Sauron: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Oktober 2009, 14:14 Uhr

Sauron in der Gestalt des Lidlosen Auges

Sauron ist in den Werken J. R. R. Tolkiens ein mächtiger Maia, der sich früh dem Bösen verschrieb. Er wurde, nach Morgoth, zum mächtigsten, grausamsten und gefürchtetsten aller Wesen in Mittelerde. Sauron wurde im Ersten Zeitalter gleich zweimal überwältigt, konnte sich durch geschicktes Verbergen und durch seine Fähigkeit die Gestalt zu wechseln, jedesmal wieder erholen und zurückkehren. Im Zweiten Zeitalter errichtet er sein Reich im Lande Mordor und schmiedet die Ringe der Macht. Nachdem er zum dritten Mal überwältigt wurde und in Númenor unterging, kehrt er im Dritten Zeitalter wiederum nach Mittelerde zurück und stellt den Freien Völkern von Mordor aus, eine dunkle Streitmacht entgegen. Nach dem Ringkrieg war der Untergang Saurons mit der Zerstörung des Einen Rings besiegelt.

Volk

Ainur, Maiar

Zeitangabe

  • ca. 1 Z.T.: Sauron steigt als einer der Maiar auf Arda hinab.
  • Anfang des Ersten Zeitalter: Sauron wird von Melkor verführt und steigt zu dessen mächtigsten Diener auf.
  • ca. 500 E.Z. (JB): Sauron erhält den Oberbefehl über die Festung Angband.
  • 1091: Sauron und seine Streitkräfte werden von den Valar besiegt.
  • 1091 bis 1495: Sauron hält sich unter der Erde verborgen.
  • 1495: Sauron erfährt von Melkors Rückkehr aus Aman und begibt sich zu ihm.
  • 457 E.Z. (JS): Sauron erobert Tol Sirion.
  • 465: Sauron wird von Lúthien und Huan besiegt und muss Tol Sirion aufgeben.
  • 465 bis 583: Sauron wütet in Vampirgestalt in Taur-in-Fuin.
  • 583: Sauron ergibt sich nach dem Krieg des Zorns bereitwillig Eonwe.
  • ca. 1 Z.Z. bis ca. 1000 Z.Z.: Sauron verbirgt sich im Norden von Mittelerde.
  • 1000: Sauron geht nach Mordor, steigt zum Dunklen Herrscher auf und beginnt mit dem Bau von Barad-dûr.
  • 1500: Sauron und die Elben von Eregion schmieden die Ringe der Macht.
  • 1600: Sauron schmiedet heimlich im Feuer des Orodruin den Einen Ring.
  • 1695 bis 1700: Sauron fällt in Eriador ein, wird aber von den Númenorern zurückgeschlagen.
  • 3262: Sauron wird als Gefangener nach Númenor gebracht.
  • 3319: Saurons Leib versinkt mit Númenor.
  • 3429: Sauron greift Gondor an, erobert Minas Ithil und zerstört den Weißen Baum.
  • 3441: Sauron wird von Elendil und Gil-galad besiegt.
  • ca. 1100 D.Z.: Sauron erbaut Dol Guldur.
  • 2063 bis 2460: Sauron verbirgt sich im Osten.
  • 2460: Sauron kehrt nach Dol Guldur zurück.
  • 2941: Sauron wird aus Dol Guldur vertrieben und kehrt nach Mordor zurück.
  • 2951: Sauron baut Barad-dûr wieder auf.
  • 3019: Sauron bekriegt die freien Völker Mittelerdes, wird zeitweise zurückgeschlagen und mit der Vernichtung des Einen Ringes endgültig besiegt.

Beschreibung

Sauron ist ein Maia der einst im Dienste des Valars Aule stand und von diesem viel über die Schmiedekunst lernte. Früh jedoch wurde er von Melkor verführt und stieg zu dessen mächtigstem Diener und Statthalter im Kampf gegen die Valar und Eldar auf. Während des Frühlings von Arda hatte er den Oberbefehl über die Festung Angband und obwohl sie während des Kriegs der Mächte von den Valar zerstört wurde, wurde er nicht wie sein Herr gefangen genommen und konnte sich in tiefen Gewölben unter der Erde verstecken. Nachdem Melkor aus Aman zurückgekehrt war, gesellte er sich in Angband zu ihm und wurde zum gefürchtetsten Feldherrn des Nordens.

Im Jahre 457 E. Z. nahm Sauron die Noldor-Festung Minas Tirith auf Tol Sirion ein und bemannte sie mit seinen Werwölfen. Im Jahre 465 E. Z. fasste er Finrod und Beren und tötete Finrod und dessen Elben einen nach dem anderen in seinen Verliesen. Doch die Vergeltung folgte bald, als Lúthien und Huan zu Berens Rettung kamen. Nachdem Huan Saurons Werwölfe getötet hatte, nahm Sauron selbst Wolfsgestalt an, wurde aber gleichfalls von Huans Stärke und Lúthiens Magie besiegt. Er floh daraufhin in Vampirgestalt nach Dorthonion, wo er als schrecklicher Schatten seiner früheren Macht den Rest des Ersten Zeitalters verbrachte.

