Quenya

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Info

Eine Form der alten gemeinsamen elbischen Sprache, die sie in Valinor annahmen. Es wird erzählt, dass ein Teil der Noldor nach 3500 Jahren des Friedens Aman verließ und unter Feanor, dem Feuergeist, nach Mittelerde reisten. So wurde Quenya von den verstoßenen Noldor nach Mittelerde gebracht, jedoch nicht mehr zum alltäglichen Gebrauch benutzt (z. B. nur noch bei Zeremonien), besonders nach dem Verbot durch König Thingol, außer in Gondolin.

Doch mit der Zeit veränderte sich, durch den seltenen Gebrauch, das Quenya der Noldor, bis nur noch sehr wenige Elben in Mittelerde es überhaupt sprechen konnten.

Quenya bedeutet "Quendisch, Sprache der Quendi", oder, weil "Quendi" ja auch "die Sprechenden" bedeutet, allgemein "die Sprache". Jedoch wurde es nie für andere Sprachen benutzt.

Quenya besitzt zwei Dialekte, den der Noldor, und den der Vanyar (Vanyarin). Auch wenn Telerin eng mit Quenya verwandt ist, wird es dennoch als eigene Sprache betrachtet.

Interne Geschichte

Quenya ist eine sehr archaische Sprache, die einige Merkmale der Ursprache der Elben nie abgelegt hat. Allerdings unterlag auch sie einigem Wandel, sei es durch das Finden neuer Wörter durch die Noldor, durch die Beeinflussung durch das Valarin; oder auch das Wegfallen unbetonter Vokale und dem Aufbrechung von zahlreichen Konsonanthäufungen, um die Sprache geschmeidiger zu machen.

In Aman lernten und benutzten die Valar rasch diese Sprache, und es heißt, Melkor übertraf darin alle anderen.

Nach der Flucht der Noldor gelangte Quenya auch nach Mittelerde, wo es jedoch ziemlich bald zu einer reinen Zeremonialsprache wurde.

Aber bis ins Dritte Zeitalter hinein trugen die Nachfahren der Númenórer Quenya-Namen.

Externe Geschichte

Im Jahre 1915 erstellte Tolkien die erste elbische Wortliste, das "Qenya Lexicon". Tolkien arbeitete zeit seines Lebens an dieser Sprache weiter, und so kam es zu zahlreichen Wandlungen.

Grammatik

Quenya ist eine agglutinierend-flektierende Sprache, das heißt es werden Suffixe (Nachsilben) an ein Wort angefügt um seine Funktion im Satz zu bezeichnen.

Nomen

Nomen werden in neun oder zehn Fällen und vier Numeri (Zahlen) gebeugt. Der Nominativ ist nicht gebeugt.

Die "normale" Mehrzahl (Plural) wird bei Wörtern, die auf -a, -i, -ie und -o enden, durch -r gekennzeichnet (z.B. alda Baum, aldar Bäume). Wörter, die auf einen Konsonanten oder -e enden, bekommen im Plural ein -i angehängt (bei Wörtern auf -e wird aus -ei am Wortende -i; z.B. lasse Blatt, lassi Blätter; elen Stern, eleni Sterne). Die Zweizahl (Dual) wird durch Anhängen von -t (von "ata",doppelt) gebildet, jedoch, falls das Wort im Stammauslaut ein "d" oder "t" besitzt, durch (im Auslaut-u):máryat ihre beiden Hände, aber Aldu (die) beiden Bäume (Laurelin und Telperion).Der Dual existiert im Exil-Quenya aber nur noch bei paarweise auftretenden Körperteilen, z.B. peu Lippenpaar (unregelmäßiger Dual). Der Kollektiv(Vielzahl) wird durch Anhängen von -li gebildet.

Der Genitiv bezeichnet die Herkunft eines Objektes oder den Teil eines Ganzen. Er wird durch das Suffix -o gekennzeichnet, das einfach an das Wort angehängt wird (z. B. lasseo des Blattes, eleno des Sternes). Endet das Wort auf -a, wird -ao zu -o (z.B. alda Baum, aldo des Baumes). Der Plural wird mit Anhängen von -on an die Pluralform gebildet: aldaron der Bäume

Der Dativ wird durch das Suffix -n, Plural -in gebildet: aldan dem Baum. aldain den Bäumen.

Der Akkusativ hat die gleiche Form wie der Nominativ.

Der Possesiv wird ähnlich dem Genitiv verwendet, jedoch bezeichnet er den Besitzer. Die Endungen sind -va, Plural -ve: róma Oroméva Oromes Horn.

Der Instrumental (Womit?)wird mit dem Suffix -nen, Plural -inen gebildet: lassi lantar súrinen Blätter fallen im Wind/mithilfe des Windes.

Der Lokativ (wo?) wird durch den Suffix -sse, Plural -ssen ausgedrückt: ciryasse bei/auf einem Schiff.

Der Allativ (Wohin?) besteht aus der Endung -nna, Plural -nnar: Endorenna nach Mittelerde.

Der Ablativ (Woher?) Bildet man mit -llo, Plural -llor: aldallor von den Bäumen

Es existiert noch ein weiterer Fall, der Respektiv. Es wird vermutet, dass er eine Abwandlung des Lokativs in ähnlicher oder gleicher Bedeutung ist. Näheres ist hierüber jedoch nicht bekannt.

Adjektive

Adjektive stimmen mit dem Nomen, zu dem sie gehören, in der Zahl überein (Einzahl oder Mehrzahl). Hierbei kann gesagt werden, dass Adjektive auf

  • -a die Mehrzahl auf -e (z.B. linta schnell, linte schnelle)
  • -e auf -i (z.B. carne rot, carni rote)
  • und -ea auf -ie bilden (z.B. laurea golden, laurie goldene).

Verben

Ist das Subjekt des Verbs ein Pronomen wird es dem Verb angehängt. Dabei gilt -nye für 'ich', -tye für 'du', -mme für 'wir' und -lye für 'ihr'.

Es kann generell zwischen zwei Arten von Verben unterschieden werden:

  • A-Verben, so genannt weil der Stamm auf -a endet, z.B. lanta- fallen oder ranya- wandern.
  • Stamm-Verben, so genannt weil der Stamm auf einen Konsonanten endet, z.B. quet- sagen, tul- kommen oder tir- sehen.

Es gibt fünf Zeiten: Aorist, Präsens, Präteritum, Perfekt und Futur.

  • Aorist: A-Verben hängen einfach die Endungen an (lantanye ich falle, ranyalye ihr wandert). Stamm-Verben fügen ein -i- als Fugenvokal ein: quetinye ich spreche, tulitye du kommst, tirimme wir sehen.
  • Präsens: A-Verben ersetzen ihr finales -a durch -ea und fügen die Endungen an: lanteanye ich falle, ranyeatye du wanderst. Stamm-Verben längen ihren Vokal und fügen die Personalendungen nach dem Fugenvokal -a- ein: quétanye ich sage, túlamme wir kommen, tíralve ihr seht.
  • Präteritum: A-Verben fügen -ne und danach die Personalendungen an: lantanenye ich fiel, ranyanemme wir wanderten. Stammverben auf -r, -m oder -n fügen ebenfalls -ne an: tirnetye du sahst. Stammverben auf -l fügen -le an: tullenye ich kam. Stammverben auf -p, -t oder -c ersetzen diesen letzten Konsonanten durch -mpe, -nte bzw. -nce: quentelve ihr spracht.
  • Perfekt: Bei allen Perfektformen wird der Stammvokal als Augment vor den Stamm gestellt. A-Verben ersetzten das finale -a durch -ie, A-Verben auf -ya ersetzen die ganze Endung: alantienye ich bin gefallen, araniemme wir sind gewandert. Stammverben fügen ebenfalls -ie an und längen ihren Stammvokal: equétietye du hast gesagt, utúlienye ich bin gekommen und itírielve ihr habt gesehen.
  • Futur: Das Futur wird durch Anhängen von -uva gebildet (wieder wird bei A-Verben das finale -a verloren): lantuvatye du wirst fallen, quetuvanye ich werde sagen, tiruvamme wir werden sehen.

Beispiel

Galadriels Klagelied in Lothlórien ist ein gutes und wohl auch das bekannteste Beispiel für einen längeren Quenya-Text:

Ai! Laurie lantar lassi súrinen,

Yéni únótime ve rámar aldaron!

Yéni ve linte yulda avánier

mi oromardi lisse-miruvóreva,

Andúne pella, Vardo tellumar

nu luini yassen tintilar i eleni

Òmaryo airetári-lírinen.

.....

Andere Bezeichnungen

Quenya wurde im Lauf der Zeit auch Qenya und Quendya geschrieben. Andere Bezeichnungen sind parmalambë, "Buchsprache", und tarquesta, "Hochsprache".

Man nennt es auch Eressëan oder Avallonisch, nach der Insel Tol Eressea, wo es gesprochen wurde.

Auf Sindarin heißt die Sprache Cwedhrin oder auch Cweneglin, die Teleri nannten die Sprache Goldorin, auf adûnaisch wird sie Nimriyê genannt.

Quellen