in München, die seit 2011 unter der Bezeichnung ''Studiocanal GmbH'' zur französischen Mediengruppe ''Canal+'' gehört.
'''Die Kinowelt Medien AG''' war eine deutsche Medien-Unternehmensgruppe mit Sitz in München, die seit 2011 unter der Bezeichnung ''Studiocanal GmbH'' zur französischen Mediengruppe ''Canal+'' gehört.



Version vom 1. Februar 2021, 20:39 Uhr

Die Kinowelt Medien AG war eine deutsche Medien-Unternehmensgruppe mit Sitz in München, die seit 2011 unter der Bezeichnung Studiocanal GmbH zur französischen Mediengruppe Canal+ gehört.

Kinowelt wurde 1984 von den Brüdern Rainer und Michael Kölmel gegründet. Als Filmverleih, betreute das Unternehmen zunächst eher unbekannte Filme für Programmkinos, konnte jedoch nach dem Kinoerfolg Der englische Patient 1996 expandieren. Es folgte 1998, als Kinowelt AG, der Gang an die Börse.

Neben einem eigenen Kinobetrieb Kinopolis, gründete Michael Kölmel 1998 mit der Sportwelt Beteiligungs GmbH, ein Unternehmen zur Vermarktung von Rundfunkübertragungsrechten im Fußballbereich. Durch die damit einhergehende Finanzierung von wenig erfolgreichen Traditionsvereinen, erhoffte sich Kölmel von deren folgenden Aufstieg zu profitieren. Diese Strategie ging jedoch nicht auf und die GmbH wurde, auch aufgrund des Verlustes der Ausstrahlungsrechte der Fußball-Bundesliga an die Kirch Mediengruppe, insolvent.

Der folgende Konkurrenzkampf mit der Kirch Mediengruppe, die 1999 Mehrheitsaktionär der späteren ProSiebenSat.1 Media AG in Unterföhring wurde, führte zu weiteren Verlusten. So wies Leo Kirch, der damalige Leiter der Kirch Mediengruppe, die Fernsehsender ProSieben und Sat. 1 an, Kinowelt zu boykottieren. Produktionen konnten in der Folge nur noch vereinzelt an öffentlich-rechtliche Fernsehsender, wie ARD und ZDF verkauft werden. Im ersten Halbjahr 2001 machte die Kinowelt AG einen Verlust von 160 Millionen Euro und Schulden in Höhe von 400 Millionen Euro. Der Aktienkurs fiel unter einen Euro und die Kinopolis-Kinos brachten nur wenig Gewinn ein. Das Unternehmen musste im Dezember 2001 Insolvenz anmelden.

Michael Klömel gründete mit der Kinowelt GmbH ein Nachfolgeunternehmen, nachdem er die Filmbibliothek der Aktiengesellschaft aus der Konkursmasse erwerben konnte. 2008 erwarb die Canal+-Gruppe die Kinowelt GmbH, die seit 2011 als Studiocanal GmbH ihren Sitz in Berlin hat.

Der Herr der Ringe-Filmtrilogie (1999–2001)

Dieses Bild eines Schwarzen Reiters, basiert auf einem frühen Artwork für den ersten Teil der Filmtrilogie und wurde auch von Kinowelt zu Werbezwecken genutzt.

Bis zur Insolvenz von Kinowelt, lagen die deutschen Verleihrechte der Der Herr der Ringe-Filmtrilogie bei diesem Unternehmen. Die ersten deutschsprachigen Trailer zeigten im Vorspann noch das Kinowelt-Logo. Michael Kölmel erhoffte sich durch den Verleih der Filme einen wirtschaftlichen Aufschwung seines Unternehmens. New Line Cinema, das amerikanische Medienunternehmen, das Vorort die Trilogie herausbrachte, kündigte jedoch die Zusammenarbeit mit Kinowelt auf, da das Unternehmen zweifelte, dass Kinowelt weiterhin in der Lage sein würde, die damals zu veröffentlichenden Filme (Der Herr der Ringe, Blade 2, Rush Hour 2 und Austin Powers in Goldständer) angemessen zu bewerben. Diese Zweifel gingen aus dem Insolvenzverfahren, das bereits gegen Kinowelt lief, hervor. Den deutschlandweiten Verleih übernahm schließlich Warner Bros.

Zu Werbezwecken hatte Kinowelt bereits 1999 eine Edition des Herrn der Ringe veröffentlicht. Es handelte sich dabei um die Grüne Ausgabe im Taschenbuchformat mit den Umschhlagmotiven Heinz Edelmanns in einem beige gemusterten Schmuckschuber.