Dúnedain: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Juni 2009, 10:36 Uhr
Dúnedain (Sin. „Westmenschen“) sind im Legendarium die Menschen aus Númenor, die nach dem Untergang ihres Reiches nach Mittelerde zurückkehrten.
Geschichte
Nach dem Ende des Krieges des Zorns, der Niederlage Morgoths und dem Ende des Ersten Zeitalters wurde jenen Menschen, die den Elben in ihrem Kampf gegen Morgoth beigestanden hatten, von den Valar die Insel Númenor geschenkt, die zwischen Mittelerde und Aman lag. Ihre Lebensspanne, die bisher etwa 70 Jahre betragen hatte, wurde um viele Jahre verlängert und ihnen wurde ein Leben frei von Krankheiten gegönnt.
Im Dritten Zeitalter wurden die Nachkommen jener Númenórer, die nach dem Untergang Númenors die Reiche Arnor und Gondor in Mittelerde gründeten, als Dúnedain bezeichnet.
Nach dem Fall von Arnor und Arthedain verstreuten sich die nördlichen Dúnedain in alle Himmelsrichtungen. Der Großteil der Dúnedain zog in die Gebiete südlich von Bruchtal, während kleine Teile der Population sich in West-Eriador vom Rest der Welt abwendeten. Die Dúnedain des Nordens wurden von nun an Waldläufer genannt.
Beschreibung
Körperliche Eigenschaften
Die Dúnedain waren große, starke Menschen. An körperlicher Kraft und Geschick konnten sie es sogar mit den Elben aufnehmen. Sie hatten helle Haut, in der Regel schwarze oder braune Haare und graue Augen. Unter denjenigen, die vom Hause Hadors abstammten, gab es auch einige Blondhaarige und einige, die Nachfahren des Hauses Haleth, galten als etwas kleiner und dunkler als die übrigen Dúnedain.
Die Durchschnittsgröße der Dúnedain wurde sprichwörtlich „Mannshoch“ genannt und bezeichnete eine Körpergröße von etwa 2 Rangar, auch wenn dies eine recht späte Angabe war und aus einer Zeit stammte, in der die Dúnedain in Mittelerde längst nicht mehr die imposante Körpergröße ihrer auf Númenor geborenen Vorfahren erreichten. Herausragend durch seine Größe war selbst unter den Dúnedain Elendil, genannt „der Lange“, der sagenhafte 2,40m gemessen haben soll.
Die Angehörigen der númenórischen Königsfamilie konnten bis zu 300 Jahre und älter werden; andere Dúnedain, in deren Adern kein elbisches Blut floss, wurden selbst im Dritten Zeitalter, als sie bereits viel von ihrer alten Kraft verloren hatten, immer noch um die 100 Jahre alt.
Die Dúnedain, die im Süden Mittelerdes in Haradwaith lebten und Schwarze Númenórer genannt wurden, vermischten sich im Laufe der Zeit aus politischen Gründen mit den Haradrim. Ihre Nachfahren waren, wie das Beispiel von Saurons Mund zeigt, trotzdem noch recht blass und großgewachsen und wurden offensichtlich auch immer noch sehr alt.
Die besonderen Eigenschaften der Dúnedain hingen damit zusammen, dass ihre Vorfahren in der Nähe des Segensreiches gelebt hatten und durch die Gunst der Valar und elbische Geschenke und Lebensmittel lange Zeit ohne Krankheiten, Entbehrungen und Mängel leben konnten, die die Menschen Mittelerdes schwächten, kleiner an Wuchs und kurzlebiger werden ließen.
Kultur
Ein nicht unbedeutender Teil der Dúnedain lebte in den Städten Gondors, Minas Tirith, Pelargir, Linhir und Dol Amroth. Die Architektur der Städte zeugte von dem großen Wissen der Dúnedain in der Steinmetzkunst, sie waren von hohen Steinmauern umgeben, die Straßen waren gepflastert, und die Hafenstädte besaßen feste Kaimauern. Über die ländliche Bevölkerung ist weniger bekannt.
Dúnedain trugen reiche und gut geschneiderte Kleidung, verziert mit wertvollem Schmuck. In den Tieflanden Gondors trugen sie hingegen meist leichte Tuniken, oftmals auch ohne Beinkleider. In kälteren Gebieten trugen sie wärmere Kleidung. Sie bevorzugten Federn und weiße Symbole auf schwarzem Untergrund.
Dúnedain lebten in Einehe und heirateten oft Angehörige anderer Völker. Die Linie wurde meist durch den Mann weitergeführt.
Ihre Religion war sehr zurückhaltend und persönlich. Die Dúnedain verehrten Eru Ilúvatar und fast alle anderen Valar, insbesondere Manwe, Orome und Varda, aber auch Morgoth. Kennzeichnend war der Totenkult der Dúnedain, der noch aus númenórischer Zeit stammte. Die Leichname wurden einbalsamiert und in Mausoleen (Rath Dínen in Minas Tirith) oder in Hügelgräbern zur Ruhe gelegt. Seinen Ursprung hatte dieser Umgang mit den Toten in der Furcht der alten númenórischen Könige vor dem Tod. Auf diese Weise wurde versucht, die Angst vor dem Tod zu mindern.
Stammesführer
siehe: Stammesführer der Dúnedain
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie von Peter Jackson bezeichnet Haldir Aragorn einmal als einen der Dúnedain. In der Special Extended Edition von Der Herr der Ringe: Die Zwei Türme findet ein Gespräch zwischen Éowyn und Aragorn statt, in dessen Verlauf sie erfährt, dass Aragorn einer der Dúnedain ist.
Sonstiges
- Die Graue Schar waren jene Dúnedain des Nordens, die zusammen mit Elladan und Elrohir, Elronds Söhnen, die Pfade der Toten beschritten und anschließend mit Aragorn zusammen am Morannon kämpften.
- Bilbo Beutlin benutzt in Bruchtal die Bezeichnung Dúnadan für Aragorn.
Namen
Dúnedain (Singular: Dúnadan) ist Sindarin für „Westmenschen“ (dûn „Westen“; Adan [pl. Edain] „Mensch“).
- Westmenschen bzw. Menschen des Westens
- Große Menschen oder Stein-Volk (bei den Drúedain)
- Die Hohen (in den Aufzeichnungen von Gondor)
- Könige der Menschen
- Menschen vom Meer
- Menschen von Westernis
- Númenórer
- Tark bei den Orks, wahrscheinlich abgeleitet von dem Quenya-Wort tarkil, das im Westron einen Menschen númenórischer Abstammung bezeichnet.
- Go-hilleg (bei den Menschen von Agar)
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
- J. R. R. Tolkien: The Lost Road and Other Writings. (The History of Middle-earth, Band V.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992.
- J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992.
- Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
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