Florence Sarah Williams
Florence Sarah Williams (* im Dezember 1837;[1] † 25. April 1868) war eine britische Poetin und Autorin. Zu Lebenszeiten veröffentlichte sie kurze Werke und eine Verssammlung unter den Pseudonymen Sadie und S.A.D.I.. Posthum erschienen unter ihrem Geburtsnamen eine zweite Verssammlung und ein Roman. [2]
Biographisches
Florence Sarah Conway wuchs in Marylebone, London, auf und lebte nie außerhalb der Stadt. Sie stand ihrem walisischen Vater Robert Williams (ca. 1807–1868) nahe; sein Einfluss bewirkte, dass sie walisische Phrasen und Themen in ihr Werk übernahm und als walisische Poetin galt.[3]
Florence heiratete Charles Williams, der sie Michal nannte. Charles schrieb Florence hunderte Briefe während er in Oxford lebte, die posthum veröffentlich wurden.
Ihre Werke
- Twilight Hours: A Legacy of Verse. archive.org
- The Prima Donna. Band 1: [archive.org – Band 2 books.google.com]
Ihre Verssammlung, Twilight Hours: A Legacy of Verse, wurde nach ihrem Tod 1868 veröffentlicht. Sie umfasst Williams’ bekanntestes Werk, das Gedicht The Old Astronomer, das die letzten Worte eines alten Astronomen zu seinem Schüler zum Gegenstand hat. Die zweite Hälfte des vierten Verses wird oft zitiert und wurde von mehreren Astronomen zum Grabspruch gewählt[4]:
“Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light; I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.”
„Mag auch meine Seele im Dunkeln untergehen, so wird sie sich in vollkommenem Licht wieder erheben. Ich habe die Sterne zu sehr geliebt, um mich vor der Nacht zu fürchten.“[5]
Florence Williams und Tolkien
Über die Beziehung bzw. Kontakte zwischen Tolkien und Florence Williams ist nur wenig überliefert. In den Nachschlagewerken wird sie an den wenigen Stellen, in denen sie genannt wird, in der Regel als Witwe von Charles Williams bezeichnet. Erst nach dem Tod ihres Mannes wird sie punktuell in den Fokus gerückt.
Als Charles Williams am 15. Mai 1945 starb, gab es im Freundeskreis vermutlich eine Diskussion darüber, ob die geplante Festschrift Essays Presented to Charles Williams zu Ehren von Williams nun ein Gedenkband werden sollte und ob die Tantiemen aus dem Verkauf an Florence Williams gehen sollten. Am selben Tag schrieb Tolkien einen Kondolenzbrief an die Witwe. [6][7]
Am 24. Oktober 1946 erzählt Pater Anthony Gervase Mathew laut "Chronologie" auf dem Inklings-Treffen eine unendlich lange und komplizierte Geschichte über das Netz von Eifersüchteleien und Intrigen, in das Mrs. Charels Williams verstrickt sein soll.[8]
Im März 1966 nimmt die Witwe nochmals eine marginale Rolle im Alltag Tolkiens ein. Eine amerikanische Ausgabe von Essays Presented to Charles Williams wurde von der William B. Eerdmans Publishing Company, Grand Rapids, Michigan, im März 1966 veröffentlicht. Roger Verhulst von Eerdmans schickte Tolkien am 2. März ein unkorrigiertes Korrekturexemplar, in der Hoffnung, dass er einen Klappentext schreiben würde, wenn er das Buch gut fände. Tolkien lehnte ab und schrieb an Rayner Unwin, dass er sich Sorgen um sein Urheberrecht an Über Märchen macht. Die Oxford University Press, so Tolkien, habe 1959 auf jegliche Rechte verzichtet und die Essays vergriffen gelassen. Nach einer Prüfung kam Unwin zu dem Schluss, dass es sich bei dem Feodmans-Nachdruck, der "durch eine besondere Vereinbarung mit Florence Sarah Williams (Charles Williams' Witwe) veröffentlicht wurde, nicht um einen Raubdruck, sondern schlimmstenfalls um ein Missverständnis bezüglich der Nachdruckrechte an Tolkiens Essay handelt (Tolkien-George Allen & Unwin Archiv, HarperCollins). [9][10]
Williams in den Tolkien Briefen
Tolkien schreibt folgenden Brief an Florence Williams:
Links
- Rezension: to Michal from Serge: Briefe von Charles Williams an seine Frau Florence, 1939–1945. Hrsg. von Roma King. Begutachtet von Scott McLaren.
- Internetarchiv - Einblick in das Buch Twilight hours, a legacy of verse; by Sarah Williams, SADIE 1814-1868
To Michal from Serge
In diesem Buch stellt King eine Sammlung von Briefen zusammen, die Charles Williams während seiner Jahre in Oxford an seine Frau geschrieben hat. Insgesamt handelt es sich um eine Auswahl von 680 Briefen an seine Frau Florence Conway, die zwischen 1939 und Williams' Tod im Jahr 1945 verfasst wurden. Auf der Seite von The Kent State University Press ist über das Buch zu lesen: "Diese Briefe an „Michal“, Williams liebevoller Name für seine Frau, von „Serge“, einem Spitznamen, mit dem ihn seine engsten Freunde ansprachen, sind mehr als nur eine Sammlung von Liebesbriefen – sie sind bedeutsam für das, was sie uns über den Mann erzählen, für das Licht Licht werfen, das sie auf seine Arbeit werfen, und dafür, wie sie Williams im Kontext seiner literarischen Zeitgenossen (C. S. Lewis, T. S. Eliot, W. H. Auden, Dorothy L. Sayers, Christopher Fry und Edith Sitwell) zeigen. Tatsächlich war Williams der Meinung, dass T. S. Eliot und C. S. Lewis die einzigen Menschen außer seiner Frau waren, mit denen er ernsthaft über wichtige Angelegenheiten sprechen konnte".[11]
Quellen
- ↑ https://www.freebmd.org.uk/cgi/information.pl?cite=kNr0yTMzJyGQLAoA99c/Hg&scan=1
- ↑ Sarah Williams: Twilight hours. A legacy of verse. Strahan & Co., London 1868, OCLC 262464065, The Old Astronomer, S. 69 (Textarchiv – Internet Archive)
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Williams
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Williams
- ↑ Sarah Williams: Twilight hours. A legacy of verse. Strahan & Co., London 1868, OCLC 262464065, The Old Astronomer, S. 69 (Textarchiv – Internet Archive)
- ↑ Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta Brief 99 S. 154
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) 310, 329
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) 310, 329
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S.693
- ↑ Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide (Boxed Set) - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 363
- ↑ https://www.kentstateuniversitypress.com/2010/to-michal-from-serge/