John Edward Masefield

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John Edward Masefield (* 1. Juni 1878 in Ledbury, Herefordshire; † 12. Mai 1967 in Abingdon, Oxfordshire) war ein britischer Autor, der vor allem für seine realistische bis mystische Lyrik bekannt ist. Von 1930 bis zu seinem Tod war Masefield Poet Laureate der britischen Krone.[1]

Biographisches

John Masefield kam als Sohn des Rechtsanwaldes Edward Masefield und seiner Frau Caroline Louisa Parker in Herefordshire, Westengland an der ländlichen Grenzregion zu Wales, zur Welt. Er besuchte das die King’s School in Warwick und floh mit 12 Jahren aus diesem. Er heuerte auf dem Schulschiff HMS Conway der Royal Navy an, auf dem er als Junior Officer ausgebildet wurde. Bis zum 21. Lebensjahr fuhr er vorwiegend auf dem Atlantik auf Passagierschiffen. Er ging in mehreren Ländern verschiedenen Tätigkeiten z. B. in einer Teppichfabrik in New York nach. 1897 kehrte er wegen einer Krankheit nach England zurück. Hier begann er mit seiner literarischen Tätigkeit. [2][3] [4]

Masefield heiratete Constance de la Cherois Crommelin (1866/7–1960) am 23. Juli 1903 in London. Sie war Irin, von französisch-hugenottischer Abstammung, elf Jahre älter als er und deutlich wohlhabender. Sie hatte am Newnham College in Cambridge studiert und war zum Zeitpunkt der Eheschließung Inhaberin einer Mädchenschule in London, nachdem sie zuvor als Oberin an der Roedean-Schule tätig gewesen war. Sie hatte einen gewissen Einfluss auf Masefields gesellschaftliche Ansichten, insbesondere in Bezug auf das Frauenwahlrecht. Sie hatten eine Tochter, Judith (1904–1988), eine Buchillustratorin, und einen Sohn, Lewis (geb. 1910), einen Schriftsteller, der 1942 in Nordafrika im Kampf fiel. Masefield hatte viele Beziehungen – soweit bekannt alle platonischer Natur – zu anderen Frauen, oft zu Frauen, die älter waren als er, wie die Schauspielerin Elizabeth Robins, der er einmal bis zu neun Mal am Tag schrieb, und Florence Lamont, die seine Theaterarbeit unterstützte und mit der er einen regen Briefwechsel führte. [5]

1913 wurde Masefield aufgrund seiner Werke in das Academic Committee of the Royal Society of Literature aufgenommen.

Im Ersten Weltkrieg diente Masefield als freiwilliger Sanitätshelfer, nach dem Krieg ließ er sich in Oxford nieder und verarbeitete seine Kriegserlebnisse insbesondere in der Schlacht an der Somme in The Old Front Line.

1919 erschien die ausdrucksstarke Beschreibung der Fuchsjagd Reynard the Fox. In den folgenden Jahren experimentierte Masefield mit dramatischen Werken und verfasste zwei mystisch beeinflusste Kinderbücher The Midnight Folk (dt. „Das Mitternachtsvolk“) und The Box of Delights (dt. „Das Wunderbare Kästchen“) (verfilmt durch die BBC). Daneben schrieb Masefield einige realistische Abenteuerromane wie The Bird of Dawning (1933, dt. „Der goldene Hahn“) und zwei weitere Werke zu Kriegsthemen: Gallipoli (1916) und The Nine Days Wonder (1941) über die Schlacht um Dünkirchen. [6]

Zudem war John Masefield ab 1918 Mitglied der Jury für die Vergabe des Hawthornden-Preises, des ältesten Literaturpreises in Großbritannien.

Für das erste, vom damaligen Dompropst George Bell ins Leben gerufene Canterbury Festival im Jahr 1929 schuf er das Drama The Coming of Christ, das mit Musik von Gustav Holst fünf erfolgreiche Aufführungen in der Canterbury Cathedral erlebte.

