Rassismus: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(kein Unterschied)
|
Version vom 23. Februar 2005, 07:33 Uhr
Allgemein
Grundsätzlich bezeichnet Rassismus die Trennung von Menschen aufgrund äußerer Merkmale wie Hautfarbe und Gesichtszüge. In der Geschichte der Menschheit ging der Rassismus immer mit einer Wertung der "Rassen" einher. Die Unterschiede zwischen diesen Rassen wurden für unüberbrückbar erklärt und mit Sanktionen befestigt. Meist wird dabei gleichzeitig eine "Höherwertigkeit" der eigenen Rasse postuliert. Der Rassismus ist wissenschaftlich nicht haltbar und gilt heute berechtigterweise als überholt.
Mittelerde
Der Autor J.R.R. Tolkien und seine Leser werden von Kritikern manchmal des Rassismus bezichtigt, da in Mittelerde zwischen Rassen unterschieden wird. J.R.R. Tolkien selbst hat den Vorwurf, dass Der Herr der Ringe rassistisch sei, immer abgelehnt. Weitgehend offen ist aber, inwieweit unterbewußte Prägungen, Vorurteile und/oder kulturelle Traditionen in sein Werk eingeflossen sind. Viele Fans des Autors machen es sich etwas zu leicht, wenn sie schlicht darauf verweisen, dass Tolkien selbst den Vorwurf des Rassismus von sich wies.
Gegen einen undifferenzierten Rassismus-Vorwurf spricht die Tatsache, dass Der Eine Ring letztendlich nur durch die Zusammenarbeit einer "gemischtrassigen" Gruppe (Menschen, Elben, Hobbits und Zwergen) vernichtet wird. Der entscheidende Sieg über die Kräfte des Bösen war nur durch eine Zusammenarbeit der Rassen möglich. In Mittelerde gibt es verschiedene Rassen, diese lassen sich aber nicht einfach auf die reale Welt übertragen.
Unter den Menschen bei Tolkien gibt es ebenfalls Unterschiede, sowohl im Wesen, als auch in der Herkunft und der Lebensdauer. Man mag Tolkien vorwerfen, seine Weltkonstruktion hätte Ähnlichkeiten mit derjenigen des Rassismus. Schließlich kommen die "Guten" meistens aus dem Westen, die "Bösen" aus dem Osten und Süden - am deutlichsten im Herr der Ringe. Man muss beachten, dass Tolkien als Engländer für ein europäisches oder allgemein westliches Publikum geschrieben hat und sich deshalb auch in diesem kulturellen Umfeld einschreibt.
Ein fast gänzliches Fehlen von "Hybriden" zwischen "Gut & Böse" oder "Schwarz & Weiss" allein ist nicht Indiz genug für Rassismus in Tolkiens Werken. Das Werk und sein Plot leben von der klaren Rollenverteilung und Grenzziehung zwischen "Gut & Böse", ein liebenswürdiger, netter "Quoten-Ork" würde mehr schaden als nutzen, zumal es eine Art Grenzgänger mit Gollum ja doch gibt, und das sogar in einer absoluten Schlüsselrolle. Tolkien Rassismus vorzuwerfen würde bedeuten, die Maßstäbe unserer Welt an seine Welt anzulegen, und da es beim "Herrn der Ringe" sich um keinerlei Allegorie o.ä. handelt, kann das nur verfehlt sein.