Trolle: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Arten) |
K (link) |
||
Zeile 29: | Zeile 29: | ||
* '''[[Hügeltrolle]]''' wurden im Bezug auf den Tod von [[Arador]], dem Großvater von [[Aragorn II.]], erwähnt. Eigentlich beschreibt Tolkien die Trolle des Nordens (auch jene aus ''Der Hobbit'') als Steintrolle, was darauf schließen lässt, dass Hügeltrolle eine Unterart dieser waren. | * '''[[Hügeltrolle]]''' wurden im Bezug auf den Tod von [[Arador]], dem Großvater von [[Aragorn II.]], erwähnt. Eigentlich beschreibt Tolkien die Trolle des Nordens (auch jene aus ''Der Hobbit'') als Steintrolle, was darauf schließen lässt, dass Hügeltrolle eine Unterart dieser waren. | ||
* Die '''[[Olog-hai]]''' wurden von Sauron auf unbekannte Art und Weise gegen Ende des Dritten Zeitalters gezüchtet. Im Gegensatz zu den anderen Trollarten besaßen die Olog-hai eine bösartige Intelligenz. Sie waren noch größer und stärker als normale Trolle und ertrugen Sonnenlicht ohne Probleme, weshalb sie fälschlicherweise manchmal für "[[Orks|Riesenorks]]" gehalten wurden. | * Die '''[[Olog-hai]]''' wurden von Sauron auf unbekannte Art und Weise gegen Ende des Dritten Zeitalters gezüchtet. Im Gegensatz zu den anderen Trollarten besaßen die Olog-hai eine bösartige Intelligenz. Sie waren noch größer und stärker als normale Trolle und ertrugen Sonnenlicht ohne Probleme, weshalb sie fälschlicherweise manchmal für "[[Orks|Riesenorks]]" gehalten wurden. | ||
* '''[[Schneetrolle]]''' werden nur im Zusammenhang mit [[Helm Hammerhand]] erwähnt. Da dieser im Langen Winter in weißer Kleidung kämpfte, wurde er mit Schneetrollen verglichen. Man kann daraus schließen, dass Schneetrolle weiß waren und in kalten Koimaten lebten, mehr ist nicht über sie bekannt. | * '''[[Schneetrolle]]''' werden nur im Zusammenhang mit [[Helm Hammerhand]] erwähnt. Da dieser im [[Langer Winter|Langen Winter]] in weißer Kleidung kämpfte, wurde er mit Schneetrollen verglichen. Man kann daraus schließen, dass Schneetrolle weiß waren und in kalten Koimaten lebten, mehr ist nicht über sie bekannt. | ||
* '''[[Steintrolle]]''' sind Trolle, die versteinern, sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen (z.B. die Trolle in ''Der Hobbit''). Sie konnten sprechen und gebrauchten eine verunstaltete Form von [[Westron]] (in Bilbos Tagebuch wurde ihre Sprache in dem englischen ''Cockney''-Akzent übersetzt.) | * '''[[Steintrolle]]''' sind Trolle, die versteinern, sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen (z.B. die Trolle in ''Der Hobbit''). Sie konnten sprechen und gebrauchten eine verunstaltete Form von [[Westron]] (in Bilbos Tagebuch wurde ihre Sprache in dem englischen ''Cockney''-Akzent übersetzt.) | ||
Version vom 13. August 2008, 10:50 Uhr
Trolle (nord. für Unhold, Riese, Zauberwesen) sind schadenbringende Geisterwesen hauptsächlich in Riesen- aber auch in Zwergengestalt. Trolle stammen aus der germanischen bzw. nordischen Mythologie, wo sie oft das männliche Gegenstück zu Feen, Elfen oder Hexen bilden.
In den Romanen von J. R. R. Tolkien sind Trolle riesige menschenähnliche Wesen von geringer Intelligenz. Sie wurden von Melkor, dem mächtigsten aller Ainur, gezüchtet, als Spott auf die Ents, die von Ilúvatar geschaffenen Baumhirten.
Zeitangabe
Trolle wurden von Melkor noch vor dem Ersten Zeitalter geschaffen. Zum ersten Mal wurden sie im Zusammenhang mit der Nirnaeth Arnoediad, der Schlacht der ungezählten Tränen, im Jahr 471 E.Z. (JS) erwähnt. Sie tauchen im Laufe der Zeitalter immer wieder auf, bis zum Ringkrieg am Ende des Dritten Zeitalters, im Zuge dessen Melkors Diener Sauron eine neue Trollart züchtete, die sogenannten Olog-hai.
