Orks: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Dezember 2014, 20:40 Uhr
Die Orks sind eines der zahlreichsten Völker Ardas. Sie dienen seit jeher den dunklen Mächten als willige Vollstrecker.
Beschreibung
Die Orks haben ihren Ursprung in den Kerkern von Utumno und traten zum ersten Mal in der Altvorderenzeit in Beleriand auf, wo die Sindar sie zuerst für verkommene und verwilderte Avari-Elben hielten. Sie stellten neben Trollen und verdorbenen Menschen immer den Hauptteil der Diener des Bösen dar und waren die traditionellen Erzfeinde der Elben und Zwerge.
In der Altvorderenzeit dienten sie Melkor. Nach dem Untergang Beleriands flohen sie in die Wildnis und verwilderten oder bauten sich eigene kleine Zufluchten auf, bis Sauron sie unter seinem Banner neu zusammenscharte. Im Norden eroberten Orks die alte Zwergenstadt Gundabad und errichteten dort ihre Hauptstadt, in der sie nach dem Fall von Angmar in relativer Unabhängigkeit von Mordor lebten; weitere Orkfestungen des Nordens entstanden am Orktor und am Gramberg. Nachdem es von den Zwergen aufgegeben worden war, gliederten die Orks auch Moria in die Reihe ihrer Reiche ein. Weitere Hauptgebiete der Orks waren das Land Mordor sowie der südliche Düsterwald im Reich von Dol Guldur. Jedoch ist es wahrscheinlich, dass es auch im Osten und Süden Mittelerdes Orks gab.
Im Ringkrieg kämpften die Orks gegen die freien Völker; nach Saurons Niederlage verloren sie sich in Anomie, verwilderten und wurden zu einem aussterbenden Volk. Bereits wenige Jahrhunderte später waren sie in Gondor zu einem Namen aus der Legende geworden. In der Dagor Dagorath, der letzten Schlacht am Ende der Zeitalter, werden die Orks zurückkehren und auf der Seite Morgoths mitkämpfen, wonach ihre Seelen wahrscheinlich endgültig vernichtet werden.
Hintergrund
Herkunft
Der Ursprung der Orks ist nicht gänzlich geklärt. Zumeist wird angenommen, die ersten Orks seien aus verdorbenen Avari gezüchtet und später vielleicht mit Sterblichen vermischt worden. Tolkien diskutiert jedoch auch die Möglichkeit, die Orks seien nur seelenlose Tiere, gefallene Maiar oder gesteuerte "willenlose Wesen" ohne eigenes Leben gewesen. Später kam er zu der Überzeugung, die Orks seien menschlicher Abkunft gewesen, eventuell jedoch mit einem "elbischen Anteil". Für eine nichtmenschliche Abkunft spricht auch, dass Orks weit über 140 Jahre alt werden konnten, wie das Beispiel Bolgs beweist, und dass es schon lange vor dem Erwachen der Sterblichen Orks gab. Die Orks können als Eruhíni angesehen werden. Einige Orks galten als rein von Morgoths Geist besessen. Diese starben jedoch nach seiner Verbannung aus, da sie ohne ihren Meister nicht mehr lebensfähig waren. Obwohl nicht von Natur aus böse, gelten die Orks durch ihre Taten und den ihnen eingepflanzten Hass als "nicht erlösbar".
Aussehen
Orks werden generell als gebeugt, krummbeinig und langarmig mit geschlitzten gelb-, grün- oder rotleuchtenden Augen und dunkler bzw. schwarzer Haut beschrieben. Sie haben schütteres Haar, Fangzähne und bekleiden sich mit schmutziger Kleidung aus Tierhäuten und Fellen.Ihr Kriegsgerät ist aus schwarzem Stahl gefertigt und besteht traditionell aus Dolchen, Picken, Speeren, Krummsäbeln, Schilden und kurzen Hornbögen; dazu tragen sie schwarze Umhänge, Ringpanzer und Helme mit breitem Rand und oft schnabelartigem Nasenschutz. Lediglich die Uruk-hai waren hochgewachsener und teilweise etwas menschenähnlicher. Diese kleideten sich auch etwas mehr nach menschlicher Weise und trugen menschlichere Rüstungen und Waffen, obgleich trotzdem noch plump und schwer.
Kultur
Angeführt werden die Orks von Fürsten und Häuptlingen, die normalerweise aus den Familien der stärksten und grausamsten Orks stammen. Diese umgeben sich mit Hauptleuten, dienen meist jedoch selbst einer höheren Macht. Obwohl Tolkien erwähnt, dass die Orks sich nicht anders vermehren als Elben und Menschen, sind jedoch keine Orkfrauen aus den Büchern bekannt. Dafür wird aber im "Hobbit" an einer Stelle ein Ork-Sprössling (sprich Kind) erwähnt.
Obwohl Orks keine schönen Gegenstände herstellen, gelten sie als geschickte Handwerker und Bergleute. Außerdem haben sie wirksames Wissen über (wenn auch schmerzhafte) Heilkunst. Auch scheinen sie eine begrenzte Kenntnis der Magie, vor allem was das Entfachen und Erhalten von Feuer angeht, gehabt zu haben.
Von anderen Völkern wurden die Orks gefürchtet und verachtet, ein Hass, den die Orks erwiderten. Besonders tief jedoch war ihre Feindschaft zu den Menschen und den Elben, hierbei vor allem gegenüber den "Tarks" (Abkömmlingen Númenors) und den "Golug" (Noldor), sowie den "Oghor-hai" (Drúedain). Andererseits kämpften sie jedoch auch mit Menschenvölkern wie den Ostlingen, Haradrim, den Menschen Angmars oder den Dunländern Seite an Seite.
