Saruman
Saruman der Weiße (Sin. Curunir) ist einer der fünf Istari, die von den Valar im Dritten Zeitalter nach Mittelerde entsandt wurden.Er war ursprünglich der Größte der Zauberer und Oberhaupt des Weißen Rates, sowie des Orden der Zauberer, bis er im späten Dritten Zeitalter immer mehr den dunklen Mächten verfiel.
Zeitangabe
Volk
Beschreibung
Saruman der Weiße war einer der fünf Istari, die im Dritten Zeitalter von den Valar nach Mittelerde geschickt wurden, um den Elben und Menschen im Kampf gegen Sauron Beistand zu leisten. Er galt als Oberster des Ordens mächtigster Gegenspieler des Dunklen Herrschers. In Valinor hatte Saruman Aule gedient und kannte daher viele Geheimnisse der Schmiedekunst. Bei seinem ersten Auftreten in Mittelerde trug er weiße Gewänder, hatte schwarzes Haar und sprach mit schöner und kluger Stimme.
Er wurde zum Vorsitzenden des Weißen Rates gewählt, allerdings nur weil Gandalf, den Galadriel vorgeschlagen hatte, die Sitzungen des Rates zu moderieren, zuvor abgelehnt hatte. Saruman gab sich vor allem mit den Menschen von Gondor ab, bei denen er hoch angesehen war. Lange Zeit unternahm er mit den Ithryn Luin Wanderungen in den Osten Mittelerdes, kehrte jeodch im Gegensatz zu diesen wieder in den Westen zurück. Vom gondorianischen Truchsess Beren erhielt er die Schlüssel für den Orthanc. Von seinem Verlangen nach dem Einen Ring getrieben, hielt er den Weißen Rat davon ab, Dol Guldur anzugreifen, weil er hoffte, der Ring würde ans Licht kommen, wenn man Sauron nicht stören würde. Da Gandalf im Rat gegen ihn sprach, sich aber nicht durchsetzen konnte, entwickelten sich dort die ersten Differenzen der beiden Zauberer. Während Saruman Gandalf jedoch misstraute, vermutete Gandalf in Saruman bis zu dessen Verrat nie etwas böses.
Nach der letzten Sitzung des Weißen Rates ließ sich Saruman im Orthanc nieder und zog sich mehr und mehr zurück. Obwohl er lange Zeit sein Gesicht als wahrer Freund der freien Völker Mittelerdes wahrte, zeigte sich bald, dass er selbst versuchte Macht zu erlangen, um Mittelerde nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. In dieser Hinsicht wies sein Charakter Paralellen zu Sauron und seinem Gebieter Melkor auf. Er erkannte jedoch, dass er im Vergleich zu diesen zu schwach war, um sich durchzusetzen und versuchte Sauron zu verdrängen, indem er versuchte, in den Besitz des Meister-Ringes zu gelangen. Er heuerte Orks und Dunländer an und bildete sie als seine persönliche Streitmacht aus. Seinen Wohnsitz Isengart wandelte er in eine stark bewaffnete Festung um. Er begann Gandalf auszuspionieren und setzte Agenten in Bree und im Auenland ein. Aus Neugier und in Überschätzung der eigenen Kräfte benutzte den Palantír des Orthanc. Dabei geriet er unter den Einfluss Saurons, der den Stein von Minas Ithil besaß. Fortan war Saruman ein Gefangener der Gedanken des Dunklen Herrschers, und obwohl er von sich glaubte, er wäre frei, wurde er doch in Tat und Wahrheit von Sauron gelenkt. Sein Stolz und sein Hochmut wuchsen zu dieser Zeit immer stärker. Er schmiedte sich selbst einen Ring und nannte sich Saruman der Bunte.
Im Ringkrieg stand Saruman als Gegner der freien Völker Mittelerdes auf Saurons Seite. Er hielt Gandalf auf der Spitze des Orthanc gefangen, da dieser ihm Auskünfte bei der Suche nach dem Einen Ring verweigerte. Zudem führte er Krieg gegen die Bewohner Rohans. Durch seinen Diener Gríma Schlangenzunge ließ er König Théoden ins Greisentum versinken bis es Gandalf gelang, diesen zu heilen.
Um die Ringgemeinschaft an ihrer Mission zu hindern, schickte einen Trupp Orks aus. Dabei gelang es den Orks, Merry und Pippin gefangen zu nehmen. Dadurch beschwor Saruman seine Niederlage selbst herauf, da die Hobbits entkamen und in den Fangorn-Wald flohen, wo sie die Ents unter der Führung Baumbarts dazu ermutigten, sich gegen Saruman zur Wehr zu setzen, da dieser das Brennholz für seine Schmiedeöfen aus ihrem Wald bezog. Isengart wurde von den Ents verwüstet, ihm selbst gelang es jedoch sich im Orthanc zu verschanzen. Nach der Schlacht um die Hornburg, in der Sarumans gesamtes Heer von den Rohirrim besiegt wurde, kamen die Sieger unter Gandalfs Führung nach Isengart. In der darauf folgenden Auseinandersetzung am Fuß des Turms verstieß Gandalf Saruman aus dem Orden der Istari und zerbrach seinen Zauberstab.
Nach dem Ende des Ringkrieges ließ Baumbart ihn gehen, da er glaubte, Gandalf hätte Saruman hätte all seine Macht genommen. Doch selbst Gandalf war nicht imstande ihm die Kraft seiner Stimme zu nehmen. Er ging mit Gríma Schlangenzunge ins Auenland, wo er den Aufstieg Lotho Sackheim-Beutlins förderte und eine Schreckensherrschaft aufbaute. Nach der Rückkehr Frodo Beutlins wurde er des Landes verwiesen und in einer Auseinandersetzung mit Gríma getötet.
Namen und Titel
- Saruman der Weiße
- Der Weiße Bote
- Der Weiße Zauberer
- Curunír (Sindarin für Mann der schlauen Pläne)
- Curumo (Quenya)
- Scharkû (Orkisch), alter Mann (orig. Sharkû), wurde Saruman von seinen untergebenen Orks genannt. In Tolkiens Werken lassen sich unterschiedliche Schreibweisen dieses Namens finden. In der Original-Ausgabe des Herrn der Ringe schreibt J.R.R. Tolkien im Kapitel The Scouring of the Shire: "sharkû". Im Appendix F, Of Other Races steht "sharku" und in der deutschen Carroux-Übersetzung heißt es im Kapitel "Befreiung des Auenlands": "scharkû". In der Filmtrilogie heißt der Anführer der Wargreiter Sharkû.
- Scharrer (bei Krege: Scharker), abgeleitet vom Sharkû der Orks.
- Er nennt sich selbst "Saruman der Weise, Saruman der Ringmacher, Saruman der Vielfarbige"
Filmtrilogie
In der Filmtrilogie wird Saruman von Christopher Lee gespielt und wird auf der Spitze des Orthancs von Grima erdolcht, was in der Kinofassung jedoch nicht enthalten ist.
Quellen
- J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
- Buch II, Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
- Buch III, Zehntes Kapitel: Sarumans Stimme
- Buch VI, Achtes Kapitel: Die Befreiung des Auenlandes
- Anhang F
- J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
- Teil 4, II Die Istari