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Version vom 15. März 2023, 22:51 Uhr

Brief 250
Empfänger Michael Tolkien
Datum 1. November 1963
Ort 76 Sandfield Road, Headington, Oxford
Art des Briefes ganzer Brief
Grafiken nein
Einordnung nein

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Brief 250 ist ein Brief von J.R.R. Tolkien, der in J.R.R Tolkien Briefe veröffentlicht wurde. Der Brief wurde von Tolkien am 1. November 1963 an Michael Tolkien geschrieben.

Zusammenfassung

Tolkien merkt an, dass Michael offenbar nicht die Abneigung gegen das Briefeschreiben geerbt hat, sondern die Unfähigkeit, kurz zu schreiben. Das führte zwangsläufig dazu, dass sie beide selten über Familienangelegenheiten schrieben, sondern eher über "Geschäftliches".

Tolkien bedauert das Depremiertsein seines Sohnes und führt es auf Michaels Krankheit zurück. Aber es war auch eine fast universelle Krankheit in seinem Alter, und Tolkien erinnerte sich an den gleichen Punkt für ihn. Tolkien lässt sich danach über die Hingabe zum Lernen aus.

Eine ganz andere Sache war es, von Michaels "nachlassendem Glauben" zu hören. Tolkien führt sehr ausführlich seine Gedanken zum Glaube als von der Liebe inspirierter Willensakt aus. Er sieht keine Alternative zum Glauben z. B. Gott als Betrüger und der Klerus als Schauspiel eines gigantischen Betruges. Tolkien stellte fest, dass es eines fantastischen Willens zum Unglauben bedarf, um zu bezweifeln, dass Jesus sich "ereignet" hat oder dass seine Sprüche geäußert worden sind. Niemand hätte damals solche Sprüche erfinden können. Wir müssen also an ihn und seine Worte glauben und die Konsequenzen tragen.

Das Heilmittel für einen erschlafften Glauben sei die Kommunion, sagte Tolkien und führt das aus. Tolkien verkündete seine Treue zu der Kirche, deren anerkanntes Oberhaupt der Papst ist, weil sie das Allerheiligste Sakrament immer verteidigt habe. Dagegen, so Tolkien, sei die westeuropäische Revolte (oder Reformation) angetreten - "die blasphemische Fabel von der Messe". Die größte Reform unserer Zeit war die von St. Pius X Er empfahl die tägliche Kommunion und die Kinderkommunion, was alles übertreffen würde, was das Zweite Vatikanische Konzil (1962-6) erreichen wird.

An diesem Punkt erkannte Tolkien, dass er eine alarmierende und weitschweifige Abhandlung schreibt, und sagt, sie sei nicht als Predigt gedacht gewesen! Er bezeichnete sich selbst als einen unwissenden und einsamen Mann. Er lebt in Sorge um seine Kinder, wegen der aktuellen Lage. Er bedauert zudem bitterlich, vor allem weil er als Vater versagt hat. Er betet, dass der Heiler für alle seine Kinder seine Fehler heilen würde und dass sie alle weiterhin zur Kommunion gehen würden.

Was seine Gesundheit anbelangt, so fühlt sich Tolkien so gut, wie es seine alten Knochen zuließen. Er wird so unbeweglich wie ein Ent. Sein Arzt empfielt keine Medikamente oder Hilfsmittel.

Tolkien wollte wissen, was Michael George über das Angelsächsische dachte. Er selbst konnte nicht verstehen, warum das Angelsächsische schwierig sein sollte. Es war nicht schwieriger als Deutsch, viel einfacher als das moderne Französisch, und was Latein oder Griechisch anging! Es schien, dass das Angelsächsische die echten Linguisten (Studenten und Liebhaber der Sprache) von den Utilitaristen (er hoffte, dass Michael George zu den Ersteren gehörte) unterschied.

Tolkien warnt davor, dass es ihn zum Überkochen bringen würde, wenn er von "Einkommenssteuer" spricht, da er selbst (ungerechtfertigt) erhebliche Abzüge befürchtet.

Weitere Informationen

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