Unterarten
Es existierten verschiedene Zuchten von Orks:
Die Orks von Mordor waren vor allem Kampforks, breitbrüstige, krummbeinige Orks, mit Armen, die bis zum Boden reichten. Von diesen war Grischnákh der bekannteste Vertreter.
Neben ihnen existierten auch noch die Uruk-hai oder kurz Uruks. Diese tauchten am Ende des Dritten Zeitalters zuerst in Mordor und später in Isengart auf. Die von Saruman gezüchteten Vertreter waren wahrscheinlich noch größer und stärker als ihre Verwandten aus Mordor. Die Uruk-hai bildeten unter den Orks eine Art Elite und waren nicht selten die Anführer der niederen Orks.
Die kleinste Art der Orks wurde Snagas genannt und ist die am meisten verbreitete Ork-Art. Die Orks der Nebelgebirge gehörten dieser Rasse an. Sie lebten aber auch in Mordor und Isengart als Arbeiter.
Daneben wird eine breitnasige Rasse von "Schnüfflern" genannt, die besonders als Fährtensucher gezüchtet wurde. Zudem waren sie gute Bogenschützen und Kundschafter.
Außerdem wird von einer weiteren größeren Ork-Art berichtet, die Berg-Orks. Diese existierten bereits im Zweiten Zeitalter und werden für den Tod von Isildur und seiner Wache verantwortlich gemacht. Sie leben im Nebelgebirge und waren meist die Anführer der dort lebenden Snagas wie etwa Azog oder Bolg. Im Hobbit berichtet Gandalf von Hobkobolden, die im Ered Mithrin leben. Damit sind wahrscheinlich die Berg-Orks gemeint.
Tolkien erwähnt zudem im ersten Zeitalter gefallene Maiar, die in Gestalt größerer und besonders schrecklicher Orks als Anführer auftraten und die als Boldogs bekannt waren.
Im Buch der Verschollenen Geschichten wird eine weitere Unterart der Orks, die Gongs, genannt.
Hin und wieder kam es zur Vermischung von Orks und verdorbenen Menschen. Vor allem Saruman nahm viele dieser Halborks und Bilwiß-Menschen in seine Armee der Weißen Hand auf; jedoch erwähnt Tolkien, dass Saruman die Möglichkeit der Kreuzung von Menschen und Orks nicht als erster herausgefunden, sondern durch das Studium alter Überlieferungen nur wiederentdeckt hatte.
Sprache
Die Orks hatten von Anbeginn keine eigene Sprache, sondern setzten sich aus den Sprachen anderer Völker zusammen, was immer sie finden konnten. So entstanden zahlreiche Stammessprachen, die zusammenfassend als Orkisch bezeichnet werden, jedoch häufig so wenig Ähnlichkeit miteinander haben, dass verschiedene Stämme zur Kommunikation miteinander auf das Westron zurückgreifen müssen. Sauron versuchte zu diesem Zweck die Schwarze Sprache unter den Orks zu verbreiten, die sich jedoch nur in verderbtem Zustand in Mordor und im Gebiet Dol Guldurs durchsetzen konnte.
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie erscheinen verschiedene Arten von Orks, so werden z.B. die "Moria-Goblins" als eigenständige Ork-Rasse dargestellt. Davon verschieden sind die niederen Orks Isengarts und Mordors sowie die größeren "Morannon-Orks" des dritten Teils. Besonders spektakulär dargestellt sind die Uruk-hai Isengarts. Generell unterscheiden sich die Orks der Filmtrilogie stark von den Wesen, die Tolkien beschrieb; so scheinen sie z.B. generell geschlechtslos zu sein und werden in Brutgruben künstlich "erschaffen".
Andere Namen
- burárum (Entisch) (nur eine Kurzform, der volle Name ist laut Baumbart so lang wie ihre Untaten)
- Glamhoth (Sindarin): "Lärmende Horde"
- Gorgûn (so genannt von Ghân-buri-Ghân)
- Orch (Sindarin, Plural: Yrch)
- Rukhs (Plural: Rakhâs) (Khuzdul)
- Urc (Plural: Yrc) (Nandorin)
- Urco (Quenya)
- Uruk (Adûnaïsch)
Zitate über die Orks
"Die Orks sind ein grausames, tückisches und herzensböses Volk. Sie machen nichts Schönes, aber viel Zweckmäßiges. Tunnel, Schächte und Stollen anlegen können sie, wenn sie sich Mühe geben, so gut wie die geschicktesten Bergleute unter den Zwergen; meistens aber sind sie schmutzig und schlampig. Hämmer, Äxte, Schwerter, Dolche, Spitzhacken, Zangen und Folterwerkzeuge herzustellen, verstehen sie sehr gut, lassen sie sich aber oft auch nach ihren Entwürfen von anderen anfertigen, von Gefangenen und Sklaven, die für sie schuften müssen, bis sie aus Mangel an Licht und Luft tot umfallen."
"... und so züchtete Melkor das ekle Volk der Orks, in Neid und Hohn den Elben nachgebildet, deren bitterste Feinde sie später waren. Denn die Orks hatten Leben und vermehrten sich ganz so wie die Kinder Ilúvatars; und nichts, was nach eigener Art lebte oder zu leben schien, konnte Melkor je mehr schaffen seit seiner Auflehnung in der Ainulindale vor dem Anbeginn: so sagen die Weisen."
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Hobbit. passim
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux. passim
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. passim
- J. R. R. Tolkien: Morgoth’s Ring. (The History of Middle-earth, Band X.). Herausgegeben von Christopher Tolkien.