Arthedain
Arthedain ist in den Werken J. R. R. Tolkiens ein Dúnadan-Königreich im Nordwesten von Mittelerde.
Zeitangabe
Geographie
Arthedain umschloss das Gebiet zwischen dem Golf von Lhûn und dem Baranduin. Auch das Land nördlich der Großen Oststraße bis zur Wetterspitze gehörte dazu. Die Hauptstadt des Reiches war die am südlichen Ende der Nördlichen Höhen gelegene Stadt Fornost.
Geschichte
Das Reich wurde gegründet nachdem die Streitigkeiten zwischen den Nachfolgern des letzten Königs von Arnor, Earendur, so groß waren, dass man sich nicht auf einen Thronfolger einigen konnte. Der erste König von Arthedain war Amlaith von Fornost, der älteste Sohn Earendurs, und so wurde die Linie Isildurs bewahrt, da die Königswürde immer an den ältesten männlichen Nachfahren des amtierenden Herrschers nach dessen Tod überging.<br.> Arthedain war im Besitz der beiden Palantíri des Nordens, die von den Menschen des Dritten Zeitalters bewahrt wurde. Jedoch erhoben Cardolan und Rhudaur, die anderen beiden Königreiche, oftmals Anspruch auf den Besitz der Wetterspitze, da sich in dem Turm, der auf dem Gipfel des Berges stand, einer der Palantíri befand und sie selbst keine sehenden Steine besaßen. Der Turm und der Palantír gehörten jedoch bis zum Ende des Reiches nominell zu Arthedain.<br.> Im Jahr 1349 erhob Argeleb I. Anspruch auf die Herrschaft über ganz Arnor, da die königlichen Linien in Cardolan und Rhudaur erloschen waren. Doch Rhudaur, angestachelt von dem vom Hexenkönig kontrollierten Angmar, bestritt diesen Anspruch und griff Arthedain an. In den Jahren 1356 und 1409 konnte sich Arthedain, unterstützt von Cardolan, Bruchtal und Lindon gegen zwei große Angriffswellen erwehren. Da auch mehrere kleinere Gefechte statt fanden, begannen die Kräfte des Reiches langsam zu schwinden. In der Schlacht von Fornost wurde die Hauptstadt des Landes vom Hexenkönig eingenommen. Arvedui, der letzte König Arthedains, floh zur Eisbucht von Forochel, wo er im Frühjahr ertrank. Angmar jedoch wurde von den Elben von Bruchtal und Lindon und den Resten der Heere von Arthedain, unterstützt von einer großen Streitmacht Gondors unter dem Befehl Earnurs, geschlagen. Das Reich von Arthedain konnte jedoch nicht wieder errichtet werden und so blieb Fornost verlassen. Die überlebenden Dúnedain wurden zu Waldläufern.
Liste der Könige
- Amlaith von Fornost
- Beleg
- Mallor
- Celepharn
- Celebrindor
- Malvegil
- Argeleb I.
- Arveleg I.
- Araphor
- Argeleb II.
- Arvegil
- Arveleg II.
- Araval
- Araphant
- Arvedui, der Letzte
Etymologie
Der Name stammt aus dem Sindarin und bedeutet Reich der Edain. Das Land wurde auch als Nordkönigreich bezeichnet.
Externe Links
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Anhänge A und B.
- J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.) „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
- Robert Foster: Das große Mittelerde-Lexikon. Übersetzt von Helmut W. Pesch. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. (Im Original erschienen 1971 unter dem Titel The Complete Guide to Middle-Earth.) Seite 70/71, Artikel „Arthedain“.
- Karen Lea Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1994. (Im Oroginal erschienen 1991 unter dem Titel The Atlas of Middle - Earth.) Seite 54/55, „Königreiche der Dúnedain“.