Beleriand: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ardapedia
(inuse-Vorlage eingebunden, da ich zur Zeit am Ausbau der 2. Artikelhälfte werkele)
 
(überarbeitet & ausgebaut: Listen zu Text, Inhalt ergänzt, Kleinigkeiten, inuse-Vorlage entfernt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Inuse|[[Benutzer:Irenaeus|Irenaeus]] 13:35, 8. Aug. 2007 (CEST)}}
[[Bild:Beleriand.gif||thumb|550px|Beschreibung]]  
[[Bild:Beleriand.gif||thumb|550px|Beschreibung]]  


'''Beleriand''', [[Sindarin]] für ''das Land von Balar'', was ''das Land von [[Osse]]'' bedeutet
'''Beleriand''' war im [[Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalter]] ein großes Gebiet im Nordwesten von [[Mittelerde]] und wurde am Ende des Zeitalters zerstört.


== Zeitangabe ==
== Zeitangabe ==
Zeile 11: Zeile 9:
== Geographie ==
== Geographie ==


'''Beleriand''' war im [[Das Erste Zeitalter|Ersten Zeitalter]] ein großes Gebiet im Nordwesten von [[Mittelerde]].
Der Begriff '''Beleriand''', der eigentlich eine bestimmte geographisch-politische Region Mittelerdes bezeichnet, besitzt neben seiner ursprünglichen Bedeutung noch eine weiter gefasste, überregionale und geographisch-historische Bedeutung, so dass beide Defintionen des Begriffs voneinander abgegrenzt werden müssen:


=== Politische Definition ===
=== Politische Definition ===
Zeile 25: Zeile 23:
=== Weiter gefasste Definition ===
=== Weiter gefasste Definition ===


Weiter gefasst wird mit '''Beleriand''' die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings nur ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit dieser Landmasse hatte keinen Namen. Sie ist wie folgt zu beschreiben:
Weiter gefasst wird mit ''Beleriand'' die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche historische Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings nur ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit dieser Landmasse hatte keinen Namen. Sie ist wie folgt zu beschreiben:


An der Küste im Norden lag [[Nevrast]], dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von [[Lammoth]]. Beide Landstriche wurden östlich von den [[Ered Lómin]] begrenzt. Der Fjord von [[Drengist]], der beide Landstriche voneinander trennte, verlief durch das Gebirge und reichte bis nach [[Dor-lómin]] hinein. Östlich davon lag [[Mithrim]] hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch gesehen zu [[Hithlum]], das östlich durch die [[Ered Wethrin]] begrenzt wurde.
An der Küste im Norden lag [[Nevrast]], dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von [[Lammoth]]. Beide Landstriche wurden östlich von den [[Ered Lómin]] begrenzt und vom Fjord von [[Drengist]] voneinander getrennt, der durch durch das Gebirge verlief und bis nach [[Dor-lómin]] hineinreichte. Östlich davon lag [[Mithrim]] hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch gesehen zu [[Hithlum]], das östlich durch die [[Ered Wethrin]] begrenzt wurde.


Nördlich der Ered Gorgoroth befanden sich die Hochlande von [[Dorthonion]]. Danach trennte nur noch die Ebene von [[Ard-galen]] das übrige Gebiet von den vulkanisch aktiven [[Ered Engrin]] und den [[Thangorodrim]] im Norden. Hinter ihnen lagen die Gegenden der ewigen Kälte, eine eisige, im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] als [[Forodwaith]] bekannte Einöde. Über die [[Helcaraxe]] im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach [[Aman]].
Nördlich der Ered Gorgoroth befanden sich die Hochlande von [[Dorthonion]]. Danach trennte nur noch die Ebene von [[Ard-galen]] das übrige Gebiet von den vulkanisch aktiven [[Ered Engrin]] und den [[Thangorodrim]] im Norden. Hinter ihnen lagen die Gegenden der ewigen Kälte, eine eisige, im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] als [[Forodwaith]] bekannte Einöde. Über die [[Helcaraxe]] im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach [[Aman]].


Die östliche Grenze Beleriands bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]]. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche [[Ossiriand]], das von den in den Gelion mündenden Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]] durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene [[Thargelion]], das sich bis auf die Höhe des Himring und des [[Rerir]]-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von [[Maedhros' Mark]] unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene von [[Lothlann]] befand.
Die östliche Grenze "Beleriands" bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden [[Ered Luin]]. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche [[Ossiriand]], das von den in den Gelion mündenden Flüssen [[Ascar]], [[Thalos]], [[Legolin]], [[Brilthor]], [[Duilwen]] und [[Adurant]] durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene [[Thargelion]], das sich bis auf die Höhe des Himring und des [[Rerir]]-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von [[Maglors Lücke]] unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene von [[Lothlann]] befand.


Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.
Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.
Zeile 37: Zeile 35:
=== Beleriand im Dritten Zeitalter ===
=== Beleriand im Dritten Zeitalter ===


Im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] waren von den nordwestlichen Reichen nur noch [[Forlindon]] und [[Harlindon]] als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln [[Tol Morwen]] bzw. [[Himling]] und [[Tol Fuin]]. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.
Im [[Das Dritte Zeitalter|Dritten Zeitalter]] sind von den nordwestlichen Reichen nur noch [[Forlindon]] und [[Harlindon]] als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln [[Tol Morwen]] bzw. [[Himling]] und [[Tol Fuin]]. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==
Zeile 43: Zeile 41:
Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die [[Elben]] gegen [[Morgoth]] Krieg führten. Nach der Vergiftung der [[Zwei Bäume]], dem Mord an [[Finwe]] und dem Diebstahl der [[Silmaril]] floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung [[Angband]], über deren gewaltigem Tor er die Thangorodrim auftürmte. Von dort aus überzog er das ganze Land mit Krieg, mit dem Ziel, als "König der Welt" über alles zu herrschen.
Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die [[Elben]] gegen [[Morgoth]] Krieg führten. Nach der Vergiftung der [[Zwei Bäume]], dem Mord an [[Finwe]] und dem Diebstahl der [[Silmaril]] floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung [[Angband]], über deren gewaltigem Tor er die Thangorodrim auftürmte. Von dort aus überzog er das ganze Land mit Krieg, mit dem Ziel, als "König der Welt" über alles zu herrschen.


Viele der [[Noldor]] folgten Morgoth unter [[Feanor]]s Führung nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen seine Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den [[Sindar]], [[Zwerge]]n und [[Menschen]], schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.
Viele der [[Noldor]] verfolgten Morgoth unter [[Feanor]]s Führung bis nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen seine Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den [[Sindar]], [[Zwerge]]n und [[Menschen]], schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.


Da Morgoth jedoch in diesen Kriegen die Oberhand behielt und das Leid der Elben und Menschen sich daraufhin vergrößerte, griffen schließlich die [[Valar]] ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde.
Da Morgoth jedoch in diesen Kriegen die Oberhand behielt und das Leid der Elben und Menschen sich stetig vergrößerte, griffen schließlich die [[Valar]] ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde und die heutige Küstenlinie Mittelerdes entstand.


== Besiedlung und Bevölkerung ==
== Besiedlung und Bevölkerung ==


Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen [[Teleri]] und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König [[Thingol]] den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von [[Neldoreth]] und [[Region]] bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Mithrim aus und bevölkerten es.                                                                 
Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen [[Teleri]] und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König [[Thingol]] den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von [[Neldoreth]] und [[Region]] bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Nevrast und sogar bis nach Mithrim aus und bevölkerten diese Länder.                                                                 


In Ossiriand ließen sich die [[Laiquendi]] nieder, der Teil der [[Nandor]], der schließlich nach Beleriand gekommen war. Sie lebten dort gemeinsam mit den [[Ents]].
In Ossiriand ließen sich die [[Laiquendi]] nieder, der Teil der [[Nandor]], der schließlich nach Beleriand gekommen war. Sie lebten dort gemeinsam mit den [[Ents]].


Vor seiner Gefangenschaft in [[Mandos]]' Kerker züchtete Melkor die [[Orks]], die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den [[Balrog]]s, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort die [[Drachen]] und die [[Trolle]].
Vor seiner Gefangenschaft in [[Mandos]]' Kerker züchtete Melkor die [[Orks]], die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den [[Balrog]]s, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort auch die [[Drachen]] und die [[Trolle]].


Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften Handelsbeziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits [[Kleinzwerge]] angesiedelt und die Höhlen von [[Nargothrond]] bewohnt.
Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften Handelsbeziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits [[Kleinzwerge]] angesiedelt und die Höhlen von [[Nargothrond]] und unter dem [[Amon Rûdh]] bewohnt.


Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kehrte ein großer Teil der Noldor nach Beleriand zurück. Seit der Schiffsverbrennung bei [[Losgar]] waren sie allerdings in zwei Lager gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.
Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kehrte ein großer Teil der Noldor nach Beleriand zurück. Seit der Schiffsverbrennung bei [[Losgar]] waren sie allerdings in zwei Lager gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.
Zeile 63: Zeile 61:
Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als [[Ostlinge]] bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in [[Maedhros]]' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Dieses Bündnis zerfiel in der [[Nirnaeth Arnoediad]], da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.
Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als [[Ostlinge]] bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in [[Maedhros]]' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Dieses Bündnis zerfiel in der [[Nirnaeth Arnoediad]], da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.


== Reiche und Herrschaftsgebiete ==
== Reiche und Herrscher ==
 
Thingol war als König aller Sindar Herr von Beleriand (s. ''Politische Definition'' des Beleriand-Begriffes) und gemeinsam mit seiner Gemahlin [[Melian]] residierte er in seinem Reich [[Doriath]], während Círdan Herr der [[Falas]] war.
 
[[Hithlum]] wurde von Fingolfin regiert, während [[Dor-lómin]] das Herrschaftsgebiet seines Sohnes [[Fingon]] war. Nach Fingolfins Tod herrschte Fingon über ganz Hithlum. Sein Bruder [[Turgon (Sohn von Fingolfin)|Turgon]] regierte zunächst [[Nevrast]]. Später gab er es zugunsten seines neu gegründeten, geheimen Reiches [[Gondolin]] auf.
 
