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Version vom 20. Mai 2013, 11:37 Uhr
Der Hobbit oder Hin und zurück |
von J. R. R. Tolkien; Klett-Cotta, Stuttgart 1998 ISBN 3-608-93805-2 Hardcover, 310 Seiten |
Weitere Ausgaben siehe unten! |
Der kleine Hobbit (Krege: Der Hobbit oder Hin und zurück; Original: The Hobbit or There and Back Again) ist ein Buch von J. R. R. Tolkien.
Inhaltsangabe
Bilbo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, bekommt eines Tages Besuch von 13 Zwergen und dem im ganzen Auenland bekannten Zauberer Gandalf. Ohne dessen Wissen, hatte Gandalf den friedfertig lebenden Bilbo für ein gefährliches Unternehmen vorgeschlagen:
Die Zwerge wollen in den Fernen Osten, zum einsamen Berg Erebor, wo ein Drache Namens Smaug über einen gewaltigen Schatz ihrer Vorfahren herrscht. Die Gefolgschaft der Zwerge bestand aus: Ihrem Anführer Thorin II., dessen Großvater der letzte Zwergenkönig unter dem Einsamen Berg war, bevor das Volk von Smaug vertrieben wurde. Die anderen heißen: Kíli, Fíli, Óin, Glóin, Dori, Nori, Ori, Balin, Dwalin, Bifur, Bofur, und der dicke Bombur.
Bilbo blieb nicht lange Zeit über das Vorhaben nachzudenken. Er musste sich Hals über Kopf entscheiden die Zwerge als Meisterdieb zu begleiten. In einem von den Zwergen aufgesetzten Vertrag bekommt er, im Falle eines erfolgreichen Abschlusses der Mission, den 14. Teil des Schatzes zugesprochen.
Am darauffolgenden, sonnenbeschienen Tag bricht die Gefolgschaft Richtung Osten auf. Bilbo ist sich der Gefahr des Abenteuers noch nicht ganz so bewusst, aus welchem Grund er auch bald in eine gute Laune verfällt und gemütlich mit den Zwergen nebenher reitet. Als das Wetter allerdings umschlägt beginnt sich seine Laune zu verschlechtern. Zu allem Übel begegnen die 14 Reisegefährten auch noch drei hungrigen Trollen, von welchen sie schließlich auch gefangen genommen werden.
Während die Trolle über die Zubereitung ihrer “Beute— diskutieren, verwirrt Gandalf, der sich währenddessen im Hintergrund herangeschlichen hat die Trolle, indem er mit einer geheimnisvollen Stimme im Hintergrund zu ihnen spricht. Daraufhin vergessen die drei die Zeit und werden bei Sonnenaufgang versteinert. Die geretteten, aber sichtlich erleichterten Zwerge beschließen noch die Höhle der Trolle auf brauchbares zu durchsuchen und werden fündig. Außer vieler Knochen finden sich mehrere Schwerter aus alten Zeiten, welche in den Schmieden der Elben von Beleriand geschmiedet wurden, und ein großer Betrag an Gold, welches allerdings von Gandalf an einer bestimmten Stelle vergraben wird. Bilbo nimmt sich einen Elbendolch, welchen er später Stich benennt.
Nach ein paar Tagen erreichen sie Bruchtal, einer geheimen Elbenzuflucht, wo sie Elrond, ein alter Elbenfürst und alter Freund von Gandalf, Willkommen heißt und zwei Wochen lang beherbergt.
