Buch von Mazarbul: Unterschied zwischen den Versionen
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Die stark beschädigte Handschrift wurde von der [[Gemeinschaft des Ringes|Ringgemeinschaft]] | Die stark beschädigte Handschrift wurde von der [[Gemeinschaft des Ringes|Ringgemeinschaft]] am [[15. Januar]] 3019 [[Drittes Zeitalter|D.Z.]] in der [[Kammer von Mazarbul]] gefunden. Sie enthielt eine hauptsächlich von [[Óin (Sohn von Gróin)|Óin]] verfasste Chronik von Balins Versuch, gemeinsam mit einigen Gefolgsleuten vom [[Erebor]] die Minen von Moria zurückzuerobern. Sie dokumentierte den gesamten Verlauf der Unternehmung in den Jahren 2989 – 2994 D.Z. Die kaum leserlichen letzten Seiten, die das Scheitern der Wiederbesiedelung und den Untergang der Zwergenkolonie beschrieben, stammten von [[Ori]]. | ||
[[Gandalf]] übergab das Buch [[Gimli]] und beauftragte ihn, es [[Dáin II.]], König unter dem [[Erebor|Berg]], zu überbringen. Auch nannte der Zauberer die Handschrift | [[Gandalf]] übergab das Buch [[Gimli]] und beauftragte ihn, es [[Dáin II.]], König unter dem [[Erebor|Berg]], zu überbringen. Auch nannte der Zauberer die Handschrift als Erster das ''Buch von Mazarbul''. | ||
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Das Buch wurde offenbar in Blockheftung<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Heftung_(Buch)#Blockheftung Blockheftung] – Artikel in der Wikipedia</ref> gebunden, was für ein Buch dieser Art recht ungewöhnlich ist. Dies deutet darauf hin, dass das Buch aus einer Sammlung loser Blätter enstand, die später zu einem Buch gebunden wurde. | Das Buch wurde offenbar in Blockheftung<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Heftung_(Buch)#Blockheftung Blockheftung] – Artikel in der Wikipedia</ref> gebunden, was für ein Buch dieser Art recht ungewöhnlich ist. Dies deutet darauf hin, dass das Buch aus einer Sammlung loser Blätter enstand, die später zu einem Buch gebunden wurde. | ||
Als Beschreibstoff diente Papier. Dieses Papier war allerdings stark säurehaltig | Als Beschreibstoff diente Papier. Dieses Papier war allerdings stark säurehaltig, da es offenbar nach schon dreißig Jahren sehr brüchig war.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Papierzerfall Papierzerfall] – Artikel in der Wikipedia. Die Möglichkeit, dass das für das ''Buch von Mazarbul'' verwendete Papier wesentlich älter als die Aufzeichnungen darauf und das Buch selbst war, lässt sich nicht ausschließen – ist aber wenig wahrscheinlich.</ref> Vielleicht verwendeten Zwerge viel Holzschliff<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Holzschliff Holzschliff] – Artikel in der Wikipedia</ref> bei der Papierherstellung. Die Nähe ihrer Wohnstätten zu montanen und alpinen Nadelwäldern legt dies nahe. | ||
==Faksimiles== | ==Faksimiles== | ||
Tolkien stellte Faksimiles<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Faksimile Faksimile] – Artikel in der Wikipedia</ref> dreier Blätter aus dem Buch von Mazarbul her, die am Beginn des Kapitels ''Die Brücke von Khazad-dûm'' reproduziert werden sollten, da der Text des Kapitels sich direkt auf sie bezieht. Der [[Allen & Unwin|Verlag]] lehnte es aus Kostengründen allerdings zunächst ab die Zeichnungen zu reproduzieren, sodass sie in den Bildbänden ''[[Pictures by J. R. R. Tolkien]]'' und ''[[J. R. R. Tolkien – Der Künstler]]'' erstveröffentlicht wurden. 