Das von [[Finrod]] regierte Reich von [[Nargothrond]] in West-Beleriand war das großflächigste Noldo-Reich. Nachdem Finrod zwecks Einlösung seines [[Finrods Schwur|Schwures]] mit [[Beren Erchamion|Beren]] fortgegangen war, war sein Bruder [[Orodreth (Finrods Bruder)|Orodreth]] sein Nachfolger. Das Hochland von [[Dorthonion]] wurde von ihren Brüdern [[Angrod]] und [[Aegnor]] regiert.


* Doriath, regiert von Thingol und [[Melian]]
Die östlich von Dorthonion gelegenen Gebiete, die als [[Maedhros' Mark]] bezeichnet wurden, standen unter der Oberhoheit von [[Feanor]]s ältestem Sohn [[Maedhros]]. Dieser hatte seinen Sitz auf dem [[Himring]], während der westlich davon gelegene [[Aglon|Aglon-Pass]] und das dahinter im Süden befindliche [[Himlad]] von seinen Brüdern [[Celegorm]] und [[Curufin]] regiert wurden. [[Maglor]] übernahm die Führung der nach ihm benannten [[Maglors Lücke|Lücke]] im östlichen Gebirgszug, wo zwischen dem Himring und den westlichen Ausläufern der Ered Luin das Land vollkommen flach und ohne schützende natürliche Erhebungen war.
* Falas, regiert von [[Círdan]]
 
* Hithlum, regiert von [[Fingolfin]]
Am weistesten östlich herrschte [[Caranthir]] in [[Thargelion]]. [[Amrod]] und [[Amras]] hatten die Herrschaft in den waldreichen Gebieten Ost-Beleriands inne, zwischen Doriath und [[Nan Elmoth]] einserseits und dem Gelion andererseits.
* Dor-lómin, regiert von [[Fingon]], nach Fingolfins Tod herrschte er über ganz Hithlum
 
* Nevrast, regiert von [[Turgon (Sohn von Fingolfin)|Turgon]], später zog er von dort weg
[[Ossiriand]] war das Land der Laiquendi, die sich nach der [[Erste große Schlacht von Beleriand|ersten großen Schlacht von Beleriand]] keinen König mehr nahmen und somit herrscherlos waren.
* [[Gondolin]], regiert von Turgon, begann sein verstecktes Reich zu errichten, noch während er in Nevrast residierte
 
* [[Nargothrond]], regiert von [[Finrod]], nachdem er zwecks Einlösung seines [[Finrods Schwur|Schwures]] mit [[Beren Erchamion|Beren]] auszog, war sein Bruder [[Orodreth (Finrods Bruder)|Orodreth]] sein Nachfolger
Die Zwergenstädte in den Ered Luin hatten als eigenständige Reiche jeweils ihren eigenen König.
* Dorthonion, regiert von [[Angrod]] und [[Aegnor]]
* Himring, regiert von [[Maedhros]]
* Maedhros' Mark, regiert von [[Maglor]]
* [[Himlad]], regiert von [[Celegorm]] und [[Curufin]]
* Thargelion, regiert von [[Caranthir]]
* Ost-Beleriand, regiert von [[Amrod]] und [[Amras]], genauer: zwischen Doriath und [[Nan Elmoth]] einserseits und dem Gelion andererseits
* Ossiriand, bevölkert von den Laiquendi, nach der [[Erste große Schlacht von Beleriand|ersten großen Schlacht von Beleriand]] nahmen sie sich keinen König mehr
* Ered Luin, bevölkert von den Zwergen, jede Stadt hatte als eigenständiges Reich ihren eigenen König


== Siedlungen und Städte ==
== Siedlungen und Städte ==
Zeile 85: Zeile 81:
=== Sindar ===
=== Sindar ===


* [[Menegroth]] im Herzen Doriaths
Die Sindar besaßen nur wenige feste Siedlungen. Sie wanderten größtenteils frei im Land umher und lebten weit verstreut in kleinen Sippen. Lediglich in [[Menegroth]], das nach zwergischem Vorbild in Höhlen unter der Erde angelegt worden war, und an der Falas mit ihren Hafenstädten [[Brithombar]] und [[Eglarest]] lebten die Sindar in städtischen Siedlungen zusammen. Erst mit Morgoths Rückkehr gaben viele der verstreut lebenden Sindar ihr Wildnisleben auf und folgten Thingols Aufruf, sich in den Schutz des bewachten Reiches Doriath zurückzuziehen.
* [[Eglarest]] in der Falas
* [[Brithombar]] in der Falas


=== Noldor ===
=== Noldor ===


* [[Vinyamar]] in Nevrast
Die Noldor legten nach ihrer Rückkehr nach Mittelerde ebenfalls Städte an. In Nevrast gründete Turgon [[Vinyamar]], das jedoch später verlassen wurde. Denn nachdem er mit dem Bau [[Gondolin]]s in den [[Echoriath]], südwestlich von Dorthonion, fertig geworden war, zog er mit seinem ganzen Volk dorthin. Finrod errichtete in West-Beleriand [[Nargothrond]], das, inspiriert von Menegroth, in unterirdischen Höhlen angelegt wurde. Wie Gondolin wurde auch Nargothrond auf Geheiß [[Ulmo]]s als geheime Zuflucht vor Morgoths stetig größer werdenden Macht gegründet.
* Gondolin in den [[Echoriath]], südwestlich von Dorthonion
 