Gleich nach Bruchtal gelangt die Reisegesellschaft an den westlichen Fuß des Nebelgebirges. Aufgrund überaus starken Regens sind die 15 Personen gezwungen eine Höhle aufzusuchen, in der es einigermaßen trocken ist. Nachdem alle eingeschlafen sind, erscheinen Orks, aus den Tiefen des Berges und verschleppen sie tiefer in die Höhle. Nur Gandalf kann noch in letzter Sekunde entkommen. Die Gefangenen werden zum “Großen Ork— gebracht, welcher der Herrscher über den Teil des Gebirges ist. Während die Orks Pläne darüber schmieden, was mit den Zwergen und dem Hobbit (welchen sie nicht als solchen erkennen) geschehen solle, kann Gandalf erneut eingreifen und erschlägt den Großen Ork. Die Zwerge können sich in die finsteren Gänge und Höhlen des Gebirges retten. Auf der Flucht verlieren sie in dem Getümmel allerdings Bilbo, welcher auf dem Boden der Höhlen liegen bleibt. Als er wieder erwacht, findet er sich in völliger Dunkelheit und die Zwerge sind verschwunden. Sich auf dem Boden herumtastend findet er den einen Ring, steckt diesen allerdings nur beifällig in seine Tasche und beachtet ihn nicht weiter. Schließlich begegnet er dem Geschöpf Gollum, welches die Absicht hat, Bilbo zu fressen. Allerdings lässt sich Bilbo mit Gollum auf ein Rätselspiel ein, welches Bilbo letztlich auch gewinnt. Gollum will ihn allerdings trotzdem nicht ziehen lassen und der Hobbit steckt versehentlich den Ring an den Finger. Als Gollum an ihm vorbeiläuft findet er heraus, dass dieser ihn nicht sehen kann, da der Ring anscheinend unsichtbar macht. Mit dieser Erkenntnis folgt er Gollum bis zu einem Ausgang und kann so auf der Ostseite des Nebelgebirges entkommen.
Als Bilbo wieder glücklich zu den Zwergen findet, naht schon die nächste Gefahr. Sie müssen schnellstens fliehen, da sie bei Anbruch der Nacht von etlichen Orks und Wargen, welche den Tod ihres Anführers rächen wollen verfolgt werden. Mit der gerade noch rechtzeitigen Hilfe von Adlern, mit welchen Gandalf anscheinend schon länger befreundet ist, können sie im letzten Moment noch entkommen.
Sie beenden die Reise über das Nebelgebirge und überqueren auf der anderen Seite den Anduin. Sie begegnen einem Fellwechsler Namens Beorn, welcher sich zuerst zwar ein wenig zynisch verhält, ihnen schließlich aber trotzdem hilft und sie mit Essen versorgt.
Nach dem Abschied von Beorn gelangen die Zwerge an die Grenzen des Düsterwaldes, einem großen, dunklen Wald, der an der Ostseite von Elben bevölkert ist. Gandalf verlässt sie hier, da er im Süden Geschäfte zu erledigen hat. Die Zwerge und Bilbo durchqueren den Wald über den Elbenweg, gelangen aber aufgrund ihres immer größer werdenden Hungers vom Weg ab und werden von Spinnen gefangen genommen. Bilbo schafft es sie aus dieser Situation mithilfe des Ringes zu befreien. Allerdings werden die Zwerge kurz darauf von den Waldelben gefangen genommen und in den Palast ihres Königs Thranduil gebracht und gefangen genommen. Mit Bilbos Hilfe gelingt es ihnen abermals zu entkommen und können den Wald auf dem Fluss Celduin verlassen.
Durchnässt gelangen sie nach Esgaroth, wo sie großzügig vom dortigen Meister aufgenommen werden, da die dortige Bevölkerung denkt, dass die Gefolgschaft sie endlich von dem im Norden wütenden Drachen befreit. Die 14 Gefährten brechen schließlich endgültig zum Einsamen Berg auf, um den Drachen zu vertreiben.
Bilbo gelingt es - natürlich mit Hilfe des Ringes - mit dem Drachen Smaug zu sprechen und findet auf listige Weise seine verwundbare Stelle heraus. Durch das Gespräch hat aber auch Smaug erfahren, dass die Menschen aus Esgaroth Bilbo geholfen haben müssen, woraufhin sich der Drache erhebt, und wütend nach Süden fliegt, um Esgaroth zu zerstören. Dort verwüstet er den Großteil der Stadt, kann aber noch rechtzeitig von Bard, einem mutigen Krieger getötet werden.
Der Schatz befindet sich nun im Besitz der Zwerge, welche allen Anspruch darauf erheben. Allerdings hat die Legende des Schatzes auch das Interesse der Elben und Menschen geweckt. Ein gewaltiges Heer aus Elben aus dem Düsterwald und den erbosten Menschen aus Esgaroth belagern den Berg, um einen Teil des Schatzes einzufordern.
Thorin ruft daraufhin König Dáin, seinen Verwandten aus den nördlichen Eisenbergen zu sich, und eine gewaltige Schlacht droht auszubrechen. Allerdings naht vom Norden her auch ein gewaltiges Heer an Orks, und die drei Völker sind gezwungen, sich miteinander zu verbünden, um den Angriff des nun gemeinsamen Feindes abzuwehren.
Die Schlacht der Fünf Heere bricht aus. Während der Schlacht werden Kíli und Fíli getötet und König Thorin tödlich verletzt, jedoch können die Orks mit der Hilfe der aus dem Westen gekommenen Adler, sowie Beorns besiegt und vernichtet werden. Auf seinem Sterbebett beschließt Thorin noch Frieden mit den Elben zu schließen und dankt Bilbo für seine Hilfe.
Dáin übernimmt nun den Berg und teilt den Schatz gerecht unter den Elben, Menschen und Zwergen auf. Bilbo macht sich nun mit Gandalf, welcher zu Anbruch des Krieges zurückkehrt war auf den Weg zurück nach Hobbingen, ins Auenland. Auf ihrer Rückreise graben sie auch das versteckte Gold der Trolle wieder aus, welches Bilbo nur allzu gerne mit in seine Heimat nimmt.
Einordnung in das Gesamtwerk
Ein scheinbar harmloser Zufall sollte den Anfangspunkt für seine Arbeiten am kleinen Hobbit markieren. Tolkien war nach Oxford zurückgekehrt und hatte eine Professur für Angelsächsisch angenommen. Er korrigierte Prüfungsarbeiten seiner Studenten. Eine dieser Klausuren enthielt eine Leerseite. Tolkien schien sich bei den langwierigen Korrekturen zu langweilen und kritzelte einen scheinbar belanglosen Satz auf die freigelassene Seite "In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit".
Ursprünglich hatte Tolkien den kleinen Hobbit zur Unterhaltung seiner Kinder geschrieben, aber zunächst nicht abgeschlossen. Auf Bitten einer Bekannten vollendet Tolkien das Buch schließlich im Jahre 1936. Dem Sohn des damaligen Verlegers Stanley Unwin oblag die Aufgabe, die Bücher, welche seinem Vater zugesandt wurden, zu lesen und eine Kritik zu schreiben, welche im Falle des kleinen Hobbit positiv ausfiel. „... Das Buch enthält Karten und braucht keine Illustrationen. Es ist gut und sollte allen Kindern zwischen 5 und 9 gefallen.“ [Rayner Unwin]
Das Buch markiert den Grundstein seines literarischen Erfolgs, welcher für Tolkien allerdings weniger wichtig war als die Schaffung eines mythologischen Gesamtkonzeptes.
Es ist sehr lebendig geschrieben und beinhaltet sehr detaillierte Landschafts- und Situationsbeschreibungen, die es dem Leser ermöglichen, die Stimmung der Charaktere und die Landschaft Mittelerdes in der Fantasie nachzuverfolgen. „Aber sie mussten weiter, Schritt für Schritt tiefer hinein, auch als sie es vor Sehnsucht nach dem Anblick der Sonne und Himmel und nach einem Windhauch auf ihren Gesichtern schon kaum mehr aushielten. Unter dem Laubdach regte sich kein Lüftchen, und es war unveränderlich still, dunkel und stickig.“ [Hobbit, S. 150] Im Gegensatz zu anderen Büchern und seinen Aufzeichnungen ist es eher als untypisch anzusehen, da es eindeutige Identifikationsfiguren enthält und in durchgängiger Romanform (wie der Herr der Ringe) geschrieben wurde.
Eine sehr große inhaltliche Tiefe erreicht das Buch durch immerwährende Andeutungen und Erinnerungen der Charaktere an „eine längst vergangene Zeit“ und Gegebenheiten, welche sich in der näheren Vergangenheit abgespielt haben, dem Leser aber verschlossen bleiben. Zurückzuführen ist dieser Aspekt auf Gedanken, die sich Tolkien schon vor dem Verfassen des kleinen Hobbit gemacht hatte und stellt ein Moment dar, welches auch in anderen seiner Werke wiederzufinden ist. "»Was hattest du denn dort zu suchen?« fragte Thorin schaudernd, und alle Zwerge bekamen eine Gänsehaut. »Lass das meine Sache sein! Ich wollte etwas herausfinden, wie gewöhnlich – eine undankbare und gefährliche Angelegenheit«" [Hobbit, S. 36]
Im Hinblick auf Tolkiens Gesamtwerk stellt „der kleine Hobbit“ das „Nullte Buch“ dar, in dem Bilbo den „Einen Ring“ findet, welcher später als Brücke zum Herrn der Ringe dienen wird.
Viele verschiedene Charaktere und Völker, welche in den anderen Werken wieder auftauchen, darunter unter anderem Elben, Orks und Trolle, werden während Bilbos langem Abenteuer eingeführt und ausführlich beschrieben, wobei Tolkien immer auf eine gewisse Distanz und Verschwiegenheit achtet, um nicht zu viel zu verraten und die Spannung des Lesers zu steigern.
Kapitelübersicht
Tolkien | Scherf | Krege | |
---|---|---|---|
The Hobbit: or There and Back Again | Der kleine Hobbit | Der Hobbit oder Hin und zurück | |
Kapitel I | An Unexpected Party | Eine unvorhergesehene Gesellschaft | Ein unerwartetes Fest |
Kapitel II | Roast Mutton | Gebratenes Hammelfleisch | Hammelbraten |
Kapitel III | A Short Rest | Eine kurze Rast | Eine kurze Rast |
Kapitel IV | Over Hill and Under Hill | Über den Berg und unter den Berg | Drüber hin und unten durch |
Kapitel V | Riddles in the Dark | Rätsel in der Finsternis | Rätsel im Dunkeln |
Kapitel VI | Out of the Frying-Pan into the Fire | Raus aus der Bratpfanne, rein ins Feuer | Aus der Pfanne ins Feuer |
Kapitel VII | Queer Lodgings | Ein sonderbares Quartier | Ein seltsames Quartier |
Kapitel VIII | Flies and Spiders | Fliegen und Spinnen | Fliegen und Spinnen |
Kapitel IX | Barrels Out of Bond | Fässer unverzollt | Fässer unverzollt |
Kapitel X | A Warm Welcome | Ein warmes Willkommen | Ein begeisterter Empfang |
Kapitel XI | On the Doorstep | Auf der Türschwelle | Auf der Türschwelle |
Kapitel XII | Inside Information | Erkundung in der Tiefe | Aus gut unterrichteter Quelle |
Kapitel XIII | Not at Home | Nicht zu Hause | Nicht daheim |
Kapitel XIV | Fire and Water | Feuer und Wasser | Feuer und Wasser |
Kapitel XV | The Gathering of the Clouds | Die Wolken sammeln sich | Die Wolken sammeln sich |
Kapitel XVI | A Thief in the Night | Ein Dieb in der Nacht | Ein Dieb in der Nacht |
Kapitel XVII | The Clouds Burst | Die Wolken bersten | Die Wolken bersten |
Kapitel XVIII | The Return Journey | Der Weg zurück | Der Rückweg |
Kapitel XIX | The Last Stage | Das letzte Kapitel | Die letzte Etappe |
Ausgaben
Der kleine Hobbit |
von J. R. R. Tolkien; dtv, München 1995 (8. Auflage) ISBN 3-423-07151-6 Taschenbuch, 381 Seiten |
Der Hobbit oder Hin und zurück |
von J. R. R. Tolkien; Klett-Cotta, Stuttgart 2009 ISBN 3-608-93800-1 Hardcover, 384 Seiten |
The Hobbit or There and Back Again |
von J. R. R. Tolkien; HarperCollins, London 2008 ISBN 0-007-27061-5 Taschenbuch, 387 Seiten |
Original
Das Buch erschien im englischen Original am 21. September 1937 unter dem Titel "The Hobbit or There and Back Again" im Verlag George Allen & Unwin in London. Bereits Mitte Dezember waren die 1500 Exemplare der ersten Auflage ausverkauft, es folgten Neuauflagen im Januar 1938 sowie 1943 und 1947.
In den USA erschien das Buch am 1. März 1938 im Verlag Houghton Mifflin in Boston.
Während der Arbeit am Herrn der Ringe hatte Tolkien bemerkt, dass einzelne Teile des Nachfolgers, insbesondere die Geschichte des Ringfundes, nicht ganz dem entsprachen, was er im Hobbit über sie berichtet hatte. Er schickte 1947 eine umgearbeitete Fassung von Kapitel Fünf, Rätsel in der Finsternis, an seinen Verleger, "zu dessen Unterhaltung", wie er in Briefe, Nr. 111 schrieb. Bei Allen & Unwin ging man davon aus, diese Änderungen sollten für zukünftige Auflagen des Hobbits umgesetzt werden. Tolkien war daher überrascht, als sein Verlag ihm 1950 für eine neue Ausgabe des Hobbits Korrekturfahnen, die diese veränderte Fassung enthielten, schickte. Er überlegte eine Zeitlang, ob er die Änderungen akzeptieren sollte, und entschied sich letztlich dafür. Gleichzeitig beschloss er, eine Vorbemerkung für das Buch zu schreiben, in der der "Fehler" der ursprünglichen Fassung damit erklärt wird, dass Bilbo über den Ringfund zunächst nicht die Wahrheit erzählt hatte (siehe Briefe, Nr. 128, 129, 130). Diese zweite Ausgabe des Hobbits erschien 1951 in Großbritannien und den USA.
Die ersten Taschenbuchausgaben wurden in Großbritannien am 26. Oktober 1961 bei Penguin Books in Harmondsworth und in den USA am 16. August 1965 bei Ballantine Books in New York veröffentlicht.
Für eine neue von Houghton Mifflin geplante Ausgabe sowie die erste Taschenbuchausgabe von Allen & Unwin nahm Tolkien einige weitere Veränderungen am Hobbit vor. Diese dritte Ausgabe des Buches erschien am 30. Juni 1966 in Großbritannien bei Allen & Unwin als gebundene Ausgabe und bei Unwin Books als Taschenbuch. 1967 oder 1968 veröffentlichte Houghton Mifflin diese Fassung auch in den USA.
Seither erschienen zahlreiche neue Ausgaben, in denen immer wieder Druckfehler verbessert wurden, in die sich gleichzeitig aber auch neue Fehler einschlichen. Hervorzuheben sind insbesondere die Jubiläumsausgaben zum 50. Jahrestag des Erscheinens des Hobbits 1987, die ein Vorwort von Christopher Tolkien zur Geschichte des Buches enthalten, sowie die 1988 bzw. 1989 unter dem Namen The annotated Hobbit erschienenen Ausgaben mit Anmerkungen von Douglas A. Anderson.
Übersetzungen ins Deutsche
Bereits 1938 verhandelte Allen & Unwin mit dem Potsdamer Verlag Rütten & Loening über eine Übersetzung des Hobbits. Ein Vertrag kam aber nicht zustande, da Tolkien es ablehnte, den vom deutschen Verlag geforderten Nachweis über seine nichtjüdische Abstammung zu liefern (siehe Briefe, Nr. 29, 30).
Schließlich erschien 1957 eine deutsche Übersetzung von Walter Scherf unter dem Titel Kleiner Hobbit und der große Zauberer im Paulus Verlag in Recklinghausen. Das Buch enthielt Illustrationen von Horus Engels, über dessen Zeichnungen Tolkien in Briefe, Nr. 107 geschrieben hatte, sie erinnerten ihn zu sehr an Werke von Disney. Die zweite Auflage von 1967 trug dann den Titel "Der kleine Hobbit".
1971 wurde eine überarbeitete Fassung des Buches im Georg Bitter Verlag, Recklinghausen veröffentlicht. Die Illustrationen dieser Ausgabe stammen von Klaus Ensikat.
Seit 1974 erscheint diese Übersetzung als Taschenbuch beim Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) in München.
Einige Gedichte und Lieder aus dem Original wurden von Scherf gekürzt oder ganz weggelassen. Die Änderungen, die Tolkien 1966 vorgenommen hatte, wurden nur teilweise übernommen.
