Melkor: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ardapedia
Zeile 59: Zeile 59:
* '''Fürst des Dunkels''' und '''Herr und Befreier des Alls''' wurde er von seinem Diener Sauron im Zweiten Zeitalter genannt. Als dieser versuchte, [[Ar-Pharazôn]] von seiner Verehrung für Melkor zu überzeugen, nannte er seinen einstigen Gebieter auch '''Alkar'''. Im Versuch seinen Sohn [[Isildur]] davon zu überzeugen, dass es nicht klug sei, sich gegen die Valar aufzulehnen, nannte [[Elendil der Lange|Elendil]] Melkor '''Alkar den Strahlenden'''.
* '''Fürst des Dunkels''' und '''Herr und Befreier des Alls''' wurde er von seinem Diener Sauron im Zweiten Zeitalter genannt. Als dieser versuchte, [[Ar-Pharazôn]] von seiner Verehrung für Melkor zu überzeugen, nannte er seinen einstigen Gebieter auch '''Alkar'''. Im Versuch seinen Sohn [[Isildur]] davon zu überzeugen, dass es nicht klug sei, sich gegen die Valar aufzulehnen, nannte [[Elendil der Lange|Elendil]] Melkor '''Alkar den Strahlenden'''.
* Sich selbst nannte er '''König der Welt''' und '''Meister aller Geschicke von Arda'''.
* Sich selbst nannte er '''König der Welt''' und '''Meister aller Geschicke von Arda'''.
* '''Melko''', '''Belcha''', '''Melegor''' und '''Meleko''' hieß der Vala in früheren Fassungen der Geschichte.


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==

Version vom 23. August 2009, 20:41 Uhr

Melkor mit der Silmaril-Krone

Melkor (Quenya für „Er, der in Macht ersteht“) ist in Tolkiens Legendarium der große aufrührerische Vala, der sich aus Selbstsucht und Herrschaftsdrang gegen den Willen Ilúvatars wendet und so zum Ursprung alles Bösen wird. Zu Beginn der mächtigste aller Ainur überzieht er die anderen Valar mit Krieg, verführt viele der Maiar und verdirbt Arda. Später unter dem Namen Morgoth (Sindarin für „Schwarzer Feind der Welt“) bekannt, bestimmt sein Krieg gegen die Elben und Menschen von Mittelerde maßgeblich den Verlauf des Ersten Zeitalters.

Volk

Ainur, Valar

Zeitangabe

  • 1 Z.T: Melkor steigt auf Arda hinab.
  • 1 bis 1500: Melkor macht die Werke der anderen Valar zunichte.
  • 1500: Melkor wird von Tulkas vertrieben und flieht in die Äußere Leere.
  • 3400: Melkor kehrt nach Arda zurück und erbaut Utumno.
  • 1090 E.Z. (JB) bis 1100 E.Z. (JB): Melkor wird in Utumno von den Valar belagert.
  • 1100: Melkor wird in der Schlacht der Mächte besiegt und als Gefangener nach Valinor geführt.
  • 1100 bis 1400: Melkor verbüßt seine Strafe in Mandos Kerker.
  • 1400: Melkor wird losgekettet.
  • 1495: Melkor vernichtet mit Ungoliants Hilfe die Zwei Bäume, erschlägt Finwe und stiehlt die Silmaril; anschließend flieht er in den Norden von Mittelerde und baut Angband wieder auf.
  • 456 E.Z. (JS): Melkor wird im Zweikampf mit Fingolfin schwer verwundet.
  • 583: Melkor wird im Krieg des Zorns endgültig besiegt und anschließend in die Äußere Leere verbannt.

Beschreibung

Melkor war der mächtigste aller Ainur, die von Ilúvatar erschaffen wurden. Er stach unter allen anderen hervor, weil er am meisten an Wissen und Macht verfügte und an jeder Gabe der übrigen Ainur Teil hatte. Er und Manwe waren Brüder im Geiste Ilúvatars. Beide wollten an der Schöpfung von Arda teilhaben. Doch Melkor wollte, anders als die anderen Valar, allein, und ohne seine Macht mit anderen zu teilen, über alles herrschen.