Beschreibung
Die meisten Trolle waren bösartig und ungefähr doppelt so groß wie Menschen (3,5 Meter/12 Fuß). Sie besaßen einen massigen Körperbau, wuchtige Schädel, schuppige feste Haut und flache Füße ohne Zehen. Einige Exemplare konnten anscheinend auch mehr als nur einen Kopf haben. Die ersten Trolle waren aus Felsgestein erschaffene Nachahmungen der Ents. Sie waren sehr unvollkommen, denn im Sonnenlicht wurden sie wieder zu dem Material, aus dem sie gemacht waren, weshalb sie nur in der Nacht aktiv waren.
Es ist nicht bekannt wie Melkor (und später auch Sauron) die Trolle züchtete, aber Baumbart zu Folge wurden sie als Verhöhnung auf die Ents erschaffen. Dies lässt jedoch nicht darauf schließen, dass das Volk der Baumhirten dazu benutzt wurde um Trolle zu züchten. Sicher ist jedenfalls, dass Trolle eine Mutation einer anderen Rasse aus Arda darstellen, da weder melkor, noch Sauron Zugang zum Geheimen Feuer hatten und daher nur schon bestehende Lebewesen verunstalten konnten. Sicher ist auch, dass bestimmte Trollarten mit Hilfe von Stein geschaffen wurden, da es mehrmals als Ursprungsmaterial dieser Rasse genannt wird.
Während den Kriegen von Beleriand hatte Gothmog, der Fürst der Balrogs, eine Leibwache bestehend aus Trollen. Während dem Kampf um die geheime Stadt Gondolin, konnte Húrin Thalion diese Trolle besiegen, jedoch ließ ihr magisches Blut die Axt Húrins schmelzen und so konnten die Orks den tapferen Kämpfer fesseln und, wie er es ihnen aufgetragen hatte, Morgoth überbringen. Diese Gefangenschaft beendete auch die Nirnaeth Arnoediad, in deren Verlauf Morgoth klar über das Bündnis der Elben, Menschen und Zwerge triumphierte.
Unzählige Trolle starben im Krieg des Zorns, jene die jedoch überlebten sammelten sich um Sauron. Im Zweiten und Dritten Zeitalter waren Trolle stets unter Saurons stärksten Kämpfern.
In Der kleine Hobbit werden drei Steintrolle sogar namentlich erwähnt. Es handelt sich dabei um jene Trolle, denen der Hobbit Bilbo Beutlin und die Zwerge auf ihrer Reise zum Erebor in den Trollhöhen begegnen. Nachdem die drei Brüder Tom, Bert und Bill Huggins vom Nebelgebirge heruntergezogen waren, trieben sie in der Nähe der Letzen Brücke ihr Unwesen. Sie zerstörten auf ihrem Weg ganze Dörfer und fraßen dessen Schafsherden. Sie bevorzugten vor allem Fleisch (Lamm, Hobbits und Zwerge) und Bier. Als sie Bilbo und seine Gefolgsschaft ausmachten, wollten sie auch diese fangen und zu einem köstlichen Mahl zubereiten. Jedoch wurden sie durch eine List des Zauberers Gandalf dazu gebracht, die Zeit zu vergessen, sodass sie sich bei Tagesanbruch zu Stein verwandelten. Unter ihrem Diebesgut befanden sich unter anderem die Elbenklingen Orcrist, Glamdring und Stich.
Arten
Tolkien nutzte viele verschiedene Begriffe für Trollarten, wobei nicht auszuschließen ist, dass sich manche Arten überschneiden. Namentlich erwähnte Trollarten sind (alphabetisch gereiht):
- Bergtrolle werden erwähnt, als sie im Ringkrieg die Riesenramme Grond dazu benutzten, um das haupttor von Minas Tirith durchzubrechen. Anzunehmen ist, dass sie ursprünglich in den bergen lebten. Da sie dazu auserwählt wurden Grond zu tragen, ist es naheliegend, dass sie besonders starke Wesen waren.
- Halbtrolle oder Trollmenschen kämpfen in der Schlacht auf den Pelennor-Feldern. Es ist jedoch ungeklärt, ob diese Wesen trollischen ursprungs waren oder einfach nur mit ihnen verglichen wurden.
- Höhlentrolle lebten in Moria. Sie werden beschrieben als Trolle mit dunkelgrüner, schuppiger Haut und schwarzem Blut. Die Gefährten mussten in den Höhlen von Moria gegen einen Höhlentroll bestehen.
- Hügeltrolle wurden im Bezug auf den Tod von Arador, dem Großvater von Aragorn II., erwähnt. Eigentlich beschreibt Tolkien die Trolle des Nordens (auch jene aus Der Hobbit) als Steintrolle, was darauf schließen lässt, dass Hügeltrolle eine Unterart dieser waren.