* Nargothrond in West-Beleriand
Vor allem aber errichteten die Noldor Festungen, die als Bollwerke gegen Morgoth dienen sollten. Mit zahlreichem Volk hielten sie so einen dichten Belagerungsring um Angband geschlossen. Im Westen stand bei [[Eithel Sirion]] Fingolfins Festung [[Barad Eithel]] und sicherte Hithlum. Finrods Festung [[Minas Tirith (Beleriand)|Minas Tirith]] auf [[Tol Sirion]] sicherte den [[Sirion-Pass]] und somit das Tor nach West-Beleriand vor dem Eindringen der Orks. Im Osten bewachten Feanors Söhne den Zugang nach Ost-Beleriand, indem der Aglon-Pass von ihnen schwer befestigt wurde. Zudem stand [[Maedhros' Burg]] auf dem Himring und Caranthir unterhielt im Norden Thargelions eine Festung am Westhand des Rerir-Bergs.
* [[Barad Eithel]] bei [[Eithel Sirion]]
 
* [[Minas Tirith (Beleriand)|Minas Tirith]] auf [[Tol Sirion]]
Der Belagerungsring wurde von Morgoth in der [[Dagor Bragollach]] erstmalig durchbrochen und gelockert und in der [[Nirnaeth Arnoediad]] schließlich vollkommen überwunden.
* [[Maedhros' Burg]] auf dem Himring  


=== Zwerge ===
=== Zwerge ===


* [[Belegost]] auf der Ostseite der Ered Luin
Die Zwerge, vermutlich von den Stämmen der [[Feuerbärte]] und [[Breitschultern]], errichteten an der Ostseite der Ered Luin die Städte [[Belegost]] und [[Nogrod]]. Dies waren die am weitesten westlich gelegenen Siedlungen der Zwerge, ausgenommen die von den Kleinzwergen gegrabenen Höhlen von [[Nulukkizdîn]] und unter dem Amon Rûdh.
* [[Nogrod]] auf der Oststeite der Ered Luin


=== Menschen ===
=== Menschen ===


* [[Ephel Brandir]] auf dem [[Amon Obel]] im Wald von Brethil
Die Menschen legten keine großen Siedlungen an, sondern lebten in kleinen Gehöften und Dorfgemeinschaften in den Ländern der Elben. Lediglich die [[Haladin]] errichteten auf dem [[Amon Obel]], im Wald von Brethil, die große und befestigte Siedlung [[Ephel Brandir]].


== Verbliebene Personen ==
== Verbliebene Personen ==


Im [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten]] und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebt haben:
Im [[Das Zweite Zeitalter|Zweiten]] und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebten:
* [[Sauron]], der nach Morgoths Fall seinen gestürzten Herrn beerbt und zum neuen "Dunklen Herrscher" aufsteigt
* '''[[Celeborn (Elb)|Celeborn]]''', der später mit seiner Gemahlin Galadriel das Waldreich [[Lothlórien]] regiert, ist ein Verwandter von König Thingol.
* [[Galadriel]], verlor in den Konflikten Beleriands ihre Brüder
* '''[[Celebrimbor]]''', der Schmied der drei [[Elbenringe]], war [[Curufin]]s Sohn und somit Feanors Enkel. Nach der Dagor Bragollach kam er mit seinem Vater nach Nargothrond. Als Curufin und Celegorm von den Bewohnern Nargothronds vertrieben wurden, blieb Celebrimbor dort und sagte sich von seinem Vater und dessen schrecklichen Taten los. Im Zweiten Zeitalter wird er während Saurons Krieg gegen [[Eregion]] erschlagen.
* [[Celeborn (Elb)|Celeborn]], Verwandter von König Thingol
* '''[[Círdan]]''', der Fürst der Falas, ist im Zweiten und Dritten Zeitalter der Hüter der [[Die Grauen Anfurten|Grauen Anfurten]].
* [[Círdan]], Fürst der Falas
* '''[[Elrond]]''', der Herr von [[Imladris]], ist als Sohn von [[Earendil]] und [[Elwing]] ein Nachkomme von [[Maiar]], Noldor, Sindar und Menschen gleichermaßen. Er wurde nach dem [[Sippenmord#Sippenmord an den Sirion-Mündungen|Sippenmord an den Sirion-Mündungen]] gemeinsam mit seinem Bruder [[Elros]] von [[Maglor]] aufgenommen und erzogen.
* [[Elrond]], Nachkomme von [[Maiar]], Noldor, Sindar und Menschen gleichermaßen
* '''[[Galadriel]]''', die spätere Herrin von Lothlórien, ist die Schwester von Finrod und ebenfalls mit Thingol verwandt. Sie verlor in den Konflikten Beleriands all ihre Brüder. Nach dem Ende des Ersten Zeitalters war sie die einzige in Mittelerde verbliebene Fürstin der Noldor, die ihr Volk von Aman ins Exil geführt hatte.
* [[Gil-galad]], Fingons Sohn, der letzte [[Hoher König der Noldor|Hohe König der Noldor]] (fällt Ende des Zweiten Zeitalters beim Kampf des [[Letztes Bündnis|Letzten Bündnises]] gegen Sauron)
* '''[[Gil-galad]]''', der letzte [[Hoher König der Noldor|Hohe König der Noldor]], war Fingons Sohn und wurde von seinem Vater nach der Dagor Bragollach zu Círdan geschickt. Gil-galad fällt Ende des Zweiten Zeitalters beim Kampf des [[Letztes Bündnis|Letzten Bündnises]] gegen Sauron in der [[Schlacht von Dagorlad]].
* '''[[Sauron]]''', im Ersten Zeitalter ein Diener Morgoths, beerbte seinen gestürzten Herrn und stieg zum neuen "Dunklen Herrscher" auf.
 