Als die Valar sich an die Arbeit machten, nahm auch Melkor eine sichtbare Gestalt an: Dunkel und schrecklich, in Eis gekleidet und mit einer Krone von Feuer und Qualm. So begann er den Ersten Krieg und machte ihre Werke zunichte: Er warf ihre Berge um, verspritzte ihre Meere und schüttete ihre Täler zu. Während dieser Zeit war er glanzvoll, hatte sich jedoch, da er das Licht nicht allein beherrschen konnte, schon der Dunkelheit zugewandt. Am Ende war er so sehr von Neid und Hass zerfressen, dass er nichts mehr selbst schaffen und nur noch nachmachen konnte. Als Tulkas den Valar zu Hilfe kam, vertrieb er Melkor für eine Weile. Doch bald kehrte er mit einem großen Gefolge, das er in den Hallen Ilúvatars um sich versammelt hatte, über die Mauern der Nacht zurück, baute seine Burg Utumno und fing an, Ungeheuer zu züchten. Ehe die Valar sein Versteck finden konnten, überfiel er sie und zerstörte die Leuchten Illuin und Ormal. Ihr Sturz zerstörte die Insel Almaren und verdarb den Frühling von Arda.

Nachdem die Elben bei Cuiviénen erwacht waren, fing Melkor einige ein und züchtete aus ihnen das Volk der Orks. Daraufhin wurde er von den Valar angegriffen und im Krieg der Mächte besiegt. Seine Festung wurde geschleift und er selbst mit der Kette Angainor gefesselt. Er wurde für drei Zeitalter in Mandos’ Kerker gesperrt. Nachdem er seine Strafe verbüßt hatte und wieder freigelassen worden war, täuschte Melkor seine Heilung vom Bösen vor und sponn Intrigen unter den Bewohnern Valinors.

Die von Feanor gefertigten Silmaril begehrte er am meisten. Nachdem er die Zwei Bäume mit Ungoliants Hilfe vernichtet und den Mittag von Valinor verdorben hatte, erschlug er Feanors Vater Finwe und stahl die Silmaril, mit denen er nach Mittelerde floh. Von da an wurde er von den Elben Morgoth genannt.

Er baute seine Festung Angband, die ihm früher als Vorposten gedient hatte, wieder auf, und schmiedete sich eine eiserne Krone, in die er die Silmaril einfasste, und betitelte sich selbst als König der Welt. In Angband züchtete er im Geheimen weitere schreckliche Kreaturen, darunter die Trolle und die Drachen.

Melkor überzog ganz Beleriand mit Krieg, wobei sich ihm die aus Aman gefolgten Noldor und deren Verbündete entgegenstellten und ihn lange Zeit in seiner Festung belagerten. Erst mit dem Kommen der Menschen gelang es, Morgoth einen Silmaril zu stehlen. Seine Armeen, angeführt von Balrogs und Drachen, verwüsteten jedoch, trotz kurzzeitiger Siege seiner Feinde, fast ganz Beleriand. Dank von ihm verdorbener Menschen konnte Melkor schließlich sogar die Bündnisse seiner Feinde zerstören und Elben und Menschen einander entfremden.

Schließlich griffen die Valar auf Bitten Earendils wieder ein und schickten Eonwe mit einem Heer nach Mittelerde, um Melkor zu bekämpfen. Im Krieg des Zorns wurde er von den aus Aman eingetroffenen Heerscharen vernichtend geschlagen. Ihm wurden die Beine abgeschlagen und er wurde wieder mit Angainor gefesselt. Aus seiner Krone fertigte man ein Halseisen und sein Kopf wurde ihm auf die Knie gebogen.

Mandos entschied, dass Melkor in die Äußere Leere verbannt werden soll, bis das Ende der Welt gekommen sei. So kehrte Melkor nie mehr nach Mittelerde zurück.