Nach Melkors Sturz wurde Sauron dessen Nachfolger und sollte, nach dessen Verbannung durch die Valar, als dessen Vertreter bis zu Melkors Rückkehr fungieren.

Um 1000 Z. Z. hatte Sauron genug Macht gewonnen, um sich Mordor als Bollwerk zu erwählen und mit dem Bau von Barad-dûr zu beginnen. Er legte sich eine schöne Gestalt zu, nannte sich Annatar (Herr der Geschenke) und gab sich bei den Elben als Gesandter der Valar aus.

Mit Saurons Hilfe erschufen die Elbenschmiede von Ost-in-Edhil die Ringe der Macht, ohne zu ahnen, dass Sauron in den Schicksalsklüften einen Meister-Ring für sich selbst schmiedete, der alle anderen Ringe beherrschte. Bei der Erschaffung des Einen Rings übertrug Sauron einen großen Teil seiner Macht auf den Ring. Somit war er einerseits der Gefahr ausgesetzt, durch den Verlust des Rings stark geschwächt zu werden. Andererseits verfügte er mit dem Ring nun über ein Machtinstrument, das ihm die Herrschaft über die Völker Mittelerdes ermöglichte. Als die Elben Saurons Verrat entdeckten, eröffnete Sauron den Krieg gegen die Elbenschmiede und fiel in Eriador ein, wo er der vereinten Macht Gil-galads und der Númenorer erlag.

Danach gab Sauron sich offen zu erkennen, scharte Orks und andere Ungeheuer Melkors um sich und schwang sich durch Gewalt und Schrecken zum Herrscher über große Gebiete Mittelerdes auf. In seinem Stolz legte er sich den Titel König der Menschen zu, womit er den nicht minderen Stolz der Könige von Númenor weckte. Im Jahre 3262 Z. Z. landete der Númenorer Ar-Pharazôn mit einer großen Streitmacht in Mittelerde und nahm Sauron als Gefangenen nach Hause, wo Sauron innerhalb von fünfzig Jahren die Furcht der Númenorer vor dem Tode für sich nutzbar machen konnte und schließlich Ar-Pharazôn überredete, sich die Unsterblichkeit mit Gewalt zu holen. Beim darauf folgendem Untergang von Númenor wurde Saurons Körper vernichtet. Er war von nun an außerstande, eine dem Auge gefällige Gestalt anzunehmen.

Saurons Geist floh nach Mordor zurück, wo er sich ein neues Äußeres zulegte: die eines abscheulichen, furchterregenden Kriegers in schwarzer Rüstung mit glühenden Augen und brennender schwarzer Haut. Er trug wieder seinen Meister-Ring am Finger und sammelte seine Kräfte. Nachdem er im Jahre 3429 Z. Z. Gondor angriff, wurde von Gil-galad und Elendil das Letzte Bündnis zwischen Menschen und Elben gebildet, das Saurons Armeen mehrmals schlug, erst auf der Dagorlad und dann an den Hängen des Orodruin. Bei dieser Schlacht gelang es ihm zwar Gil-galad und Elendil zu erschlagen, aber Isildur schnitt den Ring von Saurons Finger, worauf er auch den Großteil seiner Macht und seine Gestalt verlor.

Nach dem Verlust des Meister-Ringes geisterte Sauron eine lange Zeit als körperloser Schatten durch die Wildnis des Ostens, bis er schließlich die Festung Dol Guldur errichtete und wieder körperliche Gestalt annahm, jedoch zunächst ohne erkannt zu werden. Er begann, nach dem Einen Ring zu suchen. Er wurde jedoch vom Weißen Rat aus Dol Guldur vertrieben und zog sich – wie er es tatsächlich schon länger geplant hatte – nach Mordor zurück und errichtete den Dunklen Turm neu.

Bemerkenswert ist, dass Sauron zu dieser Zeit als ein Lidloses Auge, das ruhelos über die Lande schweifte, wahrgenommen werden konnte.

Von Gollum erfuhr Sauron, der Ring befände sich bei einem gewissen Beutlin im Auenland. Alle seine Versuche, den Einen Ring wiederzuerlangen – sogar unter Zuhilfenahme der Ringgeister – scheiterten. So begann Sauron einen verfrühten Krieg an allen Fronten, um seinen Feinden keine Zeit zu lassen, den Ring gegen ihn zu verwenden. Auf den Gedanken, dass sie versuchen könnten, den Ring zu vernichten, kam er nicht. So konnte es Frodo gelingen, den Einen Ring in die Schicksalsklüfte zu dessen Vernichtung zu bringen.

Nach der Vernichtung des Ringes und dem Sturz seiner Festung Barad-dûr am Ende des Ringkrieges erlosch Saurons Macht. Er war von nun an unfähig, sich eine körperliche Gestalt zu schaffen.

Namen und Titel

  • Annatar (Sin. für Herr der Geschenke)
  • Artano (Qu. für Hochschmied)
  • Auge
  • Auge von Barad-dûr
  • Aulendil (Sin. für Freund Aules)
  • Dunkle Macht
  • Dunkler Herr
  • Dunkler Herr von Mordor
  • Dunkler Herrscher
  • Feind
  • Geisterbeschwörer (in der Kleine Hobbit von Gandalf genannt)
  • Gorthaur (Sin. für Grausamer)
  • Herr der Erde (im Zweiten Zeitalter)
  • Herr der Ringe
  • Herr des Einen Ringes
  • Hexenmeister (auch nur Hexer oder Nekromant)
  • Lidloses Auge
  • Nekromant
  • Ringschmied
  • Rotes Auge
  • Sauron der Große
  • Schatten von Dol Guldur
  • Schwarze Hand (von Gollum)
  • Shakhburz (Dunkler Herr, Saurons Name in der schwarzen Sprache)
  • Tar-Mairon Name den Sauron sich selbst in Númenor gab
  • Zigûrun (Adûnaïsch für Zauberer, Saurons Name bei den Númenórern)

Filmtrilogie

In der Filmtrilogie erscheint Sauron meist als großes, feuerumlodertes Auge auf der Spitze seines Turms Barad-dûr. In der Einführung zu "Die Gefährten" ist er in der Schlacht des letzten Bundes in seiner körperlichen Gestalt zu sehen: Als großer, schwarzer Kämpfer mit einer Keule. Mit einem einzigen Schlag fegt er Dutzende Menschen und Elben beiseite. Darunter auch Elendil, der Vater von Isildur. Anschließend zerbricht Sauron Narsil, Elendils Schwert, jedoch gelingt es Isildur anschließend mit dem Bruchstück den Ring von Saurons Finger zu schneiden, was das vorläufige Ende des "Herrn des einen Ringes" ist. Saurons Körper explodiert und vernichtet alle Kreaturen, die durch seine Macht gezüchtet wurden.

Vor der Schlachtszene des letzten Bündnisses spricht Galadriel über Sauron als einen Schatten im Osten.

Auch in Sarumans Palantir nimmt Sauron die Form des flammenden Auges an. Saruman spricht über Sauron: "Sein Blick durchbohrt Schatten, Wolken, Erde und Fleisch." Dies wird auch bestätigt, als Sauron gegen Ende der Trilogie Frodo in Mordor entdeckt und dieser daraufhin zusammenbricht.

Nach dem Verlust seiner körperlichen Form kann Sauron diese nicht wieder annehmen. Er behält für den Rest der Filmtrilogie die Form des feurigen Auges bei, welches am Ende des dritten Teiles explodiert, da der eine Ring vernichtet wurde. Mit ihm vergeht auch alles, was seine Macht erschaffen hat. Das schwarze Tor stürzt in sich zusammen, genauso wie Saurons Turm Barad-dûr.

In den Specials und dem “ Making of“ des Directors Cut des dritten Films zeigt Peter Jackson eine alternative Sequenz, die er ursprünglich umsetzen wollte. So sollte im Rahmen der Schlacht am Morannon Saurons selbst in physischer Gestalt erscheinen und mit Aragorn kämpfen. Aragorn sollte dabei nur durch die Zerstörung des Ringes gerettet werden. Doch diese Szene wurde P.Jackson zu kitschig und nicht dem eigentlichen Charakter Aragorns entsprechend angesehen. Obwohl bereits etliche Szenen abgedreht waren, verwarf er das Konzept und ersetzte Sauron durch eine großen Troll, mit dem Aragorn ringt. [1]

Sonstiges

  • In einer frühen Fassung der Geschichte von Beren und Lúthien wurde Sauron noch durch den Katzenfürsten Tevildo dargestellt.

Einzelnachweise

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Valaquenta“,
      • „Von den Feinden“
    • „Quenta Silmarillion“,
      • „Vom Verderben Beleriands und von Fingolfins Ende“
      • „Von Beren und Lúthien“
    • „Akallabêth“, „Der Untergang von Númenor“
    • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Erstes Buch,
      • Zweites Kapitel: „Der Schatten der Vergangenheit“
    • Zweites Buch,
      • Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
      • Zehntes Kapitel: „Der Zerfall des Bundes“
    • Drittes Buch,
      • Elftes Kapitel: „Der Palantír“
    • Viertes Buch,
      • Drittes Kapitel: „Das Schwarze Tor ist versperrt“
      • Neuntes Kapitel: „Kankras Lauer“
    • Sechstes Buch,
      • Drittes Kapitel: „Der Schicksalsberg“
      • Viertes Kapitel: „Das Feld von Cormallen“.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
    • Teil 2: „Das Zweite Zeitalter“. IV „Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien“
    • Teil 3: „Das Dritte Zeitalter“. „Die Jagd nach dem Ring“.