50 Jahre nach Erscheinen des '' | Tolkien stellte Faksimiles<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Faksimile Faksimile] – Artikel in der Wikipedia</ref> dreier Blätter aus dem Buch von Mazarbul her, die am Beginn des Kapitels ''Die Brücke von Khazad-dûm'' im ''[[Der Herr der Ringe|Herrn der Ringe]]'' reproduziert werden sollten, da der Text des Kapitels sich direkt auf sie bezieht. Der [[Allen & Unwin|Verlag]] lehnte es aus Kostengründen allerdings zunächst ab die Zeichnungen zu reproduzieren, sodass sie in den Bildbänden ''[[Pictures by J. R. R. Tolkien]]'' und ''[[J. R. R. Tolkien – Der Künstler]]'' erstveröffentlicht wurden. 50 Jahre nach Erscheinen des ''Herrn der Ringe'' wurden die Faksimiles in der englischen ''50th Anniversary Edition'' erstmals an der von Tolkien vorgesehenen Stelle im Roman reproduziert. | ||
Die drei Faksimiles sind wie der gesamte ''Herr der Ringe'' Übersetzungen, in diesem Fall aus dem | Die drei Faksimiles sind wie der gesamte ''Herr der Ringe'' fiktive Übersetzungen, in diesem Fall aus dem „historischen“ ''Buch von Mazarbul''. Der Text der Faksimiles ist dementsprechend englisch, da Tolkien angab, aus dem Westron ins Englische übersetzt zu haben. Somit stellen die Faksimiles ''nicht'' den Text dar, wie er im ''Buch von Mazarbul'' zu finden war. | ||
Geschrieben sind die Faksimiles, entsprechend dem Original, in Angerthas in der Erebor-Schreibweise (erstes und drittes Blatt) und in Tengwar (zweites Blatt, sowie ein Satz auf dem letzten). Es wird jedoch kein erkennbares orthografisches System verwendet. Teilweise wurde in Lautschrift, teilweise nach der englischen Rechtschreibung geschrieben. | Geschrieben sind die Faksimiles, entsprechend dem Original, in Angerthas in der Erebor-Schreibweise (erstes und drittes Blatt) und in Tengwar (zweites Blatt, sowie ein Satz auf dem letzten). Es wird jedoch kein erkennbares orthografisches System verwendet. Teilweise wurde in Lautschrift, teilweise nach der englischen Rechtschreibung geschrieben. | ||
Nahe dem Bundsteg hat Tolkien Durchstichlöcher faksimiliert, die auf eine Blockheftung hindeuten (siehe oben). Andererseits könnten die Bögen, die Tolkien faksimilierte, stark beschädigt gewesen | Nahe dem Bundsteg hat Tolkien Durchstichlöcher faksimiliert, die auf eine Blockheftung hindeuten (siehe oben). Andererseits könnten die Bögen, die Tolkien faksimilierte, stark beschädigt gewesen, und der Falz im Faksimile nicht dargestellt worden sein – unter diesen Umständen war das ''Buch von Mazarbul'' möglicherweise rückstichgeheftet, was bei einem Codex zu erwarten wäre. | ||
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J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''. | J. R. R. Tolkien: ''[[Der Herr der Ringe]]''. | ||
*Zweites Buch | *Zweites Buch | ||
**Neuntes Kapitel: ''Die Brücke von Khazad-dûm'' | |||
J. R. R. Tolkien: ''[[Pictures by J. R. R. Tolkien]]''. | ---- | ||
J. R. R. Tolkien: ''[[Pictures by J. R. R. Tolkien]]''. Herausgegeben von [[Christopher Tolkien]]. | |||
Christina Scull und Wayne G. Hammond: ''[[J. R. R. Tolkien – Der Künstler]]''. | ---- | ||
[[Christina Scull]] und [[Wayne G. Hammond]]: ''[[J. R. R. Tolkien – Der Künstler]]''. | |||
*''„Der Herr der Ringe“'' | |||
[[Kategorie:Bücher und Schriftstücke]] | [[Kategorie:Bücher und Schriftstücke]] |
Version vom 30. Juni 2009, 22:22 Uhr
Das Buch von Mazarbul ist in J. R. R. Tolkiens Legendarium eine handgeschriebene Chronik der gescheiterten Rückeroberung Morias durch Balin und seine Anhänger.