== Etymologie ==
 
Zunächst bezeichnete der Begriff ''"Beleriand"'' nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion, nördlich der Bucht von Balar. Bald wurde er aber zum Namen des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden. Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar [[Osse]] entgegenbrachten:


== Sonstiges ==
{{Zitat
|Text="Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them."
|Übersetzung="Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete."
|Autor=[[J. R. R. Tolkien]]
|Quelle=[[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]], Part One: The Grey Annals
|Übersetzer=Ardapedia
}}


* Zunächst bezeichnete "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion nördlich der Bucht von Balar, wurde aber bald der Name des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden.
Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als [[Vala]] gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. ''HoMe XI: The Grey Annals, Commentary'').
* Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar Osse entgegenbrachten:<br>"''Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them.''" (The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals)<br>(Deutsch: "Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete.")<br>Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als [[Vala]] gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. ''HoMe XI: The Grey Annals, Commentary'').


== Verwandte Artikel ==
== Verwandte Artikel ==
Zeile 136: Zeile 138:


* [[Das Silmarillion]]:
* [[Das Silmarillion]]:
:* Quenta Silmarillion, ''passim''
** Quenta Silmarillion, ''passim''
:* Karte von Beleriand und den Ländern im Norden
** ''Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter''
:* Die Reiche der Noldor und der Sindar (Karte)
** Karte von Beleriand und den Ländern im Norden
** Die Reiche der Noldor und der Sindar (Karte)
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]]
* [[The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels]]
:* Part One:  
** Part One:  
::* ''The Grey Annals''
*** ''The Grey Annals''
::* ''The Grey Annals, Commentary''
*** ''The Grey Annals, Commentary''


[[Kategorie:Länder und Regionen]]
[[Kategorie:Länder und Regionen]]

Version vom 9. August 2007, 14:04 Uhr

Beschreibung

Beleriand war im Ersten Zeitalter ein großes Gebiet im Nordwesten von Mittelerde und wurde am Ende des Zeitalters zerstört.

Zeitangabe

Geographie

Der Begriff Beleriand, der eigentlich eine bestimmte geographisch-politische Region Mittelerdes bezeichnet, besitzt neben seiner ursprünglichen Bedeutung noch eine weiter gefasste, überregionale und geographisch-historische Bedeutung, so dass beide Defintionen des Begriffs voneinander abgegrenzt werden müssen:

Politische Definition

Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff Beleriand ein politisches Gebilde, nämlich das Herrschaftsgebiet von König Thingol.

Dieses wurde im Westen an der Falas, der Küste, vom Belegaer begrenzt; im Norden durch die Ered Wethrin, die Ered Gorgoroth und den Himring. Die östliche Grenze Beleriands bildete der Gelion.

Im Zentrum Beleriands lagen das bewaldete Doriath und der westlich daran grenzende Wald von Brethil. Südlich von Doriath befand sich der von Nordwesten nach Südosten verlaufende Andram, ein klippen- bzw. gebirgsartiges Gefälle, das die Hochlande im Norden von den südlich gelegenen Tieflanden trennte. Der von vielen Flüssen gespeiste Sirion floss von Norden nach Süden zwischen Doriath und dem Wald von Brethil, und unterirdisch durch den Andram, wo er sich in einem Wasserfall ins Tiefland ergoss. Er teilte das Land in Ost- und West-Beleriand.

Ganz im Süden begrenzten die Bucht von Balar, in die der Sirion in einem Delta mündete, und der östlich davon gelegene Taur-im-Duinath Beleriand. Westlich der Mündungen des Sirion lag Arvernien mit seinen Birkenwäldern, den Nimbrethil. Dem gegenüber lag die Insel Balar inmitten der gleichnamigen Bucht. Das Kap Balar grenzte die Bucht vom Belegaer ab.

Weiter gefasste Definition

Weiter gefasst wird mit Beleriand die Gesamtheit der versunkenen westlichen Landmasse Mittelerdes bezeichnet, ein Sammelbegriff für sämtliche historische Regionen im Nordwesten. Dies ist allerdings nur ein Behelfsbegriff, denn die Gesamtheit dieser Landmasse hatte keinen Namen. Sie ist wie folgt zu beschreiben:

An der Küste im Norden lag Nevrast, dessen politische Zugerhörigkeit unbestimmt war. Noch weiter nördlich lagen die Ebenen von Lammoth. Beide Landstriche wurden östlich von den Ered Lómin begrenzt und vom Fjord von Drengist voneinander getrennt, der durch durch das Gebirge verlief und bis nach Dor-lómin hineinreichte. Östlich davon lag Mithrim hinter den Bergen von Mithrim. Beide Länder gehörten politisch gesehen zu Hithlum, das östlich durch die Ered Wethrin begrenzt wurde.

Nördlich der Ered Gorgoroth befanden sich die Hochlande von Dorthonion. Danach trennte nur noch die Ebene von Ard-galen das übrige Gebiet von den vulkanisch aktiven Ered Engrin und den Thangorodrim im Norden. Hinter ihnen lagen die Gegenden der ewigen Kälte, eine eisige, im Dritten Zeitalter als Forodwaith bekannte Einöde. Über die Helcaraxe im Nordwesten bestand eine Überlandverbindung nach Aman.

Die östliche Grenze "Beleriands" bildeten die von Norden nach Süden verlaufenden Ered Luin. Westlich von ihnen erstreckte sich das waldreiche Ossiriand, das von den in den Gelion mündenden Flüssen Ascar, Thalos, Legolin, Brilthor, Duilwen und Adurant durchquert wurde. Ebenso das nördlich von Ossiriand, hinter dem Ascar gelegene Thargelion, das sich bis auf die Höhe des Himring und des Rerir-Bergs erstreckte. Jene Gebirsgzüge wurden von Maglors Lücke unterbrochen, nördlich derer sich die Ebene von Lothlann befand.

Im Folgenden wird dieser umfassendere Beleriand-Begriff verwendet.

Beleriand im Dritten Zeitalter

Im Dritten Zeitalter sind von den nordwestlichen Reichen nur noch Forlindon und Harlindon als Überreste Ossiriands übrig, sowie die westlich bzw. nordwestlich davon im Meer gelegenen Inseln Tol Morwen bzw. Himling und Tol Fuin. Der gesamte Rest der Landmasse versank im Meer.

Hintergrund

Beleriand war der Schauplatz der großen Konflikte des Ersten Zeitalters, in denen die Elben gegen Morgoth Krieg führten. Nach der Vergiftung der Zwei Bäume, dem Mord an Finwe und dem Diebstahl der Silmaril floh Morgoth nach Beleriand und verschanzte sich in seiner Festung Angband, über deren gewaltigem Tor er die Thangorodrim auftürmte. Von dort aus überzog er das ganze Land mit Krieg, mit dem Ziel, als "König der Welt" über alles zu herrschen.

Viele der Noldor verfolgten Morgoth unter Feanors Führung bis nach Beleriand und bekämpften ihn. Sie waren der wesentliche Antrieb für den Widerstand gegen seine Eroberungskampagne. Gemeinsam mit ihren Verbündeten, den Sindar, Zwergen und Menschen, schlugen die Noldor große Schlachten gegen Morgoths Heere und hielten einen annähernd 400 Jahre andauernden Belagerungsring um seine Festung.

Da Morgoth jedoch in diesen Kriegen die Oberhand behielt und das Leid der Elben und Menschen sich stetig vergrößerte, griffen schließlich die Valar ein. Im Krieg des Zorns, der gewaltigsten Schlacht Beleriands, wurde Morgoth bezwungen. Das Kriegstreiben und die dabei entfesselten Kräfte waren so stark, dass der größte Teil der Landmasse zerstört wurde und die heutige Küstenlinie Mittelerdes entstand.

Besiedlung und Bevölkerung

Ursprünglich wurde Beleriand, nach dem Auszug der Elben nach Aman, von den in Mittelerde gebliebenen Teleri und deren Nachfahren bewohnt. Dabei stellten die Sindar unter ihrem König Thingol den Großteil der Bevölkerung Beleriands dar. Sie besiedelten das ganze Land von den Wäldern von Neldoreth und Region bis an die Falas. Auswanderer sindarischen Ursprungs wanderten auch nach Nevrast und sogar bis nach Mithrim aus und bevölkerten diese Länder.

In Ossiriand ließen sich die Laiquendi nieder, der Teil der Nandor, der schließlich nach Beleriand gekommen war. Sie lebten dort gemeinsam mit den Ents.

Vor seiner Gefangenschaft in Mandos' Kerker züchtete Melkor die Orks, die, zusammen mit seinen übrigen Kreaturen, wie den Balrogs, in den Ered Engrin hausten. Dort warteten sie seit der Gefangennahme ihres Meister auf dessen Rückkehr. Später züchtete Morgoth dort auch die Drachen und die Trolle.

Noch während der Gefangenschaft Melkors kamen Zwerge, die die Ered Luin bewohnten, nach Beleriand und knüpften Handelsbeziehungen mit den Sindar. In West-Beleriand hatten sich wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits Kleinzwerge angesiedelt und die Höhlen von Nargothrond und unter dem Amon Rûdh bewohnt.

Mit dem Aufgang von Sonne und Mond kehrte ein großer Teil der Noldor nach Beleriand zurück. Seit der Schiffsverbrennung bei Losgar waren sie allerdings in zwei Lager gespalten. Die Neuankömmlinge besiedelten unter der Regentschaft ihrer Könige und Prinzen die nördlichen Länder, von Nevrast und Hithlum über Dorthonion, den Himring und Himlad bis nach Thargelion. Im Laufe der Zeit kam es gerade in den nördlichen Gebieten auch zur Vermischung der Noldor mit den Sindar.

Zu Beginn des vierten Jahrhunderts seit dem Aufgang der Sonne kamen die ersten Menschen in drei Scharen nach Beleriand. Sie wurden von den Noldor freundschaftlich aufgenommen und dienten ihren Fürsten. Zumindest aber waren sie mit den Elben verbündet. Diese Menschenvölker wurden auch als Drei Häuser der Edain bezeichnet und waren den Elben am innigsten verbunden. Sie zogen zunächst nach Estolad, wurden von den Elben später aber in Dor-lómin und Dorthonion angesiedelt bzw. besiedelten selbstständig Brethil.

Etwa Mitte des fünften Jahrhunderts trafen neue Scharen von Menschen, die als Ostlinge bezeichnet wurden, über die Ered Luin in Beleriand ein. Nur wenige von ihnen waren den Drei Häusern der Edain oder den Elben verbunden, und manche von ihnen standen im Geheimen sogar im Dienste Morgoths. Die Ostlinge verbündeten sich mit den bereits in Beleriand gegen Morgoth kriegführenden Elben und deren Menschenfreunden und wurden in Maedhros' Herrschaftsgebiet angesiedelt. Dieses Bündnis zerfiel in der Nirnaeth Arnoediad, da ein Großteil der Ostlinge Verrat begann oder aus Beleriand floh. Die nach der Schlacht in Beleriand verbliebenen verräterischen Ostlinge erhielten von Morgoth Hithlum als Lehen zugeteilt.

Reiche und Herrscher

Thingol war als König aller Sindar Herr von Beleriand (s. Politische Definition des Beleriand-Begriffes) und gemeinsam mit seiner Gemahlin Melian residierte er in seinem Reich Doriath, während Círdan Herr der Falas war.

Hithlum wurde von Fingolfin regiert, während Dor-lómin das Herrschaftsgebiet seines Sohnes Fingon war. Nach Fingolfins Tod herrschte Fingon über ganz Hithlum. Sein Bruder Turgon regierte zunächst Nevrast. Später gab er es zugunsten seines neu gegründeten, geheimen Reiches Gondolin auf.

Das von Finrod regierte Reich von Nargothrond in West-Beleriand war das großflächigste Noldo-Reich. Nachdem Finrod zwecks Einlösung seines Schwures mit Beren fortgegangen war, war sein Bruder Orodreth sein Nachfolger. Das Hochland von Dorthonion wurde von ihren Brüdern Angrod und Aegnor regiert.

Die östlich von Dorthonion gelegenen Gebiete, die als Maedhros' Mark bezeichnet wurden, standen unter der Oberhoheit von Feanors ältestem Sohn Maedhros. Dieser hatte seinen Sitz auf dem Himring, während der westlich davon gelegene Aglon-Pass und das dahinter im Süden befindliche Himlad von seinen Brüdern Celegorm und Curufin regiert wurden. Maglor übernahm die Führung der nach ihm benannten Lücke im östlichen Gebirgszug, wo zwischen dem Himring und den westlichen Ausläufern der Ered Luin das Land vollkommen flach und ohne schützende natürliche Erhebungen war.

Am weistesten östlich herrschte Caranthir in Thargelion. Amrod und Amras hatten die Herrschaft in den waldreichen Gebieten Ost-Beleriands inne, zwischen Doriath und Nan Elmoth einserseits und dem Gelion andererseits.

Ossiriand war das Land der Laiquendi, die sich nach der ersten großen Schlacht von Beleriand keinen König mehr nahmen und somit herrscherlos waren.

Die Zwergenstädte in den Ered Luin hatten als eigenständige Reiche jeweils ihren eigenen König.

Siedlungen und Städte

Sindar

Die Sindar besaßen nur wenige feste Siedlungen. Sie wanderten größtenteils frei im Land umher und lebten weit verstreut in kleinen Sippen. Lediglich in Menegroth, das nach zwergischem Vorbild in Höhlen unter der Erde angelegt worden war, und an der Falas mit ihren Hafenstädten Brithombar und Eglarest lebten die Sindar in städtischen Siedlungen zusammen. Erst mit Morgoths Rückkehr gaben viele der verstreut lebenden Sindar ihr Wildnisleben auf und folgten Thingols Aufruf, sich in den Schutz des bewachten Reiches Doriath zurückzuziehen.

Noldor

Die Noldor legten nach ihrer Rückkehr nach Mittelerde ebenfalls Städte an. In Nevrast gründete Turgon Vinyamar, das jedoch später verlassen wurde. Denn nachdem er mit dem Bau Gondolins in den Echoriath, südwestlich von Dorthonion, fertig geworden war, zog er mit seinem ganzen Volk dorthin. Finrod errichtete in West-Beleriand Nargothrond, das, inspiriert von Menegroth, in unterirdischen Höhlen angelegt wurde. Wie Gondolin wurde auch Nargothrond auf Geheiß Ulmos als geheime Zuflucht vor Morgoths stetig größer werdenden Macht gegründet.

Vor allem aber errichteten die Noldor Festungen, die als Bollwerke gegen Morgoth dienen sollten. Mit zahlreichem Volk hielten sie so einen dichten Belagerungsring um Angband geschlossen. Im Westen stand bei Eithel Sirion Fingolfins Festung Barad Eithel und sicherte Hithlum. Finrods Festung Minas Tirith auf Tol Sirion sicherte den Sirion-Pass und somit das Tor nach West-Beleriand vor dem Eindringen der Orks. Im Osten bewachten Feanors Söhne den Zugang nach Ost-Beleriand, indem der Aglon-Pass von ihnen schwer befestigt wurde. Zudem stand Maedhros' Burg auf dem Himring und Caranthir unterhielt im Norden Thargelions eine Festung am Westhand des Rerir-Bergs.

Der Belagerungsring wurde von Morgoth in der Dagor Bragollach erstmalig durchbrochen und gelockert und in der Nirnaeth Arnoediad schließlich vollkommen überwunden.

Zwerge

Die Zwerge, vermutlich von den Stämmen der Feuerbärte und Breitschultern, errichteten an der Ostseite der Ered Luin die Städte Belegost und Nogrod. Dies waren die am weitesten westlich gelegenen Siedlungen der Zwerge, ausgenommen die von den Kleinzwergen gegrabenen Höhlen von Nulukkizdîn und unter dem Amon Rûdh.

Menschen

Die Menschen legten keine großen Siedlungen an, sondern lebten in kleinen Gehöften und Dorfgemeinschaften in den Ländern der Elben. Lediglich die Haladin errichteten auf dem Amon Obel, im Wald von Brethil, die große und befestigte Siedlung Ephel Brandir.

Verbliebene Personen

Im Zweiten und Dritten Zeitalter gibt es nur noch wenige für die Geschichte Mittelerdes bedeutende Persönlichkeiten, die die Ereignisse in Beleriand selbst erlebten:

  • Celeborn, der später mit seiner Gemahlin Galadriel das Waldreich Lothlórien regiert, ist ein Verwandter von König Thingol.
  • Celebrimbor, der Schmied der drei Elbenringe, war Curufins Sohn und somit Feanors Enkel. Nach der Dagor Bragollach kam er mit seinem Vater nach Nargothrond. Als Curufin und Celegorm von den Bewohnern Nargothronds vertrieben wurden, blieb Celebrimbor dort und sagte sich von seinem Vater und dessen schrecklichen Taten los. Im Zweiten Zeitalter wird er während Saurons Krieg gegen Eregion erschlagen.
  • Círdan, der Fürst der Falas, ist im Zweiten und Dritten Zeitalter der Hüter der Grauen Anfurten.
  • Elrond, der Herr von Imladris, ist als Sohn von Earendil und Elwing ein Nachkomme von Maiar, Noldor, Sindar und Menschen gleichermaßen. Er wurde nach dem Sippenmord an den Sirion-Mündungen gemeinsam mit seinem Bruder Elros von Maglor aufgenommen und erzogen.
  • Galadriel, die spätere Herrin von Lothlórien, ist die Schwester von Finrod und ebenfalls mit Thingol verwandt. Sie verlor in den Konflikten Beleriands all ihre Brüder. Nach dem Ende des Ersten Zeitalters war sie die einzige in Mittelerde verbliebene Fürstin der Noldor, die ihr Volk von Aman ins Exil geführt hatte.
  • Gil-galad, der letzte Hohe König der Noldor, war Fingons Sohn und wurde von seinem Vater nach der Dagor Bragollach zu Círdan geschickt. Gil-galad fällt Ende des Zweiten Zeitalters beim Kampf des Letzten Bündnises gegen Sauron in der Schlacht von Dagorlad.
  • Sauron, im Ersten Zeitalter ein Diener Morgoths, beerbte seinen gestürzten Herrn und stieg zum neuen "Dunklen Herrscher" auf.

Etymologie

Zunächst bezeichnete der Begriff "Beleriand" nur das Land rund um den unteren Lauf des Sirion, nördlich der Bucht von Balar. Bald wurde er aber zum Namen des ganzen Gebiets zwischen den Küstenregionen im Westen, dem Fluß Gelion im Osten und den weitläufigen Gebirgsregionen im Norden. Im Namen Beleriands spiegelt sich die Verehrung wider, welche die Sindar Osse entgegenbrachten:

"Beleriand is the name of the country that lay upon either side of the great river Sirion [...] The name signifies in the language of that land: the country of Balar. For this name the Sindar gave to Osse, who came often to those coasts, and there befriended them."

—” J. R. R. Tolkien: The History of Middle-earth volume XI, The War of the Jewels, Part One: The Grey Annals

"Beleriand heißt das Land, das beiderseits des großen Flusses Sirion lag [...] Der Name bedeutet in der Sprache jenes Landes: das Land von Balar. Denn diesen Namen gaben die Sindar Osse, der oft zu jenen Gestaden kam und sich dort mit ihnen anfreundete."

Übersetzung: Ardapedia

Dieser Name Osses stammt aus einer Phase der externen Werkgeschichte, in der Osse noch als Vala gedacht war (Vala/Bala; Stamm: val/bal; vgl. HoMe XI: The Grey Annals, Commentary).

Verwandte Artikel

Quellen