Durch Melkors Diener Sauron, der in Mittelerde verblieb und die Nachfolge seines Herren antrat, bestand das Böse fort.

Namen und Titel

  • Bauglir (Sindarin für „Bedrücker“)
  • Belegûr war die Sindarin-Form seines Namens. Bis auf die bewusst verzerrte Form Belegurth wurde sie nie verwendet.
  • Dunkle Macht im Norden
  • Dunkler Feind der Welt
  • Feind der Valar
  • Dunkler Fürst
  • Vater der Lügen
  • Dunkler König auf dunklem Thron
  • Übel des Nordens
  • Schwarze Hand
  • Schwarzer König
  • Schwarzherz (von Ungoliant)
  • Der Jäger und Der Reiter wurde Melkor von den Elben in Cuiviénen genannt als er sich als Orome ausgab.
  • Großer Feind oder einfach nur Feind nannten ihn die Bewohner Beleriands in den Kriegen des Ersten Zeitalters.
  • Mulkher (Übersetzung des Namens ins Adûnaische)
  • Fürst des Dunkels und Herr und Befreier des Alls wurde er von seinem Diener Sauron im Zweiten Zeitalter genannt. Als dieser versuchte, Ar-Pharazôn von seiner Verehrung für Melkor zu überzeugen, nannte er seinen einstigen Gebieter auch Alkar. Im Versuch seinen Sohn Isildur davon zu überzeugen, dass es nicht klug sei, sich gegen die Valar aufzulehnen, nannte Elendil Melkor Alkar den Strahlenden.
  • Sich selbst nannte er König der Welt und Meister aller Geschicke von Arda.
  • Melko, Belcha, Melegor und Meleko hieß der Vala in früheren Fassungen der Geschichte.

Sonstiges

  • Melkor wird nicht mehr zu den Valar gezählt und sein Name wurde aus der Liste der Aratar getilgt.
  • Varda hatte Melkor zur Zeit der Musik der Ainur abgewiesen und Melkor hasste und fürchtete sie von allen, die Eru erschaffen hat, am meisten.
  • Als einziger der Valar kennt Melkor das Gefühl der Furcht.
  • Die Figur Melkors weist Parallelen zur Figur Satans des Juden- und Christentums auf, indem er anfänglich den Ilúvatar (Gott) gegenüber treuen Ainur/Valar (Engeln) angehört, jedoch bald rebelliert und schließlich gestürzt und verbannt wird.
  • Nach der Niederwerfung Melkors prophezeite Mandos, dass Melkor in der Dagor Dagorath endgültig besiegt werden wird.
  • Sauron erbaute zu ehren seines einstigen Gebieters in Armenelos einen Tempel, in dem Menschenopfer verbrannt wurden.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Ainulindale“, „Die Musik der Ainur“
    • „Valaquenta“,
      • „Von den Feinden“
    • „Quenta Silmarillion“,
      • I „Vom Anbeginn der Tage“
      • III „Vom Erwachen der Elben und Melkors Gefangenschaft“
      • VI „Von Feanor und der Loskettung Melkors“
      • XVIII „Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende“
      • XIX „Von Beren und Lúthien“
      • XXIV „Von Earendils Fahrt und dem Krieg des Zorns“
    • „Akallabêth“, „Der Untergang von Númenor“.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Erstes Buch, Elftes Kapitel: „Ein Messer im Dunkeln“.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
    • Teil 1: „Das Erste Zeitalter“. II „Narn I Hîn Húrin“.
  • J. R. R. Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1993.
    • Part Two: „The Annals of Aman“
    • Part Three: „The Later Quenta Silmarillion“.
  • Robert Foster: Das große Mittelerde-Lexikon. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.)
    • Seite 466 bis 470, Artikel „Melkor“.
  • Elbisch, Grammatik, Schrift und Wörterbuch der Elben-Sprache von J.R.R. Tolkien, Bastei-Lübbe Verlag 2003 von Helmut W. Pesch, Seite 306