1930 wurde er von König Georg V. zum Poet Laureate, dem nationalen Dichter des Vereinigten Königreiches, berufen und schuf Gedichte für offizielle Anlässe im Auftrag der Krone. Ebenfalls 1930 wurde er als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[7]

In drei autobiografischen Werken berichtete Masefield aus seinem Leben: In the Mill (1941), So Long to Learn (1952), und Grace Before Ploughing (1966).

Masefield lebte von 1932 bis zu seinem Tode in Burcot. Sein Wohnhaus brannte kurz nach seinem Tod ab.

Am 12. May 1967 stirbt John Masefield[8] John Masefield liegt in der Poets’ Corner in der Westminster Abbey begraben.

Auszug der Werke & Veröffentlichungen [9]

  • Erste Gedichtsammlung Saltwater Ballads (1902)
  • Gedicht Sea Fever, eine Hommage an das klassische Werk The Seafarer, hat es in die Schulbücher und den literarischen Kanon geschafft.
  • Gedicht The everlasting Mercy über die Bekehrung eines Wilderers und Trunkenboldes (1911)
  • Gedicht The Widow in the Byestreet über einen an der Liebe scheiternden jungen Mann und seine verzweifelte Mutter (1912)
  • Gedicht The Dauber über einen dilettantischen Maler, dem es nicht gelingt, das Meer in seiner Wirklichkeit auf die Leinwand zu bringen. (1913)
  • Eine maßgebliche Studie über Leben und Werk William Shakespeares (1911)
  • Gedicht The Old Front Line über die Erlebnisse des Ersten Weltkrieges (1919)
  • Reynard the Fox, ausdrucksstarke Beschreibung der Fuchsjagd (1919)
  • Kinderbuch The Midnight Folk („Das Mitternachtsvolk“)
  • Kinderbuch The Box of Delights (dt. „Das Wunderbare Kästchen“) (verfilmt durch die BBC).
  • realistischer Abenteuerromane The Bird of Dawning (1933, dt. „Der goldene Hahn“)
  • Werk zu Kriegsthemen Gallipoli (1916)
  • Werk zu Kriegsthemen The Nine Days Wonder über die Schlacht um Dünkirchen (1941)
  • autobiografischen Werk In the Mill (1941)
  • autobiografisches Werk So Long to Learn (1952)
  • autobiografisches Werk Grace Before Ploughing (1966)

Masefield & Tolkien

Im Sommer 1938 lud Masefield Tolkien dazu ein, bei den Festspielen Summer Devision in Oxford als Geoffrey Chaucer aufzutreten und auswendig die Nun's Priest Tale' zu rezitieren. Diese Einladung nimmt Tolkien im Brief 32 an. [10]

Masefield in den Tolkien Briefen

In folgenden Briefen wird Masefield erwähnt bzw. diese sind direkt an ihn gerichtet[11]:

In einem nicht veröffentlichten Brief an Masefield geht Tolkien auf die Summer Diversions ein. "Er hat mehrere Canterbury Tales auf ihre Eignung und Anpassungsfähigkeit an die richtige Länge geprüft und sich auch einige Werke von John Gower angesehen, wurde jedoch durch die dringende Aufgabe unterbrochen, Prüfungsunterlagen für den Civil Service zu korrigieren. Tolkien entscheidet sich mit Zustimmung Masefields für die Reeve's Tale und bringt diese im vollständigen Kostüm mit künstlichem Bart am 28. Juli 1939 auf die Bretter.[12]

Links

Quellen


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  1. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Masefield
  2. https://www.poetryfoundation.org/poets/john-masefield
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Masefield
  4. https://www.oxforddnb.com/display/10.1093/ref:odnb/9780198614128.001.0001/odnb-9780198614128-e-34915
  5. https://www.oxforddnb.com/display/10.1093/ref:odnb/9780198614128.001.0001/odnb-9780198614128-e-34915
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Masefield
  7. https://www.britannica.com/biography/John-Masefield-British-poet
  8. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 733
  9. https://www.britannica.com/biography/John-Masefield-British-poet
  10. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 55
  11. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 55
  12. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 243f