Der Roman wurde 1997 von Wolfgang Krege neu übersetzt und erschien dann bei Klett Cotta in Stuttgart unter dem Titel "Der Hobbit oder Hin und zurück" (ISBN: 3608938052)
Im Jahr 2009 erschien bei Klett-Cotta eine neue illustrierte Ausgabe, die Bilder darin stammen allesamt von Alan Lee, die Abbildungen wurden zum größten Teil aus der englischen Version übernommen. Diese Ausgabe beruht auf der Krege Fassung, wurde jedoch noch einmal komplett durchgesehen, etwaige Fehler behoben und der neuen Rechtschreibung angepasst.
Siehe auch: Der Hobbit (Namensübersetzungen)
Adaptionen
- Hörspiele
- Der Westdeutsche Rundfunk produzierte 1980 unter der Leitung von Heinz Dieter Köhler eine deutsche Hörspielfassung des Hobbits, 1994 schuf die BBC ein englisches Hörspiel. Näheres dazu findet sich unter Der Hobbit (Hörspiele).
- Zeichentrickfilm
- 1977/78 begannen die Regisseure Jules Bass und Arthur Rankin Jr. das Buch als Zeichentrickversion für das kanadische Fernsehen umzusetzen. Als Sprecher konnten unter anderem auch renommierte Filmschaffende wie John Huston (als Gandalf) und Otto Preminger (als Elbenkönig) gewonnen werden. 1982, 1984 und 2003 entstanden in Großbritannien, Deutschland und Amerika recht erfolgreiche Videospiele.
- Parodie
- Im Jahr 2003 erschien in Großbritannien "The Soddit" (dt.: Der kleine Hobbnix), mit dem der Literaturwissenschaftler Adam Roberts The Hobbit parodiert.
- Realverfilmung
- Bereits während der Dreharbeiten zur Herr der Ringe-Trilogie gab es Überlegungen über eine groß angelegte Realverfilmung. Im September 2006 teilte MGM-Geschäftsführer Rick Sands mit, dass voraussichtlich 2007 mit den Dreharbeiten zu einer zweiteiligen Verfilmung begonnen wird und dass man mit Peter Jackson als Regisseur in Verhandlungen getreten sei. Im November 2006 wurde jedoch bekannt, dass sich Jackson aufgrund terminlicher und daraus folgenden rechtlichen Streitigkeiten vom Projekt distanziert hat und nicht mehr als Regisseur in Betracht kommt.
Inzwischen steht Peter Jackson als Produzent und Regisseur eines von New Line Cinema und MGM gemeinsam geplanten dreiteiligen Films auf der Basis des Buches The Hobbit fest, dessen erster Teil im Dezember 2012 in die Kinos kommen soll, der zweite Teil ein Jahr später. Die Dreharbeiten haben im März 2011 begonnen, nach monatelangen Verzögerungen, da der ursprüngliche Regisseur Guillermo del Toro absprang und MGM mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Einige der Darsteller, die in der Verfilmung des Herrn der Ringe mitgewirkt haben, wurden auch schon bestätigt wieder dabei zu sein, unter anderem Elijah Wood, Hugo Weaving, Christopher Lee und Ian McKellen.
Bilbo wird von Martin Freeman verkörpert, der im deutschsprachigen Raum hauptsächlich durch die Serie "Sherlock" bekannt ist. Eine vollständige aktuelle Liste der Besetzung gibts bei herr-der-ringe-film.de, dort sind ebenfalls die aktuellsten News zum Thema erhältlich.
Sekundärliteratur
- Rateliff, John D: The History of The Hobbit. London: HarperCollins (2007)
- Bode, Matthias: J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 402). Hollfeld: C. Bange Verlag 2002. ISBN 978-3-8044-1688-8
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der kleine Hobbit. Übersetzt von Walter Scherf. Paulus Verlag, Recklinghausen 1957 (unter dem Titel Kleiner Hobbit und der Große Zauberer). (Im Original erschienen 1937 unter dem Titel The Hobbit or There and Back Again.)
- Wayne G. Hammond, Douglas A. Anderson: J.R.R. Tolkien: A Descriptive Bibliography. St Paul’s Bibliographies, Winchester 1993.