- Die Olog-hai wurden von Sauron auf unbekannte Art und Weise gegen Ende des Dritten Zeitalters gezüchtet. Im Gegensatz zu den anderen Trollarten besaßen die Olog-hai eine bösartige Intelligenz. Sie waren noch größer und stärker als normale Trolle und ertrugen Sonnenlicht ohne Probleme, weshalb sie fälschlicherweise manchmal für "Riesenorks" gehalten wurden.
- Schneetrolle werden nur im Zusammenhang mit Helm Hammerhand erwähnt. Da dieser im Langen Winter in weißer Kleidung kämpfte, wurde er mit Schneetrollen verglichen. Man kann daraus schließen, dass Schneetrolle weiß waren und in kalten Koimaten lebten, mehr ist nicht über sie bekannt.
- Steintrolle sind Trolle, die versteinern, sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen (z.B. die Trolle in Der Hobbit). Sie konnten sprechen und gebrauchten eine verunstaltete Form von Westron (in Bilbos Tagebuch wurde ihre Sprache in dem englischen Cockney-Akzent übersetzt.)
Adaptionen
Da Trolle häufig Bewohner verschiedener Fantasywelten, wie eben Mittelerde oder z.B. der Scheibenwelt von Terry Prachett, sind, erscheinen sie auch in den Verarbeitungen dieser Welten in Filmen oder Computerspielen.
Zeichentrickfilm von Bakshi
In der Zeichentrickversion des Herr der Ringe von Ralph Bakshi (1978) wird die Begegnung der Gefährten mit dem Höhlentroll in Moria fast romangetreu widergegeben, einziger Unterschied ist, dass der Zeichentrick-Troll Zehen besitzt.
Filmtrilogie von Jackson
In der Filmtrologie von Peter Jackson werden Trolle erstmals in der Szene adaptiert, wo Aragorn und die Hobbits in den Trollhöhen auf die steinernen Statuen der drei Trollbrüder Tom, Bert und Bill stoßen.
In Moria kämpfen die gefährten ebenfalls gegen einen Höhlentroll. Diese Szene wird im Film aufwendig und spektakulär dargestellt, und nimmt einige Zeit in Anspruch. Boromir sieht den Troll zuerst, danach stürmt dieser durch das offene Tor der Kammer von Mazarbul und zerstört diese während des Kampfes. Er versetzt Frodo einen tödlichen Stoß, dieser wird jedoch durch sein Mithrilhemd gerettet. Schließlich wird er von einem Pfeil von Legolas getötet.
Außerdem kommen in den großen Schlachten zahlreiche Bergtrolle und Olog-hai vor.
Etymologie
- Olog-hai ist ein Wort der Schwarzen Sprache und bedeutet Troll-Volk.
Sonstiges
- In The Peoples of Middle-earth erwähnt Tolkien in einer Fußnote, dass die Trolle "Steinstatuen" waren, die von "Goblin-Spirit" belebt waren. Es ist unklar, ob er hiermit andeutet, dass in Trollen die Geister verstorbener Orks weiterlebten, oder lediglich meinte, dass die Trolle von "bösem Geist" beseelt waren.
- Trolle tauchen in zahlreichen Varianten in vielen kulturellen Produkten auf, die sich mehr oder weniger auf die germanisch-nordische Kultur beziehen. Vor allem in den skandinavischen Ländern Norwegen, Schweden, Dänemark und auch Island sind Trolle tief in der traditionellen Folklore und Literatur verankert. Trolle in Form von holzgeschnitzten Puppen, dekorierten Tannenzapfen, verzierten Steinskulpturen usw. gehören zum Kunsthandwerk und touristischen Erscheinungsbild Skandinaviens und sind beliebte Souvenirs.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Übersetzt von Walter Scherf. Paulus Verlag, Recklinghausen 1957 (unter dem Titel Kleiner Hobbit und der Große Zauberer). (Im Original erschienen 1937 unter dem Titel The Hobbit or There and Back Again.)
- Zweites Kapitel: Eine unvorhergesehene Gesellschaft
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Fünftes Buch,
- Viertes Kapitel: Die Belagerung von Gondor
- Zehntes Kapitel: Das Schwarze Tor öffnet sich
- Anhang F
- Fünftes Buch,
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- Quenta Silmarillion, XX Von den Sindar
- J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992.
- Artikel Troll (Mythologie). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Juli 2008, 10:01 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Mythologie) (Abgerufen: 12. August 2008, 10:08 UTC).
- Wikipedia contributors (2006). Article Troll. From:Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 10:20, August 12, 2008 from http://en.wikipedia.org/wiki/Troll.