Geschichte
Die stark beschädigte Handschrift wurde von der Ringgemeinschaft am 15. Januar 3019 D.Z. in der Kammer von Mazarbul gefunden. Sie enthielt eine hauptsächlich von Óin verfasste Chronik von Balins Versuch, gemeinsam mit einigen Gefolgsleuten vom Erebor die Minen von Moria zurückzuerobern. Sie dokumentierte den gesamten Verlauf der Unternehmung in den Jahren 2989 – 2994 D.Z. Die kaum leserlichen letzten Seiten, die das Scheitern der Wiederbesiedelung und den Untergang der Zwergenkolonie beschrieben, stammten von Ori.
Gandalf übergab das Buch Gimli und beauftragte ihn, es Dáin II., König unter dem Berg, zu überbringen. Auch nannte der Zauberer die Handschrift als Erster das Buch von Mazarbul.
Beschreibung
Das Buch wurde in Angerthas Erebor und in Tengwar geschrieben. Es war in Westron verfasst.
Das Buch wurde offenbar in Blockheftung[1] gebunden, was für ein Buch dieser Art recht ungewöhnlich ist. Dies deutet darauf hin, dass das Buch aus einer Sammlung loser Blätter enstand, die später zu einem Buch gebunden wurde.
Als Beschreibstoff diente Papier. Dieses Papier war allerdings stark säurehaltig, da es offenbar nach schon dreißig Jahren sehr brüchig war.[2] Vielleicht verwendeten Zwerge viel Holzschliff[3] bei der Papierherstellung. Die Nähe ihrer Wohnstätten zu montanen und alpinen Nadelwäldern legt dies nahe.
Faksimiles
Tolkien stellte Faksimiles[4] dreier Blätter aus dem Buch von Mazarbul her, die am Beginn des Kapitels Die Brücke von Khazad-dûm im Herrn der Ringe reproduziert werden sollten, da der Text des Kapitels sich direkt auf sie bezieht. Der Verlag lehnte es aus Kostengründen allerdings zunächst ab die Zeichnungen zu reproduzieren, sodass sie in den Bildbänden Pictures by J. R. R. Tolkien und J. R. R. Tolkien – Der Künstler erstveröffentlicht wurden. 50 Jahre nach Erscheinen des Herrn der Ringe wurden die Faksimiles in der englischen 50th Anniversary Edition erstmals an der von Tolkien vorgesehenen Stelle im Roman reproduziert.
Die drei Faksimiles sind wie der gesamte Herr der Ringe fiktive Übersetzungen, in diesem Fall aus dem „historischen“ Buch von Mazarbul. Der Text der Faksimiles ist dementsprechend englisch, da Tolkien angab, aus dem Westron ins Englische übersetzt zu haben. Somit stellen die Faksimiles nicht den Text dar, wie er im Buch von Mazarbul zu finden war.
Geschrieben sind die Faksimiles, entsprechend dem Original, in Angerthas in der Erebor-Schreibweise (erstes und drittes Blatt) und in Tengwar (zweites Blatt, sowie ein Satz auf dem letzten). Es wird jedoch kein erkennbares orthografisches System verwendet. Teilweise wurde in Lautschrift, teilweise nach der englischen Rechtschreibung geschrieben.
Nahe dem Bundsteg hat Tolkien Durchstichlöcher faksimiliert, die auf eine Blockheftung hindeuten (siehe oben). Andererseits könnten die Bögen, die Tolkien faksimilierte, stark beschädigt gewesen, und der Falz im Faksimile nicht dargestellt worden sein – unter diesen Umständen war das Buch von Mazarbul möglicherweise rückstichgeheftet, was bei einem Codex zu erwarten wäre.
Anmerkungen
- ↑ Blockheftung – Artikel in der Wikipedia
- ↑ Papierzerfall – Artikel in der Wikipedia. Die Möglichkeit, dass das für das Buch von Mazarbul verwendete Papier wesentlich älter als die Aufzeichnungen darauf und das Buch selbst war, lässt sich nicht ausschließen – ist aber wenig wahrscheinlich.
- ↑ Holzschliff – Artikel in der Wikipedia
- ↑ Faksimile – Artikel in der Wikipedia
Externe Links
Quellen
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
- Zweites Buch
- Neuntes Kapitel: Die Brücke von Khazad-dûm
J. R. R. Tolkien: Pictures by J. R. R. Tolkien. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
Christina Scull und Wayne G. Hammond: J. R. R. Tolkien – Der Künstler.
- „Der Herr der Ringe“