Jennie Grove
Jennie Grove (auch Jenny Grove geschrieben), geboren 1860, gestorben 1938, war die Cousine von J. R. R. Tolkiens Frau Edith Bratt.
Jennie Grove war verwandt mit Sir George Grove (1820–1900), einem britischen Musikschriftsteller. Die Familie Bratt schätzte diese verwandtschaftliche Verbindung zu einem Schriftsteller sehr.
Sie half ihrer Tante Frances Bratt in Handsworth bei der Erziehung ihrer fast 30 Jahre jüngeren Cousine Edith Mary (1889–1971).
Nachdem Edith 1914 zum katholischen Glauben konvertiert war, um die Beziehung zu ihrer Jugendliebe John Ronald Reuel Tolkien wieder aufzunehmen, war sie gezwungen das Haus von ihrem anglikanischen Vormund, der Familie Jessop zu verlassen. Jennie Grove nahm sich daraufhin ihrer an.
Zusammen nahmen sie sich eine Wohnung in Warwick, nahe ihrer eigentlichen Heimat Birmingham. Tolkien besuchte Edith dort, so oft er konnte. Am 22. März 1916 heirateten die beiden. Kurz darauf musste Tolkien jedoch in den Ersten Weltkrieg ziehen und diente in der Schlacht an der Somme. Am so genannten Schützengrabenfieber erkrankt, wurde er jedoch am 8. November 1916 zurück nach England verschifft. Den Rest des Krieges diente Tolkien in verschiedenen Lagern in England, wurde jedoch auch - aufgrund seines instabilen Gesundheitszustandes, in mehreren Krankenhäusern behandelt.
Edith, stets begleitet von Jennie Grove und von John, Tolkiens erstem Kind, reiste ihrem Mann quer durchs Land nach, um in dessen Nähe zu sein.
Jennie Grove wird als kleine, energische Frau mit verwachsenem Rücken und einem ausgeprägten Charakter beschrieben. Sie war für Edith fast so etwas wie eine Ersatzmutter und daher für ihre späteren Kinder John, Michael, Christopher und Priscilla wie eine Art Großmutter.
Sonstiges
- J. R. R. Tolkien zeichnete von ihr 1918 ein skizzenhaftes Porträt im Profil. Ein Foto von ihr findet sich in The Tolkien Family Album.
Quellen
- Humphrey Carpenter: J. R. R. Tolkien: Eine Biographie.
- Michael D. C. Drout: J.R.R. Tolkien Encyclopedia: Scholarship and Critical Assessment.
- Wayne G. Hammond und Christina Scull: J. R. R. Tolkien – Der Künstler.
- I Frühwerk (S. 19, 27f. sowie S. 33).