Eregion

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Eregion (Sin. für Land der Hulstbäume), auch Hulsten (orig. Hollin) genannt, ist ein Gebiet im Nordwesten von Mittelerde.

Zeitangabe

  • 750 Z.Z. gegründet
  • 1697 Z.Z. verwüstet

Geographie

Eregion lag auf der Westseite des Nebelgebirges. Im Süden grenzte es an den Glanduin, im Nordwesten an Mitheithel und Bruinen. Die Hauptstadt des Reiches, Ost-in-Edhil, lag nahe der Mündung von Glanduin und Sirannon.

Geschichte

Angelockt durch Nachrichten von Mithril-Funden in Khazad-dûm ließen sich einige Noldor aus Lindon in Eregion nieder. Sie begannen Werkstätten einzurichten und Handel mit den Zwergen zu treiben. Fortan wuchs eine enge Freundschaft zwischen Elben und Zwergen, wie sie nirgendwo anders in Mittelerde zu finden war. Um den Verkehr zwischen den beiden Völkern zu erleichtern wurde das Westtor von Khazad-dûm erbaut. Die Elben legte eine breite Straße an, die ihre Stadt Ost-in-Edhil mit dem Tor verband. Galadriel und Celeborn waren die ersten Herrscher von Eregion, doch als Celebrimbor sich in Ost-in-Edhil niederließ und das Oberhaupt der Gwaith-i-Mírdain wurde, stieg er zur einflussreichsten Person des Reiches auf.
Um das Jahr 1200 kam Sauron in einer schönen und freundlichen Gestalt nach Eregion und versuchte die Elben für den Fortschritt in Mittelerde zu gewinnen. Viele misstrauten ihm, darunter auch Galadriel und Celeborn, die bald aus Protest das Land verließen und in den Wald von Lothlórien zogen. Doch Sauron gelang es, Celebrimbor mit seinem beträchtlichen Geheimwissen um die Schmiedekunst für sich zu gewinnen. 1500 schufen die Elbenschmieden von Eregion unter Saurons Anleitung die Ringe der Macht. Doch bald erkannte Celebrimbor Saurons wahre Absichten und entdeckte, dass er heimlich im Feuer des Orodruin einen Meister-Ring geschmiedet hatte, mit dem er die anderen beherrschen wollte. Als Celebrimbor sich weigerte, ihm die Ringe auszuliefern, fiel Sauron mit einer großen Streitmacht in Eregion ein. Trotz der Hilfe der Zwerge und der Waldelben, und obwohl Elrond von Lindon ein Heer entsendete, konnten die Elben nicht standhalten. Ost-in-Edhil wurde zerstört, Eregion verwüstet und Celebrimbor erschlagen. Sauron erbeutete die Neun Ringe der Menschen und erfuhr, wo die Sieben Ringe der Zwerge aufbewahrt wurden. Die Drei Ringe der Elben jedoch, die Celebrimbor ohne seine Mithilfe geschmiedet hatte, konnten in Sicherheit gebracht werden.
Nach der Verwüstung Eregions wurde das Land nicht wieder besiedelt. Von den Elben, die dem Untergang entkamen schlossen sich einige Elrond an und lebten in Bruchtal. Andere flohen durch die Stollen Khazad-dûms nach Lothlórien und lebten bei Galadriel und Celeborn. Als die Ringgemeinschaft zwei Wochen nach ihrem Aufbruch von Bruchtal dort ankam, erblickten sie ein ödes, felsiges Land, das von all seinen Bewohnern verlassen war. Ab und zu wurden es von Schwärmen neugieriger Krähen überflogen.

Sonstiges

  • In Eregion wuchsen die Hulstbäume, nach denen das Land benannt war. Auch das Wappen Eregions war ein Hulstenbaum. Die Hulstpflanzen gab es nicht nur in Baum- sondern auch in Buschform. Insbesondere auf dem Hulstenkamm scheint diese Flora sehr intensiv vorhanden gewesen zu sein. Die beiden größten Hulstbäume standen vor dem Westtor von Khazad-dûm und wurden vom Wächter im Wasser zerstört.
  • Ohne den Handel und den Wissensaustausch zwischen Eregion und Khazad-dûm wäre keines der beiden Reiche so mächtig geworden, wie sie es am Ende waren. Auch nachdem Sauron Eregion verwüstet hatte, blieben die Zwerge den Elben treu und verschlossen vor Sauron ihre Tore. Seither galt sein Hass insbesondere den Zwergen.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.)
    • Erstes Buch,
      • Zweites Kapitel: „Der Schatten der Vergangenheit“
    • Zweites Buch,
      • Zweites Kapitel: „Der Rat von Elrond“
      • Drittes Kapitel: „Der Ring geht nach Süden“
    • Anhang B: „Zeittafel: Die Jahre der Westlande“
      • „Das Zweite Zeitalter“.
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Wolfgang Krege. Klett-Cotta, Stuttgart 1978. (Im Original erschienen 1977 unter dem Titel The Silmarillion.)
    • „Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter“.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde. Herausgegeben von Christopher Tolkien. Übersetzt von Hans J. Schütz. Klett-Cotta, Stuttgart 1983. (Im Original erschienen 1980 unter dem Titel Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth.)
    • Teil 2: „Das Zweite Zeitalter“. IV „Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien“.
  • Wolfgang Krege: Handbuch der Weisen von Mittelerde. Klett-Cotta, Stuttgart 1996.
    • Seite 71, Artikel „Eregion“.