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'''Maedhros''' war der älteste Sohn von | '''Maedhros''' war der älteste Sohn von Feanor und [[Nerdanel]] und wuchs in [[Aman]] auf. Trotz der Antipathien seines Vaters gegen seinen Onkel [[Fingolfin]] war Maedhros sehr gut mit dessen Sohn [[Fingon]] befreundet. Als ihr Vater für zwölf Jahre aus [[Tirion]] verbannt wurde und [[Formenos]] gründete, folgten ihm Maedhros und seine Brüder. Nachdem [[Melkor]] die [[Silmaril]] geraubt hatte, leistete auch Maedhros den [[Eid Feanors]], als dessen erste Folge er in den [[Sippenmord#Sippenmord von Alqualonde|Sippenmord von Alqualonde]] verstrickt wurde. | ||
Nachdem Feanors Schar mit Hilfe der in [[Alqualonde]] geraubten [[Teleri]]-Schiffe erfolgreich nach [[Mittelerde]] übergesetzt hatte, wollte Maedhros die Reste der Noldor, die Fingolfins Führung folgten, überschiffen lassen. Die stattdessen von seinem Vater angeordnete Schiffsverbrennung bei [[Losgar]], die die Spaltung der Noldor in zwei Lager zur Folge hatte, bekümmerte ihn und erfüllte ihn mit Bedauern, vor allem da er Fingon im Stich lassen musste. | Nachdem Feanors Schar mit Hilfe der in [[Alqualonde]] geraubten [[Teleri]]-Schiffe erfolgreich nach [[Mittelerde]] übergesetzt hatte, wollte Maedhros die Reste der Noldor, die Fingolfins Führung folgten, überschiffen lassen. Die stattdessen von seinem Vater angeordnete Schiffsverbrennung bei [[Losgar]], die die Spaltung der Noldor in zwei Lager zur Folge hatte, bekümmerte ihn und erfüllte ihn mit Bedauern, vor allem da er Fingon im Stich lassen musste. |
Version vom 31. Oktober 2007, 15:38 Uhr
Maedhros ist in den Werken J. R. R. Tolkiens der älteste Sohn Feanors.
Zeitangabe
- geb. ca. 1175 E.Z. (JB) in Aman
- gest. 587 E.Z. (JS)
- 1490 E.Z. (JB) ziehen er und seine Brüder mit Feanor in die Verbannung nach Formenos
- 1495 E.Z. (JB) kämpft er beim Sippenmord von Alqualonde an der Seite seines Vaters gegen die Teleri
- 20 E.Z. (JS) nimmt er, gemeinsam mit seinem Bruder Maglor, am Mereth Aderthad teil
- 467 E.Z. (JS) gründet er Maedhros' Bund
- 506 E.Z. (JS) überfällt er mit seinen Brüdern Doriath
- 560 E.Z. (JS) überfällt er mit seinen verbliebenen Brüdern die Flüchtlinge an den Sirion-Mündungen
Volk
Beschreibung
Maedhros war der älteste Sohn von Feanor und Nerdanel und wuchs in Aman auf. Trotz der Antipathien seines Vaters gegen seinen Onkel Fingolfin war Maedhros sehr gut mit dessen Sohn Fingon befreundet. Als ihr Vater für zwölf Jahre aus Tirion verbannt wurde und Formenos gründete, folgten ihm Maedhros und seine Brüder. Nachdem Melkor die Silmaril geraubt hatte, leistete auch Maedhros den Eid Feanors, als dessen erste Folge er in den Sippenmord von Alqualonde verstrickt wurde.
Nachdem Feanors Schar mit Hilfe der in Alqualonde geraubten Teleri-Schiffe erfolgreich nach Mittelerde übergesetzt hatte, wollte Maedhros die Reste der Noldor, die Fingolfins Führung folgten, überschiffen lassen. Die stattdessen von seinem Vater angeordnete Schiffsverbrennung bei Losgar, die die Spaltung der Noldor in zwei Lager zur Folge hatte, bekümmerte ihn und erfüllte ihn mit Bedauern, vor allem da er Fingon im Stich lassen musste.
Nach der Dagor-nuin-Giliath, die Feanors Tod zur Folge hatte, lockte Morgoth Maedhros in einen Hinterhalt, in dem dieser trotz aller Vorsicht gefangen genommen wurde. Mit Feanors ältestem Sohn als Geisel wollte Morgoth den Rückzug der Noldor erpressen. Als sich Feanors Söhne weigerten, kettete Morgoth Maedhros mit der rechten Hand an einem Felsvorsprung der Thangorodrim fest. Von dort wurde er von Fingon und Thorondor, dem Fürsten der Riesenadler, gerettet, wobei er allerdings seine rechte Hand verlor. Da nämlich seine Handfessel weder gebrochen noch gebogen werden konnte, trennte Fingon ihm die Hand ab. Zum Dank für seine Rettung bot Maedhros Fingolfin die Würde des Hohen Königs der Noldor an, die ihm, als Feanors ältestem Sohn, eigentlich selbst zustand. Durch diese Geste konnte Maedhros zwar die Spannungen zwischen den zwei Lagern der Noldor mildern, aber nicht aus der Welt schaffen.
Maedhros war unter den Söhnen Feanors, mit Ausnahme Maglors, der Gemäßigste und Weiseste und musste seine aufbrausenden Brüder immer wieder zügeln und nach unfleglichem Benehmen zurechtweisen. Um weiteren Streitereien vorzubeugen besetzte Maedhros mit seinen Brüdern die östlichen Teile Beleriands, fernab der Sippschaften Fingolfins und Finarfins, denen die meisten seiner Brüder keine Sympathie entgegenbrachten. Dort herrschte Maedhros als Fürst des Hauses Feanor über Maedhros' Mark, die Gebiete rund um den Berg von Himring, auf dem seine Burg stand.
Während der Dagor Bragollach standen die Kampfhandlungen bei Feanors Söhnen so schlecht, dass sie zum Teil besiegt wurden und flohen. Maedhros jedoch konnte die Angriffe auf seine Burg abwehren und sogar den Aglon-Pass wieder einnehmen und schließen, nachdem seine Brüder Celegorm und Curufin ihn an die Orks verloren hatten. Er verbündete sich mit den nach der Dagor Bragollach in Beleriand eingewanderten Ostlingen und siedelte sie in seinem Herrschaftsgebiet an, wohlwissend, dass die Elben und die Edain zu schwach für den Kampf gegen Morgoth waren.
Nachdem Beren und Lúthien einen Silmaril aus Morgoths Besitz erobert hatten, betrieb Maedhros eine Iniative, um ein großes Bündnis zwischen allen Noldor, Sindar, Menschen und Zwergen gegen Morgoth zu gründen, bekannt als Maedhros' Bund. In einer großen Schlacht sollte Morgoth besiegt werden. Es endete jedoch im Desaster der Nirnaeth Arnoediad, in der ein Teil der Ostlinge Verrat begann. Vernichtend geschlagen zog sich Maedhros mit seinen Brüdern in die Wildnis Ossiriands zurück.
Immer noch gebunden an den Eid ihres Vaters forderten Maedhros und seine Brüder den von Beren und Lúthien erbeuteten Silmaril zurück, nachdem deren Sohn und Thingols Nachfolger Dior den Stein von seinen Eltern geerbt hatte. Dior verweigtere die Herausgabe und Feanors Söhne griffen Doriath an, wo sie einen weiteren Sippenmord verübten. Doch Diors Tochter Elwing konnte mit dem Silmaril fliehen. Von Reue erfüllt suchte Maedhros nach Diors kleinen Söhnen Eluréd und Elurín, die von Celegorms Dienern während der Kämpfe im Wald ausgesetzt wurden, jedoch hatte er keinen Erfolg.
Später wiederholten er und seine noch verbliebenen Brüder den Sippenmord ein weiteres Mal, als sie die Flüchtlinge an den Sirion-Mündungen angriffen, unter denen sich auch Elwing mit dem Silmaril befand. Erneut konnten Feanors Söhne den Stein nicht zurückgewinnen, da er mit Elwing ins Meer stürzte und schließlich zu Earendil gelangte, womit er unerreichbar wurde.
Nach dem Sturz Morgoths am Ende des Ersten Zeitalters überredete Maedhros seinen einzigen noch lebenden Bruder Maglor dazu, die letzten zwei in Mittelerde verbliebenen Silmaril zurückzufordern, obwohl Maglor den Eid ruhen lassen wollte. Eonwe verwehrte ihnen die Rückgabe mit der Begründung, dass sie ihr Anrecht auf die Silmaril wegen ihrer schrecklichen Bluttaten verwirkt hätten. Also stahlen die beiden Brüder die letzten zwei Silmaril aus dem Heerlager der Valar. Sein Stein versengte Maedhros die Hand, woraufhin er erkannte, dass Eonwe Recht hatte und sein Anspruch auf die Silmaril nicht mehr galt. Von Schmerz und Verzweiflung erfüllt sprang er in eine Lavaspalte und nahm den Silmaril mit in den Tod.
Sonstiges
- Geboren wurde er als Nelyafinwe (dritter Finwe), woraus sich die kurze Rufform Nelyo ableitet. Seine Mutter nannte ihn später Maitimo (der Wohlgeformte). Aufgrund seines rotbraunen Haars rief man ihn oft Russandol (Kupferkopf). Die Kombination Maitimo-Russandol führte letztlich zur Sindarinform Maedros. (Maedhros ist eigentlich eine frühere, obsolete Form, die Christopher Tolkien fälschlicherweise im Silmarillion benutzt.)
- Seit seiner Befreiung von den Thangorodrim führte Maehdros sein Schwert mit der linken Hand und dies sogar noch tödlicher als zuvor. Sein Anblick versetzte seine Feinde in Angst und Schrecken, denn "der Geist [brannte] wie ein weißes Feuer in ihm, und er kämpfte wie ein von den Toten Heimgekehrter".
- Ihr gemäßigter Charakter mag der Grund dafür sein, dass Maedhros und Maglor als einzige von Feanors Söhnen die Konflikte des Ersten Zeitalters so lange überlebten. Den Eid, den Maedhros geschworen hatte, nahm er trotz allen Unglücks, das er den Noldor gebracht hatte, ernst, was sein Schicksal besiegelte.
Links
Quellen
- Das Silmarillion: Quenta Silmarillion,
- V Von Eldarmar und den Fürsten der Eldalië
- VII Von den Silmaril und der Unruhe der Noldor
- IX Von der Verbannung der Noldor
- XIII Von der Rückkehr der Noldor
- XIV Von Beleriand und seinen Reichen
- XVIII Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende
- XX Von der Fünften Schlacht: Nirnaeth Arnoediad
